Herr der Ringe-Serie holt entscheidende Figur zurück – doch langsam machen wir uns Sorgen

26.10.2021 - 13:00 Uhr
Amazons Herr der Ringe-Serie bringt Rückkehrer und BedenkenWarner Bros.
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Amazons neue Herr der Ringe-Serie wird offenbar mehr bekannte Figuren zurückholen als gedacht. Doch das neuste durchgesickerte Wiedersehen weckt auch ein paar Zweifel.

Der Herr der Ringe kommt als Serie am 2. September 2022 zu Amazon Prime. Es soll als teuerste Serienproduktion aller Zeiten ein Mega-Fantasy-Projekt werden, das sich vor Blockbuster-TV wie Game of Thrones nicht verstecken muss. Doch der neuste potenzielle Rückkehrer stiftet eher Verwirrung und wirft die Frage auf, ob Amazon mit der Herr der Ringe-Serie nicht zu viel auf einmal für die Mittelerde-Rückkehr will.

Was bedeutet Isildurs Rückkehr für die Herr der Ringe-Serie?

Wie Redanian Intelligence  und Fellowship of Fans  berichteten, soll Maxim Baldry Isildur spielen, obwohl seine Rolle in der Herr der Ringe-Serie bisher unter dem Decknamen Cole (als Hauptfigur ab Folge 3) geführt wurde. Der Name dürfte vielen ein Begriff sein: Denn Harry Sinclairs Auftritt als Isildur in Peter Jacksons Herr der Ringe-Trilogie war klein, aber bedeutsam:

Isildur in Der Herr der Ringe: Harry Sinclair (alt) und Maxim Baldry (neu)

In der großen Schlacht des Letzten Bündnisses von Menschen und Elben, schlug Isildur Sauron den Einen Ring vom Finger und nahm ihn an sich. Nach dem Sieg über den Bösewicht konnte er den Ring jedoch trotz Elronds Drängen nicht vernichten. Später wurde der Königssohn von Orks getötet, seine Leiche trieb in einem Fluss davon und das mächtige Werkzeug ging verloren, um später von Gollum gefunden zu werden.

Leaks wie die zu Isildurs Rückkehr sind natürlich immer mit Vorsicht zu behandeln, doch die zwei Seiten ergänzen sich zu gut mit ihren unterschiedlichen geheimen Quellen, um diese Neuigkeit zu ignorieren. Und das wiederum stellt unser gesamtes Bild der Herr der Ringe-Serie in Frage.

Amazons Herr der Ringe-Serie verwirrt auf mehreren (Zeit-)Ebenen

Bisher ist vor allem der Zeitrahmen der neuen Herr der Ringe-Serie unklar, der stark zwischen Tolkiens Epochen der Mittelerde-Timeline zu springen scheint. Tolkiens vier Zeitalter (sowie die Perioden davor) umspannen aber tausende von Jahren. Wie passt das also zusammen? Schauen wir uns die bisherigen Hinweise an:

Erstes Bild der Herr der Ringe-Serie: Valinor
  • Die einzige, von Amazon offiziell bestätigte Rückkehrerin ist Galadriel. Als Elbin hatte sie jedoch ein sehr langes Leben in fast allen Zeitaltern.
  • In der ersten Herr der Ringe-Handlungsbeschreibung hieß es dann, dass Amazons Serie im Zweiten Zeitalter spiele und sich unter anderem einem erstarkenden Böswicht, der Elben-Hauptstadt Lindon und dem menschlichen Inselkönigreich Númenor widmen würde.
  • Im Widerspruch dazu steht das erste Herr der Ringe-Serien-Bild: Es zeigt eindeutig das Königreich Valinor, also einen Ort abseits von Mittelerde und im frühen Zeitalter der Bäume (lange vor dem Ersten Zeitalter). Darauf ist Galadriels Bruder Finrod zu sehen, der vor allem in der frühen Zeitrechnung wichtig ist.
  • Der in letzter Zeit immer häufiger fallengelassene Hinweis von Cast und Crew, die Herr der Ringe-Serie werde Das Silmarillion * verfilmen, verweist hingegen auf das Erste Zeitalter.
  • Zudem wurde bekannt, dass Sauron noch nicht in Staffel 1 auftreten wird. Was aber nichtsdestotrotz auf ein Wiedersehen zu einem späteren Zeitpunkt der 5 geplanten Staffeln verweist, zumal sein düsterer Lehrmeister Melkor auftreten soll.

Wird Tolkiens Gesamtwerk in Amazons Herr der Ringe-Serie gequetscht?

All diese Andeutungen, zusammen mit dem Verweis das Wiedersehen mit Isildur, der als Mensch anders als viele Elben-Figuren eine recht begrenzte Lebensspanne Ende des Zweiten Zeitalters hat, stiften Verwirrung.

Herr der Ringe: Isildur nimmt den Ring an sich

Klar: Amazon will eine Mega-Event-Serie erschaffen. Aber kann der Streaming-Dienst so megalomanisch sein, auf einen Schlag die gesamte Geschichte Mittelerdes verfilmen zu wollen? Das zumindest ist der Eindruck, der zunehmend entsteht.

Doch wenn die Herr der Ringe-Serie wirklich derart zwischen Zeitebenen, die tausende Jahre auseinanderliegen, springt, könnte dies das angestrebte Millionen-Publikum überfordern, das die teure Serie braucht, um ihre Existenz und Kosten zu rechtfertigen. Schließlich sollen nicht nur die Hardcore-Hobbits und Tolkien-Forscher den Durchblick haben, sondern auch die Zuschauenden, die Mittelerde vor allem durch Peter Jacksons Trilogie kennen und erstmal eine Beziehung zu den neuen Figuren aufbauen wollen.

Der Herr der Ringe: Die Schlacht des Letzten Bündnisses gegen Sauron

Wenn die Serie jedoch nicht nur mit einem enormen Cast, sondern auch noch mit einer enorme Zeitspanne samt Hintergrundwissen um die Ecke kommt, droht die Gefahr, dass das nicht für alle sofort zugänglich ist. Mit ansprechenden Figuren und Einzelschicksalen kann das natürlich trotzdem funktionieren. Doch statt kleinen Schritten der Annäherung gleich zu Beginn die Teilnahme an einem historischen Fantasy-Rundumschlag einzufordern, ist ein großes Risiko.

Podcast: Die 10 besten Streaming-Filme 2021 bei Amazon und Co.

In der neusten Ausgabe unseres Moviepilot-Podcasts Streamgestöber beschäftigen wir uns mit den bisher besten Filmen, die dieses Jahr bei Amazon Prime, Disney+ und Apple TV+ veröffentlicht wurden.

Wir haben 10 besondere Film-Tipps für euch: Von einem Sci-Fi-Action-Kracher über berührende Animationsabenteuer bis hin zu einem ungewöhnlichen Konzertfilm ist alles dabei.

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