Wer kennt ihn nicht? Ben Affleck ist einer der Schauspieler, die auch Manfred Mustermann schon im Kino oder im Fernsehen erlebt hat. Egal ob Manfred gerade Lust auf Action hat oder sich lieber eine Komödie ansieht. Selbst im Zusammenhang mit Comicverfilmungen hat er den Namen schon einmal gehört. Doch da ist auch schon das Problem. Das was am meisten Eindruck hinterlässt, ist der Name des amerikanischen Schauspielers, der heute seinen 40. Geburtstag feiert. Wir nehmen seinen Jubeltag zum Anlass und schauen, ob sich auch etwas mehr als nur ein Name hinter Ben Affleck verbirgt.
Der ewige Kevin Smith-Jünger
Die erste wichtige Station im filmischen Schaffen von Ben Affleck ist zweifelsohne die Zusammenarbeit mit Allroundtalent Kevin Smith. Selbst wenn er im ersten Teil der New-Jersey-Filme noch nicht an Bord war, kann Ben Affleck spätestens seit Mallrats als offizielles Jersey-Inventar bezeichnet werden. Denn von nun an konnte fest damit gerechnet werden, dass unmittelbar nach der Nennung von Kevin Smith noch im gleichen Satz auch von Ben Affleck die Rede ist. Nach der Verwirklichung von vier weiteren New-Jersey-Filmen (Chasing Amy, Dogma, Jay und Silent Bob schlagen zurück und Clerks 2 – Die Abhänger) war ebenfalls Jersey Girl Produkt der gemeinsamen Kollaboration – selbst wenn Kritiker dem Duo immer skeptisch gegenüber standen.
Der gute alte Will
Neben seinem regelmäßigen Mitwirken in New-Jersey-Filmen, konnte Ben Affleck in Zusammenarbeit mit einem anderen späteren Hollywoodstar große Erfolge feiern. Mit Matt Damon, den er während seiner Zeit in Cambridge kennengelernt hatte, arbeitete er das Script zu Good Will Hunting aus, das schließlich von Gus van Sant verfilmt wurde. 1998 konnte der Film das Wettrennen um den Oscar für das beste Originaldrehbuch gewinnen und auch heute noch genießt das Werk seinen errungenen Kultstatus, der nicht zuletzt dem Script zu verdanken ist. Ben Affleck, der auch in einer Nebenrolle als Darsteller in Erscheinung trat, manifestierte bereits in diesem Drama ein für ihn prägendes Auftreten als einfacher Mann aus der bürgerlichen Arbeiterschicht.
Im Windschatten fast an die Spitze
Nach seinen Independent-Erfolgen war es Zeit für den Star der nächsten Generation sein Image auszubauen und nach ganz vorne an die Spitze von Hollywood zu dreschen. Im Windschatten von Bruce Willis meisterte er in Armageddon – Das jüngste Gericht von Michael Bay die zweite Hauptrolle, verkörperte in Der Anschlag die Kultfigur Jack Ryan und konnte sogar schließlich unter dem Deckmantel eines Comichelden in Daredevil sein Talent auf die Probe stellen. Von etablierten Schauspielgrößen und Marken mitgezogen, offenbarte sich Ben Afflecks wahre Crux erst in Pearl Harbor und wurde ihm richtig zu Verhängnis. Im zweiten Zusammentreffen mit Michael Bay war er auf sich alleine gestellt und hatte nur einen Josh Hartnett zur Seite, der sich sowohl schauspielerisch wie auch von der Starpower auf einem ähnlichen Level befand – was letzten Endes nicht für den kompletten Durchbruch ausreichte.
Der Mann der Nebenrollen
Mit der Zeit kristallisierte sich eine Tatsache immer weiter heraus: Ben Affleck harmoniert am besten in Nebenrollen vor der Kamera. Als Mitglied eine großen Ensembles konnte er bereits 1998 in Shakespeare in Love überzeugen. Diesen Pfad griff er auch in letzter Zeit wieder vermehrt auf. In Filmen wie State of Play – Der Stand der Dinge beispielsweise hat er einem Schauspieler vom Kaliber Russell Crowe die Rolle des Leading-Man überlassen und konnte sich folglich ganz dezent auf die zweite Geige konzentrieren. Als Resüme kann also gesagt werden, dass tatkräftige Männer, die am Boden geblieben sind und auf die pathetische Heldenrolle verzichten, Ben Afflecks wahre Stärke im Schauspielfach sind.
Der Mann hinter der Kamera
Ein ganz neues Image hat sich Ben Affleck durch seine Tätigkeit als Regisseur erarbeitet. Sein Debüt Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel mit Bruder Casey Affleck in der Hauptrolle, konnte viele seiner früheren Kritiker umstimmen und seitdem ist es auch kein Gehemnis mehr, dass Ben Affleck hinter der Kamera mehr Können beweisen kann als oftmals davor. So wurde auch die zweite Regiearbeit The Town – Stadt ohne Gnade zum Erfolg auf ganzer Länge und sogar die Oscar-Chancen standen für den Heist-Thriller gut, der sich ganz in der Tradition von Genremeilensteinen wie Heat bewegte. Letzten Endes kam es zwar nicht soweit, doch Ben Affleck ist dabei, sich weiterzuentwickeln. Mit Argo hat er schon ein neues Projekt in der Pipeline und wenn den neusten Gerüchten Glauben geschenkt werden kann, könnte der bekennende Comic-Fan demnächst auch beim geplanten The Justice League Part One – Projekt die Zügel in der Hand halten.
In diesem Sinne wünschen wir ihm alles Gute zum 40. Geburtstag und hoffen, dass er sich vor allem hinter der Kamera konstant weiterentwickelt.