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  • 8 .5

    Wieder gut, das theaterhafte kommt noch mehr rüber.

    • kmaass 14.03.2020, 11:19 Geändert 13.08.2020, 12:44
      über 2020

      Die beiden Hauptdarstellerinnen sind herausragend.
      Die sozialen Unterschiede, die Festsetzungen der Geschlechterrollen und die Anwendung von Gewalt als vollkommen normales Mittel sind die Handlungsträger. Lena und Lili erfahren und stellen sich diesen. Die Auseinandersetzung damit, ist der eigentliche Kern des Filmes, wie in den Bücher. Daneben geht es, um die Auseinandersetzung der beiden Kinder/Frauen miteinander. Eher, wie ein Theaterstück inszeniert. Die Farben sind ausgesucht pastellhaft oder auch am Meer -im Offenen- sonnendurchflutet. Allein der suchende, hinterfragende, ängstliche Blick der heranwachsenden Lena ist es wert, die Serie zu sehen. Lila in ihrer moralischen Stärke scheint unüberwindbar und gerade dadurch so verletzbar.
      Neapel und das Meer kommen als fernliegend Idylle vor. Spielen aber nur in Episoden eine Rolle. Der Stadtteil, wo sie aufwachsen, könnte überall sein.

      • Langweilig, vorhersehbar, handlungsarm und oberflächlich. Untermalt mit biederer Mainstream Klassik oder esoterischere Schnulzen-Folk. Für alle ganz Blöden kündigt die Musik mögliche Gefahren oder glückliche Handlungsverläufe an. Zuckerwatte, damit ja nichts in tiefere Seelen-Spähren fallen kann. Heutzutage klingelt in Filmen, damit die Handlung weitergeht ein Handy. Hier tritt den Helden, kaum haben sie den aktuellen Bösewicht besiegt, ein neuer noch böserer entgegen. Sie kämpfen und gewinnen immer. Die Guten sind gut, die Bösen sind böse. Keiner der Charaktere entwickelt sich, alle haben blaue Augen, sind in ihrer Darstellung eindimensional und platt. Das einigste interessante Wesen ist Gollum. Hier könnte der Film die Kraft des Ringes geradezu spielerisch zeigen. Aber wozu aufhalten. Die Reise geht weiter. Der Zuschauer könnte überfordert werden. Genauso nichtssagenden sind die Naturaufnahmen. Postkartenidylle - Alles ist so schön oder eben alles ist so häßlich. Dazu gibt es spätromantische oder symbolistische Fassaden. Gewürzt mit Richard Wagners textlichen Ring Deutungen, Geschichtsinterpretationen von Manowar (amerikanische Metalband, die genauso klingen, wie sie aussehen) bis Felix Dahn (Autor von "Kampf um Rom", ein gerne als Professoren-Roman betitelter nationalistischer Wälzer), ein wenig Wikinger-Mystik und Roger Dean (Covergestalter von u.a. er der Rockgruppe Yes) Landschaften.