Jerry Lewis - Der King of Comedy wird 85

16.03.2011 - 08:50 Uhr
Jerry Lewis in Arizona Dream
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Jerry Lewis in Arizona Dream
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Kaum einer verkörpert das Motiv des traurigen Clowns so stark wie Jerry Lewis. Heute feiert das Comedy-Genie seinen 85. Geburtstag. Wir gratulieren!

Der klassische Humor des Jerry Lewis aus Filmen wie Der verrückte Professor und Die Heulboje mag nicht jedermans Geschmack treffen, doch das ändert nichts an der Bedeutung, die der 1926 in New Jersey geborene Lewis für die Filmgeschichte hat. Es gibt viele Komiker, die ihr Genius auf der Leinwand bewiesen haben, aber nur wenige, die in so vielen Bereichen Erfolge feierten wie Jerry Lewis. Regisseur, Schauspieler, Entertainer, Comic-Held, Kämpfer für den guten Zweck – das sind nur ein paar der vielen Bereiche, in denen er sich hervorgetan hat. Zum 85. Geburtstag wünschen wir Jerry Lewis deshalb alles erdenklich Gute!

Für manche Stars wären die Erfolge des Duos Martin and Lewis schon genug gewesen, um eine große Karriere zu füllen, doch für Jerry Lewis war die langjährige Zusammenarbeit mit Dean Martin nur das Sprungbrett zu noch höheren Weihen. Für das Entertainment Business war der als Joseph Levitch geborene Star gewissermaßen geboren. Schon mit fünf spielte er zusammen mit seinen Eltern in einer Varieté-Show. 1945 kam dann das folgenschwere Treffen mit Dean Martin. In Nachtclubs, im Radio und schließlich in Fernsehen und Kino brachte das Duo die amerikanischen Zuschauer und -hörer durch ihre diametral entgegenstehenden Perönlichkeiten zum Lachen. Der Bruch kam 1956, zehn Jahre nach dem ersten gemeinsamen Auftritt. Dean Martin wurde danach zum gefeierten Sänger und Schauspieler, Jerry Lewis zeitweilig zu Paramounts größtem Star.

Vor und hinter der Kamera bewies Jerry Lewis vollste Kontrolle über seine Werke, weshalb ihn französische Kritiker der einflussreichen Cahiers du Cinéma sehr bald als Auteur bezeichneten und ihn damit in eine Reihe mit Größen wie Howard Hawks und Alfred Hitchcock stellten. In jedem Fall arbeitete der “totale Filmemacher” (so der Titel eines seiner Bücher) in einer Tradition großer Comedy-Legenden wie Charlie Chaplin, Buster Keaton und Jacques Tati, auch wenn sich sein Humor von diesen stark unterschied.

Doch nicht nur mit Komödien wie Der verrückte Professor, Das Familienjuwel und Aschenblödel zementierte Jerry Lewis sein Erbe. Für den Nobelpreis wurde er vorgeschlagen, weil er für die Muscular Dystrophy Association einst 95 Millionen Dollar an Spenden im Fernsehen sammelte. Das war in den 70ern. Bis heute hat die seit 1966 jährlich stattfindende Spendensendung Jerry Lewis MDA Telethon sage und schreibe 2,45 Milliarden Dollar eingenommen! Völlig verdient erhielt das Multitalent 2009 bei den Oscars den Jean Hersholt Humanitarian Award.

Im ernsten Fach bewies der Komiker selten, aber wenn dann überzeugend, sein großes Können. In King of Comedy von Martin Scorsese zeigte er das, ebenso wie in Arizona Dream von Emir Kusturica. Der seit Jahren von Krankheiten geplagte Jerry Lewis ist und bleibt eine lebende Legende, einer der letzten ganz Großen des klassischen Hollywood-Kinos. Alles Gute zum 85. Geburtstag, Jerry!

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