Zehn Jahre sind eine verdammt lange Zeit. 2009 wurde Barack Obama gerade als US-Präsident vereidigt. Der VfL Wolfsburg wurde Meister der Fußball-Bundesliga. James Cameron hatte mit seinem 3D-Blockbuster Avatar das Kino revolutioniert. Ach ja, und Zombieland erschien. Mit einem überschaubaren Budget von rund 20 Millionen Dollar wurde die Zombie-Komödie zum überzeugenden Erfolg, bekam starke Kritiken und wurde zum Kultfilm. Jetzt, zehn Jahre später, kommt tatsächlich eine Fortsetzung. Mit allen Hauptdarstellern des Originals, die heute fast alle namhafte Hollywood-Stars sind. Das ist alles andere als selbstverständlich. Es ist nahezu ein Wunder - und absolut fantastisch!
Zombieland hat eine gute Fortsetzung verdient
Erinnert ihr euch an die Zombieland-Serie? Nein? Gut so, denn der gefloppte Pilot tauschte die Schauspieler aus, was überhaupt nicht funktionierte. Zombieland steht und fällt mit seinen vier Hauptfiguren, die die gesamte Geschichte auf ihren Rücken tragen und von denen jeder einzelne herrlich schräg ist - allen voran Jesse Eisenberg als Nerd und Angsthase Columbus, der allein durch seine peniblen Regeln durch die Apokalypse kommt. Außerdem wäre da noch Woody Harrelson als absoluter Badass und Einzelgänger Tallahassee sowie Emma Stone und Abigail Breslin als die beiden hinterlistigen, von der Zombie-Apokalypse abgehärteten Schwestern Wichita und Little Rock.
Nicht nur macht es Spaß, den Figuren zuzuschauen, der Film nimmt sich, seine Zombies und seine Charaktere auch erfrischend ernst und artet nie in Klamauk aus. Die Untoten waren immer eine Gefahr, es gab genug Blut, Gore und Spannung. Dennoch ist Zombieland durch das Aufeinandertreffen dieser komplett unterschiedlichen Figuren vollgepackt mit Humor. Natürlich ist Bill Murray nicht zu vergessen, dessen Auftritt urkomisch, selbstreferenziell und und einer der besten Film-Cameos ist.
Zombieland 2: Die gleichen Macher versprechen eine ebenbürtige Fortsetzung
In Zombieland 2 kehren die kreativen Köpfe des ersten Teils zurück. So fungiert Ruben Fleischer als Regisseur, während Rhett Reese und Paul Wernick wieder das Drehbuch übernehmen. Auch sie hatten riesige Erfolge nach Zombieland. Fleischers letzter Film war die große Marvel-Überraschung Venom, Reese und Wernick schrieben Deadpool. Ihnen ist es zu verdanken, dass bereits Teil 1 von Zombieland vor Ideen strotzte. Die bereits erwähnten Regeln von Columbus mischten zum Beispiel nicht nur die Geschichte des Films auf, sondern sorgten auch mit tollen Einblendungen für Abwechslung auf der visuellen Ebene.
Weitere Ideen wie der "Zombie Kill of the Week" muteten fast wie kleine Sketche inmitten des Filmes an und lockerten das Geschehen auf. Überhaupt, langsam wird es mal Zeit, einen zweiten Gewinner des Preises zu küren. Wenn außerdem über den visuellen Aspekt von Zombieland gesprochen wird, muss vor allem eins genannt werden: das absolut fantastische Intro.
In Slow-Motion werden der Ausbruch des Zombievirus sowie einige harte Tode gezeigt. Das Resultat ist eine der beeindruckendsten Sequenzen im ganzen Film. Dazu ist die Untermalung mit Metallicas For Whom the Bell Tolls einfach nur perfekt. Dieser aufregende Mix erinnert herrlich an das Schaffen von Edgar Wright und zieht sich wie ein roter Faden durch den Film. Dadurch hebt sich Zombieland deutlich von seinen Mitstreitern im Genre der Zombie-Komödien ab.
Ein Herzensprojekt: Warum die Existenz von Zombieland 2 so toll ist
Trotzdem: Nach zehn Jahren hätte niemand mehr mit einer Fortsetzung gerechnet, vor allem nicht mit den gleichen Hauptdarstellern. Alle vier sind noch einmal deutlich bekannter, bis auf Abigail Breslin zählen sie sogar zur A-List in Hollywood. Noch dazu sind alle vier mittlerweile Oscar-Nominierte. Es ist erstaunlich, dass sie alle wieder mit dabei sind. Das zeugt von Liebe zu den Figuren und dem ersten Film.
Hier ist eine Crew, die mit Herz und Seele bei der Sache ist. Für die Autoren Wernick und Reese ist Zombieland 2 ein Wunschprojekt. Sie versuchten schon ewig, ihre Fortsetzung auf die Beine zu stellen und nervten damit den Chef von Sony Pictures, wie sie 2017 gegenüber Screen Rant verrieten.
Der gesamte Cast hat das Skript gelesen und liebt es. [...] Wir belästigen diesen Typen [Sony Pictures-Chef Tom Rothman]. Er sagt "bitte, hört auf mit dem Zombieland-Gerede!" Wir belästigen ihn so, wie wir Fox wegen Deadpool belästigt haben. Wir lassen es nicht los. Wir wollen wirklich Zombieland 2 sehen.
Die Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Es ist schön, zu sehen, dass ein verhältnismäßig kleines Franchise wie Zombieland, dessen Vorgänger kein Mega-Blockbuster war, fortgesetzt wird.
Warum wir uns auch auf Zombieland 2 freuen sollten
Alle sind dabei - das erste Poster weckt nostalgische Gefühle. Der Untertitel "Double Tap" spielt bereits auf Columbus' Überlebensregel Nummer 2 an. Auf einige neue Regeln dürfen wir uns hoffentlich freuen. Auch die ersten Details zur Handlung von Zombieland 2 hören sich vielversprechend an: Die vier Hauptfiguren wohnen mit Neuzugang Berkeley (Avan Jogia) im Weißen Haus, bis dieser mit Little Rock abhaut. Eine Rettungsmissionen führt die Crew nicht nur zu neuen Zombiearten, sondern auch zu Rosario Dawson.
Sie soll den Gegenpart zu Woody Harrelsons Tallahassee spielen, was jetzt schon vor Vorfreude sorgt. Die zuletzt bei den Marvel-Defenders gesehene Dawson eignet sich perfekt als toughe Kämpferin, die sich hoffentlich auch auf verbaler Ebene mit Harrelson zanken darf. Zudem sind wir gespannt, wie sich die Welt von Zombieland verändert hat. Immerhin zeigte uns der erste Teil nur den Ausbruch der Zombie-Apokalypse.
Doch wie sieht es jetzt aus? Hat Tallahassee noch Twinkies? Und sind Columbus und Wichita ein Paar? Allein diese Fragen zeigen, wie gut der erste Teil war. Ja, es war eine leichte Komödie, aber auch ein Film mit tollen Figuren, die noch heute interessieren. Ach, und Bill Murray ist auch wieder dabei. Der 10.10.2019 kann gar nicht schnell genug kommen.
Freut ihr euch auch auf Zombieland 2?