Vor fast genau einem Jahr machten zum ersten Mal Berichte über Blood & Sinners, die jüngste Zusammenarbeit zwischen Regisseur Ryan Coogler und Schauspieler Michael B. Jordan, die Runde. Seitdem zieht das mysteriöse Geheimprojekt einen neugierigen Blick nach dem anderen auf sich. Mit der Veröffentlichung des neuen Trailers dürfte sich daran nichts ändern. Hier kommt etwas Besonderes auf uns zu.
Blood & Sinners: Ryan Coogler und Michael B. Jorden stürzen sich in ihr erstes Fantasy-Horror-Abenteuer
Viermal haben Coogler und Jordan in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet. Genau genommen stand Jordan bisher in jeder Regiearbeit von Coogler vor der Kamera, angefangen bei seinem bärenstarken Debütfilm Fruitvale Station, der Rocky-Fortführung Creed sowie den zwei Black Panther-Filmen aus dem Marvel Cinematic Universe. Mit Blood & Sinners wagen sich die beiden erstmals in Horror-Gefilde.
Hier könnt ihr den neuen Trailer zu Blood & Sinners schauen:
Zwei große Schlagworte wurden ziemlich früh mit dem Film in Verbindung gebracht: Vampire und eine Doppelrolle. Die Doppelrolle ist bereits offiziell bestätigt: Michael B. Jordan verkörpert in Blood & Sinners die Zwillingsbrüder Elijah und Elias. Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert in Mississippi, wo ein ungeheuerliches Grauen auf die beiden Heimkehrer wartet. Doch handelt es sich dabei wirklich um Vampire?
Als Coogler den Film am Montag bei einem Launch-Event für den neuen Trailer vorgestellt hat, tänzelte er anfangs vorsichtig um die kalten Wesen der Nacht. Besonders die Festlegung von Blood & Sinners auf ein spezifisches Genre, den Vampirfilm, versuchte er, mit sorgfältig gewählten Worten zu vermeiden. In seinem Film kommen deutlich mehr Einflüsse zusammen. Es ist kein Vampirfilm, sondern ein Film mit Vampiren.
Während mit Nosferatu – Der Untote aktuell eine der klassischsten Interpretationen des Vampirmythos die große Leinwand erobert, mischt Blood & Sinners weitere Elemente dazu, etwa die Geschichte des Südens der USA. Darüber hinaus hat sich Coogler, der ebenfalls das Drehbuch zu Blood & Sinners schrieb, bei zahlreichen Filmen inspirieren lassen, die über keine direkte Blutsaugeranbindung verfügen.
Blood & Sinners vereint die Coen-Brüder mit dem Horror von John Carpenter und The Twilight Zone
Das Schaffen der Coen-Brüder nennt Coogler als Erstes, als er zu seinen filmischen Vorbildern befragt wird. No Country for Old Men und Fargo wirken wie offensichtliche Referenzpunkte für Blood & Sinners und natürlich fehlen sie auch in Cooglers Auflistung nicht. Überraschend ist dennoch, dass er die größte Betonung auf das zärtlich-traurige Folk-Musik-Drama Inside Llewyn Davis mit Oscar Isaac legt.
Der nächste namhafte Regisseur, dessen Werk Coogler als Vergleich heranzieht, ist Robert Rodriguez, allerdings auch hier mit einer Überraschung. Natürlich darf im Kontext von Vampirgeschichten From Dusk Till Dawn nicht fehlen. Noch mehr hat sich Coogler aber von The Faculty fangen lassen, der im Grunde eine Neuinterpretation von John Carpenters Sci-Fi-Horror-Meisterwerk Das Ding aus einer anderen Welt ist.
Egal ob Rodriguez oder Carpenter: Für Coogler waren beide Filme wichtige Säulen, um den Tonfall und die Stimmung von Blood & Sinners zu finden. Horror, der sich an einem bestimmten Ort entfaltet und eine Menschengruppe in Bedrängnis bringt – dazu passen auch Green Room und Salem's Lot. Bei der Stephen King-Verfilmung hebt Coogler hervor, wie etwas Böses schleichend die Gemeinschaft einer Kleinstadt zerlegt.
Der Schlüssel zu Blood & Sinners liegt jedoch woanders verborgen. Als größte Inspiration verweist Coogler auf The last Rites of Jeff Myrtlebank, die 23. Folge der 3. Staffel der Mystery-Serie The Twilight Zone, die von 1959 bis 1964 ausgestrahlt wurde. Darin erwacht ein toter Mann bei seiner eigenen Beerdigung zu neuem Leben und stellt den Glauben und das Weltverständnis der Menschen um sich herum auf die Probe.
Ein Fantasy-Horror-Blockbuster mit eigener Idee: Blood & Sinners solltet ihr auf dem Schirm haben
Wenn Coogler übernatürliche Elemente mit einem historischen Setting vereint, dürfen wir sehr gespannt sein, was dabei am Ende herauskommt. Blood & Sinners startet bereits am 17. April 2025 in den deutschen Kinos. Schon jetzt sollte klar sein, dass es sich bei dem Genre-Mix um einen absoluten Ausnahme-Blockbuster handelt. Kein Sequel, kein Prequel, kein Spin-off, sondern endlich mal wieder eine originäre Idee.
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Blood & Sinners steht in der Tradition von Filmen wie Oppenheimer, die ohne Franchise-Verbindung zum Leinwandevent werden. Coogler setzt auf große, breite Bilder, die auf Celluloid und zum Teil mit IMAX-Kameras gedreht wurden. Es ist das erste Mal seit Fruitvale Station, dass er zum analogen Kino zurückkehrt. Was ihn daran reizt, ist die Nähe, die durch die Bilder entsteht. Alles wirkt vertraut und frisch zugleich.