Achtung, Spoiler für Jurassic World 2: Es dauerte fünf Filme, doch der wahre Dinosaurier-Alptraum ist Realität geworden. Am Ende von Jurassic World 2: Das gefallene Königreich entfliehen die geretteten Dinosaurier in die Wildnis des amerikanischen Kontinents. Bereits die letzte Szene und der neue Kurzfilm Battle at Big Rock zeigen, dass das Aufeinandertreffen der Menschen und Dinosaurier nicht lange auf sich warten lassen wird.
Jurassic World 3: Ein Fan-Traum geht in Erfüllung
Daher ist es nur logisch, dass Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum in ihren Rollen als Alan Grant, Ellie Sattler und Ian Malcolm für die finale Erzählung in Jurassic World 3 zurückkehren müssen. Was in der Jurassic Park-Fan-Community bereits als relativ sicher galt, weil Regisseur und Schauspieler die Gerüchte nie dementierten, wurde nun offiziell angekündigt. Dies ergibt nicht nur in der Narrative Sinn, sondern erfüllt vielen Fans auch den lang gehegten Traum einer Reunion.
Die Figuren aus dem Original sind ikonisch. Ihre Sätze werden bis heute von Fans zitiert, ihre Kostüme sind große Hits unter Cosplayern und ihre Momente sind unsterblich auf Zelluloid gebannt. Die Liebe für diese Figuren und ihre Geschichte war so groß, dass sie ein Franchise ins Leben gerufen hat, das eigentlich keines sein sollte. Denn wer würde freiwillig zurück zu dieser Insel wollen?
In Jurassic World 3 ergibt die Rückkehr endlich Sinn
Dinosaurier gefährlich, scharfe Zähne, Blut, Flucht, aus die Maus. Die Geschichte war eigentlich fertig erzählt und jede Fortsetzung, wie die Filme auch bewiesen, raubt den wiedererweckten Dinosaurier auch eine Spur ihres Charmes durch die zwanghaften Umstände der Erzählung.
Da aber nun nicht mehr die Menschen zu den Dinosauriern, sondern die Monster zu ihren Schöpfern nach Hause kommen, fühlt sich die Rückkehr von Grant, Sattler und Malcolm natürlich an. Während Jeff Goldblums Cameo in Fallen Kingdom noch ein wenig billig daherkam, kann Regisseur Colin Trevorrow nun die Warnung des Chaostheoretikers aufgreifen. Wer kann schon einem Jeff Goldblum widerstehen, der vor Dinos davonrennt und "Ich hab's euch doch gesagt!" attestiert.
Noch ist
nichts zum Plot des dritten Teils bekannt, aber es ist nur logisch, dass die
einzigen Wissenschaftler, die Dinosaurier aus nächster Nähe erlebten und auch
überlebten, herangezogen werden. Die Rückkehr ist dazu ein weiteres Zeichen, dass kluge Köpfe an der Vollendung der Jurassic-Saga arbeiten und Größeres planen. Dies zeigte auch kürzlich die Veröffentlichung des ersten Jurassic World-Kurzfilms Battle at Big Rock.
Der Kurzfilm Battle At Big Rock untermauert Fallen Kingdom
Jurassic World 2: Das gefallene Königreich war ein umstrittener Film. Er hatte eine schwierige Aufgabe: Er musste sowohl die erneute Rückkehr zur Insel rechtfertigen als auch die buchstäbliche "World" für die Franchise-Planung vergrößern.
Die ikonische Isla Nublar musste gleichzeitig gebührend als Handlungsort verabschiedet, die Dinosaurier von der Insel geschifft werden. Und das war nur der erste Teil des Films! Kein leichtes Unterfangen, das sich teilweise wie eine Zwangsheirat zweier ungleicher Ideen anfühlte und ähnlich zusammenhangslos wie Iron Man 2 wirkte.
Im Vergleich dazu hatte es Jurassic World leicht. Die Fortsetzung der alten Trilogie hatte nur eine Aufgabe: Einmal den Traum eines fertiggestellten und geöffneten Parks zeigen - in dem dann die Dinosaurier selbstverständlich ausbrechen und die Chaostheorie erneut bestätigen. Eigentlich ist die Geschichte auserzählt, doch die clevere Umbenennung des Soft-Reboots in Jurassic World galt bereits als Teaser für das, was der Rest der Trilogie zu Ende erzählen würde.
Der kürzlich veröffentlichte Kurzfilm Battle at Big Rock muss daher auch als weitere Stütze dieses Projekts gesehen werden. Regisseur und Trilogie-Pate Colin Trevorrow zeigte darin in wenigen Minuten die neue Realität, mit der die Menschheit auskommen muss. Ian Malcolms Warnung wurde missachtet und nun sehen sich alle mit der Dino-Problematik konfrontiert. Niemand kann mehr die Büchse der Pandora schließen, da nun die Dinosaurier auf dem Festland sind.
Jurassic World 3 vollendet Michael Crichtons Alptraum
Damit vollendet Jurassic World 3 den Alptraum von Autor Michael Crichton. Crichtons Romane dienten den Filmen immer mehr als Inspiration denn als direkte Vorlage. Wobei sich Drehbuchautor David Koepp und Steven Spielberg mit ihrer Adaption des ersten Teils noch relativ eng an den Handlungsablauf des Buchs halten. Doch viele Details und Figurenschicksale wurden vertauscht oder ausgelassen.
So zum Beispiel die Zerstörung der Insel am Ende durch das Militär oder auch die Existenz der Dinosaurier auf dem Festland. Bereits bevor Alan Grant, Ellie Satler und Ian Malcolm auf John Hammonds Insel eingeladen werden, befinden sich Dinosaurier in Costa Rica. Es gibt Berichte über seltsame Tierangriffe und diese drohen noch schlimmer zu werden. Das Schiff, welches Dennis Nedry im Film verpasst, wird nämlich von Velociraptoren besetzt und schippert diese im Verlauf des Romans zum Festland – eine Idee, die das Filmsequel aufgriff.
Somit folgen
die Jurassic World-Sequels nur der ursprünglichen Idee von Michael Crichton,
der nicht nur davon überzeugt war, dass die Natur sich nicht beherrschen, sondern auch nicht im Ansatz kontrollieren lässt. Der Mensch ist ihr Untertan
und sobald er in das Gleichgewicht eingreift und Gott spielt, können
schreckliche Folgen seine Existenz bedrohen.
Colin Trevorrow weiß das natürlich. Noch bevor der Regisseur mit Jurassic World Erfolge feierte, ging er - selbst ein riesiger Fan des Franchise - in diverse Fan-Podcasts und engagierte später Fan-Autoren für die Webseite der Dinosaur Protection Group , die in Fallen Kingdom von Bryce Dallas Howards Figur Claire angeführt wird.
Trevorrow will wie viele Fans die Idee Crichtons zu Ende denken. Das muss nicht notwendigerweise in einem Szenario wie bei Planet der Affen enden, kann aber in ein spannendes Aufeinandertreffen zweier Spezies münden, die die Zeit eigentlich um Millionen Jahre trennte.
Das Jurassic Cinematic Universe
Gleichzeitig kommen so auch die beiden Trilogien zu einem befriedigenden Ende. Die erste Trilogie war planlos. Spielbergs einziger Fortsetzungs-Versuch mit dem dunklen Sequel Vergessene Welt - Jurassic Park blieb hinter den Erwartungen zurück, kann jedoch fast auf einer Stufe mit dem Original stehen. Doch die chaotische Produktion des dritten Teils legte weitere Filme zunächst aufs Eis und ließ die Dinosaurier und das Franchise in einem Schwebezustand zurück.
Es folgten bittere Jahre für Jurassic-Fans. Zwischenzeitlich sickerte zwar durch, dass ein vierter Teil in Planung sei, doch er sollte sich um Experimente drehen, die Menschen- und Dinosaurier-DNA zu fürchterlichen Monstern vermischten. Dank Trevorrow finden nun beide Trilogien zusammen einen sinnvollen Abschluss, der dazu weitere Geschichten im Jurassic Cinematic Universe ermöglicht und gleichzeitig zu neuen ikonischen Momenten führen wird.
Die Rückkehrer eröffnen viele Möglichkeiten
Wie wird wohl Alan Grant auf Raptoren-Trainer Owen (Chris Pratt) und dessen schlauen Freund Blue reagieren, der zum Franchise-Maskottchen aufgestiegen ist? Welche Rolle spielt Henry Wu, der geniale Biologe hinter der Wiederauferstehung der Dinosaurier, und was wird ihm Ian Malcolm wohl zu sagen haben? Finden Ellie und Alan wieder zusammen? Wie passt Claire ins das Figurengefüge? Spielen InGen und Konkurrenzfirmen nochmal eine größere Rolle? Wäre der große Pete Postlethwaite noch am Leben, könnte wohl auch sein Jäger Roland ein Comeback erleben. Weitere Vernetzungen wie im MCU sind denkbar.
Fragen, auf die Jurassic World 3 Antworten finden muss. Die Weichen für ein glorreiches Sequel, das sich Fans seit fast 30 Jahren erhoffen, sind gestellt. Daher wäre eine Rückkehr der Figuren in einem enttäuschenden Film umso bitterer. Colin Trevorrow sagte, dass es sich um "große Rollen" handelt, in die Charaktere im Finale zurückkehren. Hoffen wir auf einen ebenso großen Film mit noch größeren Dinos.
Freut ihr euch auf die Rückkehr der originalen Charaktere?