Eine der besten Sci-Fi-Serien der letzten Jahre überrascht 4 Staffeln lang – und lässt euch die Story in jeder Folge mit anderen Augen sehen

09.03.2024 - 09:00 UhrVor 2 Monaten aktualisiert
Westworld
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Wenn es um die besten Sci-Fi-Serien seit 2000 geht, darf Westworld nicht fehlen. Auch wenn die Serie nie das Ende erhalten hat, was sie verdient hätte, sind gerade die ersten Staffeln richtig stark.

In der Moviepilot-Redaktion hat uns in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem eine Frage beschäftigt: Was sind die besten Science-Fiction-Serien seit Beginn des neuen Jahrtausends? Nach langen Diskussionen ist ein Ranking mit 50 Titeln entstanden, die in die unterschiedlichsten Richtungen des Genres entführen. Einen besonders aufwühlenden wie mitreißenden Blick in die Zukunft wagt die HBO-Serie Westworld.

Westworld geht auf den gleichnamigen Sci-Fi-Klassiker von 1973 zurück, der von Jurassic Park-Mastermind Michael Crichton geschrieben und inszeniert wurde. Angesiedelt in einer nahen Zukunft spielt sich die Geschichte in einem futuristischen Themenpark ab, der uns in die Vergangenheit entführt. In Westworld erwacht der Wilde Westen zu neuem Leben – dank prächtiger Wüstenkulisse und Androiden im Cowboy-Gewand.

Künstliche Intelligenz bricht aus einem Freizeitpark aus: Westworld spielt mit einer der spannendsten Sci-Fi-Ideen

Seit den 1990er Jahren spielte Warner Bros. mit dem Gedanken, eine neue Westworld-Version ins Kino zu bringen. Nachdem das Projekt immer wieder auseinandergefallen ist, ging es zwei Dekaden später in den Serienbereich über: Im August 2013 verkündete der US-Sender HBO – Heimat von Serien-Meilensteinen wie Die Sopranos, The Wire und Game of Thrones – die Bestellung der Pilot-Episode von Westworld.

Hier könnt ihr den Trailer zu Westworld schauen:

Westworld - S01 Trailer (Deutsch) HD
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Über drei Jahre sollten ins Land ziehen, ehe die von Jonathan Nolan (The Dark Knight) und Lisa Joy (Reminiscence) erdachte Sci-Fi-Serie über die Bildschirme flimmerte. Doch das Warten hatte sich gelohnt: Westworld startet mit einer der fesselndsten Debütstaffeln der Seriengeschichte. Zehn Episoden voller Rätsel und Geheimnisse. Jedes Kapitel wartete mit einer neuen Perspektive auf und stellte das vorherige auf den Kopf.

Die Geschichte von Westworld beginnt mit einem Update ungeahnten Ausmaßes: Plötzlich verändert sich die Empfindungsfähigkeit der Androiden in dem von Delos betriebenen Park Westworld. Willenlose Hosts wie Dolores (Evan Rachel Wood) und Maeve (Thandiwe Newton) entwickeln plötzlich ein unerwartetes Eigenleben. Selbst der brillante Westworld-Schöpfer Dr. Robert Ford (Anthony Hopkins) ist ratlos.

In Westworld können wir keiner einzigen Figur über den Weg trauen: Alle verbergen ungeahnte Abgründe

Die perfekte künstliche Welt gerät aus den Fugen. Trotzdem strömen weiterhin zahlreiche Gäste in den Park, allen voran ein geheimnisvoller Mann in Schwarz (Ed Harris), der es sich zur Aufgabe macht, die Westworld zu entschlüsseln. Es soll nicht lange dauern, bis sich verstörende Abgründe auftun, wortwörtlich wie im übertragenen Sinn. Westworld führt immer tiefer in ein Labyrinth, aus dem es kein Entkommen gibt.

Thandiwe Newton in Westworld

Der Mensch verliert sich in seiner Schöpfung und bald ist es unmöglich, Echtes und Unechtes eindeutig voneinander zu trennen. Mehrmals reißt uns Westworld im Verlauf seiner vier Staffeln den Boden unter den Füßen weg und enthüllt die schockierende Wahrheit, die sich hinter einer liebgewonnenen Figur versteckt. Dadurch entsteht trotz der großen Blockbuster-Schauwerte eine unheimliche Mystery-Atmosphäre.

Westworld fühlt sich wie ein Puzzle an, das man Stück für Stück zusammensetzt. Sobald man glaubt, ein Gefühl für das große Bild zu haben, taucht ein Teil auf, das die Geschichte in eine völlig andere Richtung bewegt. Die Twists und Wendungen sind jedoch nicht nur Selbstzweck: Sie verdichten das packende Sci-Fi-Gedankenspiel, bei dem die künstliche Intelligenz der Menschheit den Rang abzulaufen droht.

Der finale Paukenschlag verblieb Westworld verwehrt: Trotzdem bleibt die Serie ein fesselnder Sci-Fi-Blockbuster

Jedes noch so unscheinbare Detail ist in dem komplexen Seriengefüge Westworld von Bedeutung. Nolan und Joy konnten die Geschichte allerdings nicht so erzählen, wie sie es ursprünglich geplant hatten. Bereits nach der 2. Staffel wurde die kostspielige Serie umstrukturiert, um günstiger produziert werden zu können. Die Handlung verlagerte sich damit einhergehend vom endlos faszinierenden Park in die echte Welt.

Aaron Paul und Evan Rachel Wood in Westworld

Neue Figuren, veränderte Schauplätze: Das Rätselraten im Herzen von Westworld hat nie aufgehört und bis zur letzten Sekunde gefesselt – zumindest der letzten Sekunde, die ausgestrahlt wurde. Das richtige Ende von Westworld werden wir niemals sehen. Geplant war eine 5. Staffel, die nie umgesetzt wurde. HBO zog der Sci-Fi-Serie 2022 den Stecker. Die Stars wurden noch bezahlt, aber nichts mehr gedreht.

Es passiert nicht alle Tage, dass ein dermaßen ambitioniertes Sci-Fi-Projekt wie Westworld um die Ecke kommt und dann auch noch vier Staffeln auf absolutem Blockbuster-Level umgesetzt werden. Umso tragischer gestaltet sich das jähe Ende kurz vor der Ziellinie: Mit der 5. Staffel wollten Nolan und Joy ihre vertrackte Geschichte zu einem würdigen Schlusspunkt führen. So wird Westworld für immer ein Rätsel bleiben.

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