Der aktuell meistgestreamte Film von Netflix macht sich offen über andere Krimis des Streamers lustig

19.12.2025 - 09:30 UhrVor 5 Tagen aktualisiert
Knives Out 3 scherzt über NetflixNetflix
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Der dritte Knives Out-Film Wake Up Dead Man ist sich nicht zu schade, seine Streaming-Heimat Netflix zum Teil eines bissigen Witzes innerhalb der Krimihandlung zu machen.

Am 12. Dezember 2025 ist Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery im Stream gestartet und hat sofort die Netflix-Charts erobert. Auch eine Woche später steht der dritte Knives Out-Krimi weiter auf Platz 1 der Top 10 – wo er sich augenzwinkernd über Netflix lustig macht.

Einer der besten Witze in Wake Up Dead Man nimmt Netflix aufs Korn

In Netflix' Wake Up Dead Man untersucht Privatdetektiv Benoit Blanc (Daniel Craig) den Mord am Priester Monsignore Jefferson Wicks (Josh Brolin) und erhält dabei Unterstützung vom jungen Prediger Jud Duplenticy (Josh O'Connor). Im Kreis der verdächtigen Gemeindemitglieder sind allerdings nicht alle zur Mitarbeit bei der Aufklärung des Falls bereit. Schließlich wollen sie vor der Öffentlichkeit nicht schlecht dastehen.

Autor Lee Ross (Andrew Scott) bringt die Situation der Gemeinde schließlich sarkastisch auf den Punkt, wobei Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson (nach 1 Stunde und 8 Minuten) auch das Streaming-Zuhause seines Krimis erwähnt:

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Er [Jud] hilft Benoit Blanc, das Geheimnis der bösen, bösen Kirche zu lüften, und dann wird irgendein linker Arsch einen Podcast daraus machen und ehe ihr euch verseht, landen die Idiotenversionen von uns allen auf Netflix.

Lees ironische Aussage nimmt natürlich auf Netflix' Erfolgsrezept von True-Crime-Formaten Bezug. Der Streaming-Dienst ist dafür bekannt, fast jede Woche echte Verbrechen in Form von Dokumentationen, aber auch Serien- bzw. Spielfilm-Adaptionen neu aufzurollen.

Ob es nun die Sensationslust oder das generelle Interesse am kriminellen Erzählungen ist: Große Teile des Netflix-Publikums liebt derartige Formate, weshalb der Streamer sie bis zur Übersättigung bedient. Dass die True-Crime-Aufarbeitung aber rückblickend die Fehler und Schwächen aller Beteiligten offenlegt und zugleich nie alle Facetten einer Situation abdecken können, erklärt Lees Sorge, als "Netflix-Idiot" dazustehen. Rian Johnson behandelt seinen fiktiven Krimi also wie eine wahre Geschichte, die später verfilmt werden könnte.

Netflix nimmt sich in Knives Out 3 nicht so ernst – und es ist nicht das erste Mal

Dass Netflix in Filmen und Serien der eigenen Streaming-Plattform Erwähnung findet, passiert immer wieder. Fans  von Grace and Frankie, Big Mouth und weiteren Shows, dürfte das vorher schon aufgefallen sein. Da Netflix mittlerweile Teil des Alltags vieler Menschen ist, fällt der Name des Streamers auch in Nicht-Netflix-Formaten , die gar keine "Werbung" machten müssten.

Selbst dass Netflix im eigenen Programm zum Teil eines Witzes wird, bei dem der Streamer nicht besonders gut wegkommt, passierte bereits vor Wake Up Dead Man. In der Serie Black Mirror beispielsweise wurde Netflix schon häufiger wenig vorteilhaft Teil der bitterbösen Handlung, etwa als visueller Pate für die VoD-Plattform Streamberry in der Episode "Joan is Awful" (Staffel 6, Folge1). Dazu kommt der Seitenblick auf die True-Crime-Manie von "Loch Henry" (Staffel 6, Folge 2) und der Streamen-mit-Werbung-Kommentar unterschiedlicher Preis-Modelle in der Episode "Gewöhnliche Leute" (Staffe 7, Folge 1).

Dass der Dienst diese Scherze in Filmen wie Wake Up Dead Man offenbar widerspruchslos durchwinkt, beweist ein gewisses Maß an Selbstironie. Ohnehin gibt es angeblich keine schlechte Publicity.

Podcast zu kontroversen Netflix-Hits: Warum schauen alle True Crime?

Das True-Crime-Genre ist ein Phänomen, das in den letzten Jahren erst durch Podcasts und dann durch Filme, Serien und Dokumentationen bei Netflix und Co. an Beliebtheit gewann. Trotzdem bleibt es umstritten. Doch also worin liegt der Reiz, sich mit "wahren Verbrechen" auseinanderzusetzen?

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Mit einem Fan und einer Skeptikerin sprechen wir über den Erfolg von True Crime-Unterhaltung. Ob Wissensdurst oder Sensationslust: Es gibt viele Gründe, es (nicht) zu schauen. Außerdem ist nicht jede Serie gleich und so rücken wird die besten und schlechtesten Vertreter in den Fokus.

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