TheCineast - Kommentare

Alle Kommentare von TheCineast

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    Was für eine gequirlte Scheiße

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    • TheCineast 07.04.2020, 00:21 Geändert 07.04.2020, 00:25

      Äpfel und Birnen. Auf der einen Seite ist es nicht schwer, besser als eine pseudo-intellektuelle Kackserie zu sein. Und auf der anderen Seite ist Community großartig!

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        TheCineast 19.02.2020, 20:12 Geändert 21.02.2020, 17:57
        über Joker

        Vorab: Joaquin Phoenix ist exzellent. Aber hätte irgendjemand ernsthaft etwas anderes erwartet? Der sympathische Weirdo ist halt ein verdammt guter Schauspieler (einer der besten?) mit leichtem Hang zum Weirdo. Sympathisch!
        Was anderes erwartet hatte ich hingegen vom Gesamtwerk "Joker"... Erwartet? Erhofft!

        Hübsch sieht er ja aus, keine Frage. Das 35mm-Format, eine Farbpalette, die nach 60er-Feeling schreit, kaum Sonnenlicht und Farbkontraste (blau/orange, grün/rot...), die dem Film nicht nur sein Antlitz sondern auch seine Stimmung verleihen – und somit stark stilisieren. Push-ins, Pull-outs und Close-ups mit geringer Tiefenschärfe tun ihr übriges. Und Scorsese weiß wahrscheinlich nicht, ob er sich geehrt oder kopiert fühlen soll.

        Es hätte alles so schön sein können... Arthaus-Kino á la "The Killing of a Sacred Deer", der die Marvel-DC-Freizeitpark-Fans enttäuscht oder - noch viel lieber - entsetzt aus den Kinos treibt. Ein düsteres Abbild von Gesellschaft und der menschlichen Existenz. Ein Film der alte Mythen erhält, vielleicht sogar neue schafft; Mehr Fragen als Antworten und schlussendlich ein schlechtes Gefühl in der Magengegend hinterlässt.

        Zumindest letzteres hatte ich dann doch - weil ich einfach nichts gespürt habe. Nichts außer Enttäuschung. Das Drehbuch drischt mit dem Vorschlaghammer... *nein, zu episch* ...es angelt mit dem Popkultur-Köcher durch das flache, obere (oberflächliche) Gewässer der Ursachen menschlicher Abgründe und fischt nach so ziemlich jeder simplen Erklärung für das Werden und Sein des Jokers: Schwere Kindheit, (geistes)kranke Mutter, Traumata, Mobbing, ein fehlgeschlagenes Gesundheitssystem, Budgetstreichungen, der ansteigende Mangel an Empathie und -klar- der Kapitalismus. Und das alles auf einmal. Für alles gibt es dutzende Erklärung - und jede von ihnen geht als Paradoxon unzureichend in der Masse der Bagatellisierungen unter.

        So wirkt Phoenix, wie der großartiger Schauspieler der er nun einmal ist, völlig fehl am Platz und in einem extrem dünnen Drehbuch fast wie verloren. Er wird schier platt gerollt von der banalen Küchenpsychologie und der um sich greifenden Belanglosigkeit. Bezeichnend, dass die starken Szenen, in denen der Joker durch das Toiletten-Set tanzt, in den Kühlschrank steigt oder dem "Punch-out" alle Ehre macht (anscheinend) von Phoenix improvisiert wurden.

        Dass der Film den Zuschauer dann auch noch als dumm verkauft, als er mit einer Rückblende (ernsthaft?) auch der letzten Trantüte verklickert, dass Arthur nur in seiner Fantasie mit seiner Nachbarin Sophie anbandelt... Geschenkt! Am Ende bleibt es ein Film des DC-Universums, der sich eben doch nichts traut. Wirklich problematisch ist vorrangig die Möchtegern-Psychologie und oberflächlich banale Gesellschaftskritik, die aus der Steilvorlage einen Hollywood-Mainstream-Film mit artsy-Antlitz für das große Publikum macht.

        Todd Phillips ist nun mal kein Martin Scorsese.

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          Ach du heiliges Laserschwert! Was war denn das für eine wahllose Aneinanderreihung von Scheiß-Ideen?

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            Bisher war das echt eine klasse Serie zum Abschalten. Nicht zu dämlich aber auch definitiv nicht wirklich anspruchsvoll - und dennoch immer unterhaltsam und ab an sogar fesselnd (gerade zur letzten Staffel hin, entwickelte sie sich fast zu einer Dramaserie). Aber die neue Staffel ist nur noch hohl. Lücken hatte sie ja schon immer, aber die waren irgendwie zu ertragen.. Anstatt die etwas tiefgründigere Entwicklung fortzusetzen, wurde OITNB zu einem unerträglichem Mix aus anzüglich und albern. Die Charaktere entwickeln sich nicht und die Geschichte versinkt in Wiedersprüchen und audiovisuellem Autoren-Dünpfiff.

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            • Wow. Ein sehr interessanter und absolut relevanter Artikel! Vielen Dank dafür.

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                Hier könnte jetzt eine Analyse stehen. Ist aber nicht so.

                Folgendes hat nichts mit dem Film zu tun:
                'Jack kept sewing.
                "You think you would have tried one, Jack?"
                "Hell, I don't know! I have no way of knowing." He kept sewing. Then he said, "listen, Harry, I've had a hard week. I want to eat something and get some sleep. I've got some lobster. But I'm funny. I like to eat alone. I don't enjoy eating with people, so?"'

                Folgendes hat mit dem Film zu tun:
                Man eats alone (✝). Man eats with woman (♥).

                Endet der Film jetzt auf Dunkelheit oder auf The Lobster?

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                  Ein wahrhaftig großartiger Film! Ein Film wie ein Gleichnis, das eine zerrissenen Gesellschaft kaputter Menschen zeigt, die vor Zynismus und entgegengesetzter Aggressivität nur so strotzen.

                  Freunde des guten Geschmacks, bitte schaut diesen Film! Da es ihn offensichtlich nicht mit deutschem Untertitel käuflich zu erwerben gibt, tue ich etwas, das ich sonst nicht tue; ich gebe euch einen Link (zu YouTube): https://www.youtube.com/watch?v=ZF28ZsDdY0w

                  Die Story:
                  "Mit LIFE ACCORDING TO AGFA hat der israelische Autor und Regisseur Assi Dayan, Sohn des ehemaligen Aussen- und Verteidigungsministers Moshe Dayan, ein dramatisches und hochaktuelles Bild seines Landes entworfen; er liefert seinen eigenen Beitrag zur politischen Kultur Israels.

                  "Eine lange Nacht in einer Bar, irgendwo in Tel Aviv: Zufluchtsort und Kriegsschauplatz zugleich. Hier prallen aufgeheizte Soldaten auf liberal gesinnte Bohème, arabische Intifada-Anhänger, progressive Israelis und radikale Zionisten aufeinander. Hier begegnen sich Aufreisser und Lebensmüde, Junkies und Polizisten, und mit ihnen alle Arten von Widersprüchen, die das Leben bereithält: Aggressivität und Zärtlichkeit, Lebenshunger und Verzweiflung, offener Hass und liebevoller Humor.
                  Leora macht in dieser Nacht Photos von ihren Gästen. Auf Agfa, schwarz-weiss. Ihre Partnerin Dalia ist Wirtin, Mutter, Zuhörerin und Freundin für alle, die hereinkommen, für die Siegesbewussten wie für die Verzweifelten, die Nachdenklichen wie die Hasserfüllten. Und auch für die, die einfach ein paar Stunden mit einem Drink verbringen wollen.
                  Da sind die Soldaten mit ihren zotigen und rassistischen Liedern; da ist Leoras Freund Benny, ein abgebrühter Polizeikommissar, der mit jeder Frau schläft, die ihm über den Weg läuft; da ist Riki, deren Therapeut ihr geraten hat, unter Menschen zu gehen, um nicht wieder auf Selbstmordgedanken zu kommen - vergebens, wie sich herausstellt; da ist Cherniak, der Barpianist, der alles, was vor seinen Augen passiert, zu einem Lied verarbeitet.
                  Im Mittelpunkit des Geschehens steht jedoch Dalia und ihre Liebe zu dem verheirateten Eli. Er hat Krebs und wird unweigerlich sterben. Dalia allerdings erzählt er, er habe sich die ,Krebsgeschichte' nur ausgedacht, um seine häufige häusliche Abwesenheit plausibel zu machen. In dieser Nacht stösst Dalia auf die Wahrheit." (looknow.com)

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                    Ich kann zwar nicht genau sagen warum, aber der Film funktioniert einfach nicht! Während der Trailer extrem vielversprechend daherkommt, verspricht er dann doch einfach ZU viel und nimmt gleichzeitig alle guten Szenen vorweg (mit besserem Schnitt).
                    Es wirkt alles extrem gewollt. Vor allem der komödiantische Part ist unerträglich, zig Momente scheinen aus anderen Filmen adaptiert: "Das fand ich in Her gut, das in Juno, hier Silver Linings und da jede schwarzhumorige Komödie, die alles besser macht." Und was ist nur mit der Musik los? Und diese Längen.. Nein, es funktioniert einfach nicht. Und dabei versprach der Trailer einen Film, der in ein von mir geliebtes Genre fällt.
                    Das Casting war in Ordnung, die Kamera gut und die Location nett -> Alles der kanadische Teil der Produktion.
                    Das Drehbuch hatte vielleicht mal Potential, die Regiearbeit ist weniger gelungen -> der deutsche Part.
                    Schade!

                    Im Kino waren der Regisseur und die Drehbuchautorin zu Gast. Cossen erwähnte, eine Rolle sei nachträglich rausgestrichen worden: Die des Onkels. Als Schauspieler kurz vor der "Verpflichtung": James Gandolfini! Das war der traurigste und aufregendste Moment im Kino.

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                    • 8 .5

                      WARNUNG! Für alle, die -wie ich- unter der sg. Gaming Sikness leiden..: Diesen Film nicht im Kino anschauen.. Ohne, dass ich irgendwie fähig wäre, eine angemessene Bewertung bezüglich des Inhalts abzugeben, muss sich der Film vorwerfen lassen, dass eine Steady Cam angebracht gewesen wäre oder man ihn wenigstens nicht mit einer Kartoffel hätte filmen sollen! Weil gerade (so auch bei Computer-Spielen mit schlechter Grafik - also noch nahezu alle) die Anfälligkeit jener Krankheitssymptome von den fps und vor allem eben der Bildqualität / Grafik abhängt, ist genau DAS für mich der Killer gewesen. Ich hoffe, der Film funktioniert aus diesem Grund besser auf einem angemessen großen Fernseher, denn sehen würde ich ihn schon gerne! -.-

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                        Ist "Die blaue Blume" also doch weiß? :)

                        • Am allermeisten (ziemlich sicher) "Blues Brother" in meiner frühen Jugend(!),
                          "Snatch" danach, dann "Pulp Fiction" und zu Zeiten, in denen man noch den Fernseher nutzte, um zu fernsehen: "Und täglich grüßt das Murmeltier".
                          Ach und in der Kindheit sicherlich "Die Schatzinsel", "Das Dschungelbuch" und "König der Löwen"!! :)

                          • Shutter Island, Mystic River und jetzt The Drop..
                            Da muss ein Genie hinter stecken! Hier ist er..

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                            • Sah aus wie eine Parodie.. Vorallem der Anfang! Eine Mischung aus Police Academy und Spaceballs!

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                                Alles, was mit dem deutschen Fernsehen falsch läuft: JETZT IM ERSTEN!

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                                  Idee: 8P
                                  Optik: 8P

                                  Los Angels: 6P
                                  New York: 7,5P
                                  Paris: 7,5P
                                  Rom: 2P
                                  Helsinki: 8P

                                  = 6,7

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                                    TheCineast 12.10.2014, 21:54 Geändert 12.10.2014, 22:37

                                    Ich bin hin und her gerissen. Ja, dieser Tatort war mal etwas anderes. Und ja, die Story hat mir tatsächlich ganz gut gefallen. Tukur spielt gut, Matthes hervorragend. Der "Lichtpunkt"-Mord war großartig, die Gedichte hatten Charme, die Schießerei war gar nicht mal so "Deutsches Fernsehen", die Filmanspielungen gefallen (zumindest teilweise)... Und dennoch war einiges sehr gewollt: Die Tarantino'esken Zwischenbilder beispielsweise; und allgemein war es zu viel von allem und somit nicht wirklich ein stilistisches Konzept vorhanden.

                                    Hinzu kommen dann die nervigen Logiklücken, die nicht sein dürfen, wenn sich ein Film irgendwo zwischen reiner Kunst und doch konventionell-logischem Krimi bewegt oder bewegen möchte:
                                    -Einen Schuss hört man am Telefon.
                                    -Verfügt man bereits über belastende Fotografien, ist ein Durchsuchungsbefehl ein Selbstgänger.
                                    -Mindestens allerdings beschattet man einen Kriminellen dieses Schlages.. Und zwar ordentlich!

                                    Aber dennoch, durch ein Sieb geseiht und dann getrennt von teilweise nervigen Szenen und gegebenenfalls getrennt in zwei Storys mag dieser Film einen hoffnungsvollen Blick auf das deutsche Fernsehen zumindest vermuten lassen.

                                    Ja, dieser Tatort war mal etwas anderes.

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                                      TheCineast 11.10.2014, 23:37 Geändert 19.01.2018, 01:40
                                      über Pi

                                      Pi = Bewerteter Film Nummer 1014. π ≠ 1014; π ≠ 3,1014; π = 3,141.
                                      Es gibt kein Muster. Außer ich möchte eines sehen. Es gibt keinen Sinn, außer ich schaffe einen.

                                      Der Film erinnerte mich beim Ansehen stets an ein Zitat von Alexandre Koyré bezüglich der griechischen 'Wissenschaften' mit folgenden Worten, die diesen Film aus meiner Sicht absolut beschreiben:

                                      "Auf das Reale die strengen, exakten und präzisen Begriffe der Mathematik anzuwenden, vor allem der Geometrie: Ein paradoxes Unternehmen, weil die Realität, die des täglichen Lebens, in dem wir mittendrin leben und sind, nicht mathematisch ist. Ja, nicht einmal mathematisierbar. Es ist das Reich des nicht Feststehenden, du mouvant, des Ungenauen, des "mehr oder weniger", des "Ungefähr". [...] Mathematik auf das Studium der Natur anwenden zu wollen, das heißt, einen Irrtum zu begehen und etwas Widersinniges. Es gibt in der Natur keine Kreise, keine Ellipsen und geraden Linien. Es ist lächerlich, mit Genauigkeit die Dimensionen eines natürlichen Wesens messen zu wollen."

                                      Übersetzt aus: Koyré, Alexandre, Du monde de l’à peu
                                      près à l'univers de la précision [Von der Welt des Ungefähr zum Universum der
                                      Präzision], in: Critique no. 28, September 1948, S. 806-823

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                                        TheCineast 08.10.2014, 12:56 Geändert 08.10.2014, 16:41

                                        "Du hast Prometheus einfach nur nicht verstanden".
                                        Der (in)direkte Vorwurf lautet also: Wer den Film nicht mag, hat ihn nicht verstanden. Bzw.: Wer den Film nicht mag, ist es nicht gewohnt einen Film mit offenen Fragen geliefert zu bekommen, einen "anspruchsvolleren" Film also, keinen reinen Action/Horror-Streifen.
                                        Lustiger Weise scheint diese Meinung ja auf viel Gegenliebe zu stoßen. Ich war ziemlich enttäuscht von dem Film und das genau aus der konträren Sicht zu jener, welche den meisten indirekt unterstellt wird, die eine Abneigung gegen diesen Film hegen. Richtig ist, dass der Film Fragen aufwirft; ja geradezu in eine philosophische Richtung geht, an die sich der Otto Normalverbraucher wohl kaum heranwagt, außer er wird in bestimmter Hinsicht dazu gezwungen. Matrix hat dies bereits einmal erfolgreich getan. Auch Prometheus ist dies anzurechnen, doch die Herangehensweise ist eine ganz andere (dazu gleich).
                                        Während der betitelte Ansatz der "Prometheus"-Mythologie (siehe dazu vor allem Platon) sicherlich einigen Interpretationsspielraum bietet (--> Die schwarze Flüssigkeit, die bewirken soll, dass die Menschen sich gegenseitig umbringen bspw. (super finde ich übrigens die ganzen Phallussymbole!), nicht zuletzt auch bezüglich der Alien-Saga (--> Das 'Andere' in uns (Alien 1)), ist die 'tiefgründige' Ideendarbietung hier doch eigentlich sehr einfach gestrickt! Richtig, "Die Schöpfer erschaffen die Menschen nach ihrem Abbild und fangen an, sie zu fürchten. Die Menschen haben den Drang ihrem Schöpfer zu begegnen, aber sind sich später der Bedrohung, die von ihnen ausgeht[,] bewusst und wollen die Schöpfer töten, anstatt getötet zu werden. Die Menschen konstruieren selbst eine Schöpfung nach ihrem Abbild, aber fühlen sich ebenfalls von ihr bedroht" (LilQ: http://www.moviepilot.de/news/prometheus-und-die-schopfung-136585?utm_source=facebook&utm_medium=post-moviepilot&utm_campaign=prometheus-und-die-schopfung#) .. Und ja, der Schöpfer der Anfangsszene hat -ganz offensichtlich(!)- die Evolution in Gang gesetzt und somit die Menschheit erschaffen, welche diese "Götter" eigentlich einheitlich anzubeten hat und in keinem Fall zu hinterfragen! Doch diese Menschen stellen sich mit ihren Schöpfern gleich, wollen ihm entgegentreten. Somit gilt es (für die Götter), diese zu vernichten. Die Menschen wollen nun selbst ihren Schöpfer vernichten und das mit ihrer eigenen Biowaffe (Kritik daran und an der Gentechnik?), womit diese sich selbst den Untergang bescheren, usw.
                                        Aber einmal ganz ehrlich: Das war nicht offensichtlich? Ich mag den Film nicht etwa nicht, weil ich dies nicht verstanden habe, sondern weil genau das -nicht zuletzt- schlichtweg viel zu einfach und offensichtlich ist! Der Film lässt kaum Fragen offen, er maßt sich viel mehr an, Antworten geben zu wollen/können! Hier ist es eine Konstruktion durch Schöpfung. Es ist Wissenschaft in Verbindung mit einer der (weiteren) Glaubensrichtungen (denn nichts anderes sind die 'exakten' Wissenschaften). Oder viel mehr: Eine Glaubensrichtung, die wissenschaftlich belegt werden soll.
                                        Pauschalisierend bedeutet dies: Am Ende steht die Schöpfer-Gattung, die die Evolution herbeigerufen hat; Diese "Evolution" bringt die Menschheit hervor, jene glaubt (zunächst) an einen Gott, hinterfragt ihn später (Aufklärung) und (gerade hier im Film:) will ihm gegenübertreten. (Im Film in Verbindung mit der "Realität"): Die Menschheit klammert sich, statt an die Religionen, vermehrt an die Wissenschaften (Evolution / DNA), um eine -einzig und allein- komplexere Erklärung (dennoch: Glaubensrichtung) für ihr eigenes und das allgemeine 'Sein' zu haben, um nicht (noch viel) tiefergehend(er) nachdenken zu müssen: Die Wissenschaft ersetzt die Religion.
                                        Man mag sich fast einreden, Scott könnte genau diesen menschlichen Schritt in seinem Film kritisiert haben und sich förmlich darüber lustig machen. Das hieße: Scott nimmt, erstens, statt des "wissenschaftlichen" Urknalls einfach doch wieder einen Schöpfer, von dem keiner weiß, wo dieser wiederum herkommt (siehe auch Matrix), der die Schritte der Wissenschaften erschaffen hat, wodurch der Mensch immer weiter dazu gezwungen ist, zu glauben und wieder doch nicht zu "wissen" je weiter er "forscht" (bis zum Ende bzw. Anfang der DNA quasi) und wirft dann, zweitens, noch einige Menschheits-Kritiken in den Topf dieses Filmes und fertig ist das bunteste Philosophie-Soziologie-Feuerwerk der Filmgeschichte. Aber irgendwie traue ich ihm nur Letzteres zu.
                                        Ebenso könnte(!) man "glauben", die Dialoge, Handlungsstränge der Figuren und leider auch schauspielerischen Darbietungen (mal abgesehen von Michael Fassbender) seien genau deshalb so dämlich und geradezu anmaßend, weil Scott der darin implizierten Dummheit der Menschheit -auch auf den eben genannten Punkt bezogen- einen Spiegel vorhalten will. Doch auch das bezweifle ich (Denn der Film ist, aus meiner Sicht, leider auch einfach kein guter Film!). Wäre das so, müsste der Film von mir eine 1 mit Sternchen bekommen, so bleibt es bei einer 4-... Denn weitere Antworten geben kann jeder. Einsehen, dass dies einfach nicht möglich ist, nur die Wenigsten.
                                        Ich empfehle stattdessen:
                                        Brazil, Holy Motors, einen der Lynch-Filme oder oder oder!

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                                          TheCineast 24.07.2014, 23:15 Geändert 19.01.2018, 01:44

                                          Hachja das Buch, das so viele Frauen so sehr lieben ist endlich verfilmt! Das Buch, das die vermeintliche Emanzipation der Frau der letzten Jahrzehnte zu Nichte macht... Was lehrt einen eine solche Lektüre, okay, nennen wir es "suggeriert": Frauen sind dämlich und stehen auf Schmerzen und vor allem auf Arschlöcher mit schön viel Geld! WO BLEIBT ALICE SCHWARZER?
                                          Kann ich mir überhaupt eine Meinung zu diesem "Werk" bilden? YAP! Ich habe dieses Buch als Hörbuch auf einem Roadtrip in den USA gehört. Das Buch ist genauso schlecht geschrieben, wie vorgelesen (im Original)! Literarisch schlechter als jeder Groschenroman, inhaltlich dürfte man 'sexistisch' sagen..
                                          Wenn der Film auch nur im Ansatz so mies wird: Gute Nacht! Und es ist schon dunkel! Denn keine Ausrede von wegen "Das sollen doch nur Fantasien sein" wird mehr gelten dürfen!

                                          Um jetzt -dem Niveau entsprechend- noch eine sehr bescheidene Zeitschrift zu zitieren (hier hat SIE ausnahmsweise Recht):
                                          "Der miese, ranzige Altherrengedanke liegt nahe: Dass Frauen (zumindest in den Träumen, die sie lesend ausleben) noch immer gern bereit sind, sich kaufen zu lassen, wenn denn das finanzielle Angebot wirklich verlockend und der Mann nicht allzu unansehnlich ist. Was auf eine entsetzliche Schlussfolgerung hinausläuft: Milliardäre haben bessere Chancen bei Frauen als Literaturkritiker! Ein Gedanke, der mich persönlich unheimlich betroffen macht...."

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                                            1.000! Endlich 1.000 bewertete Filme.. Und was war das bitte für eine Nummer 1.000!?

                                            Ein Film wie eine gute philosophische Denkrichtung: Viele Fragen und eigentlich keine Antworten! Lynch wusste mal wieder zu überzeugen.. SPOILER? Ist doch eh egal.. Versprochen: Du weißt nicht mehr als nach dem Film! Das ist ein Lynch, verdammt!
                                            Also: (Ne warte, lies es besser doch nicht! Oder?)
                                            Irgendwie denkt man sich zunächst noch seinen Teil, versucht den Film von Minute 1 an zu interpretieren - es ist schließlich ein Lynch -. Der Polizist fragt beim Autounfall, ob einer der Männer einen Perlenohrring getragen hätte. Nein, natürlich nicht.. Aber "Rita" vielleicht? Was soll sonst das beleuchtete Gemälde von dem Mädchen mit dem Perlenohrring ohne Perlenohrring in dem Haus von Betty's Tante? Und Moment mal: Das alte Ehepaar vom Flughafen lacht genau so merkwürdig, wie die Personen in dem anfahrenden Auto bei der anfänglichen Unfallszene... Was ist denn mit dem Typen im Diner los? Und von welcher brünetten, etwas verprügelten Prostituierten spricht der unprofessionelle Auftragskiller? "Rita"? Und wieso tauchen irgendwann alle an diesem verdammten Diner auf? Und vor allem: Warum zum Teufel hat der Obdachlose hinter dem Diner diese komische, blaue Box, durch die Betty plötzlich selbst das tote Mädchen in Appartement Nr. 17 wird (schon immer war?) und dann in der Zeitspanne wieder auf "Rita" trifft. Und wieso ist der Schlüssel dann zwar noch blau, aber nicht mehr dreieckig. SILENCIO!
                                            Und was sagt eigentlich Zizek dazu?
                                            Zu dem Szenario im Theater und dem Gesang (vom Band)
                                            "The fascinating thing about partial objects, in the sense of organs without bodies, is that they embody what Freud called “death drive”. Here, we have to be very careful. Death drive is not kind of a Buddhist striving for annihilation. I want to find eternal peace. I want… No. Death drive is almost the opposite. Death drive is the dimension of what in the Stephen King-like horror fiction is called the dimension of the undead, of living dead, of something which remains alive even after it is dead. And it’s, in a way, immortal in its deadness itself. It goes on, insists. You can not destroy it. The more you cut it, the more it insists, it goes on. This dimension, of a kind of diabolical undeadness, is what partial objects are about."
                                            Es gibt wieder Szenen die sich zwischen Realität und Fantasie befinden... Die Szenen im Appartement 17? Geht es um Realität und Fantasie von Betty? Vorher Fantasie, jetzt eingemischte Realität? Deswegen die Elemente von Film Noir, Musical und Heist-Movie?
                                            Nur was das eine angeht bin ich mir sicher: Ich habe wieder einmal keine Ahnung was wirklich passiert ist, wurde stark unterhalten und muss den Film noch 100 mal gucken und auf jede Kleinigkeit achten! Was für eine Nummer 1.000!

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                                              • Der geschulte RTL-Zuschauer macht jetzt schon mal die Buxe auf!

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                                                  Her ist... perfide!
                                                  Her ist... schön!
                                                  Her ist... angenehm anregend anziehend atemberaubend attraktiv aufreizend ausgelassen außergewöhnlich außerordentlich beeindruckend befreiend begehrenswert begeisternd beglückend beklemmend berauschend besonders betrüblich bezaubernd bildlich brillant charismatisch charmant deprimierend echt ehrlich einfühlsam einzigartig ekstatisch emotional empfehlenswert entzückend erfrischend erotisch erregend erstaunlich erstklassig exklusiv extravagant fabelhaft faszinierend fesselnd freudig freundlich fröhlich geborgen geheimnisvoll geliebt geschmackvoll gespannt (un)glücklich grandios grausam gravierend grenzenlos großartig harmonisch hart hemmungslos herrlich hervorragend hübsch hüllenlos humorvoll imponierend individuell intelligent intensiv interessant klar komfortabel königlich kostbar kraftvoll kunstvoll lebendig lebhaft leidenschaftlich leuchtend liebenswert lustvoll magisch märchenhaft melancholisch mitreißend packend persönlich phantastisch pikant positiv real reich rein reizend riesig romantisch selten sensibel sinnlich sprachlos spürbar!
                                                  Her ist.. traurig!

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                                                    TheCineast 22.03.2014, 01:04 Geändert 21.06.2015, 00:52

                                                    Ein alter Mann liegt im Bett. Er redet vor sich hin: "Ich verbiete euch zu lieben", "Du hättest es absichtlich nicht tun sollen, Théo", "Ich bin allein und sie sind viele" und auf russisch: "Ich habe einen Plan: verrückt zu werden".
                                                    Dieser Mann hat sich vorher bereits zwei Mal selbst umgebracht und eines dieser Selbst hätte das Gleiche beinahe mit ihm getan. Der Mann stirbt, nimmt seine Jacke und geht dann wieder zurück zu dem Auto. Er nimmt seinen letzten Termin für heute wahr.
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                                                    "Ich habe einen Plan: verrückt zu werden" - Ein Zitat Dostojewskis aus dem Vorwort zu Elie Wiesels "Gezeiten des Schweigens" ist für mich der absolute Schlüsselsatz des gesamten Films!

                                                    "Dostojewski hatte geschrieben: "Wenn Gott nicht existierte, so wäre alles erlaubt." Das ist der Ausgangspunkt des Existentialismus. In der Tat, alles ist erlaubt, wenn Gott nicht existiert, und demzufolge ist der Mensch verlassen, da er weder in sich noch außerhalb seiner eine Möglichkeit findet, sich anzuklammern. Vor allem findet er keine Entschuldigungen. Geht tatsächlich die Existenz der Essenz voraus, so kann man nie durch Bezugnahme auf eine gegebene und feststehende menschliche Natur Erklärungen geben; anders gesagt, es gibt keine Vorausbestimmung mehr, der Mensch ist frei, der Mensch ist Freiheit.

                                                    Wenn wiederum Gott nicht existiert, so finden wir uns keinen Werten, keinen Geboten gegenüber, die unser Betragen rechtfertigen. So haben wir weder hinter uns noch vor uns, im Lichtreich der Werte, Rechtfertigungen oder Entschuldigungen. Wir sind allein, ohne Entschuldigungen. Das ist es, was ich durch die Worte ausdrücken will: Der Mensch ist verurteilt, frei zu sein. Verurteilt, weil er sich nicht selbst erschaffen hat, anderweit aber dennoch frei, da er, einmal in die Welt geworfen, für alles verantwortlich ist, was er tut. Der Existentialist glaubt nicht an die Macht der Leidenschaft. Er wird nie denken, dass eine schöne Leidenschaft ein verwüstender Wildbach ist, der den Menschen unvermeidlich zu gewissen Taten führt und der deshalb eine Entschuldigung ist. Er denkt, der Mensch sei für seine Leidenschaft verantwortlich... Er denkt also, daß der Mensch ohne irgendeine Stütze und ohne irgendeine Hilfe in jedem Augenblick verurteilt ist, den Menschen zu erfinden. Ponge hat in einem sehr schönen Aufsatz gesagt: »Der Mensch ist die Zukunft des Menschen.«"
                                                    (J.P. Sartre: "Ist der Existentialismus ein Humanismus?")

                                                    Dostojewski galt für Sartre als ein Gedankengeber des Existentialismus'. Auch für den Nihilismus und Camus Erkenntnisse dürfte Dostojewski mitentscheidend gewesen sein. Und all diese Richtungen und Denker lassen sich -nicht zuletzt ganz direkt durch das oben angeführte Zitat- in Holy Motors wiederfinden: Für mich bewegt sich der Film zwischen Absurdismus, Nihilismus und Existentialismus. Er stellt gleichzeitig die Frage nach dem Sein der Subjekte (dem eigenen Dasein, dem In-der-Welt-sein), wie nach dem Sein der Objekte und maßt sich nicht an, antworten geben zu wollen. Ein Film der für manch Einen neue Fragen aufwerfen wird und Andere darin bestätigt, diese Fragen nicht beantworten zu können. Ein verrücktes Meisterwerk.

                                                    "Ich will nichts wissen, ich will nichts denken..."

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