Filme sind spannend, lustig, bewegend – und manchmal ganz schön langweilig. Es gibt so Exemplare, da kommen wir aus dem Gähnen kaum raus, so sehr ödet uns der Streifen an. Dann hängen wir auf Halbmast und wissen manchmal gar nicht, warum wir eigentlich weitergucken und den Film nicht einfach vorher abbrechen. Manchmal kommt es ja auch vor, dass wir vor Langeweile einfach nicht mehr können und bereiten dem Spuk ein Ende. Das erste Mal mit einem richtigen Langweiler ist heute der Anlass, in der Erinnerung zu kramen.
Ein zurückgebliebener Räsenmähermann ödete Nils total an
Bestimmt habe ich mich auch schon vorher tierisch bei einem Film gelangweilt, aber an Der Rasenmäher-Mann kann ich mich noch ungut erinnern. Dieser Film ist einer der vielen, vielen miesen Verfilmungen von Stephen King -Geschichten und dermaßen fade, dass einem die Luft entweicht vor lauter Langeweile. Ich schlage mir bis heute anerkennend auf die Schulter, dass ich das durchgestanden habe.
Sucker Punch langweilte Ines ungemein
Keine Ahnung, wann es zum ersten Mal war, aber das letzte Mal mit Langeweile war Sucker Punch. Eigentlich mag ich Zack Snyder und hatte ziemlich hohe Erwartungen an den Film, aber dann das: eine endlose Level-Orgie, der es an jeglicher Originalität mangelt. Eigentlich blieb ich nur im Kino sitzen, weil ich dachte, es käme doch noch etwas Überraschendes. War aber nicht der Fall und somit habe ich unendlich lange 110 min meiner Lebenszeit mit Langeweile vergeudet.
Batzman ist kein Sternenkind und 2001 ein aufwendiger Bildschirmschoner
Es war sicher nicht das allerste Mal, dass ich mich wirklich gelangweilt habe, aber es ist mir nachdrücklicher in Erinnerung als die Male davor. Denn nachdem ich mit 14 dann endlich mal 2001: Odyssee im Weltraum sah – nachdem ich in Filmsachbüchern und dem Buch von Kubrick und Clarke schon viel drüber gelesen hatte – wich die Spannung fast vollständig gepflegter Langeweile. Klar tricktechnisch toll, klar ganz viel Tiefsinn, Yadda-Yadda-Yadda – aber letztlich dann doch eher ein Bildschirmschoner für Philosophiestudenten, als wirklich mitreissendes Kino. Match-Cut hin oder her. Und die Affenmenschen sehen auch albern aus.
Stefan wollte Enter the Void ins Gesicht schlagen
Bei Enter the Void war ich beim Vorspann hellauf begeistert und auch die erste Stunde fand ich noch sehr spannend. Als die kommenden zwei Stunden aber aus einer schier unerträglichen Endlosschleife aus fliegender Seelensülze und immer und immer und immer wieder der Blende in irgendeine Funzel bestanden, veränderte sich meine Freude zu Gleichgültigkeit, zu Nervosität, zu Langeweile und schließlich zu Hass. Meine Mitbewohnerin wollte mir diese unerträgliche Ödnis dann als Stärke dieses “Meisterwerkes” verkaufen, da der Film so langweilig sei, dass der Zuschauer beginne über sein eigenes Leben nachzudenken. Naja, ich dachte immer, für so etwas gibt es die Kaminfeuer-DVD.
Konstantin wollte Das Turiner Pferd besteigen, um damit aus dem Kino zu galoppieren
Es ist leider schon einige Mal vorgekommen, dass ich ich im Kino eingeschlafen bin – aber fast nie mit Absicht. Die eine denkwürdige Ausnahme: Das Turiner Pferd. Bela Tarrs visuell wunderschöner Schwarzweissfilm will dem Zuschauer die Ödnis und Kargnis des ungarischen Bauernlebens klarmachen und, bei der heiligen Riesenkartoffel, das schafft er meisterlich. Der Film ist so langsam und ohne jede dramaturgische Bewegung, dass ich vor lauter Frustration nicht durchschlafen konnte. Unbeschreiblich langsam. Tote bewegen sich mehr. 146 Minuten ohne das irgendetwas passiert!!! Wer wissen will wie sich eien Ewigkeit anfühlt, voilà!
Und wann habt ihr euch das erste Mal bei einem Film so richtig gelangweilt?