Wenn sich die Feinde und Fans der Star Wars-Prequel-Trilogie einig sind, dann über eines: dass der massive Einsatz von CGI jeglichen filmischen Stil in Werken wie Die dunkle Bedrohung erstickte. In Abgrenzung zu den klassischen Episoden 4 bis 6 geht vor allem Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger emotionale und atmosphärische Tiefe ab. Die Hoffnungen, dass Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht hier viele Dinge besser macht, sind groß, und sie werden geschürt von imposanten, spektakulär fotografierten Trailer-Montagen. Wenngleich J.J. Abrams bislang nicht als filmsprachlicher Virtuose galt, könnten die bisherigen Eindrücke auch von den jüngsten kinematografischen Inspirations-Quellen des Regisseurs herrühren. Und die heißen nicht mehr unbedingt George Lucas und Steven Spielberg, wie etwa in der Hommage an selbige mit Super 8.
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Nein, um seine Version der Star Wars-Saga audiovisuell zu formen, hat Abrams ganz andere Kaliber erwählt. Terrence Malick, John Ford und Akira Kurosawa habe Abrams sich vor dem Star Wars-Dreh zu Gemüte geführt. So schreibt das Fachblatt Empire (via The Playlist ) in einem Porträt des Regisseurs. In einem Ausschnitt des Stücks erfahren wir die Inspirations-Pfade des Filmemachers in einer Nahaufnahme:
Bevor er mit dem Dreh zu Das Erwachen der Macht begann, hat Abrams sich den ein oder anderen Film angesehen. [...] Er schaute sich das "Selbstbewusstsein" der John Ford-Western ab. Er sah die "unfassbare Szenen-Choreographie und Komposition" in Kurosawas
Zwischen Himmel und Hölle. Und er studierte die "machtvolle Stille" von Terence Malick.
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"Normalerweise hätte ich nicht an Derartiges gedacht, um mich Star Wars zu nähern.", zitiert das Magazin anschließend den Regisseur. Allerdings, so der Text weiter, stelle der reduzierte visuelle Stil von Ford, Kurosawa und Malick ein Schlüsselelement in Abrams' filmischem Ansatz für Star Wars dar. Auf das einzigartige Weniger-ist-mehr-Konzept der alten Trilogie wolle er vertrauen. Weg von CGI, hin zur malickschen Plansequenz und dem Pragmatismus von Krieg der Sterne will Abrams also. Damit können wir doch durchaus leben. Oben dürft ihr euch den aktuellen Lang-Trailer zu Star Wars: Episode VII noch mal ansehen und nach so mancher Kurosawa-Anleihe Ausschau halten.
Wird Abrams' Das Erwachen der Macht auch stilistisch überzeugen können? Tut eine Annäherung an die alte Trilogie den neuen Filmen gut?