Mit Rogue One: A Star Wars Story wird sich das Star Wars-Franchise nach sieben Filmen zum ersten Mal im Kino von seiner Hauptsaga lösen. Keine Episode, keine Jedis und höchstwahrscheinlich auch keine ikonische Titelsequenz wird das allererste Star Wars-Kino-Spin-off, der, wie Regisseur Gareth Edwards den Titel interpretierte, erste Einzelgänger unter den Star Wars-Filmen, haben. Rogue One: A Star Wars Story wird am 15.12.2016 in den deutschen Kinos anlaufen. Alles, was wir bisher über den Film wissen und zu wissen glauben, ist hier einmal zusammengetragen.
Regie, Drehbuch & Co. - Mit wem ist die Macht?
Nach dem Fernsehfilm End Day - Der letzte Tag und den beiden Kinofilmen Monsters und Godzilla dreht Regisseur Gareth Edwards mit Rogue One: A Star Wars Story zum ersten Mal keinen apokalyptischen Endzeitfilm. Zwar zeichneten sich seine bisherigen Regiewerke nie durch besonders ausgefeiltes Storytelling aus, ein ausgeprägtes Gespür für atmosphärische Inszenierung und atemberaubende Bilderwelten konnte Gareth Edwards jedoch bereits unter Beweis stellen. Dabei unterstützte ihn bei Rogue One: A Star Wars Story diesmal Zero Dark Thirty-Kameramann Greig Fraser, auf dessen Arbeit die Trailer schon einen vielversprechenden Vorgeschmack gaben.
Die erste Fassung des Drehbuchs schrieb Gary Whitta (The Book of Eli), welches später von einem noch weniger renommierten Autor überarbeitet wurde. Das letzte mal saß Chris Weitz (New Moon - Bis(s) zur Mittagsstunde) für Cinderella und Der Goldene Kompass an der Schreibmaschine. Vorerst unaufgeführt mischte noch ein dritter Autor mit am Drehbuchbrei. Tony Gilroy (Michael Clayton) wurde in der nun finalen Phase der Rogue One-Produktion scheinbar sogar zum Chef der Nachproduktion ernannt und soll den Schnittraum leiten. Dort sitzt er an der Seite von Peter Jacksons Stamm-Cutter Jabez Olssen, der Kohärenz in das bringt, was Gareth Edwards in offiziellen und Nachdrehs zusammengestellt hat. Bei letzteren war Tony Gilroy auch als Second Unit Director tätig.
Die Nachdrehs brachten die Gerüchteküche mächtig zum brodeln und sorgten für einen unübersichtlichen Nachrichtensturm, der sich in jeder zweiten Meldung widersprach. Gareth Edwards sagte jedoch selbst, dass die Reshoots schon geplant waren, bevor die erste Klappe fiel. Gerüchte darüber, dass bis zu 50% des Films nachgedreht wurden, erklärte Entertainment Weekly in ihrem aufschlussreichen Artikel im Juni für falsch. Die Nachdrehs sollen lediglich bereits bestehende Szenen erweitern und klarer strukturieren. Die Angst einiger Fans, dass der angekündigte raue Ton des Rogue One-Kriegsfilm weichgespült werde, soll sich demnach nicht bestätigen. "It’s a war film."
Eine weitere große Änderung ist noch zu vermerken. Erstmals wird nicht Star Wars-Komponist John Williams für den Score des Films zuständig sein. Seinen Platz nimmt diesmal der ebenfalls oscarprämierte Alexandre Desplat (Grand Budapest Hotel) ein.
Das bindende Stück: Alte und neue Charaktere
Die rebellische Heldin von Rogue One: A Star Wars Story nennt sich Jyn Erso (Felicity Jones). Die kampferfahrene Einzelgängerin wird von Mon Mothma (Genevieve O'Reilly) rekrutiert, die ihren ersten Auftritt bereits in der alten Trilogie als Anführerin der Rebellen hatte. Gemeinsam mit Intelligence Officer Cassian Andor (Diego Luna), seinem Droiden K-2SO (Alan Tudyk), Ex-Imperium-Pilot Bodhi Rook (Riz Ahmed) und den gegensätzlichen Buddys Chirrut Îmwe (Donnie Yen) und Baze Malbus (Jiang Wen) kämpfen sie als Rebellion gegen Ben Mendelsohns Orson Krennic. Der Director of Advanced Weapon Research des Imperiums steht scheinbar schon seit längerem im Konflikt mit Jyns Familie. Ihr Vater, Galen Erso (Mads Mikkelsen), arbeitete am Todesstern mit, wendete sich dann jedoch vom Imperium ab. In den Trailern kann man bereits durch kleine Flashback-Szenen aus Jyns Vergangenheit erahnen, dass Krennic ihn und seine Tochter verfolgt hat.
Forest Whitakers Charakter Saw Gerrera ist bereits Teil der animierten Star Wars: Clone Wars-Serie und demnach kein gänzlich neuer Charakter. Zum Zeitpunkt von Rogue One: A Star Wars Story ist er ein Veteran der Rebellion. Wie sehr er in die Pläne dieser involviert ist, wird sich erst noch zeigen. Darüber hinaus wird Jimmy Smits als Bail Organa kurz auftreten, der in der originalen Trilogie nur namentlich Erwähnung fand und zuletzt in in Robot Chicken: Star Wars Episode III zu sehen war. Der größte Auftritt gehört jedoch jetzt schon Darth Vader, den wir im letzten Trailer sogar kurz zu sehen bekamen. James Earl Jones wird dem bösartigen Mann mit der intergalaktischen Raucherlunge wieder seine Stimme leihen. Der neubesetzte Han Solo (Alden Ehrenreich) wird vor Han Solo Star Wars Anthology Film hingegen noch nicht auftauchen, wie Gareth Edwards sagte.
Eine erzählerische Brücke: Darum geht es in Rogue One
Rogue One: A Star Wars Story ist das Bindestück zwischen Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith und Krieg der Sterne und konzentriert sich auf die Rebellentruppe, die die Pläne für den Todesstern stahl, mit dessen Hilfe dieser im ersten Star Wars-Film vernichtet werden konnte. Mit ihrem Vorgehen versucht die Rebellion die Republik vor dem Zerfall zu bewahren. Im Kontext dieser düsteren Ära wird der Film deswegen als Kriegsfilm aufgezogen. Die Hintergrundgeschichte der Protagonisten Jyn Erso soll dabei durch mehrere Flashbacks belichtet werden. Ihre Figur könnte auch über Rogue One hinaus eine größere Rolle für die gesamte fortlaufende Saga einnehmen. Spekuliert wurde nämlich, dass sie Reys (Daisy Ridley) Mutter sein könnte. Auch wenn Daisy Ridley dieses Gerücht dementierte, gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass dies der Fall sein könnte.
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