Michael Shannon ist aktuell dem deutschen Kinopublikum noch eher unbekannt. Sein bisher größter Erfolg war die Nebenrolle des John Givings in dem Drama Zeiten des Aufruhrs (2008) unter der Regie von Sam Mendes an der Seite von Kate Winslet und Leonardo DiCaprio. Der Part des wahrheitsliebendenden Patienten einer Nervenheilanstalt brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung ein. Viele sehen in dem 35jährigen Schauspieler ein großes Talent und das könnte er nun in dem geplanten Musikerinnen-Biopic The Runaways beweisen; welche Rolle er übernehmen wird, ist allerdings noch nicht klar.
Damit wird der gestandene Schauspieler den Jungstars Kristen Stewart (bekannt aus dem Teenie-Vampirfilm Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen) und Dakota Fanning (bekannt unter anderem durch ihren Auftritt in Krieg der Welten, in dem sie Tom Cruise an die Wand spielte) an die Seite gestellt. Sie haben in diesem Musikerfilm vielleicht die Chance, dem Image der Teenie-Stars zu entkommen. Die Regisseurin Floria Sigismondi hat bisher mit Musik-Videos auf sich aufmerksam gemacht, unter anderem für Marilyn Manson, David Bowie, The White Stripes und Christina Aguilera. Diese Referenzen sind nicht zu verachten. Spannend ist es also zu verfolgen, wie ihr erstes Spielfilm-Projekt sich gestalten wird.
Zur Geschichte von The Runaways:
In dem Film geht es um die gleichnamige Frauen-Rockband aus den 1970er Jahren, der Joan Jett, Lita Ford, Sandy West, Cherie Currie und Jackie Fox angehörten. Es war die ersten Frauenband, die zwischen 1975 bis 1979 Punk- und Hardrock spielte und damit in eine klassische Domäne der Männerwelt einbrach. Sie waren die bösen Mädchen, sangen vom jugendlichen Aufbegehren und haben mit Songs wie “Cherry bomb”, “Born to be bad” oder “Queens of noise” nachkommende Frauen-Rockbands stark beeinflusst. Besonders erfolgreich war die Band anfangs nicht, weil die Radiostationen Musik von jungen Mädchen, die über Sex und Drugs sangen, nicht spielen wollten. Aber eine immer größer werdende Fangemeinde feierte die “weiblichen Ramones”. Es gab mehrere Umbesetzungen und die einzelnen Bandmitglieder starteten, nachdem sich die Band auflöste, Solokarrieren.
Aus diesem Stoff einen Film zu machen, ist schon bemerkenswert, denn die Musik ist nicht unbedingt massentauglich. Wahrscheinlich wird es wohl auch eher um die Anfangsgeschichte der Band gehen. Die Mädchen brachten sich nämlich selbst das Gitarrespielen bei, hauten von zu Hause ab und waren auch sonst keine traurigen Gemüter.