kleinkeks - Kommentare

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  • 7 .5

    Als Komödie - mäßig. Als gesellschaftskritische Analyse des kultivierten Menschen - geradezu erschreckend gut und aktuell. Das, was dem Film an Kulissen, einer interessanten Geschichte und wirklich zündenden Witzen fehlt, macht er durch andere Qualitäten wieder wett: Neben der bezaubernden Senta Berger zeigt der Film nämlich auch, wie unsere kapitalistische Gesellschaft und vor allem unsere Wirtschaft noch heute funktionieren. Nur ist das leider gar nicht allzu lustig, sondern eher tragisch. Obwohl uns heute fast alles, was man zum Leben braucht, im Überfluss zur Verfügung steht, verbringen viele den größten Teil ihrer Zeit nicht mit "schmackofatzen" und den anderen schönen Dingen des Lebens, sondern mit Arbeit. Auch, wenn der Film sich nicht darum bemüht, Alternativen aufzuzeigen, kann man doch sehen, wie Geld und Gier die Gesellschaft zersetzen. Während die stupiden Steinzeitmenschen sich nach und nach um all ihren Besitz betrügen lassen und der Zuschauer vor so viel geballter Dummheit erschaudert, wird ihm eigentlich selbst der Spiegel vorgehalten. Auch, dass (Spoiler) der Homosexuelle unter den Urmenschen besser behandelt wird, als von dem "kultivierten" und letztendlich zum (quasi-)Suizid getrieben wird, ist ein stärkeres Bild, als ich es einem so alten Streifen mit einem so dämlichen Titel jemals zugetraut hätte.

    Ohne viele Worte über die restlichen Aspekte des Filmes zu verlieren, verbeuge ich mich also tief vor den philosophischen Ansätzen, die dieser angebliche "Sexploitation"-Streifen vorweist. (Ernsthaft, wer schreibt so etwas in die Filmbeschreibung? In den meisten RomKoms gibt es heute mehr Sex zu sehen, als hier...)

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