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Batman V Superman - meine Kritik zum Heldenduell

26.03.2016 - 11:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Warner Bros
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Zwei der beliebtesten Superhelden treffen in einem düsteren, bildgewaltigen Blockbuster aufeinander. Wer gewinnt, ob der 2003 Daredevil in Gotham besser aufgehoben ist und was mit Aquaman verkehrt läuft, meine Meinung zu Batman V Superman.

"Tell me, do you bleed? You will.",vor 11 Monaten lösten diese Worte bei mir einen unglaublichen Hype aus. Dieser Teaser Trailer versprach uns einen neuen Batman, einen kontrovers betrachteten Superman und einen Kampf bei dem es ordentlich zur Sache geht.

Hat der Teaser sein Versprechen gehalten? Ja, das hat er, teilweise. Bedeutet das der Film meine Erwartungen erfüllt hat? Nein, leider nicht. Schwache Charakterzeichnung, teilweise wirre Motivationen und zu viel Anspruch an einem Film. Du hast den Film noch nicht gesehen und willst erstmal eine spoilerfreie Bewertung? Die gibt es hier nicht, geh ins Kino und schau dir diesen Film an. Pflichtprogramm für jeden Superheldenfan!

Nun der detaillierte Spoiler Teil!

Bruce Waynes Eltern sind tot. Ich weiß, riesen Schock. Die kleine Einführung zu Beginn zeigte Bruce Waynes Trauma erneut. Jedoch nur kurz, dafür aber mit Schwebe-WTF-Moment.

Metropolis, während des Endkampfes von Man of Steel, diesmal aus der Sicht von Bruce Wayne (Ben Affleck). Durch die Großstadt kreisend, musste er mit ansehen wie Gothams Nachbarstadt zerstört wurde und Menschen starben, bzw. schwer verletzt wurden. Es zeigte gut, wieso die Welt und allen voran Batman ihre Zweifel an dem Sohn Kryptons hatte. Alles erinnerte an 9/11, sehr guter Einstieg.

Etwas später sahen wir dann den ersten Auftritt des neuen Dark Knight. Düster, unheimlich und keine Spur vom umjubelten Helden. Die Polizei hatte genauso viel Angst vor ihm wie die Gangster und selbst die Geretteten versteckten sich. Super Stimmung, gern mehr davon! Clark Kent/Superman sah ihn wegen den fragwürdigen Methoden eher als Gefahr. Eine positive Verbindung zum Mann aus Stahl aufzubauen, fiel mir schwer, er wirkte genervt und arrogant. Es wurde kurz gezeigt wie er für Lois Lane (Amy Adams) kochen wollte, sich dann aber doch fürs gemeinsame baden entschied, sah bisschen wie eine Ikea Werbung aus, sollte aber wohl eher Menschlichkeit ausdrücken, na ja schade.

Batman mochte Superman nicht und Superman mochte Batman nicht. Fehlt nur noch der Vermittler: Lex Luthor. Der von Jesse Eisenberg gespielte LexCorp CEO überraschte wenig, aber überzeugte trotzdem. Er gab sich jung, dynamisch und cool, war aber offensichtlich eher manipulativ und wahnsinnig. Er wurde auf das Vermächtnis seines Vaters reduziert und fand Leute, die mächtiger sind und ihm die Show stehlen, eher doof. Das war wohl auch seine dürftige und unklare Motivation. Luthors Plan schien aber folgender zu sein: Supermans Ansehen zerstören, ihn Batman töten lassen, um danach den von Luthor erschaffenen, Doomsday auf ihn zu hetzen und dann ... ja was dann eigentlich? Geht Lex 3 mal pro Woche mit dem kryptonischen Monster Gassi? Keine Ahnung, wurde nicht erzählt.

Die Charaktere

Damit zu einem großen Schwachpunkt der Reihe: die dürftige Charakterzeichnung. Lex Luthor war ein wahnsinniges Genie mit einem Problem gegenüber Autoritäten, mehr irgendwie nicht. Superman war der kontrovers betrachtete Messias, dem es generell an Tiefe fehlte. Er wirkte stets unsympathisch und genervt. Wäre ich aber wahrscheinlich auch, wenn ich andauernd meine unfähige Freundin, Lois Lane retten müsste. Sie war einfach anstrengend, aber der Grund das Lex Luthor hinter Gittern musste, zumindest glaube ich das. Batman war ein brutaler Schläger der sein Mantra "Ich töte niemanden" offensichtlich über Bord geworfen hat. Eine Gatling Gun am Batwing, ein rumballerndes Batmobil und ordentliche Explosionen beendeten ein Menschenleben nach dem anderen. Aber warte, war Batman nicht genau deswegen böse auf Superman? Hmmmm, etwas paradox. Das, vom Joker verzierte Robin Dress war zwar cool, ergibt für Nicht Comicleser aber genauso wenig Sinn wie die plötzliche Verbitterung des Helden. Die Chemie zwischen ihm und Alfred Pennyworth (Jeremy Irons) funktionierte noch nicht ganz, aber war das Lockerste am ganzen Film. Gefällt mir, außerdem sieht er wie eine britische Version von Robert Downey Jr. aus. Ebenfalls gut dargestellt wurde Wonder Woman (Gal Gadot) die aber leider überflüssig war. Als Bruce Wayne merkte das mehr hinter ihr steckt, hätte sie verschwinden können. Somit wäre Neugier auf das Solo Abeneuer der Amazone entstanden. Auch die kleinen Videos von Cyborg, Aquaman und Flash waren unnötig, vielleicht sogar etwas billig und peinlich. Unterwasser sind lange Haare anscheinend ungünstig und wieso schaut Aquaman so angestrengt, wenn er im Meer doch eigentlich atmen kann? Es bringt die Story kein Stück voran. Dateien die nach diesen Leuten benannt sind und Batmans Neugier wecken, hätten vollkommen gereicht.

Der Höhepunkt

Batman V Superman, das große Finale, der größte Heldenkampf aller Zeiten, ... ging 5 Minuten und wurde extrem billig aufgelöst. Ernsthaft Leute?! Ihr macht eine Marketingkampagne die diesen Kampf herbeisehnt. Ihr schraubt die Erwartungshaltung an dieses Duell so in die Höhe und lasst ihn so kurz ausfallen? Klar er war gut gemacht. Die Kryptonit Rauchgranaten waren okay, die Prügelei hervorragend. Und ja Batman gewinnt. Er stand mit dem grün glühenden Kryptonit Speer über seinem Feind, der nach "dem epischsten Kampf überhaupt" nicht einmal blutete, er hätte ihn töten können. Doch da erscheint Lois Lane, deren Superkraft darin bestand zu nerven, und meinte das Supermans Mutter den Namen Martha trägt, genau wie Batmans Mutter. Also Zack, Superman auf die Beine helfen und alles ist toll. Was du bist ein Alien, welches die gesamte Menschheit auslöschen könnte? Ach Quatsch das ist doch Schnee von gestern, unsere Mütter haben den selben Namen. ...Wow.

Das Finale

Nach diesen unbefriedigenden 5 Minuten kam der eigentliche Showdown, in dem der Film nicht müde wurde zu sagen, dass auf dieser Insel niemand lebte, der Hafen auch unbewohnt war und das Gebäude ebenfalls sofort evakuiert wurde. Da hatte sich Zack Snyder die Kritik vom Man of Steel Finale wohl etwas zu sehr angenommen. Doomsday lies eine Explosion nach der anderen los, welchen Superman und Wonder Woman einfach standhielten, aber Batman ... versteckte sich hinter einem Stein?! Klar er ist nur ein Mensch was sollte er anderes machen? Wieso kämpfte Batman mit gegen Doomsday? Völliger Unsinn. Wieso denn nicht die, wirklich super gelungene, an die Batman Games erinnernde Mama Kent Befreiungsaktion und den Doomsday Kampf parallel laufen lassen? Stattdessen versteckte sich Batman oder lief weg. Wow, wirklich krasser Superheld. Klar er feuerte noch aus gefühlt 10km Entfernung, eine Kryptonit Granate ab, wahrend er halb hinter einer Wand stand, leider unpassend und peinlich. Das Superman dann beim Töten von Doomsday selber starb, war dabei nur ein kleiner Trost. Wonder Woman war cool, aber wie schon gesagt, überflüssig. Ein Showdown der optisch gut inszeniert war, aber nicht zufrieden stellte.

Das Ende

Die USA hielt ein Staatsbegräbnis für Superman ab, dass er die Insel zwischen Gotham und Metropolis, sowie den Hafen im Kampf so zerstörte, wie vor einigen Jahren Metropolis, stört dabei niemanden. Nichtsdestotrotz war es gut gemacht und emotional. Das große Fakebegräbnis an der Ostküste und die kleine, ländliche, dafür aber echte Beerdigung auf der Farm von Supermans Mutter, gute Arbeit. Der Ring für Lois war allerdings wieder so zusammenhangslos herein geworfen, sehr schade. Zum Schluss natürlich der Ausblick auf die Justice League. Bruce Wayne sagt zu Diane Prince (Wonder Woman) das man die anderen Metawesen finden und zusammenbringen müsse, er hätte da so ein Gefühl. Das letzte Bild ist ein Häufchen Erde auf Supermans Sarg und kleine Erdkrümmel die nach oben Schweben, ein Zeichen das da jemand nicht so tot ist wie er sein sollte.

Fazit: Optisch ist der Film super, Zack Snyder weiß wie man gute Kampfszenen inszeniert und bringt den düsteren, dreckigen Look von Watchmen - Die Wächter in das DC Universum. Auch der Soundtrack von Junkie XL und Hans Zimmer war großartig. Wirklich ein gelungener Popcorn Blockbuster.
Auch, der vorher kritisch betrachtete Ben Affleck spielt einen tollen, neuen Batman und ist der Star des Films. Das etwas ungewohnte Timing, welches immer wider ruhigere Phasen zugelassen hat, war cool. Leider verpasste man es den Charakteren Tiefe und Persönlichkeit zu geben. Da der Vergleich mit Marvel unumgänglich ist, muss ich sagen das mir die raue, brutale und düstere Herangehensweise von DC momentan etwas mehr gefällt. Allerdings baute Marvel sein MCU über 3 oder 4 Filme stückweise auf und zeigte dann erst die Zusammenkunft der Helden. Hier musste alles ganz schnell gehen und wirkte dadurch teilweise überladen. Zu viel Justice League, zu wenig Chatakter. Wenn einem aber nicht so viel an dem Kampf zwischen Batman und Superman liegt, hat man sicher sehr viel Spaß an dem Film. Ich bin etwas enttäuscht, freue mich aber trotzdem auf mehr aus diesem Universum.

Danke für eure Zeit! Ratschläge sind gern gesehen.

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