Das Super 8 Dream Team

27.07.2011 - 08:50 Uhr
Steven Spielberg und J.J. Abrams bei der Premiere von Super 8
Paramount
Steven Spielberg und J.J. Abrams bei der Premiere von Super 8
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Super 8 Produzent Steven Spielberg kennt Regisseur J.J. Abrams schon, als dieser noch 15 Lenze zählte. Seitdem ist die Regie-Legende ein Mentor für den aufstrebenden Filmemacher. Aber wie kam es eigentlich zu dieser Verbindung?

Mit Super 8 kommt nächste Woche ein Film ins Kino, der in Zusammenarbeit zweier Hollywood-Größen entstanden ist: J.J. Abrams und Steven Spielberg. Zwischen den Beiden liegen 18 Lebensjahre, also eine ganze Generation. Spielberg ist in seiner Jugend von Filmemachern wie Alfred Hitchcock und Walt Disney beeinflusst worden. Und J.J. Abrams? Dessen größter Einfluss war niemand anderes als sein heutiger Kollege Steven Spielberg.

Alles beginnt mit einem Super 8 Film
Die zwei Filmemacher verbindet eine ganze Menge. Beide haben ihre Karrieren mit Super 8 Filmen begonnen. J.J. Abrams drehte kleine Filme mit seinem Kumpel Matt Reeves, der später mit Cloverfield bekannt wurde. Die Filme des Duos müssen recht ansehnlich gewesen sein, denn sie wurden im zarten Alter von 15 Jahren zu einem Super 8 Festival geladen und die große Los Angeles Times widmete ihnen einen Artikel: “The Best Teen Super 8mm Films of ’81”. In dem Artikel wurde ein jugendlicher J.J. Abrams folgender Maßen zitiert: „Ich seh mir Sachen von Steven Spielberg und John Carpenter an und ich will genau das auch machen!“

Und als Herr Spielberg diesen Artikel in den Händen hielt, dachte er sich: “Na, soll er doch!” Er beauftragte seine Assistentin, die beiden jungen Filmemacher anzurufen und sie mit der Restauration seiner eigenen Super 8 Filme zu beauftragen. Ein ganz besonderes Angebot, wenn wir bedenken, dass Jäger des verlorenen Schatzes schon fast ein Jahr zurück lag und Steven Spielberg sicherlich ausreichend Kontakt zu erfahrenen Filmleuten hatte. J.J. Abrams war von dem Angebot nicht nur begeistert, sondern auch ein wenig verunsichert: “Auf der einen Seite war es unheimlich aufregend”, sagte er vor kurzem in einem Interview mit der L.A. Times, “auf der anderen Seite restaurierten wir das Frühwerk von einem der größten Filmemacher aller Zeiten. (…) Es war ermutigend und unheimlich zugleich.” J.J. Abrams erzählt, es hätte eine Verbindung zwischen ihm und Steven Spielberg geschaffen, dass er sich habe ansehen können, was sein großes Idol in seiner Jugend geschaffen hatte. “Es war mehr als nur den Film eines Anderen zu sehen und sich zu sagen, ‘Naja, ich denke, ich würde mich gut mit ihm verstehen.’ Es war eher so, wie wenn man ein Gemälde sieht und denkt: ‘Ich wette, ich weiß, was diesem Künstler auf der Seele liegt.’”

Der Mentor und sein Schüler
Steven Spielberg erkannte sofort das Talent des Nachwuchsregisseurs, das dieser zunächst im Fernsehen unter Beweis stellte: Die Erfolgsserien Alias – Die Agentin und Lost wurden von J.J. Abrams produziert. Beim Fernsehen kommt dem Produzenten eine weitaus bedeutendere Rolle zu als beim Film, wie Franz Eveschor in FilmDienst (14/2011) erklärt. Während ein Regisseur oft nur für ein bis zwei Folgen verantwortlich ist, entscheidet der Produzent über Inhalt und Stil der kompletten Serie. Somit hatte J.J. Abrams schon einen hohen Bekanntheitsgrad als er mit Mission: Impossible 3 sein Spielfilmdebut ablieferte.

Und welche Rolle spielte Steven Spielberg? Der hätte für J.J. Abrams noch eine weitaus größere Rolle spielen können, wenn sein Schützling nicht mit seinen eigenen Projekten ausgelastet gewesen wäre. Ursprünglich hatte Steven Spielberg nämlich J.J. Abrams gebeten, das Drehbuch zu Krieg der Welten zu schreiben, doch letzterer war zu sehr mit der Serie Lost beschäftigt und musste passen. Aber die Verbindung zwischen den beiden bestand fort. Als J.J. Abrams sich mit der Entscheidung trug, die Regie für Star Trek zu übernehmen, besprach er sich nur mit zwei Menschen: seiner Frau und Steven Spielberg.

Zusammenarbeit an Super 8
Super 8 ist die erste richtige Zusammenarbeit vom Mentor Steven Spielberg und seinem Schüler J.J. Abrams. “Steven ist jemand, der das Beste in einer Sache erkennt bevor es andere tun. Er sah in diesem Film einen viel besseren Film als ich es tat”, sagt Abrams über den Arbeitsprozess an Super 8. Manche Kritiker bemängeln, der Film wirke wie eine nostalgische Ode an Steven Spielbergs Frühwerk (Die Goonies, E.T. – Der Außerirdische) und die Stephen King Verfilmungen der 80er Jahre (Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers, Stephen Kings Es). Steven Spielberg kann über diesen Vorwurf nur schmunzeln : “Wir alle müssen zu der Generation zurückgehen, mit der wir aufgewachsen sind, und die hat uns beeinflusst.” Und im Fall von J.J. Abrams wurde diese Generation von Filmemachern, die ihn in seiner Jugend inspirierten, eben von Steven Spielberg vertreten.

Die Geschichte von J.J. Abrams und Steven Spielberg klingt an sich schon wie ein Hollywood Film und hat hoffentlich noch lange kein Ende. Vielleicht ergibt sich daraus ja ein Dream-Team á la Robert Rodriguez und Quentin Tarantino oder Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio. Dann wäre Super 8 sicher nicht der letzte Film, in dem sich zwei Generationen von Super 8 Filmemachern ebenso widerspiegeln wie eine ganze besondere Freundschaft. Wir sind gespannt.


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