Nach dem Finale von The Walking Dead wurde vor zwei Jahren mit The Walking Dead: Dead City eine neue Ära für das Serien-Universum eingeläutet, das die Geschichten verschiedener Charaktere in Spin-off-Form fortsetzt. Die Rückkehr der Fanlieblinge Maggie und Negan begeisterte als kompakter Horror-Trip in das spannende neue Setting des postapokalyptischen Manhattans und mit dem Beginn einer weitaus größeren Erzählung.
Am 5. Mai kehrt die Zombie-Serie mit Staffel 2 hierzulande bei Magenta TV zurück. Und hier bekommt ihr schon jetzt einen Eindruck, ob sich die Rückkehr auf die Insel der Toten lohnt.
In The Walking Dead: Dead City Staffel 2 stolpern Negan und Maggie in einen Krieg
Die neue The Walking Dead-Serie führte in Staffel 1 Maggie (Lauren Cohan) und Negan (Jeffrey Dean Morgan) nach vielen Jahren wieder zusammen, als der junge Hershel (Logan Kim) auf die von Untoten und anarchischen Gangs überlaufene Insel Manhattan entführt wurde. Der Abschluss dieser Rettungsmission entpuppte sich als Prolog einer größeren Geschichte.
Schaut hier den Trailer zu The Walking Dead: Dead City Staffel 2
In Staffel 2 werden Maggie und Negan wenige Monate nach den vorherigen Ereignissen auf unterschiedlichen Seiten des Hudson Rivers in einen drohenden Krieg hineingezogen. Auf dem Festland trommeln die Gesetzhüter der New Babylon Federation fähige Kämpfer für eine Expedition nach Manhattan zusammen, um eine wertvolle Ressource in die Hände zu bekommen: aus Zombiekadavern gewonnenes Methangas, das zur Erzeugung von Strom genutzt werden kann.
In der Metropole setzt die Strippenzieherin namens Lady (Lisa Emery) derweil Negan unter Druck, seine frühere Savior-Persona wieder anzunehmen. Mit einer neuen Lucille bewaffnet, soll er verfeindete Gangs von New York rund um das überwucherte Niemandsland des Central Parks gegen die Bedrohung von außen vereinen.
So sehr sie es auch versuchen und wollen: Negan und Maggie können sich einfach nicht aus dem Weg gehen.
Was The Walking Dead: Dead City Staffel 2 verbessert
Die erste Staffel von Dead City hatte abseits von Maggie und Negan nur wenige spannende oder erinnerungswürdige Nebenfiguren zu bieten. Diesen Kritikpunkt geht Staffel 2 mit einem größeren Ensemble und stärkeren Fokus auf die Charaktere erfolgreich an. Vor allem Sons of Anarchy-Star Kim Coates hinterlässt als charismatischer Anführer und Bösewicht Bruegel mit seiner Vorliebe für Kunst, Theatralik und manipulative Finesse Eindruck.
Auch thematisch beschreitet Dead City Staffel 2 neue Wege und entfernt sich vom bereits in Staffel 1 lediglich neu aufgegossenen Negan-Maggie-Streit, um sich spannenderen Themen um Rückschritt und Fortschritt sowie dem Kampf zwischen Chaos und Ordnung zu widmen. The Walking Dead-Fans wird es freuen, dass sich Hershel Rhee nach Jahren als herumlaufender McGuffin endlich in einen richtigen Charakter verwandelt – und damit ein komplexer wie komplizierter Mutter-Sohn-Konflikt ins Herz der Erzählung rückt.
Hershels Frust über die Konflikte der Erwachsenen, die an einer Welt festhängen, die seit über 17 Jahren nicht mehr existiert und die er nie kannte, bringt eine erfrischende neue Perspektive in die The Walking Dead-Serie. Diese konfrontiert vor allem Maggie mit ihren Versäumnissen als Mutter.
Wer hingegen hofft, dass Negans endlich wieder in seine exaltierte Schurkenrolle zurückkehrt und seine neue Lucille (mit elektrisierendem Upgrade) auf Menschenfleisch einschlägt, wird von Dead City überrascht. Machtspiele, Unterdrückung und brutale Zombie-Gladiatorenkämpfe hätten vielleicht den "alten" Negan sofort begeistert. Die Erinnerung an sein früheres Ich und eine Welt voller comichafter Bösewichte und Gewalt fördert stattdessen zermürbende Einsichten zutage, die uns daran erinnern, wie stark der Charakter seit seinem ersten The Walking Dead-Auftritt vor neun Jahren gereift ist. Ein wenig perfide Manipulation darf trotzdem nicht fehlen.
The Walking Dead: Dead City Staffel 2 lässt einiges vermissen
Wer sich vor allem an dem rasanten Tempo und dem Fokus auf Action der Auftaktseason erfreute, erlebt mit Staffel 2 nun eine Serie, die sich anders anfühlt und anders aussieht. Die neuen Episoden sind weitaus langsamer und ruhiger erzählt und lassen größtenteils die Dringlichkeit und Wut des vorangegangenen Kapitels vermissen.
Eindrucksvolle Bilder der zerstörten Manhattans werden seltener, während der kontrastreiche und eindringliche Look jetzt einer entsättigten, blassen und langweiligen Optik weicht. Sie lässt die Bildkraft der ersten Staffel, die in ihren besten Momenten an die HBO-Konkurrenz The Last of Us erinnerte, schmerzlich vermissen.
Von Wolkenkratzern herabstürzende Zombies oder das Ziplinen zwischen Häuserschluchten wie in Staffel 1 sucht man vergebens. Stattdessen bietet Staffel 2 schlecht beleuchtete Innenräume und New Yorker Grünflächen. Im direkten Vergleich zu den vielen frischen Ideen, die Dead City zuvor in das The Walking Dead-Universum brachte, wirkt die neue Season wie ein bedauerlicher Rückschritt.
Die 8 Folgen der 2. Staffel von The Walking Dead: Dead City werden ab dem 5. Mai 2025 wöchentlich immer montags bei Magenta TV veröffentlicht. Grundlage für den Serien-Check sind die ersten 6 Episoden.