Er ist der Ritterschlag für Schauspieler und jeder möchte einen im heimischen Regal stehen haben: der Oscar für den Besten Hauptdarsteller. Um die begehrte Trophäe zu erlangen, haben sich die Schauspieler auch dieses Jahr wieder mächtig ins Geschirr gelegt, sich in eine Frau verwandelt oder rohes Bisonfleisch genascht. Zusammen mit euch wollen wir ermitteln, wer beim Oscar 2016 besonders gute Chancen auf das Goldmännchen hat. Anschließend könnt ihr in einer Abstimmung eure persönliche Vorhersage abgeben.
Matt Damon für Der Marsianer - Rettet Mark Watney
Auch in diesem Jahr setzt sich der Trend fort, vor allem schauspielerische Darbietungen von realen Personen für den Oscar zu nominieren. So ist Matt Damon für seine Rolle als außerirdischer Robinson Crusoe der Einzige, der mit einer fiktiven Figur ins Rennen geht. Allerdings rechnen die wenigsten Kritiker mit einem Sieg, da seine Leistung sich zu sehr an der gängigen Blockbuster-Rezeptur eines charmanten, sympathischen und leicht arroganten Helden orientiert. Für seine Rolle des Mark Watney wurde er bereits von dem National Board of Review als Bester Schauspieler ausgezeichnet und gewann den Golden Globe als Bester Schauspieler einer Komödie oder eines Musicals, wobei die Wahl dieser Kategorie schon fast einer Brüskierung gleichkam. Das war's dann auch schon mit den Vorschusslorbeeren, weshalb er nach wie vor als unwahrscheinlichster Kandidat für den Oscar als Bester Hauptdarsteller gilt.
Eddie Redmayne für The Danish Girl
Da Eddie Redmayne bereits im Vorjahr den Oscar als Bester Hauptdarsteller für seine Verkörperung von Stephen Hawking in Die Entdeckung der Unendlichkeit gewann, ist ein erneuter Sieg eher unwahrscheinlich. Dennoch ist er einer der wenigen Schauspieler Hollywoods, der im bisweilen etwas theatralischen Genre des Biopics sehr überzeugende Performances abzuliefern versteht. Auch als Lili Elbe, dem ersten Menschen der Geschichte, der sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog, gab Redmayne eine Darbietung zum Besten, die sich tief in die Identität der Figur einfühlt, anstatt mit übertriebener Rührseligkeit konstant auf die Tränendrüse der Zuschauer zu drücken. Dennoch ging Redmayne bei allen bedeutenden Preisverleihungen im Vorfeld der Oscars leer aus, weswegen diesmal kaum mit einem Academy Award zu rechnen ist.
Bryan Cranston für Trumbo
Bei seinen Schauspielerkollegen wie beim Publikum ungemein beliebt, reitet Bryan Cranston weiterhin auf einer riesigen Erfolgswelle, die ihm jetzt seine erste Oscar-Nominierung bescherte. Im Biopic über den kommunistischen Drehbuchautor Dalton Trumbo spielt Cranston passioniert wie eh und je einen Menschen in der moralischen Zwickmühle, auch wenn wir uns entgegen der historischen Überlieferung manchmal gewünscht hätten, dass der unfair behandelte Trumbo sich in einer Hasstirade mehr in Walter White verwandelt hätte. Trotz insgesamt 16 Nominierungen als Bester Hauptdarsteller konnte Cranston jedoch nur den Southeastern Film Critics Award für sich verbuchen, und so wird ihm der begehrte Oscar dieses Jahr wohl verwehrt bleiben.
Michael Fassbender für Steve Jobs
Michael Fassbender ist wohl der einzige Anwärter, der dem Favoriten DiCaprio auch nur ansatzweise den Rang ablaufen könnte. Noch dazu steht seine Rolle als Apple-Gründer Steve Jobs in krassem Gegensatz zu dem raubeinigen Trapper Hugh Glass. Fassbender verkörpert eine extrem komplexe und moralisch schwankende Persönlichkeit und schafft es dabei trotzdem, der Figur seinen eigenen Stempel aufzudrücken, statt das reale Vorbild bloß nachzuahmen. Obwohl der Film an den Kinokassen floppte, lieferte Fassbender darin wohl eine der überzeugendsten Performances seiner Karriere ab. Zudem konnte auch seine Filmgefährtin Kate Winslet bei den diesjährigen BAFTA Awards und den Golden Globes als Beste Nebendarstellerin punkten, weshalb ein Sieg von Fassbender zumindest im Rahmen des Möglichen liegt.
Leonardo DiCaprio für The Revenant - Der Rückkehrer
Selten waren sich die Kritiker so einig. Nahezu auf allen einschlägigen Seiten gilt Leonardo DiCaprio als eindeutiger Favorit für den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Im Vorfeld konnte Leo für seine Rolle als Trapper Hugh Glass bereits 22 Preise und weitere 11 Nominierungen einfahren, weshalb es fast als beschlossene Sache gilt, dass er mit seiner inzwischen sechsten Oscarnominierung in den Schauspielerolymp aufgenommen wird. Neben seiner unglaublich physischen Leistung ist es auch DiCaprios Fähigkeit, jede Altersgruppe gleichermaßen anzusprechen, die den Weltstar als Gewinner geradezu prädestiniert. Schade bloß, dass man ihn nicht schon früher mit einem Oscar geehrt hat, war er doch bereits unzählige Male in psychologisch deutlich anspruchsvolleren Rollen zu sehen.
Jetzt ist eure Meinung gefragt! Wer gewinnt den diesjährigen Oscar?
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(Quellen: Indie Wire , Variety , Hollywood Reporter , Awards Circuit , Awards Daily , Metacritic )
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