Disney holt James Gunn zurück - Eine Chance für Marvel und DC

12.04.2019 - 10:00 Uhr
James Gunn
James Gunn, Twitter
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Nach einer langen Zeit des Bangens und der Ungewissheit holte Disney schließlich den vergangenes Jahr entlassenen James Gunn zurück. Doch was bedeutet das fürs MCU und DCEU?

Es war die Nachricht des Juli 2018: Disney feuerte James Gunn als Regisseur von Guardians of the Galaxy Vol. 3 und kappte sämtliche Verbindungen zum Filmemacher. Einige Zeit später verkündete Konkurrent Warner Bros., das Unternehmen habe Gunn als Drehbuchautor für Suicide Squad 2 verpflichten können. Inzwischen holte Disney seinen verstoßenen Sohn wieder zurück, doch welche Auswirkungen könnte diese Entscheidung nach sich ziehen?

Ein Blick zurück: Disney feuert Guardians of the Galaxy-Regisseur James Gunn

Mit Guardians of the Galaxy war Regisseur James Gunn 2014 ein Achtungserfolg gelungen. Sein Film rückte mit einer Gruppe missverstandener Einzelgänger eher Disney-untypische Antihelden in den Mittelpunkt und fügte dem MCU eine neue, auch heute noch einzigartige Facette hinzu. Darüber hinaus bewiesen Gunn und Marvel, selbst unter Comic-Kennern eher unbekannte Charaktere - die Guardians gehörten zuvor bestenfalls zur D-Riege des Marvel-Universums - können die Kinokassen ordentlich klingeln lassen. Mit Guardians of the Galaxy Vol. 2 gelang Gunn der nächste MCU-Hit und Fans warteten seither auf Vol. 3.

Die Guardians of the Galaxy

Im Juli 2018 folgte dann die Sensationsmeldung: Disney feuerte James Gunn und legte seinen dritten Guardians-Film für unbestimmte Zeit auf Eis. Grund für den rigorosen Schlussstrich waren Jahre alte geschmacklose Tweets des Regisseurs, die mit Disneys Firmenpolitik schlicht unvereinbar seien. Cast wie Fans waren angesichts dieser Entwicklungen schockiert. Während sich Gunns Guardians-Schauspieler in einem offenen Brief für ein Comeback des Regisseurs aussprachen, wollten die Fans Disney mittels Petitionen zum Einlenken bewegen - sogar mit einem Boykott von Guardians of the Galaxy Vol. 3 wurde gedroht, sollte dieser von einem anderen Regisseur realisiert werden.

DC statt Marvel - Gunn inszeniert für Warner Bros. The Suicide Squad

Doch bereits wenige Monate später sollte James Gunn eine neue Heimat finden - und das ausgerechnet bei Marvels ewigem Konkurrenten DC. Warner Bros. verkündete, Gunn werde das Drehbuch für Suicide Squad 2 schreiben und wie wir heute wissen, wird er den Film zudem inszenieren. Ein Umstand, der via Twitter-Post  die Zustimmung seines Vorgängers David Ayer findet, in dessen Augen Gunn "der richtige Mann für den Job" sei. The Suicide Squad wirkt dabei wie für Gunn gemacht: Diese düstere Welt sowie die in ihr lebenden gebrochenen Charaktere passen perfekt zum Filmemacher, bewies dieser in seinen älteren Werken doch bereits ein Talent dafür, die moralischen Abgründe seiner Figuren zu beleuchten. Mit The Suicide Squad bekommt er nun die Chance, eine einzigartige Comic-Adaption rund um korrumpierte Schurken sowie Antihelden zu erschaffen.

Das Suicide Squad

Vor vier Wochen verkündeten Disney und Marvel schließlich, woran so mancher Fan vermutlich schon nicht mehr geglaubt hatte - sie holten James Gunn zurück und übertrugen ihm erneut die Verantwortung für sein Baby, Guardians of the Galaxy Vol. 3. Wie Deadline  berichtete, habe es nie Gespräche mit anderen Regisseuren für den Film gegeben. Kurz nach Bekanntgabe der Nachricht, veröffentlichte Gunn eine Entschuldigung für seine Verfehlungen auf Twitter  und bedankte sich aus tiefstem Herzen für die zweite Chance. Doch bis wir das voraussichtlich finale Kapitel rund um Star-Lord & Co. erleben werden, wird es wohl noch einige Jahre dauern, denn wie Jo Blo  berichtete, werde Gunn die Arbeiten an The Suicide Squad nicht überhasten, nur um an Guardians of the Galaxy Vol. 3 weiterarbeiten zu können. Somit wird das nächste eigenständige Abenteuer der Guardians vermutlich noch mehrere Jahre auf sich warten lassen.

DC und Marvel? - James Gunn kann beide Fan-Lager vereinen

Somit arbeitet Gunn aktuell für die zwei größten Comic-Häuser der Welt, was meiner Meinung nach eine wunderbare Chance birgt. Die Konkurrenz zwischen Marvel sowie DC ist geradezu legendär und übertrug sich bereits vor Jahren ebenfalls auf die Fans beider Comic-Giganten. Dieses Wetteifern fand ich ehrlich gesagt schon immer ziemlich bescheuert, denn als Comic-Fan freue ich mich auf nahezu jede neue Verfilmung, speziell auf jene der beiden Platzhirsche. James Gunn könnte mit seinen beiden Filmen nun DC- und Marvel-Fans vereinen, eine Hoffnung, die gegenwärtig nicht nur ich zu haben scheine.

Avengers vs. Justice League

Die vergangenen Wochen äußerten sich verschiedene Verantwortliche, sowohl aus den Reihen des MCU als auch des DCEU zu Wort. MCU-Mastermind Kevin Feige sagte beispielsweise, er freue sich bereits auf Gunns The Suicide Squad, da dieser ein "cooler Film" zu werden verspreche (via Batman News ). Peter Safran, seines Zeichens Produzent bei Shazam!, sagte derweil, er halte, ähnlich wie James Gunn, absolut nichts von der Fan-Rivalität zwischen Marvel und DC, schließlich gebe es "mehr, was uns eint als uns voneinander trennt" (via Cinemablend ). Ins selbe Horn stoßen ebenfalls die Fans, die sich über die Sozialen Medien Gehör verschaffen.

So schreibt Brandon Davis , Guardians 3 sei zwar ein Film, den er "für immer von Gunn sehen wolle", allerdings sei er "enorm aufgeregt, ihn einen unglaublichen DC-Film machen zu sehen." Andere Fans, wie etwa John Squires , haben erst jetzt richtig Interesse an The Suicide Squad, so schreibt er, der Film sei in seiner Beachtung gerade von "Warum?" zu "Heilige Scheiße, ja!" gewechselt. Natürlich ist nicht unbedingt jeder von James Gunns Begnadigung durch Disney sowie Warner Bros.' Verpflichtung des Regisseurs begeistert, so gibt es durchaus kritische Stimmen, die beide Filme aufgrund von Gunns verbalen Entgleisungen nicht sehen wollen. Zu sagen, Gunns Rausschmiss sei konsequent gewesen, ist absolut legitim.

James Gunn ist ein Gewinn für Marvel und DC

James Gunn bewies in den vergangenen Jahren wiederholt, dass er wunderbare Filme erschaffen kann, die sowohl psychische sowie moralische Abgründe beleuchten als auch sein Publikum unterhalten können. Seine Handschrift ist dabei im MCU bis heute einzigartig und dürfte ebenfalls dem DCEU gut zu Gesicht stehen, zumal er mit dem Suicide Squad Charaktere serviert bekommt, die bisher quasi nur auf ihn gewartet zu haben scheinen.

Harley Quinn

Guardians of the Galaxy Vol. 3 wird wohl, wie Kevin Feige kürzlich nochmals gegenüber io9  bestätigte, vermutlich noch einige Jahre auf sich warten lassen, doch damit kann ich leben, schließlich dürfte somit sichergestellt sein, dass sich Gunn nun voll und ganz auf The Suicide Squad konzentrieren kann. James Gunn ist ein Gewinn für Marvel und DC und ich bin schon wahnsinnig gespannt darauf, ob er mit seinen beiden neuen Comic-Adaptionen an vorangegangene Erfolge wird anknüpfen können.

Was sagt ihr dazu, dass Gunn Filme für Marvel und DC inszenieren wird?

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