Ein Kino brennt ab, in einem anderen wurde er vergessen – man sollte meinen, das seien genug schlechte Omen, um unser dieswöchiges Fragebogenopfer Martin Jurgeluks für immer vom Kino fernzuhalten. Aber denkste! Uhrenvergleich, schnappt euch einen White Russian, und los geht’s! Ach ja, und sollte der ein oder andere am Ende ganz nostalgisch sein und in Erinnerungen an die eigene Kindheit schwelgen: Nutzt das aus und schreibt Kängufant an, um einen Fragebogen zu beantworten, bevor die Stimmung wieder vorbei ist!
Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?
Meine erste Erinnerung an Film im heimischen Wohnzimmer ist wohl die, als meine Eltern irgendwann mal einen Videorekorder zu Hause stehen hatten. Das war für mich, 5 oder 6 Jahre alt, natürlich absolutes Neuland. Der Rekorder war ein Leihgerät aus der Videothek um die Ecke. Und warum ich das so genau weiß, ist, dass dazu unser erster wirklicher Familienfilm, der kein geringerer war als Bigfoot und die Hendersons :) Ein Bigfoot namens Harry und John Lithgow, mal ganz nett und sympathisch als Familienoberhaupt. Einfach zu schön. Das ist, glaube ich, noch hängen geblieben. In den folgenden Jahren kam natürlich noch einiges dazu. Schlimm, wenn ich sage, dass ich mit 10 schon die meisten Actionklassiker wie Bloodsport – Eine wahre Geschichte, Predator oder Rambo gesehen hatte? Aber auch schlimme Filme, wie Ein Satansbraten kommt selten allein, oder schräge Filme, wie Howard, ein tierischer Held. Ja die ganzen 80er Schinken. Alles auf dem guten Videorekorder, und meine Eltern hatten sich ja dann auch noch Premiere zugelegt ;) Ja so war das damals. Meine Kindheit war aber trotzdem großartig, also keine Angst ;)
Und meine Erinnerung an das erste Kinoerlebniss, was ich, denke ich, noch gut zusammen bekomme, war Asterix – Operation Hinkelstein, so 1989. Asterix und Obelix waren große Helden. Denen konnte ja fast nix das Wasser reichen. Unsterbliche Helden. Abseits von Film und Fernsehen schenkten mir meine Eltern dann auch dieses tolle Comicbuch mit allen Abenteuern des Galliers. Das vergisst man nicht so schnell.
Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?
Puuh, wo fang ich denn da an? Ok, ich nehme einfach mal die vierte Klasse. 1993 – jawoll, das war das Jahr bevor es auf’s Gymnasium ging. Also schonmal ne Veränderung im Leben. Die Serie, die ich meinte, handelte von so ’nem überaus coolen und sehr beliebten Jungen – und der hieß Parker Lewis – Der Coole von der Schule, gespielt von Corin Nemec :) Ja, ihm zuzusehen, das war, glaube ich, ein kleiner Wendepunkt im Leben. Welch ein Vorbild, dachten wir damals… Meine Clique und ich hatten den Uhrenvergleich genauso drauf wie Parker und seine Freunde. Wir malten Pläne für den Raum hinter den Schränken. Wählten uns nen Bodyguard aus, der wie Larry Kubiac sein sollte usw. Hach, das war super. Angst vor Miss Musso hatten wir auch immer. Insgesamt eine schöne Erinnerung an eine großartige Schulzeit.
Ein paar Jahre später sah ich dann den Schulungsfilm schlechthin. Während meiner ersten Ausbildung in der Kunststoffbranche, wurden wir auch zum Thema Arbeitssicherheit geschult, sowohl als auch auf Gefahren in der Industriehalle durch Verkehr durch Stapler etc. Unser Dozent liess es sich dann später in der Berufsschule nicht nehmen, uns Staplerfahrer Klaus – Der erste Arbeitstag zu zeigen. “Der wird gerne zur Auflockerung des Unterrichts gezeigt” meint er. Ja wir waren danach sehr aufgelockert ;) Schmerzende Zwerchfelle, zwar vor Lachen, aber es hat sich dermaßen eingebrannt, dass ich die gesehenen Bilder nie wieder aus dem Kopf bekomme werde.
Welchem Schauspieler oder Regisseur würdest du jeden Fehltritt verzeihen? Und womit hat er oder sie diese Nachsicht verdient?
Ich weiß, er hat noch nicht viele Filme gemacht, aber dennoch verzeihe ich Edgar Wright schon jetzt jegliche Arten von Fehltritten. Jap, genau der, der uns mit Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis und Shaun of the Dead mit Simon Pegg und Nick Frost für mich absolute Meilensteine hingelegt hat. Der, ohne groß mit CGI um sich zu werfen, tolle Darsteller ins Boot holt und auch noch Drehbücher verfilmt, die ihresgleichen suchen. Demnächst startet der Abschluss der Blood & Icecream-Trilogie The World’s End im Kino. Auch wenn der Film, was ich natürlich nicht hoffe, nicht der krönende Abschluss wird, sage ich dennoch “All things must come to an end”. Also, so oder so, Edgar Wright, du machst das schon. Achja, nicht zu vergessen, war da noch Attack the Block und natürlich Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt ♥