Im November vergangenen Jahres erhielten wir bereits einen ersten Einblick in die dramatischen Ereignisse von Avengers 3: Infinity War. Nun, vier Monate später, hat Marvel endlich einen weiteren, umfangreichen Trailer veröffentlicht, um uns in knapp zweieinhalb Minuten auf den Anfang vom Ende einzustimmen. Denn das Marvel Cinematic Universe wie wir es kennen soll es spätestens nach The Avengers 4 nicht mehr geben. Das deutete auch Kevin Feige in den vergangenen Wochen regelmäßig an, wenn er etwa vom baldigen Ableben einiger beliebter Figuren sprach. Was der neue Trailer darüber hinaus verrät, haben wir im Folgenden für euch zusammengefasst.
Fürchtet euch davor, wenn Thanos mit den Fingern schnippt
Thanos (Josh Brolin) ist da. Wo genau - darauf gibt es viele Antworten, nicht zuletzt sehen wir ihn vor dem Hintergrund verschiedener Locations sowie in Ausschnitten einer offenbar größeren Flashback-Sequenz, die seine Hintergrundgeschichte inklusive Motivation untermauert. Wichtig ist erst einmal aber nur, dass er endlich da ist und ordentlich für Krawall sorgt.
So lange ich ihn kenne, hatte er immer nur ein Ziel: das halbe Universum auszulöschen. Wenn er alle Infinity-Steine hat, braucht er dafür nur noch mit den Fingern zu schnippen. Einfach so.
Das berichtet Gamora (Zoe Saldana) den Avengers, als diese von der drohenden Gefahr unterrichtet werden. Danach sehen wir ebenfalls, dass die Beziehung zwischen der toughen Kämpferin und ihrem fiesen Adoptivvater im Verlauf der Geschichte ausgebaut wird, ehe er mit dem Steinchensammeln beginnt.
Infinity-Steine, Lokis Verrat und Gamoras Schicksal
Insgesamt sechs Infinity-Steine gibt es, die im Rahmen vergangener MCU-Filme eingeführt wurden. Der erste, der Space Stone, versteckt sich im Tesseract aus Marvel's The Avengers. Es folgten der Reality Stone aus Thor: The Dark Kingdom, der Mind Stone aus Avengers: Age of Ultron, der Power Stone aus Guardians of the Galaxy und der Time Stone aus Doctor Strange. Von welchem Stein bisher jegliche Spur fehlt: dem Soul Stone, der sich womöglich neben den reichen Schätzen an Vibranium in Wakanda versteckt hält.
Wenn Thanos Wakanda erreicht, zieren den Infinity Gauntled bereits zwei Steine, nämlich der blaue Space Stone und der lila Power Stone. Darüber hinaus wurde im ersten Trailer angedeutet, dass Vision (Paul Bettany) der gelbe Mind Stone entrissen wird. Spannend wird dabei natürlich, ob sich Loki (Tom Hiddleston) als Überbringer des Space Stones im Kreis der Verräter positioniert oder vielleicht doch einen tragischen Heldentot stirbt. Egal, wie es für ihn endet, momentan deutet nichts auf einen glücklichen Ausgang hin.
Außerdem wird deutlich, dass Gamora in Avengers 3: Infinity War eine größere Rolle einnimmt als zuvor angenommen und höchstwahrscheinlich als Schlüsselfigur im Kampf gegen Thanos fungiert. Ein Umstand, der aufgrund ihrer persönlichen Geschichte mit dem Bösewicht Sinn ergeben würde. Nicht zuletzt scheint das MCU nach Black Panther weiterhin daran interessiert zu sein, in den Charakter des Gegenspielers zu investieren und ihn in Form eines komplexen Handlungsbogens in den Film zu integrieren, selbst wenn sein Design nach wie vor für einige Fragezeichen sorgt.
Die Guardians treffen auf Team Iron Man
Ansonsten zeichnet sich ab, dass Avengers 3: Infinity War vor allem ein Film der Zusammenführungen wird. Nachdem sich die Avengers in The First Avenger: Civil War aufgrund des Sokovia-Abkommens gespalten haben, erfordert der Widerstand im Angesicht des übermächtigen Fieslings mit Sicherheit den Zusammenhalt aller Superhelden, wenngleich Team Cap und Team Iron Man weiterhin an unterschiedlichen Orten, ja sogar auf verschiedenen Kontinenten operieren, nämlich in Wakanda und New York.
Die Ankunft der Guardians schlägt dagegen eine erste Brücke zum größeren Verständnis des vonstattengehenden Weltuntergangs. Dabei lässt der Trailer bereits ein Stück der Chronologie des Films erahnen. Zuerst wird es wohl Thor (Chris Hemsworth) sein, der die Bekanntschaft der Chaostruppe aus dem Weltraum macht, vielleicht im Zuge der Erschaffung eines neuen Mjolnir durch die Solar Forge. Danach gesellen sich Tony Stark (Robert Downey Jr.), Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) und Co. auf Peter Quills (Chris Pratt) erweiterte Freundesliste, ehe die Fähigkeiten im Kampf kombiniert werden.
Bruce Banner aka der Hulk (Mark Ruffalo) wechselt derweil in Black Panthers (Chadwick Boseman) Königreich, wo sich neben der Panther-Crew (Shuri!) auch Vision, Scarlet Witch (Elizabeth Olsen), Black Widow (Scarlett Johansson), Falcon (Anthony Mackie), War Machine (Don Cheadle) und der Winter Soldier (Sebastian Stan) befinden. Die große Frage, was Hawkeye (Jeremy Renner) und Ant-Man (Paul Rudd) die ganze Zeit so treiben, bleibt weiterhin unbeantwortet. Ebenfalls fehlen uns bewegte Bilder zahlreicher anderer Nebenfiguren, deren Aufzählung den Rahmen sprengen würde.
Theoretisch könnten alle sterben, vor allem Captain America
Wie Avenger 3: Infinity War ganze 40 Superhelden in einer Szene handhaben will - das kann auch dieser Trailer nicht erklären. Wir sollten uns auf alle Fälle darauf gefasst machen, dass ein Highlight auf das andere folgen wird. Immerhin wäre da noch der junge Peter Parker (Tom Holland), der sich seinen Avengers-Kollegen vorstellen muss, von der Black Order (die zwielichtigen Dudes rund um Loki) ganz zu schweigen. Bisher kristallisieren sich allerdings drei große Action-Sequenzen heraus, von einer Vereinigung von Iron Man und Captain America fehlt dennoch jegliche Spur.
Und dann wären da noch all diese unheilvollen Andeutungen, die vom baldigen Ableben unserer Helden künden. Schon der erste Trailer geizte nicht an solch nervenaufreibenden Momenten, und auch der zweite steht ihm in dieser Disziplin in keinem Punkt nach. Wird Captain America das unmittelbare (!) Aufeinandertreffen mit Thanos überleben? Warum schreit Thor voller Qualen? Wie will sich Tony ohne funktionierenden Iron Man-Anzug verteidigen? Und wie in aller Welt soll Doctor Strange die Folter durch Ebony Maw überleben? Loki könnte locker den Jordan überqueren, Vision ebenso, und vielleicht kehren die Guardians nicht ganz so zahlreich in den Weltraum zurück wie sie gekommen sind.
Die wichtigsten Punkte der Traileranalyse findet ihr oben auch im Video zusammengefasst.
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