kleinkeks - Kommentare

Alle Kommentare von kleinkeks

  • 3 .5

    Obwohl ich Fantasy im allgemeinen und speziell DnD durchaus mag, fällt die Serie für mich flach. Was für eine Kampagne reichen mag - komplett vorhersehbare Story, konstant vermeintlich witzige Sprüche klopfende Charaktere - ist für eine animierte Serie einfach viel zu wenig.

    • 7 .5

      Wäre eine glatte 7, wenn Koutarou nicht immer absolut ausrasten würde, dafür alleine gibt's nochmal nen satten Zuschlag.

      • 6

        Eine Welt, in der die Reichseinigung auf der großdeutschen Lösung basierte, vermied den ersten Weltkrieg. In den 1920ern entbrennt dafür ein Konflikt, der ähnlich stark zu eskalieren droht, auch weil mächtige Wesen neue Technologien verbreiten, die verdächtig nach Magie aussehen. Daher nein, es handelt sich trotz der häufigen Verwechslungen in der Rezeption nicht um Nazis, der Kaiser und die militärischen Eliten sind nach wie vor an der Macht. Allerdings sind die Verwechslungen nachvollziehbar, denn viele Elemente dieses Anime sind direkt vom Ablauf des zweiten Weltkriegs inspiriert. Nicht nur dem geneigten Historiker werden sich einige Parallelen zwangsläufig aufdrängen. Mitten in dieses Szenario hinein wird ein japanischer Salaryman aus der Gegenwart wiedergeboren, der - nun als zehnjähriges Mädchen - mit seinem exklusiven Wissen das Geschehen zugunsten des Reiches zu beeinflussen versucht. Das Set-Up hat viel zu bieten: Ein kleines Mädchen, das allein durch Verdienste (und ihr geheimes Vorwissen) durch die Ränge einer Armee aufsteigt, historische Schlachten garniert mit magisch fliegenden Lolis, die Spannung zwischen echter und fiktiver Historie und dem Kampf, die letztere von der ersteren zu divergieren.

        Hier beginnen allerdings die Probleme: Zwischen der Comedy, die sich angesichts des Alters der Protagonistin geradezu aufdrängt, und der Action, die in einer Weltkriegsdarstellung natürlich eine zentrale Stellung einnimmt, sowie den politischen Szenen und denjenigen innerhalb von Tanyas Team, findet die Geschichte nie einen zentralen Faden. Die Prämisse bietet zwar viele Möglichkeiten, aber der Anime versucht, alles auf einmal zu sein und macht nichts davon richtig gut. Ausnahme ist vielleicht die Action, das kann ich persönlich schlecht bewerten, weil es mich so oder so meistens kalt lässt.

        Wenig hilfreich ist auch, dass die Persönlichkeit und Motivation der Protagonistin höchst wandelbar sind und sich immer der jeweiligen Situation anzupassen scheinen. Denn eigentlich befindet sie sich in einem privaten Krieg gegen eines der mächtigen Wesen, welches von ihr als Gott anerkannt werden will, was sie als Atheistin trotz aller konkreten Machtbeweise strikt ablehnt. Ihr Ziel ist es, ein ruhiges, komfortables Leben zu führen, ins Militär ging sie nur, um aus dem Waisenheim zu entkommen, am Krieg nimmt sie nur teil, um ihn zu beenden. Trotzdem spart sie nicht mit Brutalität auch gegenüber ihrem eigenen Team, die psychopathische Züge vermuten lässt. All das wirkt wenig stimmig und beruht wohl mehr auf der Rule of Cool als einer durchdachten Charakterisierung.

        Ebenso offensichtlich ist die Rule of Cool am Werke, wenn Tanya immer wieder dorthin beordert wird, wo wiedererkennbare historische Schlachten stattfinden. Egal ob Norden, Osten (Rumänien, später UdSSR), Westen (Frankreich) oder Süden (Afrika, natürlich angelehnt an Rommel), wo immer gerade was los ist, ist unser Sturzkampfloligeschwader im Einsatz. Bietet natürlich auf diese Weise den höchsten Unterhaltungswert und es kann durchaus Spaß machen, die Parallelen und Unterschiede zu historischen Ereignissen zu beobachten.

        Allerdings bringt mich das - und da bin ich sicher in der Minderheit - zu meinem persönlich größten Problempunkt: Das konstante Wiedererkennen von einzelnen historischen Elementen, die ich aber mangels Kontext (oder Vorwissen?) oft nicht in den fiktiven Kriegsverlauf in der Parallelwelt einordnen kann. Nur ein Beispiel: Während des französischen Rückzugs nach der Kapitulation ist Großbritannien eigentlich noch nicht Kriegspartei soweit ich verstanden habe, trotzdem kommt es zu einem Scharmützel über dem Ärmelkanal. Scheinbar ohne Kriegserklärung, was schon sehr merkwürdig ist. Ist das gleichbedeutend mit dem Kriegseintritt? Anfang der Luftschlacht um England? Man weiß es nicht, weil Tanya direkt wegbeordert wird und wir uns ausgiebig mit anderen Fronten beschäftigen. Für mich bricht sowas nachhaltig die Immersion, wenn ich mehr über die Hintergründe nachdenken muss als über die vordergründige Handlung, und keine befriedigenden Antworten finden kann.

        • 4 .5

          Nach dem Prolog war ich schon etwas skeptisch - die Gewalt bringt mich nicht aus der Fassung, aber die Szene schien so unwahrscheinlich und erzwungen, dass sich schon direkt der Eindruck aufdrängt, dass man hier einfach so blutig wie nur möglich inszenieren wollte - schockieren nur um des Schocks willen. Als dann direkt zu Beginn der eigentlichen Geschichte die kleine Lilli Hoffman, und ja, so heißt die adelige Protagonistin aus dem Schwarzwald in dieser Version, einen Apfel von einem Eichenbaum(!) pflückt, war mir klar, dat wird nüscht. Wenn jemand einerseits so viel Wert auf Symbolik und Foreshadowing legt, dass er seinem Schneewittchen schon in Kindestagen einen Apfel vor die Nase hängen muss, aber andererseits so verdammt oberflächlich ist, dass er dazu das Kernobst an eine Eiche klebt, ist das schon unfreiwillig komisch.

          Und der erste Eindruck hatte nicht getäuscht: Der Rest des Filmes plätschert dahin, irgendwo zwischen belanglosen Dialogen und ein paar Szenen mit ausnahmslos allem, was dem Drehbuchautor noch so zum Thema Schock eingefallen ist (Fehlgeburten, Kannibalismus, Vergewaltigung, satanistische Rituale, das übliche Programm). Die ruhigeren Passagen können zumindest das ein oder andere bieten, insbesondere Kostüm und einige der schauspielerischen Leistungen sind noch auf ordentlichem Niveau. Man deutet auch an, dass Schneewittchen selbst nicht ganz unschuldig ist, dass die böse Stiefmutter mehr Opfer des Spiegels als dessen Meisterin ist, aber aus diesen neuen Ansätzen wird dann weiter nichts gemacht. Am Ende geht sowieso alles unter in einer befremdlichen, langweiligen, sehr erzwungen wirkenden Orgie aus Okkultismus und Gewalt. Hätte vielleicht noch als amüsanter Splatter funktionieren können, wenn man sich nicht selbst so ernst genommen hätte.

          • 5

            Besonders schön an dem alten Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt war, dass es Charme hatte, ohne sich erklären zu müssen. Wie kann ein Drittklässler Erfinder sein? Und mitten in der Nacht entscheiden, auf eine Reise zum Nordpol und nach Schottland zu gehen? Was ist mit seiner Familie? Müssen Roboter denn wirklich - klick! - in ihrer Sprache ständig - klick! - Klicklaute einbauen? Klick? Wie kommt es überhaupt, dass es eine Schule für Roboter gibt? Wieso spricht man am Nordpol Deutsch? Träumen Roboter von entflammbaren Fürzen? All diese Fragen brauchte man damals nicht zu beantworten, denn niemand hat sie gestellt.

            Diese Neuinterpretation hat es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht, mindestens die Hälfte dieser Fragen zu beantworten und die eventuellen Logiklücken zu schließen: Der Drittklässler hat eine Tüftlerin zur Mutter, er entscheidet sich nicht mehr mitten in der Nacht für die lange Reise, sondern spontan und aus der Not heraus für einen kurzen Trip, Roboter klicken nicht mehr und gehen nicht mehr zur Schule, am Nordpol spricht man Deutsch, weil man es auf einer Bohrinsel gelernt hat, und ja, Roboter träumen von entflammbaren Fürzen, und das sogar am hellichten Tag. Dagegen wäre auch nicht viel einzuwenden, wenn nicht zweierlei Probleme damit einhergingen:

            Zuerst schließt man eben nur die Hälfte der Logiklücken - und öffnet dann teilweise sogar ganz eigene, neue. Wenn zum Beispiel Robbi am Nordpol nicht - wie im Original - ein Feuer macht, sondern durch schwere Rechenaufgaben seine Festplatte (nicht Prozessor, sondern Festplatte) heißlaufen lässt, passt das wenig zu dem Anspruch auf Logik, den der Film vorher selbst etabliert.

            Dazu kommt dann, dass mit der logischen Hintergrundgeschichte so viel Zeit verbracht wird, dass für das Abenteuer selbst kaum noch etwas übrig bleibt. Daher hat man wohl auch die eigentlich Road Trip-mäßige Reise kurzerhand in einen simplen, zentralen gut-gegen-böse-Konflikt umgeschrieben: Denn statt Robbis Aufgaben für die Roboter-Schule zu lösen, muss er jetzt seine Eltern finden und retten, bevor sie (oder er selbst) in die Hände des bösen Telekommunikationskonzerns fallen.

            Darunter leidet natürlich der oben schon angesprochene Charme wieder, denn statt eines coolen, ziemlich einzigartigen Abenteuers wird dadurch letztendlich die Geschichte umgedeutet in noch einen Film über einen Jungen, der seine Angst überwinden und seinen Freund, wenn nicht gar die ganze Welt retten muss. Und obwohl der ein oder andere Witz landet, die ein oder andere schauspielerische Leistung ganz ordentlich ist, die visuellen Effekte für einen deutschen Kinderfilm verhältnismäßig gut sind (bzw nicht zu negativ auffallen), bleibt am Ende nicht viel mehr als ein von Pacing- und Logikfehlern geplagter, bestenfalls durchschnittlicher Kinderfilm.

            • 5 .5

              Der Film kommt leider nicht an die Qualität der literarischen Vorlage heran. Das liegt nicht daran, dass der Roman ein unerreichbares Meisterwerk wäre - von mir gibt's das Prädikat "ganz nett". Vielmehr gibt der Film nur in groben Umrissen die für mich tatsächlich emotionalen Momente des Buches wieder: Einerseits die Zerrissenheit des Protagonisten zwischen seinen durch Selbstzweifel ausgelösten selbstzerstörerischen Tendenzen und dem wachsenden Interesse am eigenen Handwerk, andererseits die mitunter schockierende Geschichte der Leprakolonie. Gerade letztere hätte ich gerne in lebendigen Bildern gesehen, aber man zeigt sie nur relativ kurz und in sehr kleinen Ausschnitten. Obwohl ich selbst An sehr mag, drängt sich mir hier die Frage auf, ob man vielleicht den Menschen etwas mehr Zeit hätte einräumen sollen als den Bohnen.

              • 7

                Ein Film verbunden mit vielen Kindheitserinnerungen. Damals, als man noch Filme aus dem Fernsehen auf VHS aufgenommen hat. Mein Vater hält große Stücke auf diesen Streifen und hat ihn jahrelang gesucht, aber scheinbar wird er heute nicht mehr gesendet und wurde auch nie auf DVD oÄ veröffentlicht. So bleibt nur eine gebrannte Kopie der besagten alten Kassette - Bild- und Tonqualität sind zwar nicht wirklich gut, aber vielleicht ist das gar nicht so schlimm, wenn dieser Film sowieso wenig mehr als ein Stück purer Nostalgie ist.

                • 2

                  Ziellosigkeit ist das neue Ziel, Konzeptlosigkeit das neue Konzept, Anspruchslosigkeit der neue Anspruch, und Niveaulosigkeit das neue Niveau. Klar, daraus kann man einen Film machen, das haben schon einige Regisseure mit guten Beispielen gezeigt. Aber wenn man weder den Humor noch den Stil mitbringt, der so ein Werk tragen könnte, dann kann man es genauso gut auch lassen.

                  Die Protagonistin schwebt zwischen Hass auf sich und die Welt einerseits und Teilnahmslosigkeit andererseits. Ihre daraus resultierende Rebellion ist aber leider ebenso sinnfrei wie langweilig, denn sie hat kein Ziel und führt zu nichts außer den üblichen Eskapaden, und sind wir ehrlich, hat man auch das schon deutlich besser ausgeführt gesehen. Die surrealistischen Elemente sind zwar gut gemeint, aber ohne Witz und ohne Tiefgang bleiben sie genauso blass wie die eindimensionalen Charaktere. Die einzig neue Erkenntnis ist, wie lang doch manchmal eineinhalb Stunden sein können.

                  6
                  • 3

                    Schwache Charaktere und eine Geschichte, die weder in sich selbst schlüssig ist noch mit ihrem schwachen Humor darüber hinwegtäuschen kann. Ich weiß selbst nicht mehr, warum ich deutschen Filmen immer wieder eine ehrliche Chance gebe.

                    Einige schön geschossene Szenen sind dabei, Licht und Farben sind mir immer mal wieder positiv aufgefallen. Das mit dem Western-Flair ist zumindest eine kreative Idee, auch wenn sie für mich nicht wirklich wirkt in Verbindung mit dem Provinzkaff an der Küste.

                    Leider wird das alles auch überschattet von der Handlung, die kaum mal einen Schmunzler hervorzurufen vermag. Als Komödie funktioniert sie also nicht, aber ernstgenommen werden will der Film erst recht nicht. Die Wendungen sind dann auch ziemlich vorhersehbar, und so bleibt das Ergebnis nur unwesentlich spannender als 90 Minuten 0:0.

                    • 1

                      Von vorne bis hinten leider komplett unglaubwürdig, sowohl Handlung als auch Charaktere. Es ist schon fast eine Kunst, sich so vieler Standard-Klischees zu bedienen, und dann im Ergebnis einen Film so weit unter allen Standards abzuliefern. Verwunderlich, dass so etwas überhaupt gedreht wird.

                      • Egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit man den Fernseher einschaltet: Man findet immer mindestens ein Programm, das gerade eine Quiz-Show mit ihm sendet. Man kann seinem Gesicht einfach nicht entkommen...

                        • Mein Lieblingsschauspieler. Fan werden? Ja klar, gerne!

                          ...

                          ...

                          • "Er besaß Zeit seines Lebens die österreichische, deutsche und US-amerikanische Staatsbürgerschaft."

                            Hmmm. Vielleicht bin ich etwas pedantisch, aber...

                            "In Formulierungen wie »er setzte sich zeit seines Lebens für die Menschenrechte ein« oder »zeit meines Lebens habe ich schwer gearbeitet« wird zeit kleingeschrieben, da es sich hierbei nicht um das Substantiv »(die) Zeit« handelt – wie etwa in »die glücklichste Zeit seines Lebens« –, sondern um eine Präposition mit Genitiv. Wiederum abzugrenzen ist das zusammengeschriebene Adverb zeitlebens mit gleicher Bedeutung."
                            (http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/von-grossen-und-kleinen-zeiten)
                            (https://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/zeit_seines_lebens.shtml)

                            Und nicht nur die Rechtschreibung ist zweifelhaft. So hatte Fritz Lang, wie auch der Text später klarstellt, nicht zeit seines Lebens (also während der ganzen Zeit seines Lebens) drei Staatsbürgerschaften, sondern erwarb die deutsche und amerikanische erst im Laufe der Jahre.

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                            • Hier nun der Gegenbericht. So hat moviepilot mein Leben im letzten Jahr mitgestaltet: Eigentlich gar nicht. Bis man sich entschieden hat, meinen AdBlock unbedingt umgehen zu wollen. Seitdem gibt's jedes mal, wenn ich vorbeigucke, 6 Felder für 1€. Der Jackpot von 28 Millionen Euro muss für Neukunden ja wirklich einfach zu knacken sein. Ab und zu am rechten Rand noch ein tolles Angebot für "Bestitz" an schweizerischen Wäldern mit unglaublicher Rendite! Wo ich als Jurist natürlich direkt Feuer und Flamme bin, denn wer möchte nicht einen Wald in der Schweiz "besitzen", und ab 4.100€ Gesamtwert das ganze noch steuerfrei? Direkt vorbei am gierigen Staat, der mich nur um mein persönliches Glück bringen will! Perfekt! Die Rendite ist unglaublich, und wenn mehr Leute davon wüssten, würde es bestimmt verboten! Ab und zu gucke ich auch noch auf der Ü50-Singlebörse vorbei. Klar, ich bin nicht halb so alt wie die anderen Kerle, aber irgendwie will man ja sein Filmverzeichnis der Vertrauens ja unterstützen, und wenn man dazu ein paar alte Pferde vor den Pflug spannen muss, tut man das natürlich gerne. Rein aus Solidarität, versteht sich. Und das, ich zitiere, "Spiel mit dem höchsten Suchtfaktor dieses Jahres!" hält mich absolut im Bann. Natürlich klicke ich auf etwas, was so harmlos wie "paid outbrain network stormfall" daherkommt. Als selbsterkorener Kenner der PC-Spiele-Szene sagt mir zwar keines der Schlagworte irgendetwas, aber umso mehr steht zu vermuten, dass sich dahinter der große Hit des nächsten Jahrhunderts verbirgt.

                              Fazit:
                              Entweder: Ich werde nicht so stark zu Werbezwecken ausgespäht, wie es mir vorgepredigt wird, und Yahoo, Google und dieses ominöse utbrain halten mich für einen komplett debilen Idioten.
                              Oder: Ich werde genauso stark zu Werbezwecken ausgespäht, wie es mir vorgepredigt wird, aber utbrain, Yahoo und Google sind noch nicht intelligent genug, um irgendeine Werbung zu schalten, die mich auch nur im geringsten interessieren könnte.

                              Weder das eine noch das andere spricht für die Seite an sich, sodass ich im letzen Jahr moviepilot immer weniger frequentiert habe. Vielleicht gehöre ich einfach nicht zur Zielgruppe?

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                                • 4
                                  kleinkeks 12.09.2015, 05:01 Geändert 12.09.2015, 05:03

                                  Die junge Clara lebt mit ihrem Ehemann im Osten. Jahrelanger Mißbrauch macht sie psychisch labil. Dann beginnt das System zu bröckeln und sie verliert ihren moralischen Rückhalt. Bei einem der Übergriffe ersticht sie darauf ihren Mann. Traumatisiert und unter dem Einfluß diverser Drogen gleitet sie in wirre Fieberträume, in denen ihre Ängste vor dem Wandel Gestalt annehmen.

                                  Nichts ist mehr, wie es war. Hin ist der Kommunismus, hin ist die Moral, es zählt nur noch der Profit, die Befriedigung. Nichts ist mehr Tabu. Inzest, Mord, Leichenverstümmelung, Kannibalismus, Behinderung, Homosexualität, Vergewaltigung, Liebe: Nichts davon ist richtig oder falsch, denn jeder ist Egoist, Konsument, seines eigenen Glückes Schmied, losgelöst von den alten Regeln und Konventionen. Alles ist gut, solange der Fleischwolf dreht und der Rubel rollt.
                                  Weil ihm danach ist, zündet der Polizist seine Fusselsiebfrisur mit Alkohol an und hackt sich danach den Arm ab - warum nicht, in "Zeiten, wo alles möglich ist"?
                                  Es gibt kein schwarz, kein weiß mehr, alles verschwimmt in einem dreckigen, blutroten Sumpf. Nur schräg gegröhlte Volkslieder erinnern gelegentlich an das, was mal Kultur genannt wurde.

                                  Willkommen im Westen? Nein, willkommen im Wahnsinn.

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                                    • 7
                                      kleinkeks 01.12.2014, 23:37 Geändert 01.12.2014, 23:53

                                      Kurz gefasst: Ein unerwartet guter Schritt in die richtige Richtung. Nachdem die bisherigen Kinoableger der Serie meist weit außerhalb Konohas lagen und man nur wenige bekannte Gesichter sah, bleibt man jetzt näher an der Vorlage und bedient sich größtenteils an deren Charakteren. Und das tut dem Film sehr gut: Endlich kommt mal ein Hauch von Drama auf. Es gibt sogar fast so etwas wie einen philosophischen Anklang - fast.

                                      Auf der negativen Seite bleibt ein über weite Strecken stereotyper Bösewicht mit einer Gruppe von vier stereotypen, charakterlosen Handlangern, die nur als Kanonenfutter für die Action dienen. Das Ziel der Bösen ist, wie schon in fast allen vorherigen Filmen, die Zerstörung der fünf Nationen; es mutiert langsam zum Running Gag. Natürlich ist auch vorhersehbar, dass Naruto am Ende alle von der Richtigkeit seines Weges überzeugt (Let the cheese flow through you!). Aber etwas anderes erwartet wohl auch keiner mehr.

                                      Trotzdem weiß der Film über zu unterhalten, indem er einfach interessante Charaktere aufeinanderstoßen lässt (außer Sakura, die nervt fast noch mehr als im Anime). Besonders die Konfrontation mit Shikamaru ist interessant, weil man diesen noch nie in einer ähnlichen Situation gesehen hat. Die Kämpfe sind etwas ansprechender als sonst, was wiederum vor allem an den Nebencharakteren liegt: Alle Konoha 11 sind dabei, dazu kommen Sai und Gaara.

                                      Insgesamt der erste Naruto-Film, den ich wirklich empfehlen kann. Er ist noch weit von einem Meisterwerk entfernt, aber immerhin unterhaltsamer als alle Vorgänger.

                                      • 6 .5
                                        kleinkeks 28.11.2014, 00:00 Geändert 01.12.2014, 23:50

                                        Na, das war doch mal was - Naruto meets Steampunk the Movie! Die gute Nachricht vorweg: Im Gegensatz zum direkten Vorgänger war dieser Film recht ansehnlich.

                                        Nachdem letztes mal ein wiederbelebter Geist aus der Vergangenheit die fünf Nationen zerstören wollte, sind es dies mal die Himmelsninja, die ein altes Relikt ausgebuddelt haben, um sich an der Welt zu rächen. So weit, so stereotyp, man erinnere sich nur an den zweiten Naruto-Film. Was neu ist, ist die Geschichte um Amaru und Shinno, von der ich nicht allzu viel vorweg nehmen will. Allerdings bekommt das ganze eine fast schon philosophische Dimension, als Naruto mit der Frage konfrontiert wird, was man machen soll, wenn man, wie er, immer fest an seine Ideale geglaubt hat, sich diese aber dann als Lügen entpuppen. Seine Antwort ist dann aber ebenso vorhersehbar wie simpel: Einfach weiter dran glauben! Es funktioniert natürlich super, an den namensgebenden zwischenmenschlichen Bindungen mental weiter festzuhalten, obwohl sie schon längst gebrochen sind. Was im normalen Leben geradezu pathologisch wäre, rettet im Anime dann die Welt - und es macht sogar Spaß, dabei zuzusehen.
                                        Sasuke hat noch einen Gastauftritt und verhält sich mal halbwegs akzeptabel, Hinata wird mal wieder gefangengenommen. Amaru ist immerhin ein interessanter Charakter, den man nicht direkt in eine Klischee-Schublade stecken kann. Da kann ich dann auch gutmütig über die merkwürdigen Weltkriegs-Anspielungen, die nicht in das Universum passen wollen, sowie ein neues Monster namens Zero-Tails (Ich hoffe, das wurde im Deutschen nicht mit Keinschwanz übersetzt) hinwegsehen.

                                        Insgesamt der beste Naruto-Film bisher - Was aber auch widerum nicht allzu viel aussagt.

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                                          kleinkeks 27.11.2014, 23:31 Geändert 01.12.2014, 23:46

                                          Nach einer längeren Pause geht's bei mir jetzt weiter in den Naruto-Filmen - mit Shippuuden. Und was für ein fulminant schlechter Start das war - so sehr habe ich mich bisher über keinen Naruto-Film geärgert.
                                          Vielleicht liegt das daran, dass der Film einen vielversprechenden Start hinlegte. Bis zur Hälfte war viel Gutes dabei - Die Geschichte war halbwegs spannend, es gab ein paar nette Kämpfe inklusive Lees Suiken, und visuell war das ganze auch recht ansprechend.
                                          Aber spätestens, als der Plot im Showdown über sich selbst stolperte, fiel alles auseinander und zurück blieben nur die üblichen Verdächtigen der Klischees: Eine hochnäsige Priesterin, die man schon als Prinzessin im Land-of-Vegetables-Filler gesehen hat (und die natürlich am Ende von ihren Allüren befreit wird, weil Naruto so heldenhaft seine Wertvorstellungen vertritt), der loyale Wegwerf-Diener zum Sterben zwischendurch und der charakterlose böse Bossgegner, welcher die fünf Nationen zerstören will, aber sich selbst nicht einig werden kann, ob die Welt dann untergehen soll oder er ein tausendjähriges Reich gründen will. Abgerundet wird das ganze durch einen unansehnlichen Gastauftritt der Terrakotta-Armee, die sich nur in Zeitlupe bewegen kann.

                                          Da das Ende sich in seiner Logik verzettelt und sehr unstrukturiert sowie unspektakulär daherkommt, gibt's dieses mal auch keine Gnadenpunkte von mir - dieser Film war einfach schlecht.

                                          • 6
                                            kleinkeks 22.09.2014, 14:03 Geändert 01.12.2014, 23:43

                                            Nachdem meine Erwartungen durch die ersten beiden Naruto-Filme doch sehr weit runtergeschraubt waren, hatte ich nur wenig Hoffnung für den Dritten. Als ich dann noch im Abspann des Anime die Werbung gesehen habe ("Ninjas im Zirkus!" "Bestell eine Kinokarte vor, und du bekommst gratis ein singendes und tanzendes Dattebayo-yo!" Dattebayo-yo! Ernsthaft?), hatte ich mich auf den schlimmsten Kinderquatsch eingestellt.

                                            Und es war tatsächlich wieder ein sehr "kindgerechter" Film, aber immerhin blieb - zum ersten Mal nach einem Naruto-Film - ein positiver Grundeindruck. Man bewegt sich natürlich eher auf Filler-Niveau und kommt nicht an die Qualität des Anime heran, aber das war ja schon zu erwarten. Dieses mal hat man sich immerhin die Mühe gemacht, etwas interessantere Charaktere und Dialoge zu entwerfen. Die Beziehungen zwischen den Protagonisten werden nett (wenn auch etwas zu tränenreich für meinen Geschmack) dargestellt, man kann im Gegensatz zu den Vorgängern zumindest ein bisschen mitfühlen. Auch das klassische Naruto-überzeugt-alle-Motiv, welches mich in den anderen Filmen am meisten gestört hatte, wurde dieses mal nicht ganz so simpel aufgetischt wie sonst. Dazu funktioniert der Zirkus besser als erwartet und Crecent Moon Island ist ein interessanter Schauplatz. Die Antagonisten bleiben leider sehr blass und eindimensional, die Kämpfe sind auch nichts besonderes und zu schnell vorbei. Zudem wird die Moral wieder kindgerecht auf dem Silbertablett serviert, sodass die Aussage des Films letztendlich nur ein langweiliges "Freunde sind wichtiger als Geld!" ist. Trotzdem war es insgesamt ganz nett und ich kann mir vorstellen, dass es als Kinderfilm gut funktioniert.

                                            • 5

                                              Der Anfang war gut. Mehr gibt es zu dem Film kaum zu sagen, denn viel zu schnell werden alle Mysterien gelüftet, und den größten Teil der Spielzeit läuft dann wieder alles in vorhersehbaren Bahnen auf einen langweiligen Showdown zu. Insgesamt noch etwas unterhaltsamer als der erste Film, aber selbst die meisten Filler-Geschichten aus dem Anime waren interessanter.

                                              Die einzige Frage, die bleibt: Wie oft kann man das gleiche Motiv wiederholen, bevor es wirklich dem letzten Zuschauer zum Hals raushängt? Jedes mal gibt es einen neuen "Haupt-Nebencharakter", der entweder nicht an sich oder Freundschaft glaubt. Dann kommt Naruto mit Enthusiasmus, Kampfgeist und Aufopferungsbereitschaft und beeindruckt diesen Charakter, bis er sich am Ende zur positiven Seite der Macht bekehrt. Wie schon im vorigen Film und in vielen Filler-Arcs bedient man sich auch hier wieder an genau der selben Trickkiste. Es zieht bei mir einfach nicht mehr.

                                              • 4

                                                Meine Ausgangssituation: Ich hatte im Anime den Land of Tea-Arc eben zu Ende geguckt, als mir auffiel, dass es noch diesen Film gibt, der chronologisch davor spielt. Schon der Land of Tea-Arc kam mir etwas losgelöst von der Serie vor, da es wenig Progression gab, statdessen nur ein paar Andeutungen auf zukünftige Ereignisse. Ein Filler eben.

                                                Und dann hab ich den Film gesehen. Natürlich ist auch der nur ein Filler, da man vom Kinobesucher ja nicht erwartet kann, dass er die Serie oder den Manga verfolgt. Aber irgendwie hatte ich doch mehr erwartet. Mit etwas Liebe hätte man doch sicherlich eine interessante Geschichte schreiben können, die sich vom Anime abhebt, ohne sich loszulösen.
                                                Der Anime hatte mich positiv überrascht, da er trotz seiner manchmal kindischen Aufmachung interessante Charaktere und Themen beinhaltet und die Kämpfe meist schön inszeniert sind. In diesem Film wurde allerdings alles Positive aus dem Anime über Bord geworfen: Die Charaktere sind eindimensional und uninteressant, die Handlung vorhersehbar und ebenso uninteressant, der Humor spärlich und befremdlich, und die eine Szene, die etwas brutaler ist, wirkt mitten im Kitsch total deplaziert, zumal sie von den Protagonisten auch kaum als tragisches Ereignis wahrgenommen wird.

                                                Letztendlich wurden nur Themen aus dem Anime wiederholt: Naruto gibt nie auf und dadurch lassen sich andere Charaktere, die vorher keine Hoffnung hatten, am Ende überzeugen, auch ihre Träume zu verfolgen. Was am Anfang vielleicht noch authentisch wirkte (Tsunade, Gaara, der kleine Bengel im Land of Waves-Arc...), war schon im Land of Tea-Arc wenig überzeugend und ließ mich ziemlich kalt - Alter Brei, lauwarm gemacht. Genau das gleiche Motiv bestimmt auch den Film - und das resultiert in einem gelangweilten "Bitte nicht schon wieder!"
                                                Im großen Endkampf schließlich leistet Sasuke die Vorarbeit (mit Chidori), schafft es aber nicht alleine, den großen Bösen zu besiegen. Naruto nutzt die von Sasuke geschaffene Schwäche, und besiegt ihn (mit Rasengan). Diese Beschreibung passt komplett auf den Film UND auf den Land of Tea-Arc. Bei aller Liebe, aber wenn man sich so wiederholt, wirkt das reichlich einfallslos.

                                                Hätte ich der Chronologie folgend erst den Film, danach Land of Tea geguckt, würde mein Urteil vielleicht etwas milder ausfallen, aber dafür wäre dann der nächste Teil im Anime eine reine Wiederholung vor anderer Kulisse gewesen. So gebe ich dem Film vier Gnadenpunkte - es ist immerhin Naruto. Aber ein einfallsloser, repetitiver, höchst enttäuschender Naruto, der auf seinem bisher tiefsten Punkt angelangt ist.

                                                • ?

                                                  Die Beschreibung klingt interessant, aber der Film will sich einfach nicht finden lassen. Scheint von der Zeit nahezu komplett verschluckt worden zu sein... Schade.

                                                  • 7
                                                    über Soulboy

                                                    Ein Film, der sich dem Northern Soul und dem Wigan Casino widmet. Und obwohl an Klischees gar nicht gespart wird, war er wirklich unterhaltsam. Der Protagonist: Ein junger Erwachsener, etwas trottelig, auf der Suche nach sich selbst und der Liebe, eine Identifikationsfigur. Sein Freund, der totale Vollpfosten, aber durch seine Aktionen sehr unterhaltsam. Zwei Mädels, die eine blond, modern und beliebt, die andere das hübsche Mauerblümchen. Letztere freundet sich mit dem Protagonisten an, aber er hat natürlich nur Augen für die Blondiene - bis zur finalen Erleuchtung, durch die er dann auch in der Lage ist, den fiesen Club-Boss im Tanzduell zu besiegen.
                                                    Also, ganz typische und vorhersehbare Geschichte, bekannte Charaktere. Aber der Flair und die Atmosphäre waren angenehm; für jemanden meiner Generation ist es auch ein schönes Blickfenster in eine ganz andere Zeit. Der Plot war sogar relativ glaubhaft präsentiert. Kein großes Kino, aber zwischendurch wirklich nett. Und weil ich, als ich spät nachts den Film geguckt hab, wohl ausnahmsweise nen kleinen Romantik-Tick hatte, gibt's sogar 7 Punkte.