Die Filmanalyse zu Man of Steel

24.06.2013 - 00:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Man Of Steel
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Man Of Steel
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Dieser Film ist ungenießbar und nur ein simulierter Blockbuster.

Es geht immer noch schlimmer. 2013 ist eines der schwächsten Blockbuster-Jahre seit langem und besteht vorwiegend aus dämlichen Fortsetzungen oder albernen Neuauflagen.

Mit Man of Steel darf der grausliche Zack Snyder nun die Superman-Reihe neu starten und dies mit großer schauspielerischer Unterstützung: Henry Cavill verleiht Clark Kent ein raues, kantiges Gesicht und in den Nebenrollen geben sich Stars wie Kevin Costner, Russell Crowe und Diane Lane die Ehre. Doch spielen dürfen sie ohnehin nicht, das ist weder gewollt noch möglich.

Von der mühsam und unnötig kompliziert gestalteten Handlungsebene sollte man besser gleich schweigen. Die patriotisch-messianischen Dialoge erinnern an im Internet kursierende Fundamentalismus-Videos. Und zu allem Unglück verwendet Regisseur Zack Snyder für seine Comic-Verfilmung Wackelkameras – was für die Schlichten unter den Zuschauern „Authentizität“ suggerieren soll – und zusätzlich die zur Gewinnmaximierung unumgängliche 3D-Technik. Dabei heraus kommt ein Film, den man sich schlicht und ergreifend nicht ansehen kann. Er wirkt so, als habe man zum ersten Mal das 3D-Verfahren ausprobiert, als hätte es Avatar – Aufbruch nach Pandora nie gegeben. Die Bilder sind derart unscharf und eben verwackelt, daß noch die einfachste Schaulust verhindert wird. Hinzu kommt die Musik oder sagen wir besser: Geräuschkulisse des Anti-Musikers Hans Zimmer. Lärm, Radau, ein bisschen Wagner auf Krawall gebürstet – das ist das Freundlichste, was man zu diesem Soundtrack sagen kann.

Das Hollywood-Kino befindet sich in einer Krise. Man of Steel ist das traurige Dokument dieser Krise und überdies ein Verrat am zahlenden Publikum.

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