King Arthur heute im TV: Der gescheiterte Franchise-Plan für Guy Ritchies Fantasy-Saga

26.12.2019 - 17:00 Uhr
King Arthur: Legend of the Sword
Warner Bros.
King Arthur: Legend of the Sword
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Heute Abend läuft eine der wohl eigensinnigsten Interpretationen der Artus-Sage im TV, die im Kino leider floppte. Dabei hätte Guy Ritchies King Arthur: Legend of the Sword ein ganzes Franchise starten sollen.

Heute Abend zur Prime Time um 20:15 Uhr wird es episch auf ProSieben: King Arthur: Legend of the Sword erzählt in Guy Ritchies unverwechelbarem Stil die Sage von König Artus neu. Nachdem der Film diesen Monat von Netflix verschwand, bekommt ihr damit noch eine Chance, euch ein wenig mythische Action zu Gemüte zu führen.

Das eigenwillige Action-Fantasy-Spektakel mit Charlie Hunnam in der Titelrolle ging im Kinosommer 2017 sang- und klanglos unter. Dabei hatte Warner Bros. große Pläne für King Arthur. Sehr große Pläne sogar. Wir könnten fast sagen: Cinematic Universe-Pläne.

King Arthur sollte ein ganzes Shared Universe begründen

Schon der seltsam sperrige Titel weist darauf hin, und spätestens nach der ersten Sichtung wird klar: King Arthur fängt gleich mehrere Geschichten an, die im Film selbst nie beendet werden. Der Grund hierfür ist ein aberwitziger: King Arthur: Legend of the Sword hätte der erste von ganzen sechs Filmen eines neuen Franchise werden sollen.

King Arthur sollte erst der Anfang für ein ganzes Universum sein.

Die ursprüngliche Idee für ein ganzes King Arthur-Universum stammt aus der Feder von Drehbuchautor Joby Harold. Er wollte Origin Stories für alle wichtigen Figuren der klassischen Sage erzählen. Was mit der Geschichte Arthurs begann, hätte sich über Merlin, Lancelot und Co. erstrecken sollen. Wie ein mittelalterliches Marvel Cinematic Universe also. (Quelle: Deadline) 

Durch den sehr mäßigen Erfolg von King Arthur: Legend of the Sword scheiterte das Universum. Ein Blick auf die verschlungene Vorgeschichte King Arthurs zeigt aber, dass das Projekt ohnehin nie unter dem besten Stern stand.

Die vielen gescheiterten Pläne für King Arthur: Legend of the Sword

Als die Produktion des Films unter der Regie Guy Ritchies 2014 endlich in die Gänge kam, waren bereits mehrere Pläne für den englischen König verworfen worden. Da wäre einmal der erste Film des Franchise, der eigentlich Arthur & Lancelot hätte heißen sollen:

  • David Dobkin sollte Regie führen.
  • Kit Harington sollte King Arthur spielen.
  • Joel Kinnaman hätte seinen treuen Freund Lancelot verkörpern sollen.
  • Als der Film sich als zu teuer erwies, wurde das Projekt auf Eis gelegt.
  • Zwischenzeitlich sollte Arthur & Lancelot wiederbelebt werden, mit Colin Farrell als Lancelot und dem Plan, Gary Oldman als Merlin zu verpflichten.
  • Das Wunschcasting kam nie zustande, das Projekt wurde eingemottet.

Währenddessen hatten Guy Ritchie und Lionel Wigram bereits an einer eigenen Idee für einen King Arthur-Film gearbeitet. Das Drehbuch dafür sollte Trainspotting-Autor John Hodge verfassen. Als Arthur & Lancelot Gestalt annahm, wurde diese Idee aber verworfen. Zwischendurch schien sogar ein Remake von John Boormans Excalibur aus den 1980ern geplant gewesen zu sein, das jedoch nie umgesetzt wurde.

King Arthur: Legend of the Sword

Nach dem Scheitern von Arthur & Lancelot engagierte Warner Bros. dann doch Ritchie für den King Arthur, den wir inzwischen kennen. Ritchie, Lionel Wigram und Joby Harold schrieben das Drehbuch.

In einem Set-Interview mit Collider  ließ Produzent Wigram 2015 durchblicken, dass das Team definitiv weiterhin ein Franchise im Hinterkopf hatte. Das sei auch der Grund, warum für Figuren wie Lancelot und Handlungsstränge wie die Suche nach dem heiligen Gral kein Platz im ersten Film sei. Die Verantwortlichen wollten abwarten, was auf die Legende des Schwerts folgen könnte. Nach dem Flop verliefen sich alle Pläne im Sand.

King Arthur macht trotzdem jede Menge Spaß

Bei all dem Ballast und Ambitionen, die dem Film ans Bein gebunden wurden, können wir trotzdem eine herzliche Empfehlung für den modernisierten Mythos aussprechen.

King Arthur: Legend of the Sword hat einen ebenso dreisten, direkten Tonfall wie sein Regisseur und sein Protagonist. Wer die Story nicht zu ernst nimmt, wird jede Menge Spaß haben.

David Beckham in King Arthur: Legend of the Sword.

Die Actionszenen ziehen uns durch clevere Choreographien, ungewohnte Perspektiven und einen großartigen, kreativen Soundtrack von Daniel Pemberton in ihren Bann. Die Figuren sind großmäulig, aber liebenswert, und sämtliche Darsteller haben sichtlich Spaß, von Jude Law als böser Bösewicht über Aidan Gillen als selbstbewusstes Bogenschützenwunder bis hin zum plötzlich in der Szenerie stehenden David Beckham.

King Arthur: Legend of the Sword läuft am heutigen Donnestag, dem 26. Dezember 2019 um 20:15 Uhr auf ProSieben im deutschen Free-TV.

Hättet ihr gerne ein King Arthur-Cinematic Universe gesehen?

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