Julia Stiles feiert ihren 30. Geburtstag

28.03.2011 - 08:50 Uhr
Julia Stiles in Das Bourne Ultimatum
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Julia Stiles in Das Bourne Ultimatum
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Sie stieg im Zeitalter von American Pie und Co. zum Star auf und bewies von Anfang an, dass sie mehr als nur ein Teenie-Star ist. Heute feiert die talentierte Julia Stiles ihren 30. Geburtstag.

Ende der Neunziger kam sie, die Invasion der Teenie-Komödien und Teenie-Slasher. Das waren die Jahre, in denen darüber diskutiert wurde, ob Freddie Prinze Jr. oder Jason Biggs die nächsten großen Stars sein werden, in denen haufenweise Jungschauspieler in mittelmäßigen bis schlechten Komödien in die Kinos schwemmten und ihre 15 Minuten Ruhm genossen. Doch es gab eine tolle, kleine Ausnahme, einen Film, der sich über die Jahre als eine der besten modernen Teenager-Komödien durchgesetzt hat: 10 Dinge, die ich an Dir hasse. Die Adaption von Shakespeares “Der Widerspenstigen Zähmung” nahm seine jugendlichen Helden ernst, ohne sie auf die oberflächlichen, sexbesessenen Karikaturen der American Pie-Klone zu reduzieren. Sinnbildlich dafür ist die Figur der Kat Stratford. Intelligent ist sie, eigensinnig und stark, ohne als blasse Streberin daher zu kommen. Julia Stiles, die heute ihren 30. Geburtstag feiert, gab ihr ein Gesicht.

Weibliche Rollen wie die der Kat Stratford sind im Hollywood-Mainstream mehr als nur unterrepräsentiert und genau dieser Figurentypus zeichnet die selbsternannte Feministin Julia Stiles aus. Sie mag immer mal wieder eine seltsame Rollenwahl an den Tag legen, was womöglich auch dazu geführt hat, dass sie heute keine Leading Lady ist, sondern “nur” eine Charakterdarstellerin. Doch Julia Stiles, die an der Columbia University studiert hat und in ihrer Freizeit bloggt, ist die Anti-Jennifer Love-Hewitt und dafür gebührt ihr Respekt. Ob sie den von Journalisten getätigten Vergleichen mit Diane Lane und Meryl Streep jemals gerecht wird, muss sie natürlich erst noch beweisen. Das werden die nächsten 20 oder 30 Jahre ihrer Karriere zeigen.

Zur Jahrtausendwende war Julia Stiles auf dem direkten Weg, eine ganz Große zu werden. Die Kritiker zeigten sich begeistert vom Talent, das die New Yorkerin in kleineren Produktionen an den Tag legte. Dann kam der Shakespeare-Dreischlag 10 Dinge, die ich an Dir hasse, O – Vertrauen, Verführung, Verrat und Hamlet, nicht alle durchgehend überzeugend, aber ihre Hauptdarstellerin dafür schon. In State and Main von David Mamet behauptete sie sich in einem hochkarätigen Ensemble (u.a. Alec Baldwin und Philip Seymour Hoffman), in Save the Last Dance bewies Stiles, dass sie einen ganzen Film tragen kann. Es folgten Auftritte in der Bourne-Trilogie und in Mona Lisas Lächeln. Doch irgendwie kam nie der ganz große Durchbruch, der dauerhafte Platz in der A-List Hollywoods für Julia Stiles. Filme wie Das Omen waren dabei ganz sicher nicht hilfreich. Vielleicht ist ihre für den Golden Globe nominierte Gastrolle in Dexter ein Zeichen für ein kleines Julia Stiles-Revival, für ein Comeback. Es wäre ihr zu wünschen, schließlich braucht die Welt mehr starrköpfige, clevere Frauenrollen wie die der Kat Stratford.

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