"Es hat mir Angst gemacht": So sehr litt Natalie Portman als Kind unter Léon - Der Profi

23.05.2025 - 19:00 Uhr
Natalie Portman in León  – Der ProfiStudiocanal
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Natalie Portmans erste Rolle in Léon - Der Profi gehört bis heute zu ihren bekanntesten. Doch bereits vor Jahren enthüllte die Schauspielerin, wie sehr sie mit den männlichen Reaktionen zu kämpfen hatte.

Léon - Der Profi ist bis heute ein Klassiker. Mit einem Rating von 8.2 bei über 50.000 Bewertungen gehört der Action-Thriller zu einem echten Favoriten in der Community – auch in unserer Redaktion wird León – Der Profi nach dem 100. Rewatch noch gefeiert.

Ausgerechnet die Hauptdarstellerin des Films packte jedoch schon vor Jahren darüber aus, welche unangenehmen Erfahrungen für sie mit ihrer Rolle einhergingen. Natalie Portman, die zum Zeitpunkt des Drehs erst 12 Jahre alt war, spielt die junge Mathilda, die ihre ermordete Familie rächen will. Dafür heftet sie sich an die Fersen des Profi-Killers León (Jean Reno). Die Dynamik des ungleichen Paares sorgte für unschöne Reaktionen.

"Als Kind sexualisiert": Natalie Portman fühlte sich wie eine moderne Lolita

Die Independent  berichtete zuletzt 2020 darüber, wie sehr Natalie Portman als Kind und später als Jugendliche unter den Reaktionen auf ihre Rolle litt. In einem Podcast beschreibt sie, dass sie sich in eine Lolita-artige Rolle gedrängt fühlte. Der Vergleich bietet sich an: Lolita bezieht sich auf den gleichnamigen klassischen Roman aus den 50ern, in dem ein mittelalter Literatur-Professor einer 12-Jährigen verfällt und deren Unschuld und Jugend sexualisiert.

Tatsächlich kritisierten schon zeitgenössische Reviews den sexualisierten Auftritt von Natalie Portman in León - Der Profi. Ein Journalist der LA Times  fragte 1994 offensichtlich empört: “Erkennt Besson, dass er Mathilda als kleine, süße Lolita vorführt?” Natalie Portman blickt mit beinahe 30 Jahren Abstand auf ihre Rolle zurück:

Dass ich als Kind sexualisiert wurde, hat, glaube ich, meine eigene Sexualität beeinträchtigt, weil es mir Angst gemacht hat.

In den folgenden Jahren baute sie laut eigenen Angaben gezielt ein “ernstes” und “prüdes” Image um sich herum auf, um sich vor weiteren Reaktionen zu schützen. Zuvor hatte sie als Kind und später Jugendliche mehrfach anzügliche Fanpost von älteren Männern erhalten. Sie hatte das Gefühl, erst durch ein konservatives Image wirklich respektiert zu werden.

Das zieht Natalie Portman aus ihren Erfahrungen

Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass Natalie Portman sich für einige Aspekte ihrer ersten Filme schämt. León – Der Profi ist und bleibt für viele ein filmisches Meisterwerk, das über seine problematischen Aspekte hinweg Bestand hat. Natalie Portmans Benennung ihrer Angst, die sie davongetragen hat, soll als Mahnmal für Filmschaffende dienen, jugendliche wie erwachsene Schauspielerinnen zu respektieren und Grenzen einzuhalten.

Für Natalie Portman ging es dank harter Arbeit und großem Talent stetig bergauf: Sie landete starke Rollen wie die obsessive Ballet-Tänzerin in Black Swan oder ihren Superheldinnen-Auftritt in Thor 4: Love and Thunder. Im zitierten Podcast findet sie starke Worte:

Wenn dich jemand respektiert, wird er dich nicht zu einem Objekt machen.

Womöglich haben diese Erfahrungen auch dazu beigetragen, dass Natalie Portman nach ihrem Schulabschluss zunächst ein Studium in Psychologie an der Harvard Universität absolvierte. Sie wirkte an zwei wissenschaftlichen Studien mit, bevor sie 2004 zurück zu ihrer Schauspielkarriere kehrte.

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