Sieben Frauenfilme, die Männer gesehen haben müssen

25.09.2009 - 15:00 Uhr
Starke Frauen in tollen Filmen
Universal Pictures, montage by moviepilot
Starke Frauen in tollen Filmen
Als “Frauenfilm” bezeichnen wir normalerweise lauwarme Chick-Flick-Meterware. Dabei geht es auch ganz anders. Wir zeigen Euch sieben Frauen, welche die Leinwand mit ihrer Persönlichkeit statt mit literweise Silikon zum Glühen bringen. Da können sich auch Männer überzeugen lassen!

Zur Zeit könne wir uns über Frauenfilme im Kino gar nicht beklagen. Das Kinopublikum kann sich betören lassen von der schönen Wüstenblume oder auf eine historische Reise gehen mit dem Film Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen. Im besten Fall ist ein Frauen-Biopic nicht nur Genrekino, sondern universell ansprechend. Sieben Filme über Frauen, die auch Männer gesehen haben sollten, stellen wir euch heute vor.

7. Die dramatische Lebensgeschichte der Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft
Der kulturelle Einfluss der Kreationen von Gabrielle “Coco” Chanel reicht bis in unsere Zeit, ihre Tweedkostüme erkennt auch heute noch jeder. Der Charakter der Mode-Ikone war kontrovers, ihre Lebensgeschichte zuweilen dramatisch. Nicht zuletzt die von ihr selbst verbreiteten erfundenen Geschichten haben zur Legendenbildung beigetragen. Der Film zeigt Coco Chanel als junge, verschreckte Frau, die sich nicht durch Herkunft und Stand, wohl aber durch einen ordentlichen Dickkopf auszeichnet. Audrey Tautou bemüht sich redlich, nicht zu niedlich für die Rolle der strengen Coco Chanel zu sein. Es ist ein liebevolles Portrait entstanden, dass aber die größten Kontroversen ausspart.

6. Gemeinsam leiden mit Johanna von Orleans
Die als Ketzerin verbrannte, später heilig gesprochene Johanna von Orleans (Jeanne d’Arc) wird bis heute verklärt. Ob sie nun wirklich eine Prophetin war oder nur eine Lügnerin, sie beeinflusste die Geschichte und war doch Spielball der Machthaber. Luc Besson s Film über das Bauernmädchen, welches Heere anführte und zum Nationalsymbol Frankreichs wurde, ist sicherlich nicht historisch korrekt. Aber die Wucht der Bilder und die Magie von Milla Jovovich s Augen lassen erahnen, warum Tausende der Jungfrau von Orleans in die Schlacht folgten.

5. Kochen kann so befriedigend sein mit Julie & Julia
Ein Film nur über Julia Child hätte gereicht, aber es musste gleich Julie & Julia sein. Die kulturelle Bedeutung ihres Wirkens für die USA sind hierzulande kaum bekannt. Im Film wird diese Wirkung in feinen, beiläufigen Szenen angedeutet. Das Beeindruckendste ist jedoch Meryl Streep. Sie schmückt jede Szene, macht jede Textzeile unterhaltsam und stellt ihr Verhältnis zu ihrem Film-Ehemann so unironisch herzerwärmend dar, dass sich ein jeder Zuschauer diese Art von Glück für sich selbst wünscht. Darüber hinaus darf sie – ganz ungewöhnlich für Hollywood – eine Frau im mittleren Alter darstellen, welche ungehemmt lustvoll isst und Sex hat.

4. Der Spatz von Paris in La Vie en rose
Das Leben der Edith Piaf ist ein äußerst dankbarer Stoff für Verfilmungen. Sie kam aus dem Nichts und wurde zum Star, verband eine großartige Karriere mit einem von Dramen überschatteten Privatleben. Die noch unbekannte Marion Cotillard zeigte in der Rolle der Piaf eine beeindruckende Wandlungsfähigkeit. Das Leben vom “Spatz von Paris” wird vom blutjungen Mädchen bis zum Tod, an der Seite des deutlich jüngeren Liebhabers, begleitet. Zurecht wurde Marion Cotillard für die Darstellung der unbändigen Lebenslust und der Verletzlichkeit der Sängerin mit einem Oscar geehrt.

3. Virginia Woolf fasziniert in The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Nicole Kidman, vor der Scheidung von Tom Cruise als höchst mittelmäßige Darstellerin bekannt, überraschte mit dieser Rollenwahl viele. Einige Kritiker behaupteten, dass nur der vielzitierte oscargierige “Mut zur Häßlichkeit” der Hollywoodschauspielerin zu so viel Aufmerksamkeit verholfen hat. Ihre Darstellung der introvertierten wie komplexen Schriftstellerin Virginia Woolf war angemessen zurückhaltend. Der episodenhafte Film glänzte auch sonst mit einer exzellenten Besetzung (Meryl Streep, Julianne Moore) und verhalf dem nicht ganz einfachen Buch “Mrs Dalloway” zu einem Top-Rang auf den Bestsellerlisten, 77 Jahre nach seiner Veröffentlichung.

2. Lebendige Geschichte mit Sophie Scholl – Die letzten Tage
Manche Personen sind für das nationale Bewußtsein so wichtig, dass die Namen in den Hausgebrauch übergehen. Wem “Sophie Scholl” zuerst auf einem Straßenschild oder als Bezeichnung der eigenen Grundschule begegnete, dem wird das reale geschichtliche Ereignis vielleicht nie ganz plastisch vorkommen. Julia Jentsch porträtierte die vielleicht bekannteste Widerstandsfigur des Dritten Reiches als ganz normales Mädchen, deren unglaublicher Mut und die Festigkeit ihrer Prinzipien zutiefst beeindrucken. Zu Recht wurde diese Leistung preisgekrönt.

1. Verneigt euch vor Ihrer Majestät Elizabeth
Zu einer Zeit, als die meisten Frauen allenfalls als Mätressen politische Ereignisse mitbestimmten, hatte Elizabeth I. einen besonderen Platz inne. Ihre 44-jährige Herrschaft leitete für England eine Zeit der Blüte und den Aufstieg zum weltumspannenden Empire ein. Elizabeth I. weigerte sich zeitlebens zu heiraten, stilisierte sich stattdessen zur „Virgin Queen“ und umgab sich mit einer Aura von Mystik. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich Cate Blanchett in der Rolle verändert: Sie beginnt als unbeschwertes Mädchen, ein Spielball von Hofintrigen und lernt schnell. Am Ende triumphiert eine verwandelte Elizabeth als eiskalte Machtpolitikerin. Es ist der einzige Wermutstropfen, dass ihre Transformation ganz Frauenfilm-typisch mit einer enttäuschten Liebe erklärt wird. Darüber werden wir jedoch durch die charismatische Cate Blanchett hinweggetröstet.

Jetzt seid ihr an der Reihe! Welche Frauen-Filme könnt Ihr empfehlen? Oder sind Biopics über Frauen reine Zeitverschwendung?

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