Stefan Ishii
In Die Jagd bringt die Behauptung eines kleinen Mädchens eine gesamte Gemeinde gegen Kindergärtner Mads Mikkelsen auf.
Hong Sang-soo arbeitete in In Another Country zum ersten Mal mit einem internationalen Schauspielstar. In den drei Episoden der Geschichte wird Isabelle Huppert diese Ehre zuteil.
Die 17jährige Ballettänzerin Maria erlebt mit Henrik, der ersten großen Liebe ihres Lebens, einen traumhaften Sommer auf den Schären. Durch einen tragischen Unfall, bei dem Henrik ums Leben kommt, wird jedoch ihr junges Glück zerstört. Maria ist verzweifelt. Jahre später, Maria ist inzwischen eine gefeierte Solotänzerin und mit einem Journalisten liiert, bekommt sie per Post das Tagebuch Henriks, in dem er "ihren" Sommer beschreibt. Maria erlebt durch dieses Buch die schönsten Stunden ihres Lebens noch einmal. Die Gegenwart mit ihrem jetzigen Freund David erscheint ihr inhaltlos. Sie gibt ihm das Tagebuch zu lesen und erhofft sich, dass er dadurch lernt, sie besser zu verstehen. Werden sie einen gemeinsamen Weg in eine glückliche Zukunft finden?
Marian, eine Krankenschwester um die 40, kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Patienten. Ihre Hingabe geht so weit, dass sie glaubt, das Leiden Schwerkranker und Alter durch Sterbehilfe verkürzen zu müssen. Der Tod ist für sie der Moment der absoluten Intimität. Außerhalb des Krankenhauses lebt sie ein einsames und isoliertes Leben, das durch Kontrollsucht und Perfektion getrieben ist. Gelegentlich jedoch brechen ihre unterdrückten Gefühle durch. So auch an dem Tag, als sie einen Fremden im Bus beobachtet und ihm in eine Videothek folgt. Marian fantasiert über den Mann und geht mit ihm über einen Akt des gegenseitigen Voyeurismus eine Art Verbindung ein. Die plötzliche Intimität verwirrt, fasziniert und ängstigt sie. Sie erkennt, dass sie ihren Bedürfnissen nachgeben muss, selbst wenn menschliche Nähe ihren Preis hat.
Revision ist ein Dokumentarfilm, der die Umstände, die 1992 zum Tod zweier Männer nahe der deutsch-polnischen Grenze führten, analysiert.
Golden Slumbers ist eine Dokumentation über die Goldene Ära des kambodschanischen Kinos der 1960er und 70er Jahre, ein bis auf wenige Schnipsel untergegangenes Filmerbe. Zwischen 1960 und 1975 entstanden fast 400 Filme in Phnom Penh, von denen nur noch 30 existieren. Die Khmer Rouge haben sie verbrannt und verrotten lassen, genauso wie viele der Studios und Kinos. Die meisten Filmschaffenden wurden Opfer des Genozids.
Mehr als 90.000 in Japan lebende Koreaner emigrierten von den späten 50ern bis in die 70er Jahre nach Nordkorea, das Land, das ihnen Wohlstand, Gerechtigkeit und ein Ende der Diskriminierung verhieß. KAZOKU NO KUNI erzählt von einem, der für kurze Zeit zurückkehrt. Nach 25 Jahren sieht Sonho seine Familie in Tokio wieder, weil ihm gestattet wurde, sich dort einer Operation zu unterziehen.
Herr Wichmann aus der dritten Reihe ist eine Dokumentation über den CDU-Abgeordneten Henryk Wichmann und seinen Alltag als Mitglied des Brandenburger Landtags.
Mit Song to Song führt Regisseur Terrence Malick Ryan Gosling, Michael Fassbender, Rooney Mara und Natalie Portman in die pulsierende Musikszene von Austin, Texas.
Frühwerk von Bernardo Bertolucci.
Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms stehen die maßgeblichen Protagonisten Ferdinand de Lesseps, der den Kanal für die Franzosen geplant hatte, und US-Präsident Theodore Roosevelt, der amerikanischen Anspruch auf das Projekt erhob, sowie das Schicksal der Bauarbeiter aus Jamaika und Barbados, die den Kanal unter oft unmenschlichen Anstrengungen durch das Land trieben.
Ai Weiwei: Never Sorry zeigt das Portrait einer der wichtigsten Persönlichkeiten des beginnenden 21. Jahrhunderts. Einen Künstler, der glaubt, dass Kunst und menschliche Freiheit untrennbar miteinander verbunden sind. Im Streben für diese Freiheit wird Ai Weiwei nie aufhören, seine Gegner zu provozieren. Er fragt nach, wo andere schweigen – ungeachtet der Konsequenzen. Die junge Regisseurin Alison Klayman hat den international gefeierten Künstler und Aktivisten drei Jahre lang begleitet. Sie hat mit langjährigen Wegbegleitern Ai Weiweis gesprochen, mit Künstlern und Autoren, aber auch sehr persönliche Gespräche zwischen Ai Weiwei und seiner Mutter Gao Ying aufgezeichnet und zeigt Ai Weiwei als Vater eines drei-jährigen Sohnes. Ihr Portrait ermöglicht einen einzigartigen Einblick in Ai Weiweis Persönlichkeit, sein Privatleben und sein Schaffen: eine differenzierte Beschreibung des heutigen Chinas zwischen Willkür und Widerstand.
Die Einwohner von Caromatan müssen ihr Dorf auf Grund eines Hurrikans verlassen. Der Hausierer Heremias landet mit seinem Karren und seinen Waren im Ort Hapon, wo ihm alles gestohlen wird. Auf der Jagd nach den Dieben bekommt er mit, wie junge Männer die Entführung eines Mädchens planen. Die Polizei rät Heremias, alles zu vergessen, da einer der Männer der Sohn eines mächtigen Gouverneurs ist.
Vor dem Hintergrund der Unruhen und Umbrüche in Taiwan von 1945 – 1949 erzählt der Film die Geschichte von vier Söhnen einer Großfamilie, die auf verschiedenste Art und Weise ums Überleben kämpfen.
Alternativtitel: A City Of Sadness und Eine Stadt der Traurigkeit
In einem im buchstäblich monumentalen Rahmen untersucht Evolution of a Filipino Family die Auswirkungen des 15 Jahre dauernden Kriegsrechts, das der ehemalige Präsident der Philippinen, Ferdinand Marcos, über das Land verhängte. Im Mittelpunkt des Films steht die Familie Gallardo, die sich mit der Bewirtschaftung eines Streifen Landes notdürftig ihren Lebensunterhalt verdient.
In Captive wird eine französische Missionarin wird auf den Philippinen zusammen mit zwölf anderen Ausländern von Terroristen gekidnappt.
Ein Mann wird eines Nachts von einem Meteoriten getroffen. Das Ergebnis: Er ist wortwörtlich verrückt – sein Körper hat sich um 91 cm neben ihn verschoben. Ein weiterer Meteoritenzusammenprall soll alles wieder in Einklamg zu bringen – mit fatalen Folgen…
Ein Kapitalgeber investiert in ein kapitalschwaches Unternehmen, erwirbt eine Mindestbeteiligung und hofft dabei auf eine hohe Rendite bei einem späteren Verkauf der Firma. Es geht um 750.000 Euro. Die Firma NCTE, Herstellerin eines offenbar sehr innovativen Drehmoment-Sensors, bestreitet vehement, ein "Risikofall" zu sein. Gleichwohl fordert ihr Gegenüber, der Verhandler des internationalen Kapitalgebers Buchanan, das Einhalten der Spielregeln. "Nach bestem Wissen und Gewissen" mögen die "Businesspläne und die Milestones" angegeben werden, denn man sei zwar kein "angenehmer", dafür aber ein "berechenbarer Partner". In den Sitzungspausen werden Szenarien durchgespielt, die nach der Pause viel zahmer debattiert werden. Man beteuert den Innovationsgrad des eigenen Unternehmens und im selben Atemzug die Wertsicherheit der Anlage. Harun Farocki zeigt in seinem Dokumentarfilm auf ebenso schlichte wie unpolemische Art zwei Verhandlungsrunden in der Unternehmensbeteiligung.
"Nahe dem Leben" dreht sich um drei Mütter auf einer Entbindungsstation, die sich während ihres Aufenthalts gegenseitig ihre Lebensgeschichten und intime Gedanken erzählen. Außerdem kämpfen alle drei mit dem Gedanken, ob sie ihr Baby behalten oder zur Adoption freigeben sollen.
Ausschnitte aus sowjetischen Wochenschauen der Jahre 1955 bis 1961 verwendet Filmemacher Sergei Loznitsa für sein filmisches Experiment. Er montiert historische Aufnahmen, die zum Teil von Amateuren stammen, und unterlegt sie mit neuem Ton. Die ersten Bilder zeigen das friedliche und ziemlich eintönige Leben der Bewohner einer russischen Provinzstadt Ende der 50er Jahre. Fischer, Arbeiter, Bauern, Studenten und Kinder gehen ihren täglichen Pflichten nach. Ein wenig Abwechslung bringen abends die Darbietungen von Laienkünstlern, Kursbesuche und Fanfarenumzüge. Den wenigen Spruchbändern schenkt niemand Aufmerksamkeit. Doch dann wird die - nicht namentlich genannte - Stadt aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen. Mit einer sich steigernden, alle Lebensbereiche durchdringenden Propaganda wird der Besuch eines hohen Parteifunktionärs vorbereitet. Bei dessen Empfang erreicht die Kampagne ihren Höhepunkt. Danach verfällt die Stadt wieder in ihren normalen provinziellen Trott.
In Detachment muss sich Adrien Brody als Aushilfslehrer mit Schülern und Lehrern auseinandersetzen und dabei den Weg zu sich selbst und seinem Glück finden.
In Die wilde Zeit muss sich Clement Metayer zwischen Kopf und Herz entscheiden, als er sich im revolutionären Frankreich nach 1968 zunehmend von radikalen Gruppen distanziert.