Was sind schon die europäischen Filmstudios in Barrandov bei Prag, Pinewood bei London oder Bavaria in München – die Studios können einpacken oder sich mit Fernsehserien beim Publikum beliebt machen. Hollywood geht nämlich nach Babelsberg. Gestern unterzeichnete das Studio Babelsberg einen millionenschweren Vertrag mit dem Hollywood-Produzenten Joel Silver. In den nächsten fünf Jahren werden in Potsdam-Babelsberg 15 mittelgroße Genrefilme entstehen, die wohl ca. 250 Millionen Dollar in die Region spülen werden. Damit hat der Standort einen großen Deal an Land gezogen und die Region dürfte von den Hollywood-Produktionen profitieren.
Joel Silver hat schon desöfteren in Babelsberg gedreht bzw. drehen lassen. Er scheint eine besondere Liebe zum alten Potsdamer Studio – immerhin das älteste Großfilmstudio Europas mit dem ersten Glas-Atelier von 1912 – entwickelt zu haben. Allerdings sind die Filme nicht unbedingt Kassenschlager geworden. Erinnert sei an Speed Racer, der sich zum kolossalen Flop des Jahres entwickelt hat. V wie Vendetta war da schon um Längen besser, ist aber auch nicht der erhoffte Überflieger gewesen.
Das ist aber alles egal: Die Zukunft zählt und so stehen uns pro Jahr drei Hollywood-Produktionen nebst Stars und Sternchen ins Haus, die direkt auf dem Studiogelände in Potsdam-Babelsberg realisiert werden. Um welche Filme es sich allerdings handelt, ist nicht bekannt. Stillschweigen gehört in einem gewissen Maße eben auch zur Branche.
Deutschland ist aktuell ziemlich attraktiv für US-Produktionen. Quentin Tarantino dreht in Berlin und Görlitz seine inglourious-basterds. Der Vorleser mit Hollywood-Star Kate Winslet entstand ebenfalls in Görlitz. The International lockte Clive Owen und Naomi Watts nach Berlin und wurde ebenfalls im Studio Babelsberg gedreht. Auch Tom Cruise nutze für Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat dessen Infrastruktur. Weiter so!