Oscar 2016 - Ehrenoscar-Gewinner Spike Lee boykottiert Verleihung

18.01.2016 - 19:40 Uhr
Spike Lee und sein aktueller Film Chi-RaqAll Access / Amazon
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Im November 2015 wurde Spike Lee noch von der Academy mit dem Ehrenoscar ausgezeichnet. Nun hat der Regisseur verkündet, die kommende Oscarverleihung zu boykottieren.
Als Reaktion auf die Nominierungen beim Oscar 2016 will Regisseur Spike Lee in diesem Jahr nicht an den Verleihungen am 28. Februar teilnehmen (via THR ). Im zweiten Jahr in Folge sind die nominierten Schauspieler nämlich allesamt weiß. Das ist für Lee nicht hinnehmbar, wie er in einem Instagram-Post anlässlich des Martin Luther King Day kundtat.
Ich will niemandem zu nahe treten, meinen Freunden, Host Chris Rock, Produzent Reggie Hudlin, Präsidentin Isaacs und der Academy. Aber wie ist es möglich, dass im zweiten Jahr in Folge alle 20 Anwärter in den Schauspielkategorien weiß sind. Und fangen wir gar nicht erst mit den anderen Kategorien an. 40 weiße Schauspieler in 2 Jahren und überhaupt nichts anderes? Können wir nicht Schauspielern?! WTF!!

Außerdem sei es natürlich kein Zufall, dass er das genau zum Feiertag anlässlich Martin Luther Kings Geburtstags bekanntgab.

Es ist kein Zufall, dass ich das schreibe während wir zum 30. Mal den Geburtstag von Dr. Martin Luther King Jr. begehen. Dr. King sagte: 'Es kommt eine Zeit, wenn man eine Position beziehen muss, nicht weil sie sicher oder politisch oder populär ist, sondern weil einem das Gewissen sagt, dass sie richtig ist.'

Noch im November des vergangenen Jahres war Spike Lee bei den Governor Awards mit einem Ehrenoscar ausgezeichnet worden. Für Lee seien vor allem die Personen an der Spitze der Hollywood-Studios für diese Auswahl verantwortlich. Der Regisseur solcher Filme wie Do the Right Thing und Malcolm X hat sich im Laufe seiner Karriere häufig mit der Situation und Geschichte der schwarzen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten auseinandergesetzt. Sein Film Chi-Raq war bei den Oscarnominierungen unberücksichtigt geblieben. Filme wie Straight Outta Compton oder Creed - Rocky's Legacy wurden jeweils einmal nominiert. Auch schwarze Schauspieler wie Will Smith (Erschütternde Wahrheit) und Idris Elba (Beasts of No Nation) blieben bei den Nominierungen in diesem Jahr außen vor. Benicio del Toro (Sicario) oder Oscar Isaac (Ex Machina), beides Schauspieler mit lateinamerikanischen Wurzeln, konnten ebenfalls keine Nominierung einfahren.

Den kompletten Post von Spike Lee seht ihr hier:

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