Die meist vorgemerkten Dokumentarfilme ab 0 Jahre aus Deutschland
- Der Traum lebt mein Leben zuEnde?1Dokumentarfilm von Katharina Schubert.
Das Schicksal hat Rose Ausländer (1901-1988), eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20.Jahrhunderts, durch die halbe Welt getrieben. Geboren im damals zu Österreich, heute zur Ukraine gehörenden Czernowitz/Bukowina, überlebt die von den Nationalsozialisten verfolgte Jüdin die Jahre 1941-1944 im Ghetto der Stadt. 1946 wandert sie nach New York aus und kommt über viele Umwege 1965 nach Düsseldorf. Dass sie seit fünfzig Jahren Gedichte schreibt, wissen nur wenige. 1972 zieht sie ins Nelly-Sachs-Haus, dem Elternheim der Jüdischen Gemeinde. In einem Alter, da die meisten Menschen sich zur Ruhe setzen, strebt sie nach neuem Aufbruch und hat zum ersten Mal Erfolg. Sie wird von der Kritik gefeiert und erhält zahlreiche Preise. 1977 bricht sie jeden Kontakt zur Außenwelt ab und zieht sich bis zu ihrem Tod völlig in ein Leben im Wort zurück. Es wird die produktivste Phase ihres künstlerischen Schaffens.
- Only Ju - Hommage an eineDame?Dokumentarfilm von Helge Heggblum.
Der Geruch, das Geräusch, das Gefühl des ursprünglichen Fliegens. Was ist eigentlich das Besondere an der "Tante Ju" der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung? In dem Film steht der Alltag der "Tante Ju" im Mittelpunkt. Passagiere und Crewmitglieder erzählen ihre ganz eigenen, privaten Geschichten mit der Ju und erklären, warum dieses Flugzeug von Hugo Junkers so liebevoll als "Tante Ju" bezeichnet wird. Auch die technisch Interessierten kommen nicht zu kurz. Die Kamera begleitet die "alte Dame der Lufthansa" zu einem Wartungs-Check in die Werft nach Hamburg. Neben den technischen Informationen erfährt der Zuschauer auch, warum bei Nacht blaue Flammen aus den Pratt & Whittney-Motoren schlagen und dass die Flugtüchtigkeit auch bei Oldtimern durch regelmäßige Wartung erhalten werden muss, damit diese am Flugverkehr teilnehmen dürfen.
- MPS: Jazzin' the BlackForest?Dokumentarfilm von Elke Baur.
Keinen anderen europäischen Jazzproduktionen wurde in den letzten Jahren so viel Beachtung geschenkt, wie dem deutschen Jazzlabel MPS (Musik Produktion Schwarzwald). Sowohl Sammler als auch DJs aller Kontinente sorgen dafür, dass die Scheiben aus den 60er und 70er Jahren aus Villingen zu Höchstpreisen den Besitzer wechseln. So wurden in 20 Jahren über 600 Jazzplatten veröffentlicht, viele vom Gründer und Besitzer Hans-Georg Brunner Schwer (HGBS) im eigenen Tonstudio produziert. Dabei veröffentlichten nicht nur einheimische Musiker wie Wolfgang Dauner, Albert Mangelsdorff, Eberhard Weber, die Gebrüder Kühn oder Volker Kriegel ihre Platten auf dem gegründeten Label, auch Stars wie z.B. Oscar Peterson, George Duke, Jean-Luc Ponty, Lee Konitz, Charly Mariano, Kenny Clark, Francis Boland, Cecil Taylor, oder Dave Pike gehörten zum festen Künstlerstamm. Neben HGBS produzierte der legendäre "Jazzpapst"Joachim-Ernst Behrendt über 130 Veröffentlichungen für SABA/MPS, darunter wegweisende europäische Freejazz LPs, wie auch die LP-Serie Jazz meets the World, mit der der Grundstein für die sogenannte Weltmusik gelegt wird.
- Fliegerkosmonauten?Dokumentarfilm von Marian Kiss.
"Grüßt die kühnen Weltraumflieger, alle Kinder lieben sie. Kosmonauten, Himmelssieger - eure Tat vergisst man nie." hieß es in einem DDR-Kinderlied. Unter den sozialistischen Helden nahmen sie einen ganz vorderen Platz ein. Der Griff nach den Sternen gehörte zum mythischen Grundbestand eines gesellschaftlichen Großprojekts, das es bei der Befreiung eines Planeten nicht bewenden ließ. Die Realität sah bekanntermaßen anders aus, und so bewog mehr strategisches Kalkül als romantische Himmelsstürmerei die Sowjetunion dazu, in einer von Krisen geschüttelten Phase ab 1976 zehn Kosmonauten - je einen für jeden sozialistischen Staat - in die Galaxie zu befördern.
- Qi - Auf den Spuren chinesischerHeilkunst?Dokumentarfilm von Solveig Klaßen.
"Qi - auf den Spuren chinesischer Heilkunst" begibt sich auf die Reise durch die Volksrepublik China. Der Film folgt den Spuren der tausendjährigen Traditionellen Chinesischen Medizin und der Menschen, die sie bis heute praktizieren: Familienärzte, die ihr Wissen und ihre Geheimrezepte von Generation zu Generation weitergeben, Ärzte der Akupunktur, die chronische Krankheiten kurieren, Naturärzte, die von Kranken aus ganz Südostasien aufgesucht werden, oder Dorfheiler, die nach uralten Rezepten Knochen wieder zusammen wachsen lassen. Die geheimnisvolle Lebensenergie Qi bildet die Grundlage zum Verständnis dieser Medizin, der die Menschen in China seit mehreren tausend Jahren vertrauen. Ihr gesamtheitliches Konzept hat sich bislang gegen die westliche Medizin behaupten können, obwohl sie in der Mao-Zeit sehr eingeschränkt wurde und heute rasantem Fortschritt und einem sich verändernden Lebensstil unterworfen ist. "Qi - auf den Spuren chinesischer Heilkunst" erzählt im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, Aberglaube und wissenschaftlichem Fortschritt, eine Reise ins alte und neue China.
- Erklär mirLiebe?Dokumentarfilm von Florian Aigner.
In "Erklär Mir Liebe", einem filmischen Essay, wird sensibel und ohne Partei zu ergreifen der Frage nachgespürt, welche Fliehkräfte Menschen auseinander treiben. Vier Elternpaare berichten von der großen Liebe, vom Geschlechterkampf und vom schwierigen Sich-Zusammenraufen als Eltern nach der Trennung.
- Zaungäste - Zzaplotu?Dokumentarfilm von Leszek Dawid und Matl Findel.
Ein filmischer Dialog in 25 Bildpaaren, quasi über den nachbarschaftlichen Zaun zwischen Deutschland und Polen hinweg geplaudert. Es gibt keine Handlung und keine Protagonisten, aber es gibt die Bühne des Lebens, die Komik und Poesie des Alltags und die Freiheit des Schauens.
- Der Klang derHoffnung?Musikfilm von Enrique Sánchez Lansch.
Um Kinder von der Straße zu holen, gründete der venezolanische Komponist Jose Antonio Abreu vor rund 30 Jahren ein staatlich gefördertes Netz von Musikschulen mit kostenlosem Instrumentalunterricht. Heute gibt es 25 Jugendorchester in Venezuela, sie liefern den Nachwuchs für 30 Profiorchester. An der Spitze steht das Simon Bolivar Jugendsinfonieorchester mit seinem charismatischen Dirigenten Gustavo Dudamel. Die Dokumentation begleitet ihn bei der Arbeit mit seinen jungen Musikern.
- Der großeIrrtum?Dokumentarfilm von Olaf Winkler und Dirk Heth.
Ein Kameramann stößt bei der Suche nach einem neuen Filmprojekt auf eine eigenartige Sichtweise: Auf den "Marktwert des Menschen". Neugierig folgt er dem Dilemma von drei Frauen, deren "Marktwert" gering ist. Sowie zwei Politikern, die durch die bürokratischen Mühlen hindurch nach pragmatischen Lösungen suchen. Der Kameramann glaubt hierin eine Vision zu entdecken, welche die Gesellschaft verändern könnte. Doch längst ist aus ihm selbst ein Betroffener geworden, der einem großen Lebensirrtum auf die Spur kommt... Ein filmischer Reisebrief durch fünf Jahre Deutschland, gerichtet an die eigenen Kinder, wenn sie erwachsen sind.
- Die Mühen derEbene?1Dokumentarfilm von Gesa Hollerbach und Petra Eicker.
Die Mühen der Ebene ist ein deutscher Dokumentarfilm über den mit 27 Jahren jüngsten Bürgermeisters von Deutschland.
- Marion und Dalia - Zwei Leben inPalästina?Dokumentarfilm von Elmar Szücs.
Marion Haak arbeitet seit dreieinhalb Jahren als Kinderchorleiterin für das Musikerziehungsprojekt des israelischen Dirigenten Daniel Barenboim in den besetzten palästinensischen Gebieten. Dalia Mourkarker, 16, ist Palästinenserin und lebt in Beit Jala in der Nähe von Bethlehem. Seit drei Jahren erhält sie klassischen Querflötenunterricht durch die Lehrer der Stiftung. Sie spielt im palästinensischen Jugendorchester und wurde von Daniel Barenboim auch schon zu Workshops nach Europa eingeladen. Der Film erzählt ihre beiden Geschichten, verbunden durch die Liebe zur Musik und zeigt dabei das Leben in einem Konfliktgebiet aus zwei Perspektiven. Marion, die als Deutsche die Erfahrung der Musik in dieses Gebiet bringen möchte und dabei mit den Lebensumständen der Kinder konfrontiert wird. Und Dalia, die als Palästinenserin in diesem Konfliktgebiet aufgewachsen ist und der sich durch die Musik eine andere Welt eröffnet.
- Das Office of Special Affairs -O.S.A.?2Dokumentarfilm von Markus Thöß.
Wozu braucht eine Glaubensgemeinschaft einen Geheimdienst? Dieser Frage gehen Frank Nordhausen und Markus Thöß in ihrem Dokumentarfilm über die mysteriöseste Abteilung der Scientology-Organisation nach. Sie haben ein Jahr lang mit der Kamera in Europa und den USA recherchiert. Ihr Dokumentarfilm ist der weltweit erste ausführliche Film über O.S.A. - das Office of Special Affairs. Scientology wird in verschiedenen Ländern Europas als extremistische Sekte eingestuft und deshalb von Inlandsgeheimdiensten überwacht. Der deutsche Verfassungsschutz beobachtet die Organisation seit Mitte der 90er Jahre wegen des "begründeten Verdachts verfassungsfeindlicher Bestrebungen", denn ihr Ziel sei die Errichtung einer totalitären Gesellschaftsordnung. Das ist bekannt. Kaum bekannt dagegen ist, dass Scientology selbst einen Geheimdienst unterhält, der sich mit Abweichlern und Kritikern befasst. Scientology-Agenten wurden schon Spionage, Einbruch, Nötigung und andere kriminelle Delikte nachgewiesen. Ihr Office of Special Affairs ist der älteste und größte private Geheimdienst der Welt, kommandiert von Scientology-Führer David Miscavige in Los Angeles. Die Sekte selbst bezeichnet O.S.A. als ihr Presse- und Rechtsamt, das Informationen über Aussteiger und Kritiker lediglich auf legalem Wege beschaffe. Wer sind die Menschen, die für dieses "Amt" arbeiten? Was sind ihre Ziele? Welche Methoden wenden sie an? Darauf gibt der spannende Dokumentarfilm Antworten. Bei ihren Recherchen stießen Frank Nordhausen und Markus Thöß schließlich sogar auf Verbindungen zur hohen Politik - bis ins Außenministerium in Washington DC.
- Die Nacht ist nicht allein zum Schlafenda?1Dokumentarfilm von Peter Goedel.
Die "Fraunhofer Schoppenstube" - mitten im hippen Glockenbachviertel gelegen, ist diese Kneipe seit vielen Jahren Treffpunkt der Münchner Nachtschwärmer, aber auch zahlreicher Gäste von auswärts. Die Attraktion ist die besondere Atmosphäre, die bunt gemischte Gästeschar, aber vor allem das einmalige Wirtspaar: Werner, ein legendärer Kneipenmusiker, und Gerti, eine bereits über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Wirtin. Sie ist der gute Geist des Hauses, er sorgt mit Akkordeon, Hammondorgel und einem schier unerschöpflichen Repertoire aus der Schlager- und Operettenwelt stets für die richtige Stimmung. Und wenn der Abend munter fortschreitet, beginnt auch der eine oder andere Gast zu singen oder zu spielen, bis die ganze Kneipe mit einstimmt, ob Studenten oder Rentner, Arbeitslose, Künstler oder Geschäftsleute. Alle versammeln sich in einer gemeinsamen Feier der nächtlichen Stunden. Eine soziale Utopie auf kleinstem Raum.
- Das Rohe und dasGekochte?Dokumentarfilm von Monika Treut.
Auf der Entdeckungsreise rund um das Feinschmecker-Paradies Taiwan macht "Das Rohe und das Gekochte" siebenmal Station: In Taipeh werden ein traditionelles taiwanisches Restaurant, ein legendäres Dumpling-Haus sowie die geselligen Nachtmärkte der Stadt vorgestellt. Neben der deftigen Küche der Hakka, der größten Einwanderergruppe, und den puren Meeresköstlichkeiten der Ureinwohner vom Stamm der Ami, bietet ein Klosterbesuch Einblick in die buddhistischen Einflüsse in der taiwanischen Küche. Einer der kreativsten Chefköche lädt zum Festtagsschmaus und zaubert dank traditionellem Wissen und besten Bio-Zutaten ganz neuartige Gerichte. Aber auch die noch junge Umweltbewegung kommt zu Wort, die sich gegen die schnell fortschreitende Zersiedelung der hochindustrialisierten Insel wehrt - ein ganzheitlicher Trip rund ums gute Essen.
- DerFilmsammler?Dokumentarfilm von Florian Krautkrämer.
Über 2000 35mm-Filmkopien hat der Steuerberater Wolfgang Schneider in gut 50 Jahren angesammelt. Filmklassiker wie die Filme Sergej Eisensteins und Jean-Luc Godards befinden sich darin ebenso wie längst vergessene Unterhaltungs-, Dokumentar- und Kurzfilme. Vorgeführt hat er die Filme in seinem eigenen Kino, das er im Keller seines Bungalows eingebaut hatte. Übertroffen wurde die Liebe zum Film nur von seiner Leidenschaft für den permanenten Umbau seines Hauses sowie der Gartengestaltung. Die sachgerechte Lagerung der Filme hatte jedoch untergeordnete Priorität, und so befanden sich die Kopien in der Garage, im Schuppen und in einem Rohbau auf dem Nachbargelände. Als er 2009 in ein Pflegeheim umziehen musste, wurde das Haus verkauft. Für die Filmsammlung gibt es aufgrund ihres Umfangs, ihrer mangelnden Sortierung und ihres unsicheren Zustandes bis heute keinen Abnehmer; diverse Male musste sie in unterschiedliche, ebenfalls nur unzureichende Lagerräume umziehen. Über den Zeitraum eines Jahres begleitet "Der Filmsammler" die Arbeiten an Haus und Garten sowie die Aus- und Umlagerung der Filmkopien. Haus und Garten werden den Vorstellungen der neuen Eigentümer angepasst, und durch die Kopien-Umzüge werden deren Mängel aufgrund der schlechten Lagerung offensichtlich. So ist "Der Filmsammler" sowohl ein Film über Verfall, als auch ein Portrait einer Film- und Kinoleidenschaft, die es in dieser Art und Weise im digitalen Zeitalter so wohl nicht mehr geben wird.
- Mein Name undich?Dokumentarfilm von Birgit Lehmann und Ole Weissenberger.
Einen Namen hat jeder. Von Geburt an. Er folgt uns wie ein Schatten, oft ein Leben lang. Doch hat er Einfluss auf uns, prägt er gar unseren Charakter? Der Film macht sich auf die Suche nach Namensgeschichten. Er trifft auf Feuerwehrleute und Komiker, Titelhändler und Produktnamenfinder, Herr Rindfleisch und Frau Sorgenfrei. Dabei wechseln Interviewsequenzen mit Spielszenen, Animationen mit musikalischen Einlagen ab. Die Ästhetik des Films spiegelt die Vielfältigkeit des Themas. Er schaut auf seine Protagonisten mit ernsthaftem Humor und humorvollem Ernst.
- Kathedralen?1Dokumentarfilm von Konrad Kästner.
In China steht eine Stadt für 1 Million Einwohner komplett leer. Ordos ist kein Ort, sondern eine Immobilienblase babylonischen Ausmaßes. Doch sie platzt nicht - solange nur jeder daran glaubt.
- CiaoCello?Dokumentarfilm von Hannes Treiber.
Hochtalentierte Cellisten stellen sich einem Wettbewerb, spielen an Hamburger Schulen und vor hochkarätigen Fachleuten. Treten gegeneinander an, jeder will gewinnen. In einem grandiosen Finale präsentieren sie sich dem Publikum in der ausverkauften Hamburger Laeiszhalle, darunter viele junge Zuhörer, die noch nie zuvor Cello gehört haben - und jetzt den Publikumspreis vergeben dürfen. Hannes Treiber, der Filmemacher, ist den musikalischen Wettstreitern auf dem ihnen alles abverlangenden Weg zur lukrativen Auszeichnung immer ganz nah. Und fängt dabei bewegende Momente ein, die uns eine Ahnung davon geben, was es heisst, immer und immer wieder mit den Fingerspitzen vier Stahlsaiten die wunderbarsten Harmonien zu entlocken.
- OtzenratherSprung?Dokumentarfilm von Jens Schanze.
In Deutschland werden bis zum Jahr 2045 zwanzig Ortschaften wegen des Braunkohletagebaus umgesiedelt. Der Film Otzenrather Sprung begleitet die Einwohner dreier Dörfer im Rheinischen Braunkohlerevier während ihres letzen Jahres in der alten Heimat und dokumentiert, wie eine ganze Region auf ihre kollektive Umsiedlung vorbereitet wird. "Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Planung des neuen Hauses!" Das ruft ein Direktor der Rheinbraun AG im März 2000 einigen Dutzend Menschen in der Turnhalle eines kleinen Dorfes bei Köln zu. An Stellwänden hängen Grundrisse von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern. Die Rheinbraun AG, ein Tochterunternehmen des RWE-Energie-Konzerns, hat Grosses vor. Sie will etwa 17 rheinische Ortschaften umsiedeln, um die darunter liegende Braunkohle zu gewinnen. Aus der Braunkohle wird Strom erzeugt, der während der kommenden Jahrzehnte zur Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland beitragen soll. Für 12.000 Menschen bedeutet das den Verlust ihrer Heimat. Der Braunkohletagebau hat im Rheinland eine lange Tradition. Seit Ende des 2. Weltkrieges wurden deshalb bereits mehr als 30.000 Menschen umgesiedelt. Die größte der drei rheinischen Kohlegruben trägt den Namen Garzweiler I. Garzweiler war eine der Ortschaften, die diesem Tagebau in den achtziger Jahren weichen mussten. Im November 1998 hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalens die Genehmigung für einen Folgetagebau erteilt, genannt Garzweiler II. Vorausgegangen war ein 14 Jahre währender Streit zwischen Gegnern und Befürwortern. 50 km² Erdoberfläche sollen im Zuge dieses Projektes bis zu einer maximalen Tiefe von 210 Metern abgetragen werden - mit allem, was sich darauf befindet. Der Abbau der Kohle wird im Jahr 2050 abgeschlossen sein. Weitere 50 Jahre werden für die vollständige Rekultivierung der Fläche benötigt. Zum Schluss - etwa im Jahr 2100 - wird ein 23 km² großer so genannter Restsee übrig bleiben.
- Richard Wagner und dieFrauen?Dokumentarfilm von Andreas Morell.
5. April 1945. Alliierte Bomber sind im Anflug auf Bayreuth. Winifred Wagner, ihre hochschwangere Schwiegertochter Ellen und Evakuierte haben sich im Keller des Siegfriedhauses neben Haus Wahnfried in Sicherheit gebracht. Für sie steht alles auf dem Spiel: Wagners Erbe, das Festspielhaus, das Haus Wahnfried, ihre Herrschaft über die Bayreuther Festspiele. Sie weiß - ihre lange Freundschaft mit Adolf Hitler wird ihr nach dem Krieg zum Verhängnis werden. Drei Frauen sind die Hauptfiguren einer spannenden Geschichte um Liebe und Intrige, Macht und Ruhm. Wie kämpften sie um Wagners Gunst? Wie begleiteten sie ihn durch die Triumphe und Tragödien seines Lebens? Wie machten sie Wagner über seinen Tod hinaus zum Mythos - zur Legende? Die Antworten lassen das Genie Richard Wagner in neuem Licht erscheinen. Filmaufnahmen von den Schauplätzen in Bayreuth, Dresden, Bad Lauchstädt, Zürich, Tribschen und Venedig sowie Rekonstruktionen herausragender Momente im Leben Wagners und seiner Frauen werden miteinander verwoben. Schriftgutachten und Analysen international renommierter Experten liefern neue Erkenntnisse darüber, wie groß die Macht der Frauen im Leben und Werk Wagners und in der Geschichte Bayreuths tatsächlich war. Und Katharina Wagner schildert ihre Sicht auf den mächtigen Urgroßvater.
- SolarRevolution?2Dokumentarfilm von Christian Köhlert und Tonia Madenford.
Wird die Sonne das Bewusstsein der Menschheit verändern? Im Film "Solar Revolution" liefert der weltbekannte deutsche Biophysiker Dieter Broers einen schlagkräftigen Beweis, indem er auf eine Fülle wissenschaftlicher Befunde hinweist, die bemerkenswerte Zusammenhänge zwischen Anstiegen der Sonnenaktivität und der Entfaltung unserer kreativen, mentalen und spirituellen Fähigkeiten belegen. Wir befinden uns mitten in einem dramatischen Anstieg solarer Turbulenzen, welche das Potential haben, das Erdmagnetfeld und in der Folge auch unsere globale Ökologie zu stören. Broers sieht dies jedoch nicht als drohende Apokalypse, sondern als Anbruch eines neuen Zeitalters. Bezug nehmend auf Ergebnisse verschiedener Forschungsdisziplinen zeigt er, wie Ausbrüche solarer Aktivitäten bisher kaum für möglich gehaltene Potentiale bergen, unsere Hirnaktivität zu erhöhen und unseren Verstand zu erweitern. Telepathie, außersinnliche Wahrnehmung oder exzellente Intelligenzquotienten - also Fähigkeiten, die im Grunde als außergewöhnlich oder übernatürlich gelten - könnten bald alltäglich und "normal" sein und uns sehr gut helfen, die zunehmenden globalen Krisen, denen wir gegenüberstehen, zu lösen. Offensichtlich wandelt sich unsere Art zu denken, zu fühlen, Beziehungen herzustellen, zu kommunizieren und die Realität zu erleben schon seit einigen Jahren drastisch. Dieter Broers bekräftigt, dass diese Veränderungen letztlich in einer neuen Form von Bewusstsein und Harmonie auf der Erde gipfeln werden. Laut Broers durchlebt die Menschheit einen Evolutionssprung, und dieser Prozess hat längst begonnen.
- Wo der Wind so kaltweht?Dokumentarfilm von Janina Jung.
Emmerichenhain im Westerwald ist das Heimatdorf der Regisseurin. Über ein Jahr lang kehrte sie immer wieder dorthin zurück und begleitete und beobachtete die Dorfbewohner. Alte und Junge, Alteingesessene und Zugezogene, Deutsche und Migranten. Die Gespräche - zumeist am Küchentisch - kreisen um den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft, das Geld, den Beruf, die Liebe, um Religion und Tradition. Ein Film sowohl über die Heimat als auch über Entfremdung - dort, wo der Wind so kalt weht.
- DecknamePirat?Dokumentarfilm von Eric Asch.
War mein Vater ein Spion? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt von Eric Aschs persönlicher Reise in die Vergangenheit und die Lebensgeschichte seines verstorbenen Vaters Robert Asch.
- Traces Of AnElephant?Dokumentarfilm von Vanessa Nica Müller.
"Traces of an Elephant" umkreist anhand einer Reihe von Interviews mit Bewohnern Belfasts unterschiedliche Erinnerungen an Alan Clarkes kontroversen Film "Elephant" (Belfast, 1989). Neben ihren persönlichen Sichtweisen auf den Film beschreiben die Befragten Veränderungen urbaner Räume der Stadt Belfast innerhalb der letzten zwanzig Jahre. Dokumentarische Annäherung und die Intensität von Alan Clarkes Film verdichten sich.
- Bruno Ganz - BehindMe?Dokumentarfilm von Norbert Wiedmer mit Robert Hunger-Bühler und Klaus-Michael Grüber.
Drei Jahre unterwegs mit dem Schauspieler Bruno Ganz. Er spielt an verschiedenen Orten in verschiedenen Rollen. Er nimmt aber manchmal die Kamera auch selbst in die Hand. Immer wieder arbeitet er an der Rolle des Dr. Faust, jener Theaterfigur, die verzweifelt zu ergründen sucht, "was die Welt im Innersten zusammenhält". Tausend Tage auf der Suche nach der eigenen Bestimmung, mit dem Zweifel als einzigem Weggefährten - und in der Hoffnung auf die schaffende Kraft der Poesie.