Disneys Dilemma mit dem Boba-Fett-Spin-off

25.04.2014 - 09:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Boba Fett: Gut oder Böse?
Disney Studios/Lucasfilm
Boba Fett: Gut oder Böse?
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Ein Schurke als Held ist im Medium Film gang und gäbe. Disney allerdings tut sich mit dieser Figuren-Zeichnung noch schwer. Das Boba-Fett-Spin-Off könnte daran scheitern. Es könnt dadurch aber auch erst richtig interessant werden.

Boba Fett ist einer der populärsten Bad-Guys der ursprünglichen Star-Wars-Trilogie. In Die Rückkehr der Jedi-Ritter von Han Solo im Kampf getötet, könnte er nun für ein Spin-Off zurückkehren. Bereits in Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger wird der Charakter Boba Fett näher beleuchtet, seine Herkunft, seine Kindheit und die Wurzel seiner Bösartigkeit dargelegt. Ein Spin-Off würde im Rahmen des herkömmlichen Star-Wars-Universums – in einem erweiterten bleibt Boba Fett der Tod durch einen Sarlacc erspart – also in den knapp zwei Jahrzehnten zwischen Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith und Krieg der Sterne angesiedelt sein. Die Gerüchte (wir berichteten) dazu wandeln seit Anfang des Jahres durch das Star-Wars-Universum.

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Grundsätzlich sollen zwischen den großen Episoden der neuen Star-Wars-Trilogie, die nächstes Jahr mit Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht startet, jeweils Spin-Offs zu beliebten Figuren ins Kino kommen. Ein Problem für das kuschlige Disney Studio bei dem Charakter Boba Fett ist nun, dass der Kopfgeldjäger von Kamino ein amoralischer Anti-Held ist, ein Grenzgänger, der stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Diesem Typen einen ganzen Film zu widmen, ist jetzt wiederum für Disney eine Frage der Moral. Denn dem Studio der Prinzessinnen und der ewigen Liebe wird ja seit der Übernahme der Star-Wars-Franchise-Rechte genau das angelastet: die Saga und ihre Charaktere weichzuspülen und sie noch weiter ihres eigentlichen Charmes zu berauben. Bei einem Treffen der Verantwortlichen von Disney und Lucasfilm soll genau dieses Dilemma diskutiert worden sein. Die Seite makingstarwars zitiert die Aussage eines Disney-Verantwortlichen: “Lucasfilm will, dass Boba Fett ein bedrohlicher und furchteinflössender Charakter bleibt, aber wir müssen ihn zum Helden des Films machen, und das wird eine echte Herausforderung.”

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Entweder beschreitet Disney hier neue Ufer oder wendet, wie Slashfiilm schreibt, die Jack-Sparrow-Formel an. Die besagt lediglich, einen eigentlich verschlagenen, vielleicht sogar von Grund auf bösen Charakter, sympathisch darzustellen und einen guten Kern zu suggerieren, der die schlechte Schale wettmacht. Selbiges könnte mit Boba Fett geschehen – ein Kompromiss mit den Fans sozusagen. Allerdings ist das Konzept des Antihelden ohnehin darauf ausgelegt, einen authentischeren, weil in seinen Zügen ambivalenteren Charakter zu abzubilden. Boba Fett wies im erwachsenen Zustand bislang kaum ‘gute’ Züge auf oder zeigte überhaupt irgendeine Gefühlsregung – und vielleicht ist genau das der Punkt, an dem die Disney-Zeichner ansetzen müssen. Der bisherige Charakter Boba Fett ist nahezu ausschließlich angefüllt mit Kälte und berechnender Verschlagenheit. Aber auch ein Antiheld ist eben nicht durch und durch böse. Schreiben wird das Spin-Off möglicherweise Simon Kinberg, dessen Charaktere in X-Men: Zukunft ist Vergangenheit sich ebenfalls nicht immer den Lagern Gut und Böse zuordnen lassen.

Wie würdet ihr Boba Fett in Szene setzen?

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