Selcarnor - Kommentare
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Alle Kommentare von Selcarnor
>The Impossibile<. Ich weiß noch, dass ich als Kind ein irrsinniger Fan von Katastrophenfilmen jeglicher Art war und selbst die grausamsten B-Movies aus dem Gerne gut fand. So lange es ordentlich Zerstörung gibt, war ich zufrieden. Nun habe ich mich an diese alten Tage zurückerinnert und mich mal auf diesen Film gestürzt… auch wenn oder gerade weil er nicht vollkommen den normalen Ansprüchen des Genres (*Krach* *Stürz* *Bam*) genüge tut.
1. Optik
Falls hier CGI eingesetzt wurde habe ich es nicht bemerkt. Der Tsunami kommt mit einer furchterregenden Genauigkeit daher und man spürt die Gewalt des Wassers, die Knochen bricht und selbst tonnenschwere Trümmer mühelos viele Meilen weit ins Landesinnere schwemmt. Die Panoramen der verwüsteten, überschwemmten und von Menschen praktisch leergefegten Areale sehen den Nachrichtenbildern von 2004 zum verwechseln ähnlich.
Und danach tun die Maskenbildner und die Setdesigner ihr übriges um die Flüchtlingstrecks und überfüllten Lager realistisch wiederzugeben, mit verdreckten Kleidern, schmutziger Haut und mit zahllosen Quetschwunden und Hautabschürfungen (und auch Schlimmeres, bei dem ich mich fragte wie die FSK 12 zustande kam).
Die Inszenierung an sich ist Hochglanzhollywood in jeder Hinsicht – was allerdings für mich nicht wirklich schlimm ist.
2. Musik
Von dem bedrohlichen Grummelgeräusch immer wenn die Kamera auf das Meer zentriert ist mal abgesehen, besteh der OST aus emotionalen Stücken von Piano/Klavier (kann mir eigentlich mal jemand erzählen, was die hörbaren Unterschiede bei den beiden sind?) und Streichinstrumenten, die auf bereits auf die dramalastigen Teile hindeuten.
3. Inhalt
Inwieweit diese >wahre Geschichte< authentisch wiedererzählt wurde lass ich mal dahingestellt. Doch falls sich die Zufälle hier wirklich auch nur fast genauso ereignet haben, dann werde ich in Zukunft wesentlich öfter auf den Münzwurf vertrauen.
Die ersten vierzig Minuten bestehen aus Einführung, der Tsunami (was man durchaus als einer der krassesten Katastrophenszenen der letzten Jahre bezeichnen kann) und eine kleine Odyssee durch die apokalyptische Landschaft. Die beiden nachfolgenden Wellen wurden einfach übergangen und stattdessen geht es dann darum, dass die auseinandergerissene Familie in all dem Chaos versucht wieder zusammenzufinden.
Es ist nicht das feinfühlendste Drama was ich je gesehen habe, doch er schafft es dennoch mit seinem konsequenten Pressen auf die Tränendrüse und der atemlosen Spannung, wenn es darum geht einander zu finden (bzw. einander vorbeizulaufen) etwas beim Zuschauer zu regen und man fühlt mit den Charakteren mit, was mehr ist was ich erwartet habe.
Und – das ist für mich der größte Punkt am Film – man hat es hinbekommen es gut zu vermitteln, dass es selbst inmitten so viel Zerstörung und Tod noch Hoffnung, Menschlichkeit, Größe und Freude gibt. Der Kitsch wird dabei zwar großflächig eingesetzt, aber immerhin, es wirkt nicht ZU platt.
4. Fazit
Für mich einer der besten Katastrophenfilme die ich in letzter Zeit gesehen habe, der sich doch mehr auf die Menschen konzentriert und nicht auf die wütenden Naturkräfte wie bei Emmerich oder Bay.
>The Impossibile< gibt ein erdrückendes Bild von den Ereignissen damals bei dem 230.000 (man sollte sich diese Zahl mal wieder ins Gedächtnis rufen!) Menschen ums Leben kamen, doch will gleichzeitig auch einen Funken Hoffnung geben und zeigen wie man in der Not zueinander findet.
Und allein deswegen kann ich den Film nicht schlecht bewerten.
>Ano Hi Mita Hana no Namae o Bokutachi wa Mada Shiranai<. Diesen Titel werde ich sicher niemals auswendig können.
So, nach diesem doch sehr trockenem Einleitungssatz fange ich mal an diese schöne, kleine Serie zu bewerten.
1. Animation:
Ein angenehmer, aber dennoch nicht wirklich einzigartiger Zeichenstil, der helle Farben beinhaltet und äußert beruhigend rüberkommt. Da es keine monströsen Kampfszenen oder ähnliches gibt, hat man hier auch etwas auf Details und sehr flüssige Bewegungen geachtet. Aber wie gesagt: Man darf hier auf nichts Besonderes hoffen.
2. Musik:
Das Opening ist einfach nur wunderbar, ruhig und kann man noch tausendmal hören, bevor man genug hat. Das Ending geht ähnliche Richtungen, ist aber nicht ganz so gut, aber immer noch auf seine Art perfekt. Der sonstige Soundtreck ist eher rar gesät und meistens kommen nur die bekannten Piano-Einlagen vor, die man zwar kaum wahrnimmt, aber die Szenen dennoch ergänzen.
3. Charaktere:
Es gibt nur eine Handvoll Personen, die in der Serie auftauchen und sie werden auch recht ausführlich behandelt.
Die Charaktere unterscheiden sich wirklich stark voneinander - ohne wie woanders gerne übertriebene oder lächerliche Züge zu besitzen - und kommen auch alltäglich rüber. Das heißt, man nimmt ihnen ihr Leben ab und es wirkt nicht irgendwie surreal oder entfremdet, selbst wenn kleinere übernatürliche Inhalte vorhanden sind.
Dazu kommt, dass jeder seine eigene Geschichte und Grund hat, die sie jeweils zu ihren Taten und ihrem Verhalten treibt. Also Authentizität kann man ihnen nicht absprechen und charakterliche Entwicklung kommt in all seinen Zügen auch nicht zu kurz.
Inhalt:
Das Thema von diesen Anime ist Vergangenheitsbewältigung und die Verarbeitung vom Tod eines geliebten Menschen.
Es geht um eine Gruppe Jugendlicher, die in der Kindheit eine Clique gebildet hatten, aber auseinandergedriftet sind, nachdem eine von ihnen verstorben ist. Dem ehemaligen Anführer erscheint nun eine Erscheinung von eben diesem Mädchen und damit setzt sich die Geschichte in Gang.
Während des Sehens musste ich oft an den Film >Waltz with Bashir< denken und dessen Grundgedanken: >Du kannst deine Vergangenheit vergessen, aber deine Vergangenheit vergisst dich nicht<. Dies trifft auch hier zu, auch wenn man das Wort >vergessen< eher durch >verdrängen< tauschen sollte. Jeder der ehemaligen Cliquemitglieder hat einen anderen Beziehungsaufbau zu der Toten, geht anders an die Sache heran und wird damit konfrontiert.
Erzählerisch ist das Tempo eher gemächlich und dementsprechend muss man sich darauf einlassen. Wenn dies der Fall ist, bekommt man dann eine fabelhafte Geschichte geboten, mit einer warmen Atmosphäre und jede Menge Gefühl.
Damit ist gemeint, dass so einige Male hier Dauerflennen (bei den Protagonisten) angesagt ist. Gegen sowas habe ich im Grunde nichts, aber gegen Ende war es für mich dann doch etwas übertrieben und kitschig.
Im Allgemeinen muss ich übrigens zugeben, dass ich nie wirklich in die Serie reinkam. Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wird vermutlich eine ungeheure dichtere Wirkung entgegenschlagen, als mich, der bis jetzt noch nicht so tragische Erlebnisse hatte (Verdammt! Verdammt! Verdammt! Das klang viel zu kalt und zu gelassen. Vieeel zu gelassen).
Fazit:
Tja, mir fällt jetzt nicht so recht ein, was ich zum Abschluss noch zu formulieren soll. Ich bin halt nicht der beste Schreiber hier.
Das Thema der Serie ist gut und auch wenn die Inszenierung teilweise zu dramatisch ist, empfindet man immer etwas beim Zusehen. Ein bedrückendes Gefühl, dass über allem liegt. Etwas was einem schwer zu Herzen geht und worauf alles hinausläuft. Es das Wissen, irgendwann >Auf Wiedersehen< sagen zu müssen.
Wie gesagt. >Ano Hi Mita Hana no Namae o Bokutachi wa Mada Shiranai< ist eine schöne, kleine Serie und da sie mit 11 Folgen wirklich nicht lang ist, kann man durchaus einen Blick riskieren.
PS: Hier noch eine kleine Empfehlung von meiner Seite zur gleichen Thematik: Das Indie-Spiel >Eternally Us<, dass man sich umsonst runterladen kann. Es geht zwar etwas philosophischer an die Sache ran und auch von einer etwas anderen Seite, berührt einen aber ähnlich und besitzt eine grandiose Wirkung.
>Mawaru Penguindrum<. Toller Humor? Genau das was ich gerade brauche! Surreal? Immer her damit! Einzigartige Inszenierung? Bin immer auf der Suche nach sowas!
Meine ersten Gedanken als ich von der Serie hörte und als die ersten Episoden begannen. Und nun diejenigen, die ich nach der letzten Episode hatte:
Was immer ich da auch gesehen habe… es war nicht gut…
Selten habe ich so eine große Enttäuschung erleben müssen.
1. Animation
Wenn man es mal vereinfacht ausdrücken will: Sehr gut mit elegantem Figurendesign und schönen Farben. Zumindest ist dies manchmal der Fall.
Allerdings arbeitet die Serie gerne mit optischen Tricks, extremste Sterilisierungen (Menschenmengen werden gerne als unbewegliche Schildmännchen dargestellt, die man immer auf den >Exit< Schildern findet), drogenähnlichen Bilderfluten, noch mehr Sterilisierungen und eine Reihe interessanter Szenenabläufe, Schnitte und kleineren Leckerbissen fürs Auge hier und da.
Man wird durchaus immer wieder überrascht was man sich hier alles so einfallen lässt um die nötige Stimmung, Spannung oder Intensivität zu bekommen, wobei man auch nicht vor Vereinfachen oder eher einfach gehaltenen Bildern zurückschreckt, die auf etwas ruhigere Art ihre Wirkung zeigen.
Omnipräsent sind nebenbei auch die Pinguinmotive, die wirklich überall anzutreffen sind.
2. Musik
Ein netter Soundtrack mit einem teilweise strangen, aber dennoch angenehmen Klang, der manchmal etwas märchenhaft oder verträumt wirkt. Nicht gut genug um von mir privat einfach so gehört zu werden, aber dennoch auf seine Art doch unique und sticht schon etwas heraus.
Übrigens sind die Openings und Endings auch ganz passable.
3. Charakter
Das zentrale Trio sind die Geschwister Kanba (Frauenheld, cooles Auftreten, große Entschlossenheit), Shouma (nervös, tollpatschig, hat Parallelen zu typischen Haremhelden) und Himari (klein, süß, freundlichen Wesen, hohe Stirn).
Desweiteren gibt es noch die Schülerin Ringo Oginome, die eher quirlig ist, sich für besonders bescheuerte Humorszenen auszeichnet, leicht verstörende Hobbys und Ansichten vertritt und einige Tendenzen zur Tsundere und sogar Yandere zeigt.
Genervt hat mich die rothaarige >Masako Natsume<, die schwer bewaffnet mit diversen Projektilwaffen rote Kügelchen verschießend durch die Gegend rennt, kaum zu durchschauen ist und deren Spruch >Beeilung, ehe das Schicksal verfliegt< sich schnell abnutzt, da sie diesen überall bringt. Aber hey, dafür bekam sie im letzten Akt einen gelungenen Badass-Auftritt.
Noch erwähnenswert wären dann die Schauspielerin Yuri und der Lehrer Tabuki, sowie dieser ständig lächelnde pinkhaarige Typ mit dem weißen Mantel, der im Hintergrund operiert.
Falls man sich wundert, wieso ich diese Sektion etwas schnell herunter rattere: Keiner von denen hat je besonders mein Interesse geweckt, noch mich gekümmert.
Ah und zum Schluss: Ich hasse diese drei Pinguine. Zu Anfang waren sie noch gute Sidekicks, aber sobald sie später weiterhin bei dramatischen oder emotionalen Szenen ohne Rücksicht ihre lustigen Aktionen durchführen und somit Stimmung killten, nervten sie mich nur noch.
4. Inhalt
Zu aller Erst: Ich kann das Wort Schicksal nicht mehr hören. Es wurde so hyperinflationär in der Serie verwendet, dass ich inzwischen jeden etwas gegen die Birne werfen will, der es erwähnt.
Ja, die Geschichte handelt von den Kampf, der Akzeptanz, der Nicht-Akzeptanz, der Ungerechtigkeit und was weiß-ich -noch-alles in Hinsicht auf das Schicksals. Trotzdem tauchte mir der Begriff immer noch einfach zu oft auf.
Das grundlegende Problem an >Mawaru Penguindrum< war für mich schlicht >Kunihiko Ikuharas< Stil der Inszenierung, mit dem ich absolut nichts anfangen kann, was ich hier nun bemerkt habe.
Zu Anfang entwickelt es sich einigermaßen bodenständig und der Humor war absolut fantastisch. Aber desto länger es voranschritt, desto merkwürdiger wurde es.
Man bekommt hier ein paar der schrägsten Metaphern (Kinderschredderer) überhaupt serviert, zusammen mit einer Handlung die immer mehr in surrealistische Ebenen abdriftet, die sich mit der Handlung vermischen. Wie aus dem Nichts werden einem Plottwists gegen das Gesicht geklatscht und die mich nicht gekümmert haben, da sie eigentlich nicht überraschend waren, sondern einfach irgendeine neue Information in den Raum warfen.
Die bereits erwähnten Pinguine haben ebenfalls ihren Schaden veranstaltet und dann seien noch die Dialoge zu erwähnen, die so kein Mensch je raushauen würde und irgendwo zwischen genial, philosophisch und durchgeknallt pendeln.
Das Ende und einige andere kleine Szenen waren ganz gut, aber konnten nicht dafür entschädigen, dass ich mich oft einfach gelangweilt habe und null Bezug zur Serie aufbauen konnte.
5. Fazit
Nicht mein Ding. Einfach nicht mein Ding. Eigentlich wollte ich zumindest genug Prozente zusammenkratzen um >Mawaru Penguindrum< eine Wertung von immerhin 50% geben zu können, da ich viele der Ansätze wirklich gelungen fand. Aber letzten Endes konnte ich mich doch nicht überwinden.
Handlung, Charaktere, Erzählstil… Nichts blieb bei mir haften, nichts hat mich nennenswert bei der Stange gehalten. Morgen werde ich wahrscheinlich das meiste wieder vergessen haben.
Aber hey, dass bin nur ich.
Und ich es muss einfach betonen: Der Humor ist toll. Es ist surreal (aber bitte nicht in Richtung von Kafka denken). Und die verspielte Inszenierung ist einzigartig. Man kann reinschauen. Man kann wirklich mal reinschauen und sehen ob die Serie einem zusagt oder nicht.
>Redline<. So übertrieben, dass es einfach nur geil ist. So dämlich, dass es einfach nur geil ist. So cool, das es einfach nur geil ist. So brachial, dass es einfach nur geil ist. So schnell, dass es einfach nur geil ist. So geil, dass es einfach nur geil ist. Geil. Geil. Geil. Geil. Geil. Geil!
So ungefähr ist das Erlebnis, dass man bei diesem Anime verspürt, der einfach nur die pure Definition von Speed ist.
1. Animation
Bombastischer Look, der an westliche Cartoons angelehnt ist und dabei noch einen verchromten Unterstrich verpasst bekam. Das Design ist jenseits jeglicher vernünftiger Vorstellungskraft und schlichtweg durchgeknallt. Hier laufen teilweise Viecher rum, die Lovecraft alle Ehre gemacht hätten. Dazu kommen noch die Edelkarossen, Raumschiffe, Mechs, Riesenmonster die miteinander kämpfen, Explosionen, zerbrechende Landschaften, Titten und schlichtweg das Gefühl von Geschwindigkeit.
Optisch ein beeindruckender Rausch, der mit immer neuen Ideen aufwartet und wo man bei manchen Panoramen nicht weiß wo man als nächstes hingucken soll oder was zur Hölle da eigentlich gerade abgeht.
2. Musik
Ein pulsierender, elektronischer Soundtrack der den Blutdruck nach oben treibt und dem Flow des Films noch einmal das doppelte Anzahl an Stundenkilometern verpasst. Hell yes, was für Beats!
3. Inhalt
Ein Haufen komplett wahnsinniger Freaks nimmt in ferner Zukunft an einem illegalen Straßenrennen teil, bei dem es keine Regeln gibt.
Ohne Rücksicht auf Verluste wird hier ein Sci-Fi-Erlebnis durchgezogen, das der Realität ein paar deftige Ohrfeigen verpasst und dann lachend davon düst und den Zuschauer dabei am Kragen gepackt hält. Dieser Anime kommt ohne großartige Story, ohne tiefe Charaktere oder überhaupt ohne jegliche Tiefe aus.
Eine Dämlichkeit wird hier an die nächste gereiht und man amüsiert sich prächtig bei dem teilweise wirklich behämmerten Cast und hat tonnenweise Spaß. Die Liebesgeschichte ist so Klischee, dass sie schon wieder romantisch ist und vollkommen in diesen Irrsinn passt… und man gibt am Ende ein zufriedenes YEEEEEESSSS von sich, wenn der Hauptheld mit der stylischen Frisur sein Mädel küsst (da man schon von der ersten Sekunde weiß bzw. erahnt, dass es so ausgeht, kann man dies wohl kaum einen Spoiler nennen).
Und bei den Rennen… was da abgeht ist kaum noch zu beschreiben. Es ist ein Erlebnis, dass man selbst erleben muss. Ein absoluter Orgasmus aus Geschwindigkeitsrausch, bombastischen Bildern und Explosionen. Mit einem normalen Rennfilm hat das hier kaum noch etwas zu tun.
4. Fazit
>Redline<. Ein Film wie ein Trip. Man wird erschlagen von dem, was einem hier gegen den Kopf geworfen wird.
Wenn man nicht alles bierernst nimmt und man gerne bereit ist Edelschwachsinn der Prmiumklasse zu genießen, dann ist dieser Anime was für euch. Selbst wenn ihr sonst mit Autorennen absolut nichts anfangen könnt.
Die dritte Staffel von Spartacus hat mich doch sehr stark überrascht, da sie sich wirklich gesteigert hat und einige negative Punkte aus den Vorgängern entfernt wurden.
So ist ein Großteil der nervigsten Charaktere inzwischen Gott sei Dank tot. Auch hat man die Intrigen gedrosselt und sich doch mehr auf das Zwischenemenschliche und sogar Moralische (!) konzentriert.
So werden die Römer nicht mehr nur als dekadente, machthungrige und bösartige Monster dargestellt und man sieht wie die Sklaven aus Rache brutal die Zivilbevölkerung misshandelt... nur um ein Beispiel zu nehmen.
Der Cast wurde auch durch einen jungen, schneidigen und streitsüchtigen Ceaser (war sehr geil) und Spartacus neuen Counterpart Crassus bereichert, der einen würdigen und sogar sympathsichen Widersacher spielt.
Musik donnert auch wieder epochal in dne Ohren, die Kämpfe sind ein Augenschmaus und es gibt endlich Massenschlachten, wie man sie aus dem Kino kennt.
Abgerundet wird das ganze noch durch die extrem gute und bombastsiche Abschlussfolge, die einen würdigen Abschluss bildet. Nur allein für die lohnt es sich die Serie zu sehen.
Hier schafft es Spartacus endlich wirklich einige Male an seinen großen Vorbild >300< heranzukommen und mehr Lob geht beim besten Willen nicht.
>From Up on Poppy Hill<. Nach dem für mich eher durchwachsenen >Die Chroniken von Erdsee<, hat mich >Goro Myazaki<, der Sohn des Altmeisters vom Ghibli, eher mäßig beeindruckend. Doch jetzt mit seinem zweiten Film, hat er gezeigt, dass er durchaus was kann. Eventuell war mein Problem mit seinem Erstling auch nur, dass ich schon die Buchvorlage ätzend fand.
1. Animation
Der hohe Standard von Ghibli ist auch hier anzutreffen, mit den schicken Hintergründen, den dynamischen Massenszenen, der Fülle an Details und ein schönes Figurendesign. Man fühlt sich wegen all dem direkt auch ins Japan der 60ziger versetzt.
2. Musik
Ein lockerer Soundtrack, der perfekt die Ära wiederspiegelt und gerne mal einen leichten Swing mit reinbringt. Die Liederwahl ist ebenfalls der Epoche angepasst und harmoniert mit den Szenen.
3. Inhalt
Wie bei einigen anderen Filmen des Studios fehlt es hier an signifikanten Höhepunkten und stattdessen fließt die Handlung gelassen dahin, mit nur einer kleinen Menge Dramatik und dafür viel Charme und einer angenehmen Atmosphäre.
Die Geschichte handelt um die Rettung eines Clubhauses und eine Romanze, der einige Steinen im Weg liegen. Das alles löst sich relativ unspektakulär auf, doch der Weg dahin ist voller Witz, wunderbaren Nebencharakteren und dieses wohlige Gefühl, das Ghibli beim Zuschauer erzeugen kann.
>Myazaki<-Junior bedient sich erzählerisch durchaus bei seinem Vater, doch auch die frischere Inszenierung der neueren Generation ist ihm anzumerken (falls gefragt wird was zur Hölle ich damit meine: Es kommt halt moderner rüber auf mich).
Die Welt wirkt in diesem Film zwar wieder etwas zu freundlich (auch wenn die Nachwehen des Koreakrieges wie ein Schatten über allem liegen) und jeder ist etwas zu nett, aber gleichzeitig beschäftigt man sich hier doch mit etwas erwachseneren Themen ohne allerdings den kindlichen Flair zu vergessen – die Szene wo man das Clubhaus zum ersten Mal betritt mutet z.B. an, als würde man ein Fantasiereich erreichen.
4. Fazit
>From Up on Poppy Hill< will niemanden wehtun und gibt eine positive Message wieder. Ein normaler Ghibli also, der es lohnenswert ist gesehen zu werden und einem doch noch Hoffnung auf die Zukunft von >Goro Myazaki< macht.
Ich fasse mich kurz zur zweiten Staffe, da das meiste hier auch in meinen Kommentar zur ersten gesagt wurde:
Die Kämpfe sind besser, das Blut realistischer und für die Effekte scheint man auch mehr Geld gehabt zu haben. Die Musik ist auch eine spurbreit epischer.
Wieder werden die niedrigsten Triebe abgesprochen und die Charakterentwicklung ist teilweise noch dämlicher als in der ersten Staffel.
Aber rundherum hatte ich noch immer mein anspruchsloses Vergnügen.
Bewertung der Staffel 1:
Naja, die Serie ist zumindest anders, als viele der restlichen TV-Sendungen der letzten Zeit (auch wenn so einiges aus >Rome< geklaut wurde), aber ob es dadurch auch automatisch gut ist...
1. Optik
Mir kann hier keiner erzählen, dass man bei >Spartacus< nicht sehr stark zu >300< hinübergeschielt hat. Das bedeutet: rötliche Sonne, sehr viel Slow-Motion in den Kämpfen, mukselbepackte Männer und viel Blut. Bei einem Film mag dies noch funktionieren, aber nicht bei einer Serie wo das (anscheinend nicht sehr große) Budgeld für die Effekte auf dreizehn Folgen ausgebreitet wird. Einige Sachen wie die Arena gehen noch, aber die Häuser und das animierte Blut... da dachte ich oft, das dies nicht der Ernst der Macher sein konnte. Die Kämpfe sind im Grunde ordentlich inszeniert, reichen aber nicht an den perfekten Style von >300< heran. Die Goreeffekte die nicht am Computer entstanden sind äußerst derbe (Abziehen der Gesichtshaut und Kastraktion als Beispiele) und können positiv vermerkt werden. Für die Männer wären da dann noch die vielen nackten und zumindest gut gebauten Frauen zu erwähnen.
2. Sound
Die Musik ist sehr rockig und wird oft von epischne Chorklängen begleitet und ist besonders während der Kämpfe sehr antreibend. Hier hat man zumindest mal gut von >Snyders<-Werk übernommen.
3. Inhalt
Gewalt, Sex, Intrigen, Schimpfwörter und lächerliches Machogehabe.
Damit wäre die Handlung im Grunde abgehakt und diese Dinge nutzen sich während der Laufzeit doch sehr stark ab.
Wie gesagt: Bei einem wesentlich kürzeren Film ist sowas noch in Ordnung, aber nicht bei einer Serie wo die Charaktere nicht einmal cool rüberkommen.
Wenn man schon auf Realismus und historische Fakten pfeift, kann man ruhig auch ein paar der Hauptpersonen etwas überzeichen und nicht alle in leere Geister verwandeln, die man all die Episoden lang ertragen muss.
Der ein oder andere Storytwist war noch in Ordnung und das Finale ist auch recht eindrucksvoll, aber sonst habe ich außer einigen uninteressanten Personenkonstellationen nicht viel mehr in der Handlung gesehen und mir immer den nächsten Arenakampf herbeigesehnt, da diese zumindest etwas Spannung erzeugen.
Was auch merkwüridig ist, dass die Serie am Anfang geradezu überfrachtet ist mit Sexszenen und am Ende in dieser Hinischt dann überhaupt nichts mehr kommt. Die Verteilung ist hier einfach nicht gut gelungen. Zuerst viel zu viel, dann viel zu wenig.
4. Fazit
Die Serie hat mir durchaus Spaß gemacht, war aber zu lang und zu oberflächlich um den Zeitraum wirklich obtimal auszufüllen. Wer mal ein wenig kranke Gewalt und Erotik haben will, kann durchaus Abends immer ein paar Episoden gucken. Ein Meisterwerk ist >Spartacus< aber ganz sicher nicht.
Falls eine zweite Staffel kommt, bin ich gerne bereit noch mal reinzuschauen... wenn sie etwas mehr Geld für die verdammtes Effekte ausgeben würden.
>Life of Pi<. Damals beim ersten Trailer dachte ich mir: Nee, den guck ich mir nicht an. Da hatte er auf mich nämlich wie ein Film gewirkt, der versuchte mehr zu sein als er eigentlich war. Aber nachdem nun so viele mir versicherten er wäre super, habe ich ihm doch eine Chance gegeben. Abschließend kann man sagen, dass ich definitiv nicht enttäuscht wurde. Ein ganz großer Film, der einer derjenigen ist, die mir nach langer Zeit mal etwas die Augen geöffnet haben.
1. Optik
Es gibt hier wirklich gute Special Effects, die die ganzen animierten Tiere beinahe lebensecht erscheinen lassen. Doch sie sind nur nicht gut, sondern wurden dazu mit einer äußert genauen Ästhetik eingesetzt, sodass schlicht wunderschöne Bilder herauskommen. Die Naturaufnahmen, sei es künstlicher oder echt, sind einfach prachtvoll und nehmen einem den Atem, wie ein ganzes fluoreszierendes Meer, ein Schwarm fliegender Fische, gewaltige Stürme oder eine Fahrt in das Herz der Tiefsee.
Das sind natürlich die Highlights von >Life of Pi<, aber daneben macht die Kamera sonst auch gute Arbeit und vor allen Dingen benutzt durchaus einige Male interessante Tricks. So ist es bewundernswert, wie vielseitig das doch sehr öde Meer hier abgebildet wird.
Visuell ist das hier alles ein Fest.
2. Musik
Ruhige indische Klänge mit teilweise europäischen Anleihen, die wunderbar mit den Naturbildern harmonieren, mit atmosphärischen Gesängen und sehr stimmungsfördernd. Dies ist einer der Soundtracks, die es darauf anlegen Emotionen zu erzeugen und nicht einfach nur Beiwerk sind und dabei auch Erfolg haben.
Wenn man sich einige der Tracks einzeln anhört, spürt man regelrecht wie man innerlich gelassener wird.
3. Inhalt
>Life of Pi< ist wenn man es genau nimmt mein erste Film von >Ang Lee< (vor etwas über einem Jahrzehnt habe ich mal die erste Hälfte von >Tiger & Dragon< gesehen, bis ich dann eingeschlafen bin). Zuvor war er mir relativ egal, doch nun werde ich demnächst definitiv weitere Filme von ihm eine Chance geben.
Um was geht es hier denn eigentlich gemacht?
Nun, es ist eines dieser Werke, die versuchen die Position des Menschen im Kosmos, zwischen den Tiefen der Meere und den Weiten der Sterne, festzulegen. Das Thema Gott, Glaube und Wissenschaft werden ebenfalls angeschnitten. Ein Splitter des Lebens selbst will dargestellt werden.
Seeeehr viele Filme scheitern ja gerne an diesem Thema, was daran liegt, dass sie entweder sehr gezwungen wirken oder sich gleich in eine uninteressante Philosophievorlesung verwandeln.
Hier ist weder das eine, noch das andere der Fall, sondern er geht zieht auf angenehme, warme Weise seine Geschichte durch und… na ja… gibt dem Zuschauer halt eine Vorstellung von allem was uns umgibt und was uns antreibt.
Der doch sehr gelungene Start mit Pi`s Kindheit ist sowohl warmherzig, humorvoll, als auch leicht skurril. Und nach dem Schiffunglück, bekommt man einen spannenden Überlebenskampf, wobei das Duo Mensch und Tiger wunderbar harmonieren und lernen müssen miteinander auszukommen.
Der Erzählstil ist flüssig, es gibt keine Länge und man wird immer wieder von den Naturpanoramen überrascht, die zeigen was unsere kleine, weite Welt zu bieten haben.
Und ein ganz wichtiger Punkt ist natürlich auch, dass es geschafft wird Gefühle zu übermitteln, ohne dass es kitschig wirkt.
Und zum Ende hin bekommt man dann eine zu gewissen Teilen sehr niederschmetternde Auflösung, die noch einmal die Gedanken zum Rollen bringt.
4. Faizt
>Life of Pi< hat bei mir Denkanstöße angeregt und das nicht zu knapp. Als Abenteuerfilm funktioniert er allein schon prächtig, doch das was noch an Überlegungen dahintersteckt macht ihn erst zu einem wuchtigen Monomentalwerk, das aber trotzdem noch leicht wirkt.
Filme wie diese sagen einem, dass man es wert ist auf diesen dämlichen Planeten zu leben und unterhalten dabei sogar noch.
Ich bin begeistert und auch überrascht. Ich wurde für gut zwei Stunden in einen zauberhaften Bann geschlagen und habe mir gewünscht, dass es doch nur länger andauern könnte.
Wieso musste ich an Zack Snyder denken, als ich den Trailer gesehen habe?
*seufz* Ich sehe schon die Richtung in die dieser Film geht und wer das Kanonenfutter sein wird... aber irgendwie habe ich gerade Lust auf einen beinharten Kriegsfilm mit ordentlich Krachwum. Ich gebe dem eine Chance.
>Die sieben Samurai<. So, endlich habe ich es mal geschafft diesen gottverdammten Film zu sehen und damit auch meinen ersten von >Kurosawa< und Himmel noch eins, war das eine Warterei mit vielen ungewollten Verlängerungen. Und, wie war er nun? Toll natürlich. Wer mehr wissen will, kann gerne weiterlesen.
1. Optik
Natürlich nach heutigen Sehgewohnheiten etwas altbacken, denn was damals relativ revolutionär war, ist in dieser Zeit Standard. Die Kamera ist wirklich gut und fliegt nicht wie bei modernen Filmen quer die Gegend, macht Spins und prahlt mit Panoramaaufnahmen. Stattdessen ist es hier etwas starrer und die Fahrten etwas ruhiger. Aber meiner Meinung nicht weniger schlecht und teilweise sogar richtig bildgewaltig. Man hat einen gewissen Aufwand im Bereich Setting, Kulissen und Kostüme gelegt, sodass das Japan des 16. Jahrhundert, samt dem Elend, authentisch wirkt. So sehen die Bauern wirklich so aus, als wären sie durch harte Arbeit vorzeitig gealtert. Die Kämpfe sind recht ansprechend gemacht und inszeniert und man versucht sie nicht langweilig erscheinen zu lassen.
2. Musik
Ich wurde ehrlich überrascht, da die Filmmusik sich in der Zeit doch meistens sehr ähnelt. Die Melodien hier kamen mir zwar oft verdächtig bekannt vor, doch dennoch wirkt der OST recht frisch und abwechslungsreich. Murmelnde Sprechgesänge wenn es ernster ist, heitere Klänge bei entspannenden Szenen und es leicht pathetisch wenn es zu neuen Abenteuern geht.
3. Inhalt
Ich habe die lange internationale Fassung gesehen für die, die es interessiert und nur die. Vergleiche mit der deutschen Version kann ich also nicht machen.
Also, worum geht es in >die sieben Samurai<, außer das halt sieben Samurai ein Dorf vor Banditen schützen? Nun, im Grunde um ein einfaches und schon immer aktuelles Thema. Arm und Reich.
Gewissermaßen, was die Mächtigen ihren Untergebenen schuldig sind und wie beide Gruppen zu einander stehen. Die Oberklasse sieht in den Bauern nur Vieh, während umgekehrt schlicht keine Ehre vorhanden ist, da Hunger, Krankheit und Armut schwerer wiegen.
Die sieben Helden hier sind Ausnahmen die sich dazu erbarmen, weder für Ruhm noch für Geld, sondern nur für drei Malzeiten am Tag und schierer Freundlichkeit auszuhelfen.
Die Charaktere der kleinen Gruppen reichen dabei von alt und erfahren, übermütig und Jung, wortkarg und cool über wild und durchgeknallt bis hin zu einfach nicht unterscheidbar (ehrlich, zwei konnte bis zum Ende nicht voneinander trennen).
Sie bringen ihre Konflikte mit, ihre Probleme, ihre Denkweisen über das Bauernvolk oder auch ihre Hintergrundgeschichten, die die gesamte Grundthematik noch einmal verdeutlichen (Kikuchyio, der wohl eine der Größten im Cast ist).
Etwas Haudegenfeeling mit Kameradschaft und Humor, ein Haufen nerviger Dorftölpel und eine tragische Liebesgeschichte sind auch noch drin.
Für mich noch beeindruckend war, wie schnell und unterhaltsam die 190 Minuten vorbeigingen und wie mir keine Längen aufgefallen sind. Sowas ist bei solchen Laufzeiten auch eine Leistung.
Beim Endkampf bin ich unschlüssig. Beeindruckend ist er auf alle Fälle, aber sollte es wirklich am Ende so sein, dass man Mitleid mit den Banditen hat?
Wie dem auch sei. Es gibt sicher noch einiges, was mir sicher noch nicht am Film aufgefallen ist, sodass das erste nicht auch das letzte Mal geblieben ist und er besitzt ein doch sehr starkes Ende.
4. Fazit
Ein Abenteuerfilm der es in sich hat und der mich erinnern ließ, wieso ich damals >der 13. Krieger< so gut fand (ich mag die Vorstellung von einem kleinen Haufen Kameraden, die gegen eine Übermacht antreten).
Ein Epos über einen kleinen, unbedeutenden Kampf in einer Zeit voller Kriege und Plünderei. Eine Geschichte über Mut, Aufgeschlossenheit, Leben, Tod, Liebe und Hass.
Alles drin, was man für einen guten Film braucht – außer Verrat, aber auf den Punkt kann man meiner Meinung nach gerne verzichten.
>Das Fest<. Nachdem ich mich durch den furchtbar zähen Beginn gekämpft habe, bekam ich einen großartig erzählten Film zu einem sensiblen Thema geboten. Nicht ganz so bizarr und verstörend wie ich gedacht habe – ein typischer Fall von zu hohen Erwartungen – doch mit einer einfach nur kranken Verdorbenheit durchzogen.
1. Optik
Die Kamera erinnert irgendwie an ein Homevideo. Man fühlt sich irgendwie mittendrin, doch nicht wirklich dazu. Das Fest wirkt wirklichkeitsnahe, doch man ist und bleibt ein unbeteiligter Zuschauer beim Geschehen. Da es zu ermüdend wäre die ganzen genialen Ideen, Winkel, Fahrten und Einstellungen der Kamera hervorzuheben, belasse ich es dabei zu sagen, dass der Film sehr stimmungsvolle Bilder hat.
2. Musik
Keine musikalische Untermalung bis auf die Spieluhr im Abspann und das ist gut so.
3. Inhalt
Ich fand >Das Fest< teilweise etwas zähe und besonders am Anfang hatte ich große Probleme mich in die ganze Geschichte hineinzuversetzen oder überhaupt aufmerksam zuzuhören.
Tja, irgendwann kam es dann endlich zur Sache und man zeigt eine hässliche Fratze der menschlichen Gesellschaft mit abgrundtiefer Verlogenheit und fröhliches Gehabe zum bösen Spiel.
Das Fest soll weitergehen, die Fassade soll aufrecht bleiben und alles was versucht es zu zerstören wird ignoriert oder entfernt.
Die doch sehr ernsten Themen und der Umgang der >edlen Kreisen< hier damit, ließen mich schon einige Male mit offenem Mund zurück. Das Ganze ist hervorragend geschrieben, schauspielerisch grandios und mit Sicherheit ein großartiges Drama mit tollen Charakteren rund um eine absolut innerlich zerstörte Familie…
… doch ich fand schlicht keinen Zugang. Ich war stückweit entsetzt, doch mitfühlen oder mitfiebern - was auch immer - war mir nicht möglich und ich wurde nicht ganz so beeindruckt zurückgelassen wie ich eigentlich gehofft habe.
4. Fazit
Das jeder Leichen im Keller hat wusste ich schon vorher und auch wenn >Das Fest< dies gerne mal bizarr auf die Spitze treibt, hat er mir nicht so viel gegeben.
Dennoch stimmte ich zu, dass er hart ist und durch seine Distanziertheit zu dem Ganzen wird diese Härte sogar noch schlimmer.
Eine mitleidlose Studie über einen schwarzen Fleck in der ach so weißen Tischdecke.
Beim ersten Mal schauen fand ich ihn grandios, doch habe mich dennoch gefragt ob ich die Serie jemals wieder gucken werde.
Ein Jahr ging ins Land, wo ich viele andere Anime in mein Leben traten, bis ich über die Reboots wieder zur Ursprungsserie zurückgekehrt bin und jetzt zu einen meiner Favoriten aufgestiegen ist. Muss ich demnächst mal wieder rewachten.
Toller Artikel. Grandiose Serie.
>Cypher<. Ich mag kleinere Produktionen, denen man ihr Budgeld auch ansieht. Ich mag sie sehr gerne sogar, da man bei ihnen versucht das wenige Geld durch anderes (wie Story) auszugleichen, man oft kreativ das Beste aus den geringen Mittel herausholt und man meistens mit wesentlich mehr Elan drangegangen ist, als bei anderen Projekten. Dieser Sci-Fi-Agententhriller von dem Macher von >Cube< ist ein gutes Beispiel… wenn auch nicht der Beste.
1. Optik
Sehr klinische, kühle Bilder mit viel weißem Licht, das Hintergründe und Personen gerne in schattenhafte Silhouetten verwandelt und eine sterile Zukunftswelt erschafft. Man sieht niemals große Panoramabilder von futuristischen Städten oder viel erfindungsreiche Technologie, sondern eher Hotelzimmer, Konferenzräume, hochmoderne Unternehmensabteilungen und Einfamilienhäuser.
Gegen Ende kommt allerdings doch etwas CGI, was teilweise sehr beeindruckend aussieht (die große, goldene Computerhalle) oder auch lächerlich (der Riesendildo davor).
2. Musik
Kann man in die Kategorie nettes Hintergrundgedudel stopfen, was man schnell wieder vergisst. Nicht ganz Fahrstuhlmusik, doch wenn man mich auch nur zehn Minuten nach dem Film gefragt hätte, wie die Melodie auch nur im groben lautete, hätte ich den Kopf schütteln müssen. Ich kann höchsten sagen, dass es mich teilweise an >Donnie Darko< erinnert hat.
3. Inhalt
Agentenfilme sind eigentlich nicht mein bevorzugtes Genre, doch ich habe diesem hier mal eine Chance gegeben.
Das Szenario ist simpel: In naher Zukunft (und vermutlich auch jetzt) herrscht zwischen Unternehmen ein kalter Krieg mit Agenten, Spionage und allem drum und dran, inklusive Leichen im Keller und Gehirnwäsche.
Der Hauptcharakter wird in dieses Spiel der Mächte verstrickt und gerät zwischen drei Fraktionen, die an ihm zerren wie streitsüchtige Waschweiber und mit Intrigen, Lügen und Doppelspielen versuchen um seine Gunst zu buhlen.
Der Film verlässt sich auf einige einfache Zutaten: Viele Wendungen und die Spannung die dadurch zustande kommt, dass man nie weiß, wer vertrauenswürdig ist und wer den armen Hauptcharakter am Ende nun töten will und wer nicht.
Action ist nur rudimentär vorhanden und am meisten lebt das Ganze von der Spannung, die dadurch zustande kommt, wie der Held seine Maske aufrechterhält, egal wie die Umstände sind. Erfreulich ist auch, dass man es hier mit keinem Idioten zu tun hat, der den Selbsterhaltungstrieb einer Motte besitzt und immer planlos herumrennt und schreit: >Was ist los? Wo bin ich? Wo seid ihr bösen Menschen, dir mir das angetan habt? Kommt doch her und tötet mich, ich habe mich gerade verraten!<
Nicht erfreulich ist dagegen die Romanze die nur übles Beiwerk ist. Das Ende kann man auch als grottig bezeichnen.
4. Fazit
Schön vertrackt und verworren, wo auch der Zuschauer miträtselt.
>Cypher< ist ein kleiner Thriller für Zwischendurch, wo man ohne große Erwartungen rangehen darf und der immerhin einigermaßen packend ist.
Wer wirklich eine gute Perle aus dem Low-Budgeld-Sci-Fi haben will, den verweise ich auf >Equilibrium<. Der hier dagegen ist nur oberer Mittelmaß, aber auch nicht verkehrt, wenn man mal nichts zu tun hat und keine Lust auf einen >Tarkowski< hat.
>Hotarubi no Mori e<. Man braucht nicht immer eine große Laufzeit von 60 Minuten und mehr. Schon >Makoto Shinkai< hat mit seinem Erstlingswerk >The voices of a distant star< gezeigt, dass man in nur 25 Minuten sehr viel Gefühl glaubwürdig verpacken kann. Dieser Anime schafft dasselbe mit einer schönen Liebesgeschichte in angenehmen 45 Minuten, die wie im Flug vergehen.
1. Animation
Das schöne Figurendesign ist durchaus auf dem Niveau eines Films, die Hintergründe eher weniger und manchmal hätte ich mir etwas mehr Geschmeidigkeit hier und da gewünscht. Insgesamt ist die optische Aufbereitung nichts Besonderes, aber stört mit Schlichtheit nicht. Und wie gesagt, bei den Hauptpersonen hat man doch sichtbar Mühe investiert.
2. Musik
Ein ruhig gehaltener, atmosphärischer Soundtrack der fröhlich, beruhigend und friedlich mit der Handlung dahingleitet und auf mich teilweise einen einlullenden Effekt hatte.
3. Inhalt
Was man hier nicht erwarten darf ist Action oder irgendwelche extrem dramatischen Höhepunkte.
Es ist ein recht gelassener Film, wenn man das so sagen kann, der sich in den 45 Minuten Zeit für das Wesentliche nimmt, auf jeglichen Kram wie nervende Nebenhandlungen verzichtet und sich vollkommen auf die Entwicklung der Beziehung zwischen den Hauptpersonen konzentriert.
Es die Geschichte über ein kleines Mädchen, dass sich während des Sommerurlaubs im Wald verirrt und anschließend von einem Geist mit einer Maske hinausgeführt wird. Es kommt dazu, dass sie ihn während der nächsten Tage weiter besucht und schließlich sogar Jahr für Jahr jeden Sommer. Sie wird dabei immer älter, während er sich nicht verändert. Auch ist sie nicht in der Lage ihn zu berühren, ohne, dass es sein komplettes Verschwinden bedeutet.
Einfache Elemente, effektiv eingesetzt, eine gewisse Bitternis und kein Seifen-Opern Melodram. Schon hat man eine wunderbare Liebesgeschichte, die zu Herzen rühren kann.
Die beiden Hauptpersonen versprühen Lebendigkeit und die leichten Humoreinlagen sowie die Art und Weise wie sie die Tage verbringen, lassen das Ganze auch nicht irgendwie gestelzt wirken.
Und das Finale ist einfach nur eine Auflösung die ein Strudel der Emotionen auslöst.
4. Fazit
Exzellent für Zwischendurch oder wenn man etwas zum entspannen haben möchte. >Hotarubi no Mori e< ist ein toller Film, aber sicher nicht der Dramatischste. Dafür punktet er mit einer wunderbaren Handlung, zwei guten Hauptpersonen und schlicht etwas, was ich Wärme nennen würde.
Romantik der besten Sorte für alle die es wollen.
Ach komm, so schlecht ist >Armageddon< nicht, zumindest nicht in meinen Augen :)
Ist sogar einer meiner Lieblinge von Bay, da er mich trotz aller nicht von der Hand weisenden Kritikpunkte halt immer wieder aufs neue gut unterhält...
Könnte aber auch daran liegen, dass ich mit dem aufgewachsen bin und ihn schon als Kind geliebt habe...
>Schlacht um Finnland<. Der indirekter Nachfolger von >Beyond the Front Line< aus dem Jahre 2004, der anstatt des Jahrelangen Stellungskrieges zwischen der Sowjetunion und Finnland, nun die große Offensive der Roten Armee im Sommer 1944 behandelt, die bei der Schlacht bei Tali-Ihantala ihren Höhepunkt fand. Mit wesentlich größeren Aufwand als der Vorgänger gemacht und wieder einmal auch ein guter Kriegsfilm.
1. Optik
Viele meinen ja, man sieht dem Film die geringen Mittel an. Doch auch wenn die Bildqualität nicht auf Topniveau ist, kann ich nur sagen, es doch schon beeindruckend ausschaut, was die Finnen hier hinbekommen haben. Ähnlich wie beim Vorgänger sind Uniformen, Waffen, Unterstände und so weiter sehr gut gemacht und macht was her. Die Gefechte hier wurden auch mit einem, ebenfalls im Vergleich zu >Beyond the Front Line<, hohen Maß an Komparsen, Panzer und Geschützen inszeniert, sodass man sogar gegen Ende einige nette Massenszenen betrachten kann. Natürlich kein Vergleich zu größeren Kollegen wie meinetwegen >Der Soldat James Ryan<, doch für mich sind die Schusswechsel noch beeindruckend genug.
2. Musik
Wenn auf der Blu-Ray steht, dass der Soundtrack nominiert gewesen ist (und sei es für einen finnischen Filmpreis), dann darf man zumindest gewisse Erwartungen haben. Sie wurden nicht enttäuscht. Neben sehr stimmungsvollen Gesängen am Anfang und Ende, hat der Film viele melancholische Klänge, die gut die Verzweiflung und Aussichtslosigkeit der Finnen wiederspiegelt, doch gleichzeitig gerne mal zu stolzen, orchestralen Hymnen aufschwingen, wenn dem Feind eines auf die Mütze gegeben wird.
3. Inhalt
Während >Beyond the Front Line< noch eher ruhig war, sich stark auf den Alltag der Soldaten konzentrierte und vor allem charismatische Charaktere besaß, geht es hier ruppiger zur Sache und es werden fast durchweg Schlachtszenen gezeigt.
Der Actionfan wird damit gut befriedigt und die vielen Soldaten hier sind keineswegs unsympathisch und schillern auch oft. Dennoch vermisst man ein wenig die Tiefe aus dem Vorgänger.
Allerdings blieb die sehr gute, authentische und vor allem menschliche Atmosphäre erhalten, die meistens durch das kumpelhafte Verhalten der Soldaten untereinander zum tragen kommt, wo sie gemeinsam Witze reißen, trauern, verbissen kämpfen und ihre Sorgen zum Ausdruck bringen.
Verstärkt wird dies dadurch, dass die Kamera fast immer an der Front bleibt und man auf Szenen von den zurückgeblieben Familien verzichtet.
Man bekommt zwar manchmal durchaus das Gefühl, dass die Finnen hier wie die Amerikaner in Kriegsfilmen aus den USA etwas zu stark, aufopferungsbereit und perfekt dargestellt werden, doch dies nimmt niemals Überhand und die Russen werden anhand einzelner aber wichtiger Szenen auch nicht als Kanonenfutter gezeigt (Beispiel: Ein Russe legt einen eigenen Verwundeten auf die Straße vor die finnischen Panzer, in der Hoffnung, dass sie sich um diesen kümmern).
Historisch gesehen hält sich der Film an die Fakten und bietet ein gutes Bild von der Schlacht, für die die es interessiert.
4. Fazit
Stellenweise hat man ein wenig das Gefühl, dass die Finnen hier sich selbst dafür feiern, dass sie der Sowjetunion einen in den Arsch getreten haben… aber wer es schaffte diese endlosen Menschenmassen, die Hitler das Genick gebrochen haben, standzuhalten, hat dazu meiner Meinung durchaus das Recht.
>Schlacht um Finnland< hat inhaltlich kleinere Rückschritte zum Vorgänger gemacht, konnte dies allerdings durch den größeren Bombast einigermaßen wieder wettmachen.
Man darf keinen amerikanischen, mitteleuropäischen oder asiatischen Kriegsfilm erwarten. Dies ist ganz wichtig. Wer in diesen Dimensionen dran geht, wird enttäuscht. Doch wenn die Messlatte genug gedämpft hat, dann wird man dieses Genrebeitrag sicherlich in einigen Bereichen zu würdigen wissen.
>Beyond the Front Line<. Nachdem mich schon die koreanischen Kriegsfilme wie >Brotherhood< oder >Prisoners of War< nachhaltig beeindruckt haben, gebe ich nun den finnischen Beiträgen zum Genre eine Chance und war wirklich überrascht. Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen, obwohl oder vielleicht gerade weil dieser Film so unbekannt ist.
1. Optik
Die Bilder wirken authentisch und geben den Kriegsalltag im hohen Norden zwischen Fichten, Schnee und Frühlingswiesen gut wieder. Auch die Uniformen, Waffen, Gräben etc. sind sehr gut bearbeitet. Insgesamt ist >Beyond the Front Line< nicht ganz so pompös ausgestattet wie Genrekollegen aus anderen Ländern (wie gesagt, wir reden hier von Finnland), aber man hat das Bestmöglichste aus dem Vorhandenen gemacht und auch wenn man keine Massenschlachten mit Panoramablick bekommt, sind die vielen kleinen Gefechte hier ausgezeichnet inszeniert und erinnern leicht an die Schusswechsel aus >Band of Brothers<, was man wirklich als Kompliment ansehen darf. Was das Gesamtbild auch noch aufbessert sind die Einzelheiten in den vielen Szenen wie beispielsweise russische Verwundete die nach einem Angriff die zwischen ihren toten Kameraden umherkriechen oder wie überrasche Soldaten nicht in Uniform, sondern in Unterwäsche aus dem Bunker rennen um sich zu verteidigen.
2. Musik
Schöne, melancholische Klänge von Streichinstrumenten begleiten sporadisch die Handlung, bis es gegen Ende doch etwas ruppiger und militärischer wird. Der Soundtrack ist da wo er kommt gut, aber es sind nur eine Handvoll Scores und mit viel zeitlichem Abstand dazwischen.
3. Inhalt
Die finnische Front im zweiten Weltkrieg geht ja in Diskussionen über diesen großen Konflikt gerne unter und viele wissen nicht einmal, dass da überhaupt gekämpft wurde.
>Beyond the Front Line< befasst sich mit diesen für uns eher unbekannten Kriegsschauplatz und begleitet, dass Infanterieregiment IR 61 durch die Jahre der Kämpfe.
Ich kann nicht sagen wie authentisch das Ganze nun ist, doch ich vertrau mal den paar Informationen die ich zusammenkratzen konnte und sage, dass man sich hier soweit es geht an die damaligen Begebenheiten gehalten hat… woraus folgt, dass man es hier mit einer Badass-Truppe zu tun hat, die die Russen so übermächtig am laufenden Band abknallen, dass einem der Feind teilweise sogar leid tut.
Es wird ein wenig finnischer Nationalstolz versprüht, doch man bleibt größtenteils auf den Teppich, haut praktisch keinen Pathos raus und selbst der Gegner bekommt seine menschlichen Seiten serviert.
Auch wenn es immer wieder in der Handlung zu kleineren Gefechten kommt, beschränkt sich der Film doch sehr stark auf den Alltag der Soldaten. Sie reißen Witze, machen sich Sorgen um die Zukunft, geben sich füreinander auf, lernen, lesen, schlafen, gehen für zwei Wochen auf eine Fortbildung… Alles so was halt.
Dies wird dann so gut präsentiert, dass man die Charaktere irgendwann wirklich zu mögen anfängt und sich Sorgen um sie macht, wenn sie in die Schlacht ziehen. Und wenn die realen Ereignisse auch nur annähernd so wie hier dargestellt abgelaufen sind, dann kann man die Finnen für ihre Courage nur bewundern.
>Beyond the Front Line< ist keine Ballerorgie, aber auch kein reiner Antikriegsfilm und trieft auch nicht vor Emotionen wie koreanische Kollegen. Was hier gezeigt wird, ist einfach nur das Leben der Soldaten an der Front, vollkommen ungeschönt, aber auch nicht überdramatisiert.
4. Fazit
Sicher nicht der spektakulärster Kriegsfilm den ich je gesehen habe, dennoch für mich aber eine der wichtigsten Beiträge.
So lebensecht kam der Alltag an der Front wohl niemals rüber, vermutlich weil man nicht nur die finsteren Seiten zeigt. Und die Geschichte über ein Volk, das so verbissen für seine Freiheit gegen so einen übermächtigen Gegner wie die Sowjetunion kämpft kann auch nur faszinieren.
Einer dieser kleinen, großen Filme von denen ich mir wünschen würde, dass sie etwas bekannter sind…
ALLSO GUCKT EUCH DEN VERDAMMT NOCH MAL AN!
Wie heißt es so schön? Nichts von Menschen erschaffene ist von Dauer.
Wenn die Leute schlicht keine Zeichentrickfilme mehr von Disney sehen wollen, dann ist es eben so. Kann man nichts gegen machen und anstatt Verluste einzufahren, ist ein Umschwung durchaus berechtigt. So viel nachtrauern sollte man auch nicht. Ist halt nur eine Marke, die ihren Zinit schon mehrfach überschritten hat. Man hat ja doch 46 Werke aus der Vergangenheit mit denen man sich vergnügen kann (auch wenn die Zahl wegen Aktionen wie Arielles Neusynchro durchaus noch sinken kann).
Man kann sich natürlich fragen, was Ghibli im Gegenzug richtig macht... aber ich wette, wenn >Myazaki< erst einmal das Zeitliche gesegnet hat und einige Jahrzehnte ins Land gegangen sind, wird sich bei dem Sutdio auch so einiges verändert haben... und vermutlich nicht im Sinne der Fans.
>Harakiri<. Wer durch zu viel Schauen von >Last Samurai< die Ära der Shogune in Japan ein wenig überidealisiert, sollte mal einen Blick auf dieses Werk von >Masaki Kobayashi< - von dem ich bereits die sehr gute >Barfuß durch die Hölle<-Trilogie kenne – werfen. Ist gewissermaßen die Antithese zu >Edwards Zwicks< Historienfilm und zeigt durchaus die Fehler der Samuraikaste, mit besonderem Blick auf ihren rituellem Selbstmord.
1. Optik
Gelassene Kamerafahrten vor denen man sich heute nur verbeugen kann und geschickt durch die Räume und Höfe der japanischen Herrenhäuser fahren. Die Bilder bringen die Ästhetik der Zeit wieder, wo absolute Perfektion galt, bei jeder seinen Platz hatte und jede Bewegung einem Gewirr von Regeln folgte. Teilweise bedrohlich, teilweise edel und teilweise sogar atemberaubend, wie der Kampf auf den winddurchtosten Hügeln.
Bevor ich aber zu sehr wie ein Möchtegerncineast klinge und anfange die Kamera falsch zu analysieren, sag ich schlicht, dass sie seeeehr viel Stimmung macht.
2. Musik
Selten ist Musik zu hören und wenn, dann traditionell japanische, die zwar passt, man aber nicht mögen muss und besonders am Anfang und am Ende jedem Horrorfilm gut zu Gesicht stehen würde.
3. Inhalt
Wenn es um die Diskussion Selbstmord geht, dann wird das Harakiri der Samurai ja gerne mal außen vor gelassen, bzw. gar nicht erst hochgeholt.
Vermutlich weil man das Ganze gerne mal mit einer rosenroten Brille betrachtet und es romantisch findet, sich im Namen der Ehre umzubringen.
Wenn man allerdings den ersten Selbstmord in diesem Film sieht, ist man versucht das zu überdenken, da dort absolut nichts Ehrenvolles dran gewesen ist.
Für moderne Filmseher, die eher auf Unterhaltung abzielen, sei gewarnt: Hier geht es langsam zu und es wird verdammt viel geredet. Wenn man sich drauf einlässt, kann>Harakiri< erstaunlich schnell vergehen und man bewundert, wie geschliffen die Dialoge sind… doch viele werden sicher auch abgeschreckt.
So, nun wo das gesagt ist, kommen wir zu den Themen des Films und da ist es recht einfach: Tod ist Tod. Hinter jedem Leben steckt eine Geschichte und es kommt zu Konsequenzen, wenn es endet. Die Samurai haben selten allerdings daran gedacht, bzw. aus der Sicht von Dritten sich nicht dafür interessiert. Sterbe ehrenvoll oder sterbe in Schande… was mit den Hinterbliebenen wird, ist nicht unsere Sache.
Der Film ist ein wenig verschachtelt und arbeitet mit Erzählern, die Rückblenden einleiten, sodass gewissermaßen immer mehr einer größeren Wahrheit freigelegt wird und man wird in den späteren Teilen geschockt werden, glaubt mir.
Hier kommen stellenweise große und bittere Gefühle hoch, die durchaus sogar in einem Drama passen könnten. Die Ehre wird als leere Hülle entkleidet und auseinandergenommen, sodass man am Schluss nur noch die blanke, sinnlose Hülle sieht. Gegen Ende wird es dann recht finster und geht um den eigentlichen Grund warum viele Menschen normalerwiese Selbstmord wählen…
Hier kommen, nebenbeigemerkt, dann auch die Kämpfe und wer sich bis zu diesem Zeitpunkt geduldet hat wird in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht.
Sonst: >Tatsuya Nakadai< gibt hier eine famose schauspielerische Leistung ab und ich freue mich darauf, dass vor mir noch viele Filme mit ihm stehen.
4. Fazit
Ist etwas bedrückend.
Belegt wieder einmal die These, dass alles zwei Seiten hat… auch die stolzen Samurai.
>Harakiri< ist intensiv, spannend, auf hohem Niveau erzählt, bietet eine Geschichte mit viel böser Ironie und handwerklich sowieso auf höchstem Level.
Eindeutig ein wuchtiger Film.
>The Oregonian<. Einer dieser Filme, nach deren Ende man sich denkt: WTF habe ich mir da gerade angesehen? Experimental und surreal also und zwar der extremsten Sorte. Aus dem Genre Kunstfilm konnten mich bisher nur wenige (sehr wenige) voll und ganz beeindrucken oder in den Bann ziehen. Auch wenn dieser mich auch nicht überzeugt hat, war er dennoch in vielerlei Hinsicht annehmbarer als Genrekollegen die ich gesehen habe.
1. Optik
Die streckenweise sehr unruhige und wacklige Kamera gibt auch sehr gut das innere Chaos und die Unsicherheit der Hauptprotagonisten wieder. Dazu kommt ein körniges Bild und äußerst abgelegene, zerfallene und düstere Schauplätze wie eine regendurchnässte Landstraße, eine verlassene Industriestadt oder schlicht eine pechschwarze Nacht, in der nur ein Feuer und ferne Lichter am Horizont glimmern. Zusammen mit den hektisch, verstörenden Schnitten kommt hier eine einsame, leere, klaustrophobische, endzeitliche und finstere Atmosphäre auf. Die vielen strangen Gestalten, die diese Welt hier durchwandern bringen dann den Mindfuck hinein.
2. Musik
Manchmal fröhlicher, manchmal creepiger instrumentaler Country mit einem Hang zum Independent und typische, verstörende Horrorklänge.
3. Inhalt
Ein Roadmovie aka Horror der durch den Geist der Hauptprotagonisten führt und zu der Sorte gehört, wo sich ein erneutes Dransetzen mit Stift und Papier durchaus lohnt und der mit einigen billigen Schockern und Möchtegern psychedelischen Montagen um sich wirft.
Vieles ist verstörend genug um einen schlucken zu lassen (der schnaufende Truckdriver), während anderes fast schon lächerlich wirkt (die rote Oma, die so aussieht als hätte man ihr eines mit der Brandpfanne gegeben).
Atmosphäre ist durchaus vorhanden und auch wenn sich die 80 Minuten durchaus manchmal zogen, ist es doch ein kranker Trip direkt in das Herz des Wahnsinns.
Und mehr kann ich nicht dazu schreiben… außer vielleicht, dass der Sound des Films es manchmal durchaus darauf angelegt hatte mir das Trommelfell zu zerreißen.
Eine Handlung nach bewertbaren Maßstäben ist nicht gegeben und >The Oregonian< ist halt so speziell, dass nur die Wenigsten wohl damit was anfangen können.
4. Fazit
Handwerklich durchaus ordentlich, mit genügend Stimmung und eindeutig auch strange genug um seinen Ansprüchen genüge zu tun. Was man mit der Geschichte anfängt ist jedem selbst überlassen und die Empfehlung ist eingeschränkt.
Guckt euch den auf eigene Gefahr an.
Ein weiterer Anime, der hier neu hinzugekommen ist und wo ich gleich mein Review von AniSarch hier rüberziehe:
>Strawberry Panic<. Auf der Suche nach leichter Kost, mit witzigen Einlagen, sowie kitschiger Romantik kann diese Serie durchaus in Betracht gezogen werden, da sie beide Elemente gut miteinander verbindet und ein schönes Gesamtbild abgibt. Das die Liebesgeschichten dabei nur zwischen Mädchen ablaufen ist dabei ein Bonus oben drauf.
1. Animation
Würde ich zwar nicht als wirklich toll beschreiben und insbesondere die Hintergründe kommen geradeso ins passable Mittelmaß, aber dafür ist das Charakterdesign schön ausgefallen, mit den gut proportionierten, schlaksigen Figuren. Dazu hat man bewusst ein alteuropäisches Design des 17. Jahrhunderts hinbekommen, was die palastartigen Schulgebäude, die Kirche oder die edel geschnittene Kleidung betrifft (und bevor hier was missverstanden wird: Es spielt schon in der Neuzeit, nur haben sich die Japaner halt mal wieder an unserer Kultur bedient). Was mich leicht gestört hat war hier und da etwas die Bewegungsarmut. Teilweise wurden Figuren einfach starr über Bild gezogen, wie bei einem Kinderbuch.
2. Musik
Klassische Klänge trällern fröhlich vor sich hin im Hintergrund. Die meisten davon sind eher ruhig und mit Klavier und Geige gespielt. Den Bombast eines ganzen Orchesters zusammen mit einem Notenblatt von Beethoven darf damit nicht erwarten. Der OST passt zwar und ist schön anzuhören, hält sich für mich aber etwas zu sehr zurück und einige Male ist die Untermalung etwas unglücklich gewählt.
Die beiden Openings sind solide ausgefallen. Die Endings dagegen gefielen mir eher nicht so. Das zweite habe ich nicht einmal zehn Sekunden ausgehalten, was vor allem an diesem schrecklichen Outrovideo lag.
3. Charaktere
Zuerst muss gesagt werden: Es gibt keinen einzigen Mann oder Jungen in der ganzen Serie. Nicht mal als Komparse. Nur Mädchen oder Frauen. Sollte eventuell erwähnt werden.
Fangen wir nun aber an.
Die Hauptprotagonistin >Nagisa Aoi< ist eine typische Heldin. Nett, tollpatschig, energiegeladen und davon überzeigt, dass man alles schaffen kann, wenn man immer sein Bestes gibt. Ihren Stereotyp mag ich lieber als das rückgratlose männliche Pendant.
>Nagisas< Auserwählte ist die mysteriöse, kühle und ungeheuer stolz wirkende >Shizuma Hanazono<, die wie Batman die Fähigkeit besitzt einfach zu verschwinden, wenn man sich nur kurz umdreht. Sie ist hier diejenige mit der tragischen Geschichte.
Weiterhin erwähnenswert sind die Reiterin >Amane< (deren ständiger Hundeblick mir sehr gefiel) und die in sie verliebte, als Engel beschriebene >Hikari<, die klein und schwach wirkt und im Chor mit dabei ist.
Daneben gibt es eine große Reihe Nebenpersonen, bei denen viel >Kawai< und >Moe< enthalten sind. Sei es die energische >Chikaru< mit ihren ständigen verrückten Clubideen, das intrigante Liebespaar >Kaname< und >Momomi< oder (mein persönlicher Favorit)die herrlich wortkarge Kagome mit ihren ständigen Begleiter, dem Teddybären Percival.
4. Inhalt
Ich bezweifle zwar, dass auf Mädcheninternaten in Wirklichkeit so viele Lesbenpärchen entstehen und dann auch so einfach hingenommen werden (ich halte es eher bei isolierten Schulen voller notgeiler Jungs für denkbar, aber jetzt fang ich an in falsche Richtungen zu denken), aber was solls. Im Szenario hier passt es.
Das Schema ist einfach. Erstes Treffen, langsamer Aufbau, einige auf Komik getrimmte Episoden dazwischen, Rückschläge, Verwirrungen, Dramatik, herzzerreißende Abschlussszene. Ende.
Die Serie besitzt einen edlen, aristokratischen Touch einer Eiliteschule und hat viel Stil, was auch auf den sorgfältigen Fanservice zutrifft.
Dazu ist alles gut ausbalanciert.
Der Humor kommt nie der guten Romantik in die Quere und umgekehrt, sodass ich nach langer Zeit mal wieder Freude daran hatte zuzusehen wie sich eine Beziehung aufbaut.
Neben den beiden Hauptpersonen gibt es noch einige andere Pärchen, sowie Dreiecks-Dilemmas, sodass man sich mehrerer Male fragt: >Mmh... für wen entscheidet sie sich wohl?<
Manchmal kapierte ich allerdings nicht immer was da eigentlich passierte und ich weiß immer noch nicht, ob es daran liegt, dass ich einfach ein Mann bin oder ob es Regiefehler waren (ist halt eine Mädchenserie).
Strahlender und überdramatischer Kitsch ist ebenfalls vorhanden und zwar in hoher Dosis. Dies ist als Warnung zu verstehen.
5. Fazit
Hier wird eine nette, naive Miniwelt erschaffen, die sich nur auf die drei Schulen und die Schüler beschränkt. Ich bin gern darin eingetaucht und habe die sich aufbauenden Liebesgeschichten genossen.
Die klassische Atmosphäre und der sympathische Cast haben auch noch ihren Beitrag geleistet und schlussendlich hatte ich viel Spaß mit >Strawberry Panic<.
So, hat sich also noch ein hierzulande vollkommen unbekannter Anime hierher verirrt? Gut, dann kopiere ich mal mein etwas älteres Review von AniSearch hierher:
>Infinite Stratos<. Kurzweilig. Spaßig. Locker. Was man hier hat ist kein Gigant, sondern ein wirklich netter Harem-Anime für Zwischendurch, der bei mir einen überraschend guten Eindruck hinterlassen hat.
1. Animation:
Sehr gute Hintergründe – wo sich auch oft immer irgendwas bewegt, wie beispielsweise Hologramme – und CGI und besonders die Kämpfe sind ein Augenschmaus, auch wenn sie nicht die Hauptlast von IS sind. Das Figurendesign ist ebenfalls ordentlich, wenn auch nicht außergewöhnlich.
Die gesamte Serie besitzt einen klinischen, hellen und modernen Stil, der sich über die Gebäude, Kleidung und Alltagsgegenstände zieht, was ich recht ansprechend fand. Die Kampfanzüge dagegen wirken fast schon überstylt mit ihren Formen, schwebenden Was-Auch-Immer-Objekten und Farbwahl, sind aber dennoch ganz schick. Wenn es dann etwas ruppig wird, dann blitzt es erst einmal überall ziemlich bunt auf und man sieht wirklich sehr flüssige Kämpfe ohne Standbilder oder andere Schwächen.
2. Musik:
Das Opening kann man einmal hören und dann überspringen. Das Ending ist dagegen besser und lädt durchaus zum mehrmaligen Abspielen ein.
Der restliche OST ist an sich recht mittelmäßig, obwohl die elektrolastigen Scores, sowie einige der leicht pathetisch klingen Stücke ganz gut sind. Doch sonst fiel mir fast nichts auf und kann höchstens als >ok< eingestuft werden.
3. Charaktere:
Der Hauptprotagonist Ichika verdient eigentlich nicht sehr viele Worte. Er ist halt überfreundlich, extrem naiv und leicht dümmlich.
Der Haremanteil in IS ist recht hoch und dementsprechend sind eine ganze Menge Mädchen an ihn interessiert – wenn man es genau nimmt eigentlich eine ganze Schule, wo er der einzigen Jungen ist.
Aber die Serie fokussiert sich auf nur insgesamt fünf der Kandidatinnen, die darauf aus sind sein Herz zu erobern und diesmal kommen sie aus allen Herren Ländern.
Da wäre die launische Japanerin, die eine Meisterin im Kendo ist. Dann die arrogante Engländerin mit adligem Hintergrund. Die zu klein geratene, aber äußerst lebhafte Chinesen. (Achtung der nächste Satz ist leicht mit Spoiler behaftet) Anschließend die zarte Französin, die zur Nervosität neigt. Und zum Schluss dann die militaristische Deutsche, die seit ihrer Kindheit zur Supersoldatin ausgebildet wurde und zackig und wortkarg rüberkommt. Hier ist interessant wir handsam einige der Tsundere werden nachdem sie in der Nähe ihres Angebeteten kommen.
Dazu kommen noch einige verspielte Nebenpersonen und schon hat man einen netten Cast, dem zwar etwas die Innovation fehlt, aber dennoch sehr sympathisch ist.
4. Inhalt:
Man braucht nicht einmal im Ansatz zu überlegen, ob man IS mit irgendwelchen anderen Mechaserien vergleichen kann. Zum einen sind die Dinger hier im eigentlichen Sinne keine Roboter und zum anderen konzentriert man sich hier vor allem auf den Haremaspekt.
Die Story ist einfach gestrickt und es geht halt nur um den Zickenkrieg in dessen Zentrum Ichika steht und dies ist auch nicht schlecht umgesetzt.
Es ist einfach sehr humorvoll dabei zuzusehen, wie die Mädchen in einen harten Konkurrenzkampf wirklich alle Register ziehen um den Mann ihrer Träume zu bekommen, während dieser absolut NICHTS davon mitbekommt.
Die gesamte Stimmung der Serie ist verspielt und nimmt sich nicht im Geringsten ernst und dies ist auch gut so. Beim Schauen amüsiert man sich prächtig und die gewisse Prise Ecchi darf da auch nicht fehlen.
Etwas was man aber wirklich kritisierten kann ist das Ende, wo die Serie dann wirklich versucht mehr zu sein als sie ist und krampfhaft etwas Tiefgang reinbringen will. Wie man erwarten kann scheitert IS daran, aber immerhin bekommt man in der letzten Episode einen optisch wirklich beeindruckenden Kampf geboten.
5. Fazit:
An sich gesehen ist >Infinite Stratos< eigentlich nichts Besonderes und hebt sich nirgends besonders stark ab.
Dennoch mag ich die Serie und wenn mich jemand fragen würde wieso, dann wäre meine Antwort: Ich habe keine Ahnung. Die Mischung scheint mich recht gut angesprochen zu haben.
Zumindest kann man sagen, dass man hier Charaktere bekommt, mit denen man Spaß hat, gepaart mit einen Sci-Fi-Setting und Mecha-Anleihen.
Wer anderes auf seiner To-Watch-Liste hat, sollte vorher das gucken und erst anschließend IS. Es ist einfach eine Serie um etwas Zeit zu überbrücken, wo man ohne großartige Erwartungen rangehen darf.
Ironischerweise ist >Death Proof< der bisher einzige Film den ich bisher nicht von Tarantino gesehen habe.
Beim ganzen Rest bin ich eher durchwachsen. Wenn man es genau nimmt, habe ich bisher nie sehr viel von seinen Werken mitgenommen. Sie haben mich zwar gut unterhalten, werden aber nie Lieblingsfilme sein. Sind nicht meins.
Und das mit dem Personenkult ist mir ehrlich egal. In 50 Jahren werden doch eh nur für Kenner Tarantino noch ein Begriff und ein neuer Regiesseur beansprucht diese Verehrung für sich.
>Porco Rosso<. Italien, Sommer, temperamentvolle Frauen und halt das Fliegen in alten Oldies. Romantik vom Feinsten gewissermaßen. Ist ein wenig unbekannter Film von >Miyazaki<, wenn man mal >Prinzessin Mononke< oder >Chihiro< als Vergleich nimmt. Hängt aber seinen anderen Werken meiner Meinung in nichts hinterher.
1. Animation
Das was man von Ghibli erwartet. Qualität der höchsten Liga bei Figuren, Bewegungen, Hintergründe etc. Die Luftsequenzen sind hier der Höhepunkt neben einigen Massenszenen. Man spürt regelrecht die Geschwindigkeit und wie Landschaft unten vorbeifliegt. Die Luftkämpfe im Besonderen sind ebenfalls mit Mühe gemacht und beeindrucken nachhaltig. Das Beste in der Hinsicht ist aber immer noch >Sky Crawlers< von >Mamuro Oshii<, für die diejenigen die Schlachten zwischen Flugzeugen suchen.
2. Musik
Auch typisch Ghibli, mit sehr guten orchestralen Klängen, Streichinstrumenten und einigen italienische Melodien. Nichts was nennenswert groß hervorsticht, von einigen Ausnahmen in besonders starken Szenen mal abgesehen, und wohlig im Hintergrund läuft.
3. Inhalt
Wenn Schweine fliegen…
Es geht um einen Pilotenass, dessen Kopf sich in den Schädel einer Sau verwandelt hat. Allerdings scheint dies keine nennenswerten Auswirkungen auf seine Umgebung zu haben und ein jeder nimmt es einfach so hin.
Durch den ersten Weltkrieg seelisch gezeichnet verbringt der Gute seine Tage damit auf einer einsamen Insel zu dösen oder Luftpiraten zu jagen, unterbrochen von gelegentlichen Ausflügen zu seiner alten Freundin Madame Gina.
>Miyazaki< zeichnet hier mal wieder ein leicht naive, verträumte Welt, die nichts Großartiges mit der Realität zu tun hat.
Alle sind auf ihre Art und Weise nett; die Piraten sind eine schusselige, liebenswerte Truppe und alles lässt sich relativ friedlich beilegen (bzw. ohne irgendwelche Toten oder ernsthaften Kollateralschaden). Alleine schon die ersten Minuten mit der Schulklasse, wo die Mädchen fasziniert das Flugzeug bewundern, das sie entführt und die gesamte Situation als einzigen Spaß nehmen zeigt wohin die Richtung.
Eine schöne Vision, die vielleicht gar nicht mal so falsch ist, da kein Mensch durch und durch grausam ist und in seinem Leben auch etwas Freundlichkeit zeigen kann… aber hier ist dies halt sehr überspitzt dargestellt.
Die Grundhandlung ist schnell und einfach erklärt und es geht grob um eine Rivalität zwischen unserem Hauptcharakter und einem amerikanischen Piloten, bei dem Frauen eine große Rolle spielen.
Letztere lassen sich allerdings nicht einfach so als Preise degradieren, sondern zeigen hier Zähne und Unbeherrschbarkeit.
Der Cast ist sympathisch und erinnert an eine Mischung aus >Das Schloss im Himmel< (Piraten) und >Nausicäa< (die junge Fio). Das Schwein gibt dann noch eine grimmige Note mit Augenzwinkern dazu.
Es kommt ein schönes mediterranes Feeling beim Schauen auf und Italien wirkt bunt, schön und so wie es sich die meisten Urlauber wohl vorstellen. Der einzige dunkle Farbklecks darin ist die faschistische Regierung der Zeit, die am Rande aufblitzt.
>Porco Rosso< kann man als einen netten Abenteuer- und Entspannungsfilm für den Abend nehmen, ruhig auch mit der ganzen Familie… auch wenn einige Humorabschnitte vielleicht für Kleine nich zu 100% verständlich sind.
Doch dazu erzählt die Geschichte auch ein wenig Tragik vom einen gescheiterten Vertrauen in der Menschheit, das wieder hergestellt wird.
4. Fazit
Verbindet die meisten bekannten Ghiblielemente wie gute Präsentation, warme Atmosphäre und sympathische Charaktere zu einem schönen Gesamtbild, in das man am liebsten vollkommen eintauchen möchte.
>Porco Rosso< ist eine weiteres Glanzstück des Studios und verdient eine Empfehlung.
Ah und dies ist übrigens Film Nr. 500 den hier bewerte. Hallejuhla