Wir schauen The Walking Dead - Staffel 4, Folge 8

03.12.2013 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
The Walking Dead - Season 4, Episode 8 - Too Far Gone
AMC
The Walking Dead - Season 4, Episode 8 - Too Far Gone
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Die Beißer kriechen zum Midseasonfinale aus ihren Löchern & das Gefängnis verwandelt sich zum tödlichen Schlachtfeld. Too Far Gone säubert das Ensemble im großen Stil. Doch was kann die achte Episode der vierten Staffel von The Walking Dead wirklich?

Kaum hatte die vierte Staffel von The Walking Dead an Fahrt aufgenommen, legte einer der späteren Drehbuchautoren wieder den Leerlaufgang ein und die Handlung inklusive Figuren stolperte hilflos durch den Hof des Gefängnisses. In den letzten zwei Episoden (Live Bait und Dead Weight) sorgte immerhin die Präsenz des Governors (David Morrissey) für willkommene Abwechslung. Doch kaum hatte es sich der ehemalige Wüterich von Woodbury im Geschehen der aktuellen Runde bequem gemacht, ist den kreativen Köpfen hinter den Kulissen ebenfalls nichts mehr eingefallen. Das Karussell der Zombie-Apokalypse dreht sich zwar immer noch – ärgerlicherweise auch nur im Kreis. Von einer Achterbahnfahrt kann längst nicht mehr die Rede sein. Besonders, wenn wir uns nach acht Episoden genau an dem Punkt wiederfinden, an dem die dritte Staffel ihr enttäuschendes Ende genommen hatte. Ein Déjà-vu, könnte der geneigte Zuschauer behaupten. Dennoch beteuerte Showrunner und einstiger Hoffnungsträger Scott M. Gimple erst kürzlich, dass wir im Rahmen des Midseasonfinales mit dem verheißungsvollen Titel Gone Too Far Episches erwarten dürfen. Irgendetwas in dieser Art passiert auch. Allerdings auf keinen Fall das, was möglich gewesen wäre.

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Was gibt’s Neues aus der Zombie-Apokaypse?
Erwartungsgemäß steht die Episode ganz im Zeichen der Eroberung des Gefängnisses und dementsprechend sind es die auffordernden Worte des Governors, die das Geschehen in Wallung bringen. Als selbst ernannter Anführer der Trailer-Park-Camps motiviert er seine Gefolgsleute mit einer emotionalen Geschichte, die Rick (Andrew Lincoln) und dessen Gruppe als wahre Monster dastehen lässt. Selbst wenn sich die Begeisterung der Anwesenden hinsichtlich der Angriffs-Pläne in Grenzen hält, stimmen sie schließlich zu und Kurzerhand kann der ehemalige Tyrann auf eine umfangreiche Armee blicken, die ihm scheinbar willenlos bis in den Tod folgt. Warum, das werden wir wohl nie erfahren. In solch unsicheren Zeiten scheint zumindest ein Alpha-Männchen, das die Richtung vorgibt, mit wohl formulierten Geschichten jeden Bauern von seinem Vorhaben überzeugen zu können. Killing people?, lautet die etwas verunsichert entsetzte Nachfrage. No, killing killers, ist die entschiedene Antwort des Governors, der sich am liebsten Hals über Kopf ins Gefecht stürzen würde. In einem Parallelschnitt erfahren wir außerdem, wie er Michonne (Danai Gurira) und Hershel (Scott Wilson) überwältigt und fortan als Geiseln im Kampf gegen das Gefängnis verwenden will.

Während der Governor die versammelte Mannschaft gegen die Belegschaft des umstrittenen Ortes aufhetzt, geht es innerhalb der kühlen Mauern ruhig zu. Zweifelsohne liegt eine gewissen Anspannung in der Luft. Doch Regisseur Ernest R. Dickerson inszeniert die wenigen verbleibenden Minuten vor der unvermeidbaren Konfrontation als behutsames Abschiednehmen. Maggie (Lauren Cohan) und Glenn (Steven Yeun) haben ihren Moment zu zweit und auch darüber hinaus gewährt das Midseasonfinale jeder Figur – bevorzugt im Dialog mit ihrem entsprechenden Überlebenspartner – einen womöglich letzten Satz, der einmal mehr und einmal weniger gewaltvoll ausfällt. Schließlich ereignet es sich sogar, dass Rick Daryl (Norman Reedus) kurz vor dem Weltuntergang die Wahrheit über Carols (Melissa McBride) Abstinenz offenbart. Der Badass der Truppe ist über diese Nachricht logischerweise herzlich wenig erfreut. Bevor der spannende Konflikt, um den sich die Autoren seit einigen Folgen unbeholfen herumdrücken, jedoch tatsächlich vertieft werden kann, verwendet Seth Hoffman das bevorstehende Spektakel als feige Ausrede, um den tiefschürfenden Charakterkonflikt ein weiteres Mal auf unbestimmte Zeit aufzuschieben.

Wie entwickelt sich die Gruppe? Wer kämpft für welche Seite der Menschlichkeit?
Und noch bevor Tyreese (Chad Coleman) seinen Verdacht über einen Psychopathen in den eigenen Reihen freien Lauf lassen kann, klopft der wahre Gestörte mitsamt Kavallerie an die Tore des letzten Bollwerks. Vor dem Zaun hat sich regelrecht eine Infanterie mitsamt Kriegsgefährt aufgebaut – im Zentrum glänzt der mühe- wie liebevoll in die Handlung integrierte Panzer. Ein Kettenfahrzeug sie knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu trieben und ewig zu binden: Nun thront der Governor wutentbrannt auf dem metallenen Vehikel und fordert regelrecht die unmittelbare Eskalation der Situation. Stolz führt er Michonne und Hershel als Geiseln vor und verliest im größenwahnsinnigen Wortschwall seine Forderungen, sollte irgendjemand diese Konfrontation überleben wollen. Die peitschenden Sounds von Bear McCreary verleihen einem solchen Augenblick stets den musikalisch überaus adäquaten Unterbau und nachdem mehrere Worte sowie Vorschläge der friedvollen Lösung gewechselt wurden, reicht es dem Governor. Die vergangenen Geschehnisse in Woodbury sowie die Erfahrung mit Andrea (Laurie Holden) haben zu tiefe Wunden hinterlassen. I have a tank!, posaunt die diabolische Bestie heraus und im Anschluss folgt eines der legendärsten Zitate: Kill them all!

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