Die meist vorgemerkten Filme von 2009
- BikiniRevolution?Dokumentarfilm von Albert Knechtel.
Von Paris bis Rio, von Düsseldorf bis zu den Marshall Inseln, von New York bis Benidorm - "Bikini Revolution" erzählt kurzweilig den Siegeszug einer Mode, die sich bis heute gehalten hat. Der Bikini ist eben mehr als nur ein Stückchen Stoff. "Die wichtigste Erfindung seit der Atombombe" nannte eine ehemalige Chefredakteurin der "Vogue" den Bikini. Auch wenn man mit dieser Behauptung nicht konform geht, bietet der knappe Zweiteiler genügend Geschichten. Wer wusste schon, dass er 1946 direkt nach dem Zweiten Weltkrieg von einem Maschinenbauer aus Frankreich erfunden wurde? Und sein Name war ein Marketing-Coup: Alle Welt sprach damals von den Atomtests der Amerikaner, und so nannte Louis Reard seine Neuschöpfung einfach nach der Pazifikinsel, die wegen der dort stattfindenden Nukleartests in aller Munde war: Bikini, ein Atoll der Marshallinseln! Copacabana und Ipanema, Samba und Tanga - heute gilt Brasilien als das "heilige Land" des Bikinis. Es war eine deutsche Jüdin, die in den 30er Jahren vor den Nazis fliehen musste, und den Zweiteiler an den heißblütigen Stränden der Metropole Rio de Janeiro populär machte. Miriam Etz aus Düsseldorf erinnert sich, wie schwer aller Anfang war. Die Kirche ließ das Teufelszeug aus Stoff bannen, der Vatikan sah im Bikini gar die Rückkehr der Apokalypse. Pedro Zaragoza, Bürgermeister von Benidorm, erkannte in den 50er Jahren das touristische Potenzial der Bademode und wehrte sich gegen den Bann der Kirche. "Man wollte mich exkommunizieren und lynchen", erzählt er. Doch Rom konnte nichts mehr ausrichten gegen den Sex-Appeal des Zweiteilers, der Filmindustrie und Popmusik eroberte.
- Thomas und seine Freunde - Der Held derSchienen?Animationsfilm von Greg Tiernan.
Die großmaulige Lok Spencer ist wieder auf Sodor. Die anderen Lokomotiven sind darüber gar nicht glücklich, ständig macht sich Spencer über sie lustig. Er ist der Meinung, der einizige zu sein, der volle Leistung bringt und hält alle anderen für langsam und unfähig. Irgendwann hat Thomas von diesen ständigen Sticheleien die Nase voll und fordert Spencer zu einem Wettrennen auf – ein Mal rund um die Insel. Auf einem Berg angekommen, greifen Thomas Bremsen plötzlich nicht mehr und die kleine Lok rauscht mit voller Wucht in die Büsche. Überraschend entdeckt sie hier eine fremde Lok – Hiro. Die alte Lokomotive kam vor langer Zeit auf die Insel. Nach Jahren harte Arbeit ging sie eines Tages kaputt. Seither hält sich Hiro aus lauter Angst vor dem Schrottplatz in den Büschen am Berg versteckt. Thomas möchte Hiro unterstützen und er macht sich auf, um Hilfe für die ausrangierte Lokomative zu finden. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn der niederträchtige Spencer schleicht ständig um Thomas herum. Bald schon hat er Hiros Versteck entdeckt und droht nun damit, dass er den dicken Kontrolleur benachrichtigt, damit die alte Lok endlich auf dem Schrottplatz landet. Das muss Thomas um jeden Preis verhindern …
- Der Schatz des HausesAtkin?Dokumentarfilm von Jerzy Sladkowski mit Mark Atkin.
Der Engländer Mark Atkin reist auf der Suche nach seiner jüdischen Vergangenheit und dem Familienschatz, von dem ihm sein Vater erzählt hatte, ins polnische Lodz. Jahrzehntelang hat dieser Schatz, den der Großvater Jack Atkin vor seiner Flucht vor den Deutschen im Garten vergraben hatte, seine Familie fasziniert. Mark Atkins Reise wird gleichzeitig eine Reise in die Vergangenheit seiner Familie und die Geschichte der europäischen Juden. Am 1. September 1939 marschieren deutsche Soldaten in Polen ein. Jack Atkin ist Manager einer familieneigenen, erfolgreichen Gummifabrik. Ihm bleiben nur wenige Stunden, um sein Hab und Gut auf seinem Grundstück in Lodz zu vergraben und selbst in einem alten, rostigen Auto nach London zu fliehen. Er ist der Einzige, der weiß, wo der Schatz liegt. Später gibt er das Geheimnis an seinen Sohn David weiter. 70 Jahre später begibt sich Jack Atkins Enkel Mark auf eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit seiner Familie und auf eine ganz persönliche Schatzsuche. In Los Angeles findet Mark Atkin einen Teil der Familie. Er erfährt Details über das, was Krieg, Flucht, Vertreibung und Holocaust unter seinen Angehörigen angerichtet haben. Und er entdeckt faszinierende Bruchstücke einer Geschichte, die im lettischen Riga beginnt und über Lodz, London und Kuba in die USA führt. Mark Atkin macht sich auf den Weg in die einst blühende polnische Industriemetropole Lodz. Er findet das Haus, das früher seiner Familie gehörte. Doch der Weg zum lang ersehnten Schatz bleibt versperrt, das große Familienanwesen steht heute unter militärischer Verwaltung. Dort, wo der Goldschatz vermutet wird, betreibt der Geheimdienst angeblich ein Labor. Die Hürden für Mark Atkin und seine inzwischen angereiste Familie scheinen unüberwindlich, aber er gibt nicht auf und versucht schließlich - am Rande der Legalität - das vergrabene Familiengold zu bergen. Filmemacher Jerzy Sladkowski entführt den Zuschauer in die Geschichte der europäischen Juden. Für den Protagonisten Mark Atkin beginnt eine fast mystische Reise zwischen den politischen Umständen im Polen von heute und der Erinnerung einer aussterbenden Generation von Überlebenden an eine Zeit, die unwiederbringlich verloren scheint.
- Liebe Grüße aus Dürnau - Geschichten vomLande(2009)?1von Eva Witte.
Vor 13 Jahren hat die Filmemacherin Eva Witte Frauen in der Landwirtschaft, Bäuerinnen, in Dürnau porträtiert. Verschiedene Generationen, unterschiedliche Lebensentwürfe. Vieles, was damals anklang, ist heute Realität. Aber die Veränderungen haben keine dramatischen Spuren hinterlassen. Sie gehen nach innen, langsam, immer tiefer. Quer durch die Gemeinschaft. Aber noch funktioniert das Miteinander. Wie und um welchen Preis? – mit dieser Frage haben sich Eva Witte und ihr Kamerateam über Wochen an den Dorfbrunnen, auf Bänkle und an Küchentische gesetzt und einfach eingefangen, was es zu sehen, zu hören, zu erleben gab. Und dieses Mal kommen auch die Männer zu Wort.
- Von Lust und Laster - DeutscheSittengeschichten?Dokumentarfilm von Lutz Rentner und Frank Otto Sperlich.
Von Lust & Laster ist die Geschichte sexueller Tabus, von Doppelmoral und dem schwierigen Umgang mit der Prostitution in Deutschland in den vergangenen 100 Jahren. Die Dokumentation ist eine unterhaltsame und informative deutsche Sittengeschichte und hinterfragt den Moralbegriff in den verschiedenen deutschen Gesellschaften, vom Kaiserreich bis heute. Von sexuellen Vorlieben wird die Rede sein, die nur im Verborgenen ausgelebt werden können. Die Kriminalisierung der Homosexualität wird ebenso thematisiert wie der Umgang mit Pornografie und sexuellen Darstellungen in der Kunst. Geschichte wird lebendig über aufwendige Nachstellungen und selten gesehenes bzw. bisher unbekanntes Archivmaterial. Die Protagonisten der Dokumentation ÷ Huren, Aktfotografen, Lebemänner ÷ werden von jungen Schauspielern dargestellt. Nach verschiedenen Einzelstücken über die Sittengeschichte in Nazideutschland, der frühen Bundesrepublik und der DDR, soll nun eine Gesamtdarstellung gewagt werden. Dadurch wird unter besonderem Blickwinkel ein Jahrhundert deutscher Zeitgeschichte erzählt.
- Wollmond?Klassischer Zeichentrickfilm.
Eine alte Dame, die das Stricken über alles liebt, will jeden und alles in ihrer Umgebung mit ihrem Hobby beglücken - selbst die Katze und den Goldfisch! Doch damit nicht genug: Sie hat noch ganz andere Pläne!
- Pete theHeat?Actionfilm von Henrik Peschel mit Timo Jacobs und Simon Goerts.
Das Paradies heißt San Pigro und liegt am Rand der Karibik. Die Einheimischen nennen ihr Eiland die "Insel der Faulen", denn die Mangos wiegen hier schon mal zwei Kilo. Und wer dann noch Hunger hat, knackt eben am Strand eine frische Kokosnuss. Für den arbeitslosen BMX-Profi Pete ist nach einem Kreuzbandriss klar, wohin die Reise gehen soll. Und auch Rico, sein vorbestrafter Bekannter aus dem Reeperbahn-Millieu, ist schnell von der Idee überzeugt, nie mehr arbeiten zu müssen. Fehlt nur noch ein Boot, um die 8000 Kilometer über den Atlantik zurückzulegen. Das soll Ralf, ein Schiffsbauer aus dem Hamburger Hafen mit ausgeprägtem Hang zum Rock'n'Roll-Lifestyle, beisteuern. Nur dummerweise ist so ein Boot nicht ganz umsonst, und nach und nach stürzen die Freunde die halbe Hansestadt ins Chaos, um endlich abhauen zu können ... Regisseur und Drehbuchautor Henna Peschel entführt die Zuschauer durch abgelegene Ecken des Hamburger Freihafens und in düstere Keller auf Hamburg-St.Pauli, die garantiert noch keine Kamera abgeschwenkt hat.
- Sergio?Dokumentarfilm.
Der Dokumentarfilm wirft einen Blick auf das Leben und die Arbeit von Sergio Vieria de Mello, der bei den Vereinten Nationen als Hoher Kommissar der UN für Menschenrechte arbeitete.
- AvenidaArgentina?Dokumentarfilm von Lucia-Milena Bonse.
Eine Nacht in Buenos Aires. Junge Menschen zwischen Dämmerung und Morgengrauen. Sie suchen nach Müll, nach Liebe, nach Gerechtigkeit, nach Zukunft. Vier Lebenswege, die sich kreuzen, ohne sich zu berühren. Ein Mosaik mit Fragezeichen. Wohin führt die "Avenida Argentina"?
- SchwesterInes?Horrorfilm von Christiane Lilge mit Andrea Guyer und Jana Hampel.
Seit Schwester Ines denken kann, arbeitet sie als Hebamme in der Klinik ihrer Mutter - einer Klinik, in der gebärende Frauen selbst bestimmen, wann ihr Baby den Körper verlassen darf. Ines hat noch nie einen Fuß vor die Tür des Hauses gesetzt. Als sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen ist, rückt ihr heimlicher Traum, Stewardess zu werden, in greifbare Nähe. Doch als Schwester Ines versucht, die Klinik zu verlassen, kommt tropfenweise eine ganz andere Gestalt der sonst so entzückenden Umgebung zum Vorschein.
- Es wird einmal gewesensein(2009)?von Anca Miruna Lazarescu.
In einer kleinen Kirche in Halberstadt in Sachsen-Anhalt spielt eine Orgel das Stück "Organ²/ASLSP" des Avantgardekomponisten John Cage, wie gewünscht, so langsam wie möglich - Tag und Nacht ohne Unterbrechung bis zum Jahr 2.639. Ein Verein in Halberstadt hat dieses Projekt ins Leben gerufen und widmet ihm viel Zeit und Leidenschaft. Viermal im Jahr treffen sich die Mitglieder und diskutieren darüber, wie es weitergeht, ob sie auch ihre Enkel für das Projekt werden begeistern können und was nach dem Ende der Aufführung im Jahr 2.640 sein wird. Für die ehrenamtlichen Organisatoren scheint das Orgelprojekt eine Art Insel der Entschleunigung zu sein, ein Freiraum für die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Anschauung von Zeit. Auf humorvolle, doch gleichzeitig nachdenkliche Weise zeigt der Dokumentarfilm verschiedene Blickwinkel auf dieses außergewöhnliche Projekt: einerseits die intellektuellen Gefechte der Initiatoren, auf der anderen Seite den direkten und praktischen Umgang der freiwilligen Mitarbeiter mit all der Arbeit, die ein solches Unterfangen mit sich bringt. Diese unterschiedlichen Perspektiven machen *Es wird einmal gewesen sein* zu einem Film voller bewegender und humorvoller Momente, der sich auf besondere Weise der Frage nach der Wahrnehmung von Zeit widmet.
- Paris, 1907 - Picasso machtFurore?Dokumentarfilm von Jean-Loïc Portron.
Eine Stadt, ein Jahr, ein künstlerisches Werk - die Dokumentation lässt die spannungsgeladene Zeit vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges aufleben und zeigt, wie der junge Picasso in Paris die revolutionäre Stimmung in eine neue Form der Kunst umsetzt. Paris im Jahr 1907: Autos rattern durch die Straßen, erste Motorflugzeuge werden entwickelt, das Kino erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Kaum eine Epoche erlebt in so kurzer Zeit derart viele einschneidende Veränderungen wie die Belle Epoque. Doch es sind auch Jahre des sozialen Unmuts. Die Arbeiter, vom Bürgertum zugleich verachtet und gefürchtet, protestieren gewaltsam gegen ihre niedrigen Löhne. Zugleich wächst die Gefahr eines deutsch-französischen Konflikts. In dieser spannungsgeladenen Zeit verschließt sich auch die Kunst nicht den Umwälzungen und Hoffnungen des beginnenden Jahrhunderts. In dieser Situation präsentiert der 25-jährige Maler Pablo Picasso, der in einer Pariser Künstlerkolonie auf dem Montmartre das Leben eines Bohemien führt, sein Gemälde "Demoiselles d'Avignon" Mit dieser kühnen und gelungenen Revolution, wie es in der Kunstgeschichte nur wenige gibt, läutet er das Ende einer Ära ein. Das Gemälde zeigt fünf nackte Prostituierte. Eine von ihnen schiebt einen Vorhang zur Seite und lädt den Betrachter ein, ihr zu folgen. Ein Bild voller Winkel, Kanten und Brüche. Später erzählt Picasso von einem entscheidenden Besuch des Völkerkundemuseums am Pariser Trocadero im Juni 1907, bei dem er afrikanische Masken betrachtete: "Die Masken waren keine Skulpturen wie andere auch. Keineswegs. Sie waren etwas Magisches, Mittler zwischen den Welten, die alles Feindliche, zum Beispiel unbekannte, bedrohliche Geister abwenden sollten. Auch ich stehe gegen das Unbekannte, das Feindliche! (...) Ich begriff, wozu die Masken dienten. Es waren Waffen. Um den Menschen zu helfen, nicht länger den Geistern unterworfen zu sein, um unabhängig zu werden. Ich begriff, warum ich Maler war. (...) An jenem Tag muss mir die Idee zu den 'Demoiselles d'Avignon' gekommen sein, aber nicht wegen der Formen, sondern weil es mein erstes Beschwörungsbild war!"
- The WildestGuy?Biopic von Sebastian Sorg.
Nach dem Selbstmord seines besten Freundes sieht sich Mitzwanziger Greg Paulson mit Sinnfragen konfrontiert und beginnt, seinen Alltag als Bohemien und Tellerwäscher mit neuen Augen zu betrachten. Aus dem sozialen Brennpunkt Baltimores, seiner bisherigen Heimatstadt, zieht es ihn in die Einsamkeit der kanadischen Wildnis.
- Schranken?Dokumentarfilm von Gerd Kroske.
Als in den Siebziger Jahren auch die Autos in der DDR immer schneller wurden und immer öfter hochgetunt die Straßensperren an den Grenzübergängen durchrasten, bemühten sich zehn Schlosser und Ingenieure aus Ludwigsfelde nach Feierabend um Abhilfe. Sie entwickelten bewegbare Betonklötze, die das Fluchtauto in Klammergriff nahmen. Als Prämienzahlung für ihre Erfindung erhielten sie 150 DDR-Mark pro Mann. Dreißig Jahre später spürt der Dokumentarist Gert Kroske den Beweggründen der damaligen Genossen nach, deren Skizzen und technische Zeichnungen ihm vorliegen.
- Eine Kirche der Angst vor dem Fremden inmir?Drama von Peter Schönhofer mit Klaus Beyer und Margit Carstensen.
In Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir thematisierte Christoph Schlingensief 2009 seine Krebserkrankung, der er zirka ein Jahr später erliegen sollte. In der Begründung der Theatertreffen-Jury zur Auswahl des Stücks heißt es: Dieses Fluxus-Oratorium ist beseelt von der Idee, dass Kunst und Leben nicht voneinander zu trennen sind. Das Stück sei höchst ergreifend und von einer Unmittelbarkeit, der man im Theater selten begegnet. Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir ist ein Stück voller Mut zum Kitsch, eine Demonstration von Poesie, Trauer und Wärme. Es ist aber auch eine Huldigung Schlingensiefs an seinen Übervater Joseph Beuys und die Künstler des Fluxus, denen das Leben und Sterben selbst als Kunstwerk galt.
- Krupp - Mythos undWahrheit?Historienfilm von Sebastian Dehnhardt und Manfred Oldenburg.
Krupp – Mythos und Wahrheit erzählt die Geschichte der berühmten deutschen Industriellen-Familie.
- WestsideKanaken?1Dokumentarfilm von Peter Schran.
Eine radikale Variante des HipHop, der so genannte Gangsta-Rap, ist zur Leitkultur von Kindern und Jugendlichen geworden - vor allem aufgrund von Gewaltbotschaften und sexistische Sprüchen. Doch Erwachsene und Medien verweigern bisher eine wirkliche Beschäftigung mit dem Phänomen. Zugleich wird Bushido, der Hauptexponent der Szene, auf Festivals und ähnlichen Anlässen als Mega-Star gefeiert. Westside-Kanaken ist der erste lange deutsche Dokumentarfilm, der versucht, Lebensrealitäten und das Lebensgefühl zu beschreiben, das hinter dem markigen Herumposen und den derben Machosprüchen vieler deutscher Gangster-Rapper steht. Am Beispiel der Kölner G-Rap-Szene zeigt sich: hier wird nicht einfach amerikanisches Gangstertum kulturell adaptiert - sondern hinter so manchem dieser Gangster-Rapper steckt eine echte harte Ghetto-Karriere: als Zuhälter, als Dealer oder als Pistolenschütze. Mit Hilfe aufwendig hergestellter Musikvideos nutzt die Szene das Internet - nicht allein, um sich musikalisch auszudrücken, sondern vielfach auch, um Streetcredibility zu erwerben: um die Chancen auf der Straße des realen Lebens zu steigern.
- RelativeStranger?Drama von Charles Burnett mit Eriq La Salle und Cicely Tyson.
Ein ehemaliger Profi-Footballspieler verlässt seine Familie nach einer Reihe von Enttäuschungen seine Familie. Nach dem Tod seines Vaters versucht er aber, die alten Wunden zu heilen und seine Familie wieder zu vereinen.
- Juliette Binoche, dieWandelbare?Dokumentarfilm von Marion Stalens mit Juliette Binoche.
Das filmische Porträt "Juliette Binoche - Die Wandelbare" gewährt einen intimen Einblick in den künstlerischen Schaffensprozess der Schauspielerin. Gefühlvoll und mit viel Humor erinnert sich Juliette Binoche vor der Kamera ihrer Schwester an prägende Begegnungen und Momente ihrer Karriere, die sie dabei selbst neu verarbeitet. Die Regisseurin Marion Stalens begleitete ein Jahr lang ihre Schwester, die Schauspielerin Juliette Binoche, die 1997 als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in "Der englische Patient" mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Dabei erlebt man Juliette Binoche bei Filmaufnahmen und bei der Vorbereitung mehrerer künstlerischer Projekte, etwa den Proben zu ihrem ersten Auftritt als Tänzerin und während der Vorbereitungen für ihre erste große Ausstellung - mit Porträts der von ihr interpretierten Rollen und einiger Regisseure, mit denen sie zusammengearbeitet hat.
- Québec, 1759 - Das EndeNeufrankreichs?Dokumentarfilm von Olivier Julien mit Noël Burton und Arthur Holden.
Québec wurde vor 400 Jahren von Franzosen gegründet und ist heute die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, der größten des Bundesstaates Kanada. Québec ist die einzige Region des nordamerikanischen Kontinents mit einer französischsprachigen Mehrheit. Der Wahlspruch der Provinz lautet: "Ich erinnere mich". Québec erinnert sich an den Kampf, den die französische und die englische Streitmacht vor 250 Jahren unter dem Kommando des französischen Marquis de Montcalm und des englischen Generals James Wolfe ausfochten. Für diese Schlacht um den Besitz des Gebietes hatten die beiden Generäle den Atlantik überquert, und beide starben vor Québecs Toren. Montcalm und Wolfe kämpften stellvertretend für den französischen König Ludwig XV. und den englischen König Georg II., die um die Vorherrschaft über Nordamerika rangen. Die entscheidende Schlacht, bei der die französische Streitmacht unterlag, fand am 13. September 1759 statt. Das nur wenige Minuten dauernde Gefecht besiegelte das Schicksal des ganzen Kontinents und führte zu einem entscheidenden Bruch in der Geschichte Kanadas. Für die Franko-Kanadier des 18. Jahrhunderts bedeutete die Schlacht das brutale Ende eines 150 Jahre alten Traumes, des Traumes von einem anderen Leben in einer großen französischen Kolonie mitten in Nordamerika - in Neu-Frankreich.
- Bigfoot?1Familienkomödie von Kevin Tenney mit Richard Tyson und Angie Everhart.
In dem Abenteuerfilm Bigfoot trifft Adam Raque auf das berühmte Wesen Bigfoot und muss ihn vor einem Feuer und Angreifern retten.
- Rita?Mysterythriller von Fabio Grassadonia und Antonio Piazza mit Marco Correnti und Marta Palermo.
Schwimmen will sie lernen, im Sommer ans Meer fahren. Wie jedes Kind. Stattdessen wird sie in Kleider gezwängt, die sie nicht nur in ihrer körperlichen Bewegungsfreiheit einschränken. Rita ist blind und fühlt sich ihrer Mutter hilflos ausgeliefert. Die Wünsche der eigenen Tochter überhört die entweder oder macht es am Ende doch so, wie sie es für richtig hält. Zu gern würde Rita, die an der Küste Palermos aufwächst, ihrem häuslichen Käfig entkommen und auf Entdeckungsreise gehen. Aber wie nur, wenn man doch die Dinge des Alltagslebens mit den eigenen Augen nicht fassen und sich so ganz ohne Hilfe nicht zurechtfinden kann? Als sich eines Tages ein junger Mann in ihrem Haus Zutritt verschafft, nutzt Rita die Chance und bittet ihn, sie irgendwohin mitzunehmen. Die Mutter, die gerade Einkäufe erledigt, kann sie nicht daran hindern, das heimatliche Gefilde zu verlassen. Schließlich sitzt Rita am Meer, und nach anfänglichem Zögern folgt sie ihrem Begleiter, der ihr das Schwimmen beibringen will, ins Wasser.
- Tropicana, das Kabarett derTräume?Dokumentarfilm von Thomas Wallner.
Das Tropicana ist seit 70 Jahren das Moulin Rouge Lateinamerikas. Vor der kubanischen Revolution war es der angesagteste Nachtclub der Karibik. Josephine Baker, Nat King Cole und Frank Sinatra sind dort aufgetreten, Ernest Hemingwayund Marlon Brando waren Stammgäste, und sogar Edith Piaf erlag dem flirrenden Zauber des Tropicana. Auch heute noch ist das Paradies unter den Sternen eine Attraktion für Touristen aus aller Welt. Für die tanzbegeisterten jungen Kubaner ist das Tropicana ebenfalls ein Sehnsuchtsziel geblieben, nicht zuletzt, weil ein Tänzer dort oft mehr verdient als beispielsweise ein Chirurg.
- Tödlicher Schwarm - Sie greifenan!?Actionfilm von Benoît d'Aubert mit Richard Anconina und Clara Ponsot.
Im Kampf um eine bessere Welt vergisst der engagierte Arzt Francois Constant (Richard Anconina) mitunter ganz auf seine eigene Familie. Zum Ausgleich lädt er seine Tochter Garance (Clara Ponsot) zu einem Urlaub im idyllischen Badeort Bagnères ein. Garance ist vorerst wenig angetan von der ständigen Gegenwart ihres Vaters. Doch als in dem südfranzösischen Feriendomizil plötzlich Menschen sterben, nachdem sie von einem Schwarm Bienen angegriffen wurden, steigt der Nervenkitzel und vor allem die Angst bei der Jugendlichen.