Marilyn Manson beglückt Anhänger des schlechten Geschmacks endlich mit seiner ersten größeren Rolle als Schauspieler. Bisher konnte man Amerikas bekanntesten Antichristen lediglich in kleinen Rollen, wie bei Lost Highway von David Lynch und in einer Art Allstar-BMW-Werbespot von Tony Scott (Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel), bewundern.
Beim diesjährigen Cannes-Festival wurde laut Variety nun bekannt gegeben, dass Marilyn Manson (der im wirklichen Leben Brian Warner heisst) zusammen mit seiner Verlobten Evan Rachel Wood (Whatever Works – Liebe sich wer kann, The Wrestler) in einem Retro-Slasher Film mit dem vielversprechenden Titel Splatter Sisters mitspielen wird.
Die Idee zur Verfilmung kam von Produzent Edward R. Pressman und Regisseur David Gordon Green (Ananas Express). Pressman freut sich, da er schon immer magisch angezogen sei von Filmen, die sich glaubhaft mit den Visonen eines Killers beschäftigen. Seine Rolle als Produzent bei American Psycho und The Crow – Die Krähe belegen dies.
Drehbuchschreiber und Regisseur von Splatter Sisters wird der noch unbekannte Adam Bhala Lough. Dieser plante auch gleich weitere sexploitation-serial-killer-slasher-road-movie Filme (Variety), die der Regisseur auch mit skinemax bezeichnet, als bewusste (?) Anlehnung an die Schmuddelfilmchen gewisser Pay-TV Sender nach Mitternacht.
Jeder, der sich nach dieser News wundert, was denn eigentlich aus Marilyn Manson als Regisseur geworden ist, kann sich entspannen: Sein Projekt Phantasmagoria – The Visions of Lewis Carroll sei laut empire so gut wie fertig und könnte angeblich noch dieses Jahr in die US-amerikanischen Kinos kommen.
Die aussergewöhnliche Beziehung zwischen Schock-Rocker Marilyn Manson und der unschuldig wirkenden Evan Rachel Wood war in jüngster Vergangengeit schon zwei mal auf Zelluloid zu bewundern. Zum einen in Form einer Liebeserklärung und zum anderen in einer skandalösen Gewaltfantasie, dessen Betrachtung ich zart beisaiteten Gemütern nicht empfehle. Das Verhältnis der beiden Turteltauben scheint also auf dem selben “Humor” zu beruhen, wer weiss inwiefern dieser Bonus Splatter Sisters zu Gute kommt.
Was haltet ihr von dem Ganzen? Ich denke, allein wenn sich Splatter Sisters irgendwo im Mittelfeld zwischen den ersten Filmen von Musikerkollegen Rob Zombie (Haus der 1000 Leichen, The Devil’s Rejects) und den altbekannten Musikvideos von Marilyn Manson (allen voran mein Favorit Tourniquet) befindet, kann eigentlich gar nicht viel schief gehen. Ausser vielleicht, die US-amerikanische Zensurbehörde bürgert Marilyn Manson endgültig aus.