In den letzten Monaten ist es ja leider etwas still geworden um Alice im Wunderland von Tim Burton. Dabei sind die Fans des Meisters des Obskuren gespannt wie Flitzebögen. Um uns die Wartezeit etwas zu verkürzen, sind nun neue Filmposter herausgegeben worden, welche wunderbare Zusammenstellungen aus der surrealen Bilderwelt des Films zeigen.
Ich muss sagen, dass die Bilder meine Vorfreude nur noch weiter anheizen. Tim Burton versteht es, die bedrohlichen Züge des Romans von Lewis Caroll in umso bedrohlichere Bilder zu fassen. Der Roman hieß übrigens nicht Alice in Wonderland, wie die meisten der rund 20 Verfilmungen (einen gleichnamigen Porno nicht mitgerechnet), sondern Alice’s Adventures in Wonderland.
Besonders gut gefällt mir mal wieder die Grinsekatze, die schon in der Disney-Verfilmung mein Favorit war. Ihr Grinsemund ist mit großen scharfen Raubtierzähnen bestückt und auch ihr irrer Blick mit den aufgerissenen Augen lädt wirklich nicht zum Schmusen ein.
Wie wir bereits berichteten hat Tim Burton eine andere Story als die Romanvorlage gewählt. Die Geschichte von Alice im Wunderland ist nämlich gar nicht jene, die wir alle in Kindertagen gehört oder gelesen haben, sondern eine gänzlich neue. Alice ist nicht mehr ein kleines Mädchen, sondern bereits ein Teenager; sie ist 17 Jahre alt und kann sich an ihren ersten Besuch im Wunderland gar nicht mehr erinnern. Eines Tages will ihr ihre Familie verkünden, dass sie heiraten soll. Das gefällt ihr gar nicht, also reißt sie aus und findet sich mit dem weißen Kaninchen im Wunderland wieder. Hier besucht sie jene wundersamen Figuren, die sie schon beim ersten Mal gesehen hat: die rote Königin (Helena Bonham Carter), die weiße Königin (Anne Hathaway), den Hutmacher (Johnny Depp), die Grinsekatze (Stephen Fry), Tweedledee und Tweedledum (Matt Lucas), den Herzbuben (Crispin Glover), die rauchende Raube (Alan Rickman) und wahrscheinlich auch Jabberwocky (Christopher Lee).
Mit dieser Verlagerung auf das Teenager-Alter wird es Tim Burton möglich sein, viel stärker auf die bedrohlichen und psychologischen Aspekte der vermeintlichen Kindergeschichte einzugehen. Allein im Bezug auf den Roman gibt es ja eine Vielzahl von Theorien. Alices Reise ins Wunderland soll nämlich ein Drogen-Trip sein, da sie bekanntlich Pilze isst und seltsame Flüssigkeiten trinkt, die sie zum Wachsen bzw. Schrumpfen anregen. Wenn wir die Bilder von Alice im Wunderland von Tim Burton betrachten, hat das auch etwas von einem LSD-Trip, oder?
Hier sind übrigens noch einmal die Bilder in Originalgröße:
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Alice im Wunderland, der übrigens auch in 3D erscheinen wird, kommt am 4. März 2010 in die deutschen Kinos.