Privatsprache - Kommentare
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Alle Kommentare von Privatsprache
Tarantino ist ein Meister, wenn es darum geht, Klammern um seine Filme zu packen:
Kill Bill: Vol. 1 beginnt mit Nancy Sinatras “Bang Bang (My Baby Shot Me Down) " – einem Lied, in dem Sinatra davon singt, wie ein Mann sie als Kind mit einer Spielzeugpistole erschießt und später ihr Herz bricht.
Kill Bill: Vol. 2 endet damit, dass Bill zunächst so tut, als hätte Beatrix ihn mit einer Spielzeugpistole erschossen. Kurz darauf bricht sie ihm buchstäblich das Herz.
Zusammen mit Enough-Talk-Arne aka. Jacker aka. Jackermonkey und ein bisschen mit 2nd-Unit-Christian haben wir Kill Bill 2 im Spätfilm besprochen:
That woman deserves her revenge
---- Wenn du sehr empfindlich auf Spoiler reagierst, könnte dich die eine oder andere Andeutung um folgenden Text stören -----
Tarantino erzählt Erlösungsgeschichten. Dies tut er hier verschachtelt gleich mehrfach. Im Vordergrund steht natürlich die Erlösung der Braut: Sie will aus dem Deadly Viper Assassination Squad ausbrechen. Nachdem ihr die einfache Flucht nicht gelingt, geht sie auf einen Rachefeldzug und erkämpft sich ihren Ausbruch mit Gewalt.
Doch auch die Nebenfiguren tragen ihre Päckchen mit sich herum und versuchen dieser Welt der Kriminalität, der Gewalt und des Mordes zu entkommen. Da ist Vernita Green, die ebenso wie die Braut ausgestiegen ist und die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Hattori Hanzo möchte nicht länger Schwerter – Instrumente des Tötens – bauen, muss sich aber von einer Schuld namens Bill freikaufen.
Und auch für die Endgegnerin O-Ren Ishii bekommen wir eine Erlösungsgeschichte erzählt, wenngleich eine ganz anders gelagerte: Sie erlebt als Kind hilflos die Ermordung ihrer Eltern mit. Von diesem Trauma erlöst sie sich durch eine Emanzipation zur Profikillerin, die sie bis an die Spitze der Yakuza führt – bis auch sie am Ende von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
Selbst am Ende im Teaser zu Teil 2 wird das Thema Erlösung nicht fallengelassen, wenn Bud sagt: "Diese Frau verdient ihre Rache und wir verdienen zu sterben".
Wir haben Kill Bill: Vol. 1 im Spätfilm besprochen. Als Gast durften wir den großartigen Arne aka. Jackermonkey begrüßen:
So richtig warm bin ich nicht mit dem Film geworden: Die absurden Überzeichnungen sind nice, das Timing der Komödie lässt aber manchmal zu wünschen übrig. Das Framing ist exzellent, der Onkel und Maude feine Charaktere aber sowohl Harolds Motivation als auch seine Charakterentwicklung sind nicht wirklich rund.
Dieser Film braucht wirklich keine Millionen .... Zuschauer mehr. Er ist das, was die Nazis vom Musical übrig ließen.
Besonders die erste Hälfte von Invasion of the Body Snatchers hat mir sehr gut gefallen. Der Film baut sehr langsam und mit Hilfe der Tiefe des Bildes Spannung auf.
Ich mag vor allem den kriegsverherrlichenden Anfang von Predator nicht. Außerdem hat er in der Mitte ein kleines Pacing-Problem. Sobald dann aber die eigentliche Jagd losgeht bin ich wieder 12, voll dabei und wundere mich, wie ich diesen brutalen Film so jung schon sehen konnte.
Der Film fängt gut an und sieht auch nach fast 20 Jahren noch gut aus. Doch danach geht es schnell bergab. Am Ende wird er dann zu einem Festival der Horrorfilmklischees.
Der Showdown von Predator 2 ist richtig gut. Das Problem ist nur, dass man vorher ziemlich viel Blödsinn durchstehen muss.
Der Film ist einfach gut. Er bietet nervenzerreißende Spannung vom irgendwie unangenehmen Schlaflied, mit dem er beginnt bis zum Abspann. Darüber hinaus lädt er ein, ihn zu interpretieren.
Das war nix. Ein betrunkener HR Giger macht noch keinen Alien-Klassiker. Der ganze Film existiert eigentlich nur, um einen Vorwand zu liefern, damit er Natasha Henstridge nackt zeigen kann. Durchgefallen.
Ich hatte mich sehr auf diesen Film gefreut und war dann eher enttäuscht. Der Film ist unheimlich statisch gefilmt und braucht ewig bis er in die Gänge kommt.
Eine schonungslose Horrorkomödie, die sich bewusst ist, dass sie durchaus albern ist, das aber mit ganz viel Herz! Man muss den Blob einfach mögen. <3
Ich hatte das Glück mit Patrick im Bahnhofskino den Blob als Spätfilm zu besprechen.
Genau mein Ding: Audiovisuell stark, weird auf die gute Art und Weise und eine Klavierszene voller Hays-codifizierter Erotik. Stoker bietet eine unzuverlässige Erzählerin und Nicole Kidman ist als Mutter gut gecastet. In schönen Bilder zeigt dieser Film Coming of Age mal anders.
Was soll ich denn über Ghostbusters erzählen? Über diesen Film ist doch nun wirklich schon alles von jedem gesagt worden. Der Film ist gut, er macht Spaß, aber er ist nicht das Meisterwerk, zu dem er verklärt wurde. Ich habe eine obskure Interpretation gefunden, wonach es sich bei Ghostbusters um kapitalistische Propaganda handelt. Mich nervt die allgegenwärtige 80er-Nostalgie unserer Tage mittlerweile.
Zu hören gibt es das im Spätfilm.
Ein Ridley Scott macht noch keinen Alien-Klassiker! Oder? Mir gefiel Prometheus erstaunlich gut. Warum, das erzähle ich in einer Kurzfolge des Spätfilms: Ich spreche über Erwartungshaltungen, Picassos Las-Meninas-Variationen, schwärme für Idris Elba und Michael Fassbender und lege die anscheinend große Kunst des Weglaufens dar. Was ist eigentlich, wenn du deinem Schöpfer begegnest und er ist gar nicht so geil?
Obwohl ich einen Platz in meinem Herzen für die Poltergeist-Filme habe, macht dieser Teil es mir sehr schwer. Ganz einfach weil er sich einerseits viel zu ernst nimmt und andererseits superkonventionell erzählt ist. Einzig die teilweise durchaus sehenswerten Bilder stellen ein kleines Gegengewicht dar.
Achtung - ein Spoiler im folgenden Text!
Tarantino erzählt Erlösungsgeschichten. Das macht er in Jackie Brown nicht zuletzt mit einer wunderschönen Klammer. Ihr alle kennt die erste Szene des Films – Jackie auf den Flughafenfließband. Diese Eröffnung zitiert natürlich Die Reifeprüfung. Ein Film, der vom Ausbruch aus den gesellschaftlichen Verhältnissen erzählt. Dazu läuft "Across the 100th Street" - ein Lied, das vom Ausbruch aus dem Ghetto erzählt. Die Musik ist extradiegetisch: Wir hören sie, Jackie nicht.
Dann sehen wir 2,5 Stunden lang, wie Jackie versucht mit einem letzten großen Heist aus ihrem Leben als kleinkriminelle Stewardess auszubrechen. Beim Happy End fährt sie mit dem Auto davon und es läuft wieder "Across the 100th Street". Doch plötzlich fängt Jackie an, die Lippen zum Song zu bewegen. Der Song ist nun diegetisch. Oder besser noch: Jackie selbst ist aus der Diegese ausgebrochen. Sie ist nicht mehr Teil der Geschichte, ihre Erlösung ist gelungen. So schön!
Großartig! Obwohl das Alien eine unwahrscheinliche Biologie hat, lässt sich keine ironische Distanz zwischen sich den Horror bringen. Der Film steckt voller phallischer Symbolik jenseits der Wohlfühlzone und greift gezielt sein männliches Publikum an. Wir haben das ausführlich im Spätfilm gesprochen, dazu gibt es noch jede Menge Funfacts aus der Produktion.
Mit unserem Gast, Patrick aus dem Bahnhofskino, stritten wir darüber, ob WNTTAK ein Drama mit einer unzuverlässigen Erzählerin ist oder als reinrassiger Horrorfilm ein Quasi-Sequel zu Rosemary's Baby. Außerdem ging es immer wieder über das Thema Elternängste, das ohne Frage in Kevin steckt.
Eine erstaunlich moderne Inszenierung, die sich ihrer Künstlichkeit nicht nur wegen des von Geisterhand gelenkten Servierwagens bewusst ist. Wir haben im Spätfilm über Das indische Tuch im Besonderen und die Edgar-Wallace-Filme im Allgemeinen gesprochen und dabei festgestellt, dass Edgar Wallace’ Morde nicht ganz so clever waren, wie er selbst dachte. Was Klaus Kinski darüber dachte, könnt ihr auch nachhören.
Followbruary 2017 – Film 1
Wong Kar-Wai geht den dritten Weg des Liebesfilms. Er erzählt in zwei Episoden zwei Geschichten von der Liebe, die fast geschehen wäre. Das macht er mit einer sehr agilen und bemerkenswerten Kameraarbeit. Allerdings ist sich Daniel nicht sicher, ob er diese Kamera auch mag.
Tja, was soll ich sagen? Richtig, richtig gut!
Wir haben in unserem Podcast zum zweiten Mal über Pulp Fiction gesprochen und dafür einen Haufen deutscher Filmpodcaster eingeladen:
The little differences
Wir packen Pulp Fiction auf die 73. Zwischen linguistischem und philosophischem Abnerden, tätigten wir einen Anruf von unserem Mobiltelefon aus bei unserem Dealer und bestellten eine Überdosis geballter Podcastprominenz aus den „German Harzmountains“. Wir machen Werbung für das Bahnhofskino, mögen Pulp Fiction unterschiedlich doll mit der CineCouch, können nicht kurz mit dem Enough Talk, lieben Listen mit dem Lichtspielcast, Wählen unsere Waffen mit Mathias, lachen über den Running Gag der Second Unit und kritisieren die Gewaltverherrlichung mit der Wiederaufführung. Mit anderen Worten: Wir haben Pulp Fiction besprochen. Nach dieser Folge zieht Paula dann aufs Land und macht einen Serienpodcast während Daniel in der Stadt sitzt und Pulp Fiction guckt.
Eigentlich bringt Nausicaä alles mit, damit der Film mir gefallen muss: Eine starke Frau in einem postapkalyptischen Szenario, coole Action und dabei doch eine pazifistische und ökologische Botschaft. Warum ich dennoch nicht die ganz große Liebe für Nausicaä aus dem Tal der Winde empfinde, erfahrt ihr im neuen Spätfilm. Nebenbei gibt es gewohnt viele Funfacts, wie zum Beispiel, dass Regisseur Miyazaki Harvey Weinstein einst ein Samurai-Schwert mit der Botschaft "No Cuts!" schickte.
Der Spätfilm beginnt seine Tarantino-Reihe mit Reservoir Dogs.
"I don’t tip because society says I have to"
Ich persönlich vergesse immer wieder, wie gut dieser Film schon ist. Dass er eben viel mehr darstellt, als nur ein Proto-Pulp-Fiction zu sein.
Traditionsgemäß legen wir ausführlich die Produktionsumstände dar: Die schwierige Finanzierung und das Arbeiten mit knappen Budget. Garniert mit jeder Menge überlieferten Originalzitaten, wie:
Keitel: ‘Well, how the hell did you come to write this?’
Tarantino: ‘I watch movies.’
Wir analysieren die Hypermännlichkeit, die Gewalt, das Postmoderne an diesem Film mit seinen Zeitsprüngen, seiner Relativierung von Moral und Wahrheit, seinen Zitaten & Referenzen und seiner Suche nach Erlösung. Wir gehen aber auch auf Kritik gründlich ein und entdecken eine wunderschöne Madonnen-Klammer um den Film.
Abschließend kommt auch die Rezeptionsgeschichte nicht zu kurz. Wusstet ihr etwa, dass Wes *Fucking* Craven das Kino verließ, weil ihm der Film zu hart war?!
Ich reise mal wieder durch die Filmgeschichte. Mittlerweile bin ich im Jahr 1936 angekommen.
Über einen Frank-Capra-Film zu sagen, dass er konservativ ist, ist eigentlich nur eine Binsenweisheit. Aber Mr. Deeds ist richtig unangenehm stockkonservativ! Seine anderen Filme präsentierten einen schnuckeligen, herzerwärmenden, den kleinen Mann lobpreisenden Heart-of-America-Konservatismus, aber Mr. Deeds ist einfach nur ekelig in your Face! Ein kulturpessimistischer Propagandafilm, der uns in jeder Szene klarmachen muss, dass alles am Stadtleben verachtenswert ist. Natürlich gilt das, wie immer bei Capra, fürs Großkapital. Da stimme ich linke Socke ihm ja sogar zu. Aber auch die Presse, die High Society, die Intellektuellen, die Juristen und die Oper (die sich erdreistet, keinen Gewinn zu erwirtschaften) sind alle nur böse, böse, herzlos und vor allem böse!