Seit 1927 verleiht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die Oscars und seit 1940 gibt es die Kategorie Beste visuelle Effekte. Bis 1963 wurde dieser Preis für die besten Spezialeffekte verliehen, seit 1964 speziell für visuelle Effekte (parallel zur Kategorie Bester Tonschnitt). Die Kategorien zeichnet sich dadurch aus, dass meistens Blockbuster und große Produktionen nominiert sind, im Gegensatz zu den anderen Kategorien, in denen die gehobene Unterhaltung die Mehrheit stellt.
In diesem Jahr scheint es einen interessanten Mix zu geben. Zum einen sind mit The Dark Knight, Iron Man, Hellboy II – Die goldene Armee, Die Reise zum Mittelpunkt der Erde sowie Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers fünf Filme unter den letzten Anwärtern für eine Nominierung, die zu den Kassenerfolgen des Jahres zählen und eher das Blockbuster-Kino widerspiegeln. Dann haben wir mit Australia und Der seltsame Fall des Benjamin Button ambitionierte Projekte, die das Arthouse-Publikum interessieren. Unter diesen sieben Filmen werden fünf von der Academy ausgewählt, die dann für den Oscar nominiert werden.
Es ist eine Mischung der Möglichkeiten, wohl jeder der Filme könnte den begehrten Oscar erringen. Aber natürlich hat so jeder seine Favoriten und so würde – wenn ich entscheiden könnte – wohl Die Reise zum Mittelpunkt der Erde und Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers aus dem Reigen der Letzen verschwinden. Sie sind mir dann doch zu sehr auf Kasse statt auf Klasse aus.
Bei den restlichen fünf Filmen bleibt dann die Frage, was die Mitglieder der Academy lieber sehen wollen: einen gealterten, am Krückstock laufenden Brad Pitt, eine wunderschöne, gegen den Sonnenuntergang fotografierte Nicole Kidman, den fliegenden Superhelden Robert Downey Jr., einen roten Gehörnten, der sich gegen andere Fabel-Wesen zur Wehr setzen muss oder eine rasante Truck-Verfolgungsfahrt mit Überschlag in The Dark Knight. Am 22. Januar werden wir mehr wissen: An diesem Tag werden die Nominierungen für den Oscar bekanntgegeben. Ich bin gespannt drauf.