Agentin Erdbeere - Kommentare

Alle Kommentare von Agentin Erdbeere

  • https://www.moviepilot.de/liste/die-besten-serien-der-2010er-agentin-erdbeere

    1. Big Little Lies
    2. Haus des Geldes
    3. Sneaky Pete
    4. Babylon Berlin
    5. Boardwalk Empire
    6. True Detective
    7. Sherlock
    8. The Night Manager
    9. Narcos
    10. The Walking Dead

    Twin Peaks: The Return leider noch nicht gesehen :(

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          • 7

            Ich habe lange über diese Bewertung nachgedacht. Insgesamt finde ich, dass der Film mehr Potenzial gehabt hätte. Die Memoiren Spzilmans sind bestimmt sehr interessant und hätten emotional mitreißend inszeniert sein können: Und genau an diesem Punkt versagt der Film für mich. Er war statisch in Szene gesetzt - es wirkte wie Theater.
            Das setzt nicht die wirklich herausragende Schauspielleistung Adrien Brodys herab oder auch die sehr gute von Thomas Kretschmann (obwohl letzterer insgesamt nur ungefähr 10 Minuten zu sehen ist).
            Fazit: Die guten Ansätze waren vorhanden, war aber leider nicht durchgehend auf einem hohen Niveau.

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              über Boyhood

              [Berlinale-Schau #5]
              Es tut mir leid - dieser Film war meines Erachtens kaum erträglich. Ich habe im Kino noch nie so oft auf die Uhr geschaut. Dabei hatte ich fest damit gerechnet, dass mir nach der "Before ..."-Reihe jeder Film von Linklater gefallen würde. Tja, ich bewies mir selbst das Gegenteil. Was durchaus vielversprechend klang, enttäuschte mich schwer.
              Gezeigt wird das durchschnittliche Leben eines US-amerikanischen Teenagers meiner Generation. Damit ist der Film zusammengefasst. Der Film hätte, ohne Essentielles zu verlieren, auf eineinhalb Stunden heruntergebrochen werden können. Die 3 Stunden waren definitiv zu lang (und ich mag eigentlich lange Filme, doch hier hätte das berühmte "Weniger ist mehr" gut getan). Zudem fand ich das Gezeigte sehr klischeehaft.
              Positiver Aspekt war für mich, dem Hauptcharakter und seiner Schwester beim Wachsen zuzusehen - wie ein Kind zum Erwachsenen wird und das meine ich rein äußerlich. Es ist einfach interessant, die kindlichen Züge nach und nach weichen zu sehen und plötzlich sieht man erwachsen aus.
              Alles in allem ein Desaster für mich und ich hätte den Film gerne gut gefunden.

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              • 7
                Agentin Erdbeere 17.02.2014, 19:21 Geändert 23.11.2014, 20:57

                [Berlinale-Schau #4]
                Das war ein kurzweiliger Spaß. Ganz so begeistert wie mancher Berlinale-Zuschauer war ich nicht - da habe ich deutlich bessere Filme im Rahmen des Festivals gesehen. Aber amüsiert hab ich mich schon.
                Was der Regisseur mit dem Film prinzipiell macht, ist, die ernsthaften Filme über dieses Thema sprichwörtlich durch den Kakao zu ziehen. Und das ist witzig, keine Frage. Nett ist auch der Running Gag mit dem Einblenden der Todesanzeigen.
                Trotzdem gebe ich dem Film nur 6 Punkte. Warum? Einfach gesagt: Der Film, der gewollt "too much" ist, ist selbst im "too much"-sein "too much". Es kommt ein guter Gag und in der darauffolgenden Sekunde wird noch eins draufgesetzt und dann ist es nicht mehr witzig.
                Nach einer zweiten Sichtung, da er jetzt endlich regulär in den Kinos angelaufen ist, führte dazu, dass ich meine Meinung etwas revidieren muss. Das "too much" ist mir diesmal gar nicht aufgefallen - ich war überrascht, als ich meinen eigenen Kommentar wieder gelesen habe.^^

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                • 7

                  [Berlinale-Schau #3]
                  Von diesem Film wurde ich positiv überrascht. Er hat einen philosophischen Grundtenor und erzählt seine Geschichte in langsamen Bildern. Der Film zeigt Leben und wie es sein kann. Mir ist nie langweilig geworden, auch wenn es keine sozusagen dramaturgisch aufgebaute Spannung gab. Das Ende schließt sich wie ein Kreis zum Anfang. Der Film ist brüchig erzählt, was einem Zuschauer gefällt und einem anderen eben nicht - ich finde, es ist gut und passend, dass dem Zuschauer viel Interpretationsraum bleibt, auch wenn manche Erklärung hilfreich gewesen wäre. Dennoch hat mir der Film gut gefallen. Highlight ganz klar für mich Wagner Moura, den ich gerne viel öfter sehen würde und der einen Silbernen Bären als bester Darsteller sicher verdient gehabt hätte.

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                  • 9

                    [Berlinale-Schau #2]
                    "Jeder Krieg ist ein Krieg unter Brüdern", schrieb Victor Hugo einst. Hier wird schonungslos ein schonungsloser Krieg gezeigt.
                    "'71" ist ein beeindruckender und intensiver Film. Punkt. Yann Demange vermeidet Eindimensionalität. Man erfährt zwar kaum etwas über den Hauptcharakter und fühlt sich ihm trotdem verbunden und durchleidet wie er eine Nacht voller Ungewissheist und Schrecken. Der Film erfordert jedoch viel Konzentration, sodass man einigermaßen folgen kann, wer mit wem konspiriert und wer wen gerade hintergeht. Der sinnlose (Interessen geleitete) Tod wird in all seiner Grausamkeit dargestellt.
                    Man kann nicht viel mehr zu diesem starken Film sagen, außer, dass er jede Auszeichnung verdienen würde.

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                    • 8 .5

                      [Berlinale-Schau #1]
                      Eine unkonventionelle Liebe Ende des 18. Jahrhunderts - ich liebe beides, diese Epoche und unkonventionelle Liebe. Von daher stand "Die geliebten Schwestern" von Beginn an auf meiner diesjährigen Must-see-Berlinale-Liste. Und ich wurde glücklicherweise nicht enttäuscht.
                      Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass hier gänzlich auf Stereotype verzichtet wurde. Man hat sich Mühe gegeben, differenzierte Charaktere mit nachvollziehbaren Handlungen zu entwickeln, neben einem ohnehin bestehenden historischen Kontext. Die Handlung zieht sich über knapp 3 Stunden und auch wenn dies erst einmal viel erscheint, ist man ergriffen von der Geschichte und bleibt interessiert dabei. Die Hauptdarsteller geben der "Ménage-à-trois" das richtige Gefühl und lassen ihre Charaktere aufleben.
                      Es gibt ein paar inszenatorische Innovationen, mit denen man dem Historienfilm eine etwas "frischere Luft" geben wollte. Ich muss zugeben, dass ich zuerst irritiert war, aber letztlich nicht gestört davon war.
                      Der Film beginnt beinahe leicht, ja voller Energie und wird stetig zu einem Drama, fast zu einer Tragödie. Dieser Wandel lässt sich natürlich auch wunderbar auf die Veränderung der drei Hauptpersonen beziehen: Wo anfangs noch Mut, jugendliche Beschwingtheit, Sorglosigkeit und Zuversicht, sozusagen unverbrauchte Lebensfreude und Liebe war, finden sich später fortgesetzte Leben, Unverständnis und unerfüllte Sehnsüchte. Man erinnert sich daran, wie es früher war, kann aber nicht mehr zurück.
                      Zudem werden hier überaus schöne Landschaften präsentiert, ein historisches Weimar, zu welchem man direkt Lust bekommt hinzufahren.
                      Alles in allem ein überaus schöner Film, für den es sich lohnt, ins Kino zu gehen, bringt man auch nur ein bisschen Interesse für die Thematik auf.

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                      • Die Gewinnspielfrage ist einfach, aber das Quiz angemessen "schwer". Ich hatte 8/10 - Commander.

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                          Sechs Geschichten wurden in Szene gesetzt, beginnend 1849, endend in einer fernen Zukunft nach der Apokalypse. Der Film springt gekonnt zwischen den Zeiten hin und her, entwickelt dramaturgische Zusammenhänge. "Alles ist verbunden" heißt es im Untertitel. Die Regisseure veranschaulichen durch den Einsatz derselben Schauspieler in allen Epochen die Kontinuität der menschlichen Schwächen, aber auch der menschlichen Größe. Ein philosophischer Film mit Unterhaltungswert, der einem einige Konzentration abverlangt, vielleicht auch durch die Länge, die einem jedoch keinesfalls negativ auffällt, da man "mitgeht". Die Entscheidung, die verschiedenen Episoden der unterschiedlichen Epochen, zu splitten und abwechselnd zu zeigen, stellt sich als geschickt heraus. Sicherlich fühlen sich einige Zuschauer stärker von der einen Epoche angezogen, sind von einer bestimmten fasziniert oder haben an wenigstens einer ein besonderes Interesse. So oder so bleibt die Geschichte ohne Langlauf und ist abwechslungsreich. Gestört hat mich, dass die Maskenbildner sich so sehr ausgetobt haben, dass es z.T. überladen wirkte.
                          Trotzdem eine Empfehlung wert.

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                          • 6 .5

                            Ich habe mich stets um einen objektiven Blick auf die Twilight-Filme bemüht. Mir ist der Hass zuwider, der schon beinahe erwartet wird von jedem "Film-Fan", ich muss aber auch nicht drei Tage zelten, um bei der Premiere eines neuen Films des Franchises dabei zu sein (verurteile aber genauso wenig diejenigen, die daran Spaß haben).
                            Ja, Twilight ist kitschig. Doch es ist schöner bzw. gut gemachter Kitsch. Und den kann man ab und an auch ertragen.
                            Insgesamt ist der fünfte Film ein zufriedenstellender Abschluss, auch wenn man hätte mehr rausholen können. Es gelingt ein netter Kniff am Ende und auch die Musik ist wie immer passend herausgesucht.
                            Stylisch und sicher inszeniert schafft Bill Condon einen zumindest stimmigen Film mit nicht zu vielen Längen. 'Nicht schlecht' wäre wohl das Fazit, was mir direkt nach der Sichtung zuerst in den Sinn kam. Der Abspann stellt besonders für die Fans ein schönes Ende dar, wenn noch mal alle Figuren eine Würdigung erfahren.
                            Also - Chapeau! auf den letzten Teil einer Reihe, die polarisierte wie kaum eine zuvor und deren Unterhaltungswert den Erfolg rechtfertigt. Schließlich: Jedem das seine.

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                            • 5 .5
                              über Savages

                              Um bei der Wahrheit zu bleiben: Das einzig wirklich Gute an dem Film ist Benicio del Toro. Und vielleicht auch Salma Hayeks Perücke. Der Rest: In die Tonne. Abgesehen von der furchtbar nervigen Blake Lively und dem stets farblosen und damit genauso uninteressanten Taylor Kitsch glänzt weder die Story noch die stereotype Ausarbeitung der Hauptfiguren. „Savages“ kommt schwer in Fahrt und die ersten sowie letzten Minuten lösen bei dem Zuschauer nicht gerade Glücksgefühle aus, eher gähnt man bei den teilweise wirklich arg kitschigen Szenen (Stichwort: Indonesien oder welcher Strand das nun sein sollte). Da helfen auch einige nette Einfälle (Leichter Spoiler! - z.B. die „zwei Varianten“ der Geiselübergabe - Spoiler Ende!) nicht.
                              Viel mehr gibt es zu dem Film nicht zu sagen, außer, dass er um einiges besser hätte werden können, z.B. könnte man einige Kitschanteile herausstreichen, anstelle von Taylor Kitsch und Blake Lively zwei talentierte Schauspieler nehmen und sich mit der Story ein bisschen mehr Mühe geben.
                              Das klingt ja jetzt wirklich gemein, ich fand ihn beim Anschauen aber ganz unterhaltsam.

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                              • 7 .5
                                über Looper

                                Im Zeitalter der Remakes, Reboots, Sequels, Prequels, Wiederaufwärmungen und sonstigen Adäquaten made in Hollywood ist es immer wieder begrüßenswert, Innovatives aus Übersee zu sehen. Dazu zählt auch „Looper“ von Rian Johnson. Science-Fiction ist ein Genre, das ich persönlich sehr mag und das auch noch viel (neuen), noch nicht verfilmten Stoff bietet. Das nutzt der Regisseur sehr gut aus. Dass eine gute Idee keinen guten Film bedeutet wurde ja mehrfach bewiesen und war auch zuerst meine Sorge, die sich jedoch zerstreute. Spannend umgesetzt lebt der Film von dem Gefühl beim Zuschauer, dass er das, was er sieht, nicht als „too much“ empfindet. Es ist alles im Rahmen der Geschichte und wirkt in sich geschlossen. Über einige kleine Logiklöcher kann man hinwegsehen.
                                Joseph Gordon-Levitt schaue ich stets gern auf der Leinwand zu. Und auch hier wertet er den Film von 8 auf 8,5 auf. Optisch Bruce Willis ähnlicher gemacht - das irritiert manchmal, verhilft allerdings wirklich zu größerer Ähnlichkeit und damit Glaubwürdigkeit. Emily Blunt agiert hier im Bereich des Möglichen ihrer Rolle, sie wirkt zumindest authentisch. Bisweilen ist das Kind echt gruslig und wirkt wie aus einem Stephen King-Roman entsprungen.
                                Der Film ist nicht gefeit vor einigen Klischees, aber diese halten sich im Rahmen, ergo sind zu ertragen.
                                Fazit: Abgesehen von kleineren Schwächen ein überaus sehenswerter Sci-Fic-Thriller mit einem starken Hauptdarsteller und hoher Glaubwürdigkeit sowie gut umgesetzten Ideen.

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                                • 8

                                  P rometheus ist ein Film, genau wie TDKR, auf den ich mich bereits sehr lange freute.
                                  R idley Scott ist es dabei besser als C. Nolan gelungen, den Erwartungen standzuhalten.
                                  O hne 10-Punkte-Wertung, denn dazu fehlte manches.
                                  M ichael Fassbender - das Beste am Film: Unberechenbar & charismatisch, die interessanteste Figur.
                                  E inige weitere positive Aspekte sind die Spannung, die Musik und gute Inszenierung.
                                  T rotzdem fehlt Prometheus die Perfektion, die bei anderen Filmen Scotts vorhanden ist.
                                  H ätte länger sein können, z.B. zwischenmenschliche Beziehungen mehr ausbauen.
                                  E s bleibt insgesamt zu vorhersehbar, trotz der düsteren Atmosphäre, die er erschafft.
                                  U nd hat wunderbare Effekte, sehr hübsch anzusehen.
                                  S o: Freude auf die Fortsetzung, die hoffentlich einige Fragen mehr beantwortet.

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                                  • 4 .5

                                    „Mirror, Mirror, on the wall - who is fairest of them all?“
                                    Die Idee, die Geschichte um Schneewittchen zu entstauben und eine düstere, neue Adaption zu filmen, hatte seinen Reiz und auch nach dem ersten Promo-Material war mein Interesse geweckt. Nun waren die ersten Kritiken nicht sonderlich gut ausgefallen, trotzdem wollte ich dem Film eine Chance geben. „Es wird episch sein“, versprachen die Macher des Films. Ein neuer Blick auf die Geschichte sollte es sein. Nur leider ist aus dem Vorhaben, besonders episch und besonders neu zu wirken, nichts geworden. Der Film bleibt seltsam steril und distanziert, es entsteht einfach keine Atmosphäre. Es bleibt der Eindruck, etwas Substanzloses gesehen zu haben, obwohl, wenn man die einzelnen Aspekte betrachtet, keine allzu gravierenden Fehler gemacht wurden.
                                    Die erste halbe Stunde des Films war noch interessant, zumindest mitziehend. An die Optik gewöhnt man sich schnell und sie spricht auch an. Doch dann - Enttäuschung. Besonders in der Mitte des Films findet sich unendlich viel Leerlauf. So viel Langeweile habe ich bisher selten im Kino empfunden. „Snow White“ plätschert dahin ohne an irgendeinen Inhalt zu gelangen oder irgendwie Spannung aufzubauen. Gegen Ende nimmt der Film wieder an Fahrt auf, es geht auf den Showdown zu. Hoffnung, dass wenigstens jetzt noch einmal bewiesen werden kann, dass der Film sich lohnt. Schwerlich geht es hin, aber interessanter als die endlosen Minuten davor.
                                    Der Score hat Lichtblicke, driftet aber auch ab und an ins Belanglose und Durchschnittliche ab. Trotzdem - einer der besseren Aspekte des Films. Ebenso wie die Darstellerriege. Charlize Theron, die ich ja eigentlich mag, versucht, besonders gut und besonders herausragend zu sein. Das gelingt ihr nur bedingt. Es ist unangenehm, zu merken, wie sich ein Schauspieler anstrengt und seine Figur nicht wirklich Ausdruck verleihen kann. Ihre Darstellung ist nun nicht schlecht, doch für den Zuschauer zu offensichtlich. Chris Hemsworth ist einfach passend. Dem sieht man gerne zu. Sam Clafin, den ich schon im vierten „Piraten“-Abenteuer nur nervend fand, bleibt auch hier blass und belanglos, wie bisweilen der Film selbst. Nun zur Hauptdarstellerin, Miss Stewart. Ihr Schauspiel ist bei Weitem nicht so unterdurchschnittlich wie vielerorts behauptet wird. Im Gegenteil - sie hat Präsenz auf der Leinwand und weiß sich zu behaupten. Von ihr gab es auch schon bessere Vorstellungen (zum Beispiel in „The Runaways“ als Joan Jett), aber sie schafft es, „Snow White“ glaubhaft zu verkörpern.
                                    Optisch, wie erwähnt, das, was man als „stylisch“ bezeichnen würde. Ansprechend. Doch die Optik allein macht’s eben nicht. Wenn man sich während des Films an einen anderen erinnert fühlt, kann das nur zum Nachteil gereichen - so fühlte ich mich besonders in einer Szene an „Der Herr der Ringe“ erinnert.
                                    Fazit: Keine Atmosphäre, zu langwierig und insgesamt leer - damit ist der Film nicht mehr wert als ein „Geht so“.

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                                    • 7

                                      „Is everything a joke to you?“
                                      Nach einer eher peinlichen Prosieben-Moderation der Europapremiere begann endlich die Preview (gesehen in 3D, Originalversion) des lang erwarteten „The Avengers“ in einem beinahe ausverkauften Saal, in welchem die Atmosphäre verständlicherweise sehr stimmig war.
                                      Zwischen vielen schicken One-Linern und auch einiger Ironie wurden sämtliche Bedenken weggewischt, dass einer der Helden zu kurz kommen könnte. Jeder bekam genügend Leinwandzeit, wobei Vorkenntnisse (besonders im Falle „Thor“) zwar vorteilhaft wären, jedoch nicht zwingend notwendig.
                                      Zum 3D: Ja, immer ein schwieriges, strittiges Thema. Ich bin jedenfalls kein Fan davon. Dieser Film war daher einer der wenigen, wo ich sagen würde, es war in Ordnung. Die Effekte wirkten ausgereift und das 3D wirkte nicht unbedingt überflüssig.
                                      Schauspielerisch herausragend waren Mark Ruffalo als Hulk und Tom Hiddleston als Loki, wobei letzterer das ja bereits in „Thor“ unter Beweis gestellt hatte. Robert Downey jr. als Iron Man, Chris Hemsworth als Thor und Clark Gregg als Agent Coulson agierten gewohnt souverän. Jeremy Renner als Hawkeye und Scarlett Johansson als Black Widow an Coolness kaum zu überbieten.
                                      Die Spannung rangiert nicht auf oberstem Level, da die Handlung ziemlich vorhersehbar ist. Ebenso enttäuschend und wenig originell fällt Lokis Armee aus. Zu oft hat man schon eine Mischung aus krabbenartigen Aliens und Ork-ähnlichen Wesen gesehen. Das wirkt leider sehr eindimensional.
                                      Dennoch bleibt das Fazit: Rasante Kamerafahrten, ein gut aufgelegtes Schauspieler-Ensemble, gut inszenierte Action-Szenen und selbstironischer Humor - ein mitreißender Blockbuster gelang da Joss Whedon.

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                                      • Unentschieden. Mag ich beide sehr und sehe auch beide gerne im Kino.

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                                        • 0

                                          Einfach nur furchtbar! Was machen Schauspieler wie Mads Mikkelsen und Liam Neeson in so einem Film?

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                                          • 7 .5

                                            „Happy Hunger Games!“
                                            Das Tolle an meiner ersten richtigen Deutschlandpremiere war nicht etwa die kostenlosen, schmackhaften Leckereien oder die gratis gemachten professionellen Fotos noch der Lauf über den „roten Teppich“ (der in diesem Fall schwarz war mit Spotttölpel-Symbol), auch nicht die Anwesenheit der vier Stars des Films und des Regisseurs, sondern der - wie es eigentlich sein sollte - Film selbst. Als Fan der Bücher gleichermaßen mit Freude die Verfilmung erwartet und dem Ganzen ebenso skeptisch gegenübergestanden, war der kritische Blick unvermeidlich. Und ich muss zugeben: Gary Ross hat einen sehr gelungen Auftakt geschaffen. Mit großem Geschick inszeniert und von solcher emotionalen Intensität (ohne kitschig zu werden), die man so gar nicht erwartet hätte. Soundtrack sehr gut, Score zum Teil durchschnittlich, jedoch mit Highlights. Jennifer Lawrence mit starker Leinwandpräsenz und Feingefühl für die Rolle, in die sie sehr gut passt. Josh Hutcherson optisch sowie von der Ausstrahlung her ebenfalls ein Besetzungsclou, schauspieltechnisch nicht ganz so stark wie Jennifer, allerdings wird er in den nächsten Filmen Gelegenheit haben, sich mehr zu profilieren, genau wie Liam Hemsworth, der sich gut als Gale präsentiert. Die gestandenen Schauspieler haben ihren Rollen das Besondere gegeben, das jede Figur unwiderstehlich (auf ihre Weise) macht: Elizabeth Banks, Wes Bentley, Woody Harrelson, Stanley Tucci und Donald Sutherland. Die restlichen Tribute-Rollen wurden ebenfalls sehr passend besetzt (Alexander Ludwig, Jaqueline Emerson, Leven Rambin). Die gewaltbereiten Szenen des Buches wurden umgesetzt, entgegen der Sorge vieler Buch-Fans. Die Welt Panems wird so dargestellt, wie man es sich erwartet. Jennifers Schauspiel und der Inszenierung des Regisseurs verleiht dem Film eine Nähe zum Zuschauer, sodass dieser sich unweigerlich mitgezogen fühlt. „The Hunger Games“ wahrt den Geist des Buches und unterhält trotzdem - ein Balanceakt, der von den ersten Kritiken positiv aufgenommen wird. Insgesamt ist der Film recht buchgetreu, obschon einige Szenen leicht verändert (Stichwort wie Katniss zur Spotttölpelbrosche kam) und manches frei hinzugefügt wurde (Nebenplot außerhalb der Arena). Da diese Veränderungen allerdings in keiner Weise stören, im Gegenteil, dem Film sogar mehr Informationen zum Geschehen zugestehen als dass es in der Ich-Form des Buches möglich gewesen wäre. Insofern freue ich mich auf die Verfilmungen, die noch kommen werden. Ach ja - und danke, danke dafür, dass bei diesem „Blockbuster“ auf 3D verzichtet wurde. (Hatte die Karten gewonnen - danke an Cinemaxx!)
                                            „And may the odds be ever in your favor!“

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                                            • 8

                                              Als Irlandinteressierter war ich natürlich sehr angetan davon, diesen Film auf dem diesjährigen Berlinale-Programm zu entdecken. Es war mitunter einer der ersten Filme, die ich auf meine Must-see-Liste gesetzt hatte. Nun denn, letzter Berlinale-Tag, 21:30 Uhr rein ins Kino, 23:30 wieder raus. Und was passierte in diesen zwei Stunden? Richtig, ich war trotz Filme-Marathon und damit auch aufkommender Müdigkeit imstande, diesem sehr spannenden Film die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Wieder mal enttäuscht von der Größe des Berlinale-Palasts (der im Fernseher irgendwie größer aussieht), gefangen von dem Schauspiel auf der Leinwand. Vorwissen zur nord-irischen Geschichte sollte man haben, sonst wird der Film unnötig erschwert durch seine ohnehin teils verworrenem Plot. Andrea Riseborough zeigt hier mit der nötigen Schauspielkunst und ganz natürlich eine Frau, bei der der Zuschauer zwischen Distanz und Verständnis schwankt. Der kühle, nüchterne Farbstil lässt ein beinahe frieren. Mit leisen Tönen steuert man auf das Ende zu und kurz bevor es so weit ist, wird man wortwörtlich aus seiner Harmonie gerissen. Es beginnt mit leisen Tönen und viel Atmosphäre und endet schockierend, zumindest für viele entgegen den Erwartungen. Und wenn man ein wenig Interesse aufbringt, kann man auch noch lange über den Film nachdenken bzw. debattieren.

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                                              • 8 .5

                                                Billy Bob Thorntons erste Regiearbeit ist simpel ausgedrückt: Großartig. Einfühlsam und gleichzeitig komödiantisch geschildert erzählt der Film einen Ausschnitt aus dem Leben einer Südstaaten-Familie Ende der 60er Jahre. Zu dieser sehr guten Leistung braucht man nicht mehr sagen als dass es gelungen, gelungen, gelungen ist. Das Publikum, wie auch ich, lachte aus vollem Halse und Herzen. Mal ernst, mal herzlich - aber immer mit einem Augenzwinkern, ohne, dass es zu sehr Parodie oder zu gewollt wird. Allzu Ernstes wird im Anschluss durch eine Pointe entwaffnet. Nie zu kitschig, nie zu glatt gebügelt. Alles richtig gemacht. Daran kann sich jeder Regisseur ein Beispiel nehmen, besonders die, die gerne dramatische Geschichten erzählen und die - wie originell - mit schier unerträglich ausgelutschter Geigenmusik unterlegen.

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                                                • 7 .5
                                                  über Gnade

                                                  „Gnade“ bzw. „Mercy“ erweist einem tatsächlich die Gnade, indem er einen freilässt aus seinem Sog der wunderschönen Landschaftsbilder, der kalten Atmosphäre, den ständigen Fragen, was man denn an der Protagonisten Stelle machen sollte, dem Bewusstsein der Schuld und der realistischen Abbildung einer Familie, Alltagsproblemen und kleinen sowie großen „Steinen im Weg“. Norwegens faszinierende Natur steht im Kontrast zu den Hauptfragen, die die Familie, um die es geht, in allen Aspekten ihres Alltags fortan begleitet: Wie stark ist die Schuld? Hilft es mir, wenn ich darüber spreche? Soll ich es denen gestehen, die es unmittelbar betrifft? Wie kann ich die Schuld ertragen? Deshalb wirkt der Titel „Gnade“ wie ein letztes Urteil, wie der richtungsweisende Richterspruch, der am Ende des Films ertönt: „Begnadigt.“ Denn so schwer Schuld auch sein mag und das (schlechte) Gewissen, mit der es einhergeht, muss man letztlich davon ablassen, da es unnötig ist. Nur leider gelingt es den Hauptfiguren des Films nicht, was verständlich ist. Es ist nur menschlich, diese Schuld zu empfinden und man braucht eine gewisse Zeit, damit zurechtzukommen. Ähnlich wie direkt Betroffene (z.B. Traumatisierte) Zeit brauchen, sich damit abzufinden, brauchen die, die Schuld trifft, sofern eine Tat nicht absichtlich verübt wurde, eine ebenso lange Zeit, mit ihrer Schuld abzuschließen. Gnade wird denen gewährt, die zu ihrer Schuld stehen und sie bereuen und darunter leiden.
                                                  Der Film zieht einen mit, obschon er nicht mal das ist, was man als spannend bezeichnen würde. Er ist einfach intelligent gemacht und wirkt auf den Zuschauer gleichermaßen mitfühlend wie mitziehend.

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