Kinosommer 2009 kommt ohne Stars aus. Trauert jemand?

11.08.2009 - 10:15 Uhr
Hollywood ohne Stars
www.pachd.com/free-images
Hollywood ohne Stars
8
0
Bisher haben die großen Hollywood-Stars in diesem Sommer nicht das gehalten, was sie mit ihren Millionen-Gagen versprechen: Kasse in den Kinos machen Filme, in denen es keine Schauspieler gibt oder die mit weniger bekannten Gesichtern aufwarten.

Das Kino steckt aktuell in keiner Krise (auch wenn sie von dem einen oder anderen immer wieder herbeigeredet wird). Millionen strömen vor die Leinwände und Kasse wird gemacht. Aber es gibt doch einen kleinen Notstand, den niemand so richtig auf dem Schirm hatte und der langsam an die Oberfläche kommt: Die Krise der Stars. Wer sich die großen Kassengaranten dieses Jahres anschaut, der wird jene vermissen, die die Millionen-Gagen einfahren.

State of Play – Der Stand der Dinge mit Russell Crowe und Ben Affleck hat in den USA gerade einmal 37 Millionen Dollar eingespielt. Allein der Australier hat bereits 15 Millionen Dollar als Gage bei anderen Filmen einsacken können und auch wenn hier sein Honorar geringer sein sollte, ist der Gewinn des Films doch eher bescheiden. Ähnlich sieht es mit Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3 aus, in dem Denzel Washington und John Travolta ihre Künste zeigen durften. 62 Millionen Dollar stehen auf der US-Habenseite des Films bei einem Aufwand von etwas mehr als 100 Millionen Dollar. Auch hier haben die Star-Gagen einen Großteil ausgemacht. Verschwendetes Geld? Fakt ist, dass sich die ganz großen Stars umstellen müssen: Ihre Gagen werden wohl geringer werden, denn an den diesjährigen Kinokassen sind sie ihr Geld nicht wert. Julia Roberts & Clive Owen (Duplicity – Gemeinsame Geheimsache), Johnny Depp & Christian Bale (Public Enemies) oder Will Ferrell (Die fast vergessene Welt) haben nicht punkten können.

Anders dagegen sieht es mit frischen Gesichtern aus oder Filmen, in denen die Gage eher an Computer-Experten geht. Star Trek, Transformers – Die Rache oder aktuell G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra sind Beispiele für ein Hollywood, in dem das althergebrachte Star-System, das sich seit den 1980er Jahren etablierte und Jahr für Jahr neue Gagen-Rekorde vermeldete, langsam bröckelt. Die Geschichten werden mit weniger bekannten Schauspielern besetzt, es wird kostengünstiger gearbeitet und die Gewinnspanne ist deutlich höher. Das weltweite Publikum ist auch nicht mehr auf den x-ten großen Starfilm aus: In diesem Jahr steht das Franchise hoch im Kurs, welches in der Regel ohne Stars auskommt. Spiele-Verfilmungen stehen auf dem Plan, in denen wahrscheinlich keiner der großen Stars überhaupt mitspielen würde. High Concept-Filme sind hoch im Kurs: Die Welt muss wieder einmal mit großem Geschütz gerettet werden. Wer letztlich dafür sein Gesicht hinhält, ist nicht von Bedeutung… nur sexy muss die Person sein.

Und natürlich sind Animationsfilme, die so gar keine Gesichter und Star-Gagen brauchen, die Garanten des Jahres. Oben wird, wenn er dann endlich in den Weltkinos startet, einer der publikumswirksamsten Filme des Jahres werden und die Erfolgsgeschichte von Pixar weiterschreiben. Beachtlich sind die Kassenerfolge von G-Force – Agenten mit Biss oder Monsters vs. Aliens. Der alte Rentner aus Oben müsste eigentlich mehr Dollars bekommen als Denzel Washington. Hat die große Star Power etwa ausgedient? Was meint Ihr?

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News