Umstrittene Mindfuck-Serie bei Amazon: 3 Dinge, die an Lost immer noch keinen Sinn ergeben

16.04.2022 - 10:00 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
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Auch 12 Jahre nach dem Ende der legendären Mystery-Serie, ärgern sich Fans noch über das umstrittene Finale. Dabei gibt es noch andere Dinge an Lost, die ziemlich fragwürdig sind.

Lost war schon immer besser darin, Fragen zu stellen als Antworten zu liefern. Warum ist das Flugzeug auf der Insel abgestürzt? Wer sind all diese verschiedenen Passagiere wirklich? Was steckt hinter dem Monster, das die Insel unsicher zu machen scheint? Lost führte ein, was Serien wie Yellowjackets später fortführten: Fragen aufwerfen, die wir als Fans dann mit kleinteiligen Theorien ergründen konnten.

Das geht allerdings nur dann auf, wenn auch die Serie selbst irgendwann gute Antworten auf die eigenen Mysterien hat. Lost hatte das oft, aber nicht immer. Hier kommen 4 Dinge, die auch 12 Jahre nach dem umstrittenen Finale von Lost einfach keinen Sinn ergeben. Und ja: Dieser Artikel enthält Spoiler für alle 6 Staffeln von Lost, die ihr aktuell bei Disney+*  und Amazon Prime Video im Abo*  streamen könnt.

1. Unsinniger Lost-Moment: Das Rauchmonster

Lost - S01 Trailer (Deutsch)
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Das schwarze Rauchmonster hat gleich in der ersten Folge der ersten Staffel seinen großen Auftritt. Die Überlebenden des Oceanic Flugs 815 versammeln sich am Ende ihres ersten Tages auf der Insel, um den Schock der Bruchlandung zu verdauen. Der ruhige Moment wird aber von mysteriösen Geräuschen, wackelnden Bäumen und dem Gefühl einer nahenden Bedrohung unterbrochen. Wir Zuschauenden fragen uns das Gleiche wie die Überlebenden: Was zum Teufel ist das? Die Fan-Theorien explodierten. Könnte es Dinosaurier auf der Insel geben? Ein Kaiju-Monster wie Godzilla? Warum verschont es manche Überlebenden und andere nicht?

Die Serienverantwortlichen Damon Lindelof und Carlton Cuse mussten Antworten liefern – und ließen sich verdammt lange Zeit damit. Erst am Ende der letzten Staffel gab es in der Folge “Übers Meer” die Auflösung: Jacob (Mark Pellegrino) stieß seinen Bruder (Titus Welliver) in das Herz der Insel, woraufhin der in ein Rauchmonster verwandelt wurde. Und das ist für die wackelnden Bäume und gruseligen Geräusche verantwortlich.

Das kann allerdings nicht die einzige Erklärung für die Verwandlung sein. Schließlich ist Jacobs Bruder nicht der einzige, der mit der Quelle, also dem Innersten der Insel, in Kontakt gekommen ist, Auch andere Charaktere wie Jack und Desmond konnten sich ihr nähern und sogar unmittelbar in der Quelle stehen – ohne ihre menschliche Form zu verlieren. Warum hat sich also ausgerechnet Jacobs Bruder verwandelt und wieso ausgerechnet in ein Monster? Ich habe Fragen, Lost!

2. Unsinniger Lost-Moment: Die Erklärung der Insel

Die rettende Insel hat mehr als ein Geheimnis

Apropos: Die mysteriöse Lichtquelle im Herzen der Insel wirft generell mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Laut Jacobs Adoptivmutter (Allison Janneyy) manifestiert sich in ihr “das Leben, der Tod und die Wiedergeburt”. Jeder Mensch trage einen Teil dieses Lichts in sich, besitzt laut ihrer aber auch die Macht, das Licht zum Erlöschen zu bringen. Deswegen muss die Quelle vor der Menschheit versteckt werden, da das Erlöschen des Lichts gleichbedeutend mit dem Untergang der Welt sei. Oder so ähnlich.

Was genau ist denn nun diese Lichtquelle? Ein Überrest des Urknalls oder ein göttlicher Ursprung? Woher kommt das Licht, das irgendwo unterhalb der Insel entsteht? Woher wissen manche Menschen von dieser Lichtquelle? Warum endet die Welt ohne das Licht? Würde der gesamte Planet dann abkühlen oder in Sturmfluten untergehen? Muss die Insel das Licht irgendwie einsperren? Wenn alle Menschen das Licht in sich tragen, würden sie dann beim Erlöschen der Quelle tot umfallen? Oder wahnsinnig werden? Oder zu Monstern mutieren?

Die Erklärungsversuche der DHARMA-Initiative liefern zwar Stichworte wie “Elektromagnetismus” und “Exotische Materie”. Was genau das bedeuten und wie konkret das in Bezug auf die Lichtquelle funktionieren soll, verrät uns Lost aber bis zum Schluss nicht.

3. Unsinniger Lost-Moment: Die Seitwärtsblenden

Nicht im Bild: der Vorort zum Jenseits

Als wären die Fragen und Mysterien nicht genug, die durch immer wieder auftauchende Rück- und Vorausblenden aufgeworfen wurden, führte Staffel 6 von Lost eine weitere Ebene ein: Seitwärtsblenden, die Bilder aus einer Realität zu zeigen schienen, in denen die Überlebenden des Flugzeugabsturzes niemals auf der Insel ankamen. War das Flugzeug nie abgestürzt und die gesamte Erzählung der Serie eine Art Traum? Oder kam es zu einem tödlichen Absturz und die Opfer erlebten auf der Insel eine Art Fegefeuer?

Die Antwort überraschte und liefert bis heute ein großes Missverständnis für viele Fans: Die Seitwärtsblenden zeigten eine Art Vorort des Jenseits, der von den Überlebenden des Absturzes selbst geschaffen wurde, um sich vor dem endgültigen Ableben noch einmal wiedersehen. Ein kollektives Klassentreffen vor dem endgültigen Tod also.

Klingt komisch, ist es auch. Denn wie und wann sich die Charaktere für diesen gemeinsamen Vorhof zum Tode entschieden, klärt die Serie nie auf. Es gibt keinen einzigen Moment innerhalb der sechs Staffeln von Lost, an dem die Hauptfiguren über so einen Ort gesprochen hätten. Die größte Frage bleibt aber, wie das Ganze überhaupt funktionieren soll.

Schlussendlich beweist Lost als Serie so vor allem eines: große Ideen und ungewöhnliche Erzählansätze sind gut. Man sollte allerdings nur Fragen aufwerfen, die man auch beantworten kann.

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Welche Momente in Lost machen für euch immer noch keinen Sinn?

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