Mehdorn tritt zurück - Abfahrt für die besten Zugfilme!

30.03.2009 - 14:15 Uhr
Mehdorn tritt zurück
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Der Bahnchef verabschiedet sich und wir verraten euch, mit welchem Filmen ihr diesen Tag gebührend würdigen könnt!

Lange hat es gedauert, lange klebte Hartmut Mehdorn als Bahnchef an seinem Sessel, der durch Abhörskandale, unzufriedene Kunden, halbjährliche Preiserhöhungen und eine zweifelhafte Finanzpolitik deutlich ins Wanken geraten war. Die neuesten Enthüllungen über abgefangene Emails, die mit denen die Bahn in die Streikplanung der Gewerkschaft eingegriffen haben soll, haben Mehdorn nun zum Rücktritt gezwungen.

Ein Tag, der entsprechend gewürdigt werden sollte – und was läge da näher (hüstel) als euch fünf Bahn-Filme ans Herz zu legen, mit denen ihr diesen Tag heute ausklingen lassen könnt.

Der Klassiker Der Fremde im Zug von Alfred Hitchcock.

Der Tennisprofi Guy Haines lernt auf einer Zugfahrt Bruno Anthony kennen. Die beiden kommen ins Gespräch, und schon bald bekommt Guy von Bruno das Angebot, dessen Frau umzubringen. Im Gegenzug soll Guy Brunos Vater ermorden. Guy hält die Sache zunächst für einen Witz, doch plötzlich ist seine Frau tatsächlich tot.

TIPP: Wer je im Zug angesichts rustikal freundlicher Zugbegleiter, ewig langer Verspätung und überteuertem Mitropa-Fraß Mordgelüste entwickelte, hat hier seinen Film gefunden. Auch nach all den Jahren noch sehenswert.

Der Bösartige: Schmeiß die Mama aus dem Zug von Danny DeVito.

Das Quasi-Remake des Hitchcock-Films: Ned Lift (Danny DeVito) will tyrannische Mutter loswerden. Also verbündet er sich mit Professor Larry Donner (Billy Crystal), dem es genauso mit seiner Ehefrau geht. Doch das Vorhaben gestaltet sich schwieriger als geplant.

TIPP: Alleine Anne Ramsey als “Mutter aus der Hölle” ist den Film wert und DeVitos schwarzhumorige Inszenierung sorgt für gute Unterhaltung auf langweiligen Heimfahrten.

Der Liebenswerte: Ein Ticket für Zwei von John Hughes

Steve Martin und der viel zu früh verstorbene John Candy brillieren in dieser sehr witzigen und dann doch überraschend anrührenden Komödie: Neal Page, gestresster Angestellter in einer Werbeagentur, möchte Thanksgiving zu Hause bei seiner Familie in Chicago verbringen. Was als kurzer Flug geplant ist, endet in einem heillosen Chaos. Und das Chaos hat einen Namen: Del Griffith. Der geschwätzige, aber trotzdem liebenswerte Vertreter führt Neal nicht zu seinem ersehnten Truthahn, sondern auf eine pannenreiche Reise durch das ganze Land.

TIPP: Ideal zum Runterkommen, wenn einem die lieben Mitmenschen mal wieder furchtbar auf den Senkel gehen. Es könnte alles immer noch viel schlimmer kommen.

Der Überdrehte: Trans-Amerika-Express von Arthur Hiller.

Einer der besten Filme des Duos Gene Wilder und Richard Pryor: Als der Bucheditor George Caldwell mit dem Nachtexpress auf dem Weg von Los Angeles nach Chicago ist, lernt er dort einen Historiker und dessen Sekretärin kennen. Er findet schnell Gefallen an der hübschen, jungen Frau, glaubt dann aber wenig später beobachtet zu haben, wie der Historiker getötet und aus dem Zug geworfen wird. Doch niemand will ihm glauben, also macht George sich selbst auf die Suche nach dem Killer.

TIPP: Die Schlussszene, in der der Zug in den Bahnhof kracht, ist heute noch eine Offenbarung für alle großen Jungs und geschundenen Bahnkunden. Der Zoch kütt…

Der mysteriöse: Mord im Orient Express von Sidney Lumet

Für mich der beste Poirot-Film, auch wenn Albert Finney so gar nicht der Vorlage entspricht und die Kritik damals schrieb, der Film wäre so beweglich wie der im Schnee feststeckende Zug. Es ist ein eisiger Wintertag, als der berühmte “Orient Express” seine Reise von Istanbul nach Wien antritt. Die Passagiere an Bord des Zuges stammen aus den höchsten Kreisen: adlige Herrschaften, ein amerikanischer Multimillionär, etliche Diplomaten und nicht zuletzt der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot. Als der Zug in Jugoslawien in einem Schneesturm stecken bleibt, richten sich alle auf eine lange Nacht ein. Am nächsten Morgen wird im Schlafwagen die Leiche des amerikanischen Millionärs gefunden – getötet durch zwölf Messerstiche. Hercule Poirot steht vor einem seiner schwierigsten Fälle und unterzieht alle Passagiere des Abteils einem Verhör. Eines steht fest: Der Mörder muß noch im Orient Express sein.

Die typisch langsame Cluedo-Auflösung der Agatha Christie Verfilmung ist dank der Starbesetzung (u.a. mit Anthony Perkins, Sean Connery, Ingrid Bergman und Lauren Bacall) immer noch sehenswert.

Tipp: Ideal für den Großraumabteilfahrer. Ein Blick in die Gesichter der Mitfahrer führt danach sofort zu wüstesten Theorien und Verdächtigungen. Und die mobile Brezelverkäuferin steckt doch sowieso ganz tief mit drin in der ganzen Verschwörung.

Natürlich gibt es noch viel mehr sehenswerte Streifen, die in um um das beliebte Schienenverkehrsmittel herum spielen. Ich will wissen: Mit welchem Film begeht ihr Mehdorns Entgleisung?

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