ginko - Kommentare
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Alle Kommentare von ginko
sicher stark von der el mariachi trilogie beeinflusster film, der sich bemüht, die fußstapfen seiner vorbilder auszufüllen. das mag zwar natürlich nicht so ganz gelingen, aber trotzdem ein ziemlich guter b-movie. gute mischung aus martial arts und heroic bloodshed action, die action-szenen an sich sind sehr gut gemacht, die story ist nicht unbedingt schlecht, und das ganze spielt eben in einem setting, wie man es sonst von roberto rodriguez kennt, mit skurrilen, coolen charakteren, staub, sand, sonne, tequilla, macheten, schrotflinten, und allem was sonst noch dazu gehört.
viele mögen hier eine glatte 10 für übertrieben halten, aber ich wüsste nichts, das bei diesem film hätte besser gemacht werden können.
es ist halt ganz klar ein genre-streifen.
die atmosphäre erinnert deutlich an sin city, und auch die story ähnelt stark der sin city episode mit marv, auf seinem rachefeldzug für seine verstorbene blondie.
dabei wird aber durch die zahlreichen rückblenden die beziehung zwischen dem protagonisten und seiner verstorbenen liebe noch besser beleuchtet. man kann sich emotional noch besser vorstellen, dass die situation des protagonisten hier noch viel krasser ist als die von marv in sin city. denn dort hatten die beiden praktisch nur sex in einer nacht, hier aber scheint es sich um wahre liebe zu handeln, doch die beiden konnten es nie ausleben.
diese vermisste chance treibt den protagonisten in noch viel dunklere tiefen als es bei marv je der fall war. marv hatte immerhin seine eine nacht, und mehr hätte er sich auch nie getraut vorzustellen. hier aber ist eine echte ausstiegschance gegeben, und die beziehung, zu der der protagonist noch nicht bereit war, ist nie zu stande gekommen. so wirkt der rachefeldzug des protagonisten hier umso verzweifelter.
die kampfszenen sind gut choreographiert und stilistisch sehr gut gefilmt, vor allem die schlussszenen. die starke stilisierung mag dem ein- oder anderen evtl etwas merkwürdig vorkommen, zb in der langen sequenz die sich ohne schnitte in einem gang abspielt kurz vor dem ende, aber viele filmfans werden die individualität dieser szenen und auch das hier gezeigte handwerkliche können zu schätzen wissen.
hinzu kommen teilweise noch kurze comedy-elemente innerhalb der kampfszenen, die zwar sehr lustig, aber nicht wirklich jackie-chan-mäßig übertrieben gewollt-komisch daher kommen, sondern sich gut in das realistische gefüge einpassen.
die story mag nicht überragend und vllt sogar etwas vorrausschaubar sein, aber trotzdem erfüllt sie ihren zweck: auch wenn sie nicht unbedingt den ganzen film trägt, so treibt sie trotzdem die handlung glaubhaft voran, rundet das ganze absolut würdig ab, und vor allem passt sie absolut perfekt in das comichafte film noir setting des films.
in meinen augen ein ziemlich perfekter genre-streifen, der sich direkt hinter, wenn nicht neben oder ganz evtl vllt möglicherweise sogar vor sin city einreihen darf, weit vor v wie vendetta.
absoluter kultfilm. der trashfaktor zusammen mit dem spührbar hohen alter und der 0815-story des filmes verstärken seinen charme aus heutiger sicht nur noch.
für mich besonders hervorzuheben ist, dass hier grappling handschuhe verwendet, und auch einige grappling techniken im film eingesetzt wurden. das war revolutionär, und ich bin mir sicher, dass dieser aspekt der kampfszenen in späteren bruce lee filmen noch mehr hervorgehoben worden wären. bruce lee hat seinen stil immer weiter entwickelt.
viele deutsche wissen das nicht, aber als großer ufc/mma fan kann ich aus heutiger sicht mit gewissheit sagen dass viele dieser kung-fu/box/karate/kickbox etc etc techniken gegen einen halbwegs erfahrenen grappler kaum wirkung haben. vor allem nicht wenn er dich packt und auf den kopf slammt, auf dir drauf knieht und dich ein paar mal an seinem ellenbogen schnuppern lässt, dir die arme bricht oder dich bewusstlos würgt.
bruce lee hat diese entwicklung vorher gesehen und seinen stil entsprechend umgestaltet, jahrzehnte bevor royce gracie den absoluten beweis für den vorherigen absatz geliefert hat: seine dominanten siege bei ufc1 und ufc2.
einer der gründe warum er nicht nur eine actionfilm-ikone sondern auch ein wahrer martial arts master war.
trashiger neo-grindhouse streifen, der zwar nicht unbedingt das potential zum kultfilm hat, aber genre-freunden durchaus etwas kurzweilige unterhaltung bieten kann.
nur weil einige user mit solchen filmen gleich einen ganz bestimmten regisseur in verbindung bringen und dann diese filme dem vergleich nicht standhalten können gleich diese ganzen hasstiraden von sich zu geben halte ich für übertrieben. natürlich sieht man diesen einfluss, aber das darf man auch, genau so wie tarantino selbst sich bei allen anderen bedient und sich inspirieren lässt. nur weil der regisseur hier eben nicht ganz so gut darin ist, fang ich jetzt net gleich an gift und galle zu spucken.
es ist halt ein kleiner trashiger grindhouse film, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
ich hatte zwar auch mehr erwartet, aber nur weil diese erwartungen enttäuscht wurden, geb ich keine schlechtere wertung. ich geb die wertung, die er meiner meinung nach verdient hat.
und ich fand ihn überhaupt nicht schlecht.
es ist ein in einem noir-stil gehaltener thriller mit ein bisschen action.
der regisseur nimmt sich alle zeit und freiheiten der welt und belohnt uns dafür mit super bildern und einem tollen und sehr individuellen erzählstil, wo selbst szenen, bei denen man in anderen filmen davon sprechen würde, dass der film "längen" hat, perfekt mit einfließen.
die schauspieler sind solide bis sehr gut.
die story ist überschaubar, es passiert nicht allzu viel, und ich glaube das ist einer der gründe, warum so viele von dem film enttäuscht sind.
man könnte sich am ende gut einen action-blockbuster-feuerwerks-showdown vorstellen, statt dessen lässt der regisseur den film ehr zu ende fließen, statt ihn mit einem dicken knall zu beenden.
aber das ist sein gutes recht.
und genau das, zusammen mit den tollen bildern, dem übrigen erzälstil,und dem super soundtrack, ist meiner meinung nach der grund warum der film von der kritik so gelobt wurde.
es ist eben ein echtes kunstwerk, und kein hollywood blockbuster.
für mich locker eine der top 10 serien überhaupt, ehr sogar top 5.
der macher von "mad men" hat das thema identität als zentralen aspekt der serie beschrieben.
und dieser aspekt wird von sehr vielen unterschiedlichsten seiten beleuchtet: die rolle der frau: in der frauenfeindlichen geschäftswelt, als hausfrau und mutter, oder als auf- und heranwachsendes kind. aber auch der rolle des mannes wird aufmerksamkeit geschenkt, zb als erfolgreicher geschäftsmann, oder als vater, oder als unter erfolgsdruck stehender werdender vater.
dass hier so stark zwischen männern und frauen getrennt wurde liegt daran, dass die serie in einem extrem authentischen setting der amerikanischen 60er jahre spielt. damals hatte das geschlecht eine noch viel größere rolle als heute, und man bekommt einen sehr guten einblick auf die damalige gesellschaft. das ist für mich ein weiterer wichtiger aspekt der serie, der zwar teilweise auch zum thema identität gehört, aber doch sehr hervorsticht: die rollenverteilung zwischen mann und frau. man kann sich als mann gut in die frauen hineinversetzen, und so ein stück weit nachempfinden, wie sie unter der unterdrückung zu leiden hatten, und leider immernoch teilweise leiden.
aber auch die männer hatten es nicht unbedingt viel einfacher: der erfolgsdruck, eine ganze familie alleine ernähren zu müssen, und wie man damit umgeht, oder was es damals hieß, und heute teilweise leider immer noch heißt, in einem krieg zu kämpfen, wird einem durch die serie gut vermittelt.
damit ist diesem blick auf die damalige gesellschaft aber noch lange nicht zu genüge getan, denn wenn diese konflikte in der familie oder geschäftswelt durch ereignisse wie der kuba krise völlig an den rand gedrängt werden, weiß man, dass themen wie identität und/oder die rolle der frau nur ein kleiner teil eines großen ganzen sind, nämlich ein authentisches abbild der amerikanischen gesellschaft der 60er jahre.
und genau das ist es, was diese serie für mich ausmacht: sie ist ein zeitfenster in die 60er jahre amerikas, in dem das individuum in der gesellschaft, aber auch die gesellschaft an sich und die ganze welt von allen möglichen blickwinkeln her beschrieben wird.
dazu kommt noch die hauptfigur don draper, der in seiner coolness wohl nur noch von figuren wie ari gold, tyrion lannister oder dr. perry cox überboten werden kann. mir fallen keine besseren worte ein um das zu beschreiben was er macht und wie er es macht: einfach nur sau cool.
dabei bleibt er aber sehr menschlich, es werden auch viele seiner schwächen gezeigt, und nicht alles was er anfasst wird sofort zu gold. man sieht ihn auf der spitze, aber auch am boden, wie er fällt, oder wie er sich hochkämpft, und das alles in seiner unvergleichlichen don-draper-manier.
sicherlich eine der allerbesten serien überhaupt, wenn nicht die beste.
der macher der serie ist ein ehemaliger polizeireporter, der lange mit der polizei von baltimore unterwegs war.
das verschafft "the wire" eine unübertroffene authenzität.
hier wird nicht nur wirklich realistische polizeiarbeit gezeigt, sondern auch die verschiedenen machtstrukturen innerhalb der behörden, und wie sie mit- und gegeneinander arbeiten, aber auch das leben der polizisten außerhalb der arbeit wird ausgeleuchtet.
der fokus der serie liegt aber nicht bei der polizei allein: es werden verschiedenste schichten der gesellschaft von baltimore gezeigt.
so geht es in der ersten staffel neben dem "jäger", der polizei, auch um die "gejagten", nämlich die dealer. und um das bild zu vervollständigen, wird auch die seite der cracksüchtigen "opfer" gezeigt.
in den darauf folgenden staffeln wird der fokus immer mehr ausgeweitet, und wärend einige figuren sich wieder in den schatten stellen, werden geschichten erzählt, die sich in anderen gesellschaftliche schichten abspielen, wie zb. die von wirtschaftlicher depression geplagten hafenarbeiter, oder die probleme von politikern im wahlkampf.
obwohl die serie so viele unterschiedliche handlungsstränge verfolgt, verliert sie sich nie darin, sondern findet immer wieder einen weg den kreis zu schließen, und so bekommt der zuschauer ein derart komplettes abbild von baltimore, dass man fast schon von einer gesellschaftsstudie sprechen kann.
und genau das ist es, worum es in "the wire" geht: ein authentisches abbild bei dem viele facetten aus unterschiedlichsten blickwinkeln einer kaputten amerikanischen großstadt beleuchtet werden.
für mich eine der 3-4 besten serien überhaupt.
besonders hervorzuheben sind meiner meinung nach die dialoge und die leistungen der schauspieler. (natürlich meine ich die englische originalfassung)
ich habe anfangs nicht gemerkt, dass brian cranston den vater bei malcom mitten drin spielt, bis ich es irgendwo gelesen habe. einfach unglaublich gut, was er da leistet, und dass er wohl so ziemlich jeden einzelnen preis damit abgeräumt hat den es gibt, seit die serie existiert, ist absolut verdient. es für andere darsteller fast schon unfair, er bäuchte eine eigene kategorie.
aber auch der restliche cast ist absolut überzeugend, genauso wie die spannende und mitreißende story.
anfangs fällt es einem leicht, sich mit den protagonisten zu identifizieren, und so wird man in den strudel der bösartigkeit, in den walter white hineingezogen wird, förmlich mitgerissen, und kann aus nächster nähe beobachten, wie er langsam selbst zum auge dieses tornardos wird.
auf der anderen seite ist jesse pinkman, der wohl so etwas wie einen gegenentwurf darstellen soll. wenn der zuschauer schließlich gezwungen wird, sich für eine der beiden parteien zu entscheiden, wird der dunkle weg des walter white durch diesen kontrast noch einmal verdeutlicht.
vince gilligan, der macher der serie, hat die reise des walter white schon häufig mit "der wandlung von mr. chips zu scarface" beschrieben. und genau das ist es, worum es in breaking bad geht, wie der auch der titel suggeriert.