Neu bei Netflix: Extrem unterschätzter Tarantino-Film, der ohne ein Sci-Fi-Meisterwerk nicht existieren würde

06.04.2024 - 04:00 Uhr
The Hateful 8Universum Film
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Bei Netflix könnt ihr jetzt einen unterschätzten Tarantino-Film sehen. Der wurde nicht nur von einem Sci-Fi-Horror-Film, sondern auch von seinem eigenen Werk inspiriert.

Wenn man an Quentin Tarantino und Western denkt, denkt man wahrscheinlich zuerst an Django Unchained. Doch der Film, den der Kultregisseur danach umgesetzt hat, ist mindestens genauso gut. Mit The Hateful 8 ist Tarantino zum Western zurückgekehrt und hat doch alles anders gemacht als zuvor. So spielt der Film ganz untypisch im Schnee und statt langen Reitszenen durch die Prärie gibt es ein enges Kammerspiel.

The Hateful 8 von Quentin Tarantino könnt ihr jetzt bei Netflix streamen.

Zwei Kopfgeldjäger betreten Minnies Miederwaren – Darum geht’s in The Hateful 8

Auf dem Weg zur Bergstadt Red Rock treffen die Kopfgeldjäger Major Marquis Warren (Samuel L. Jackson) und John Ruth (Kurt Russell) aufeinander. Letzterer hat die Gefangene Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) im Schlepptau, deren Kopfgeld er einstreichen will. Wegen eines aufkommenden Schneesturms machen sie Halt in Minnies Kleinwarenladen.

The Hateful 8 streamt jetzt bei Netflix

Dort ist Minnie nicht anwesend. Stattdessen hält der Mexikaner Bob (Demián Bichir) die Stellung und bewirtet neben den Neuankömmlingen auch den angehenden Sheriff Chis Mannix (Walton Goggins), den verschwiegenen Cowboy Joe Gage (Michael Madsen), General Sandford Smithers (Bruce Dern) und den Engländer Osvaldo Mobray (Tim Roth). Diese acht Fremden trauen sich einander keinen Fußbreit über den Weg und schon bald ist die Spannung in der kleinen Hütte so dick, dass jedes falsche Wort zum Todesurteil werden könnte.

Ausgerechnet mit dem Western kam Tarantino so nah an einen Horror-Film wie nie zuvor

Zu Tarantinos absoluten Lieblingsfilmen zählt der Sci-Fi-Horror Das Ding aus einer anderen Welt (OT: The Thing). Der Klassiker hatte ihn bereits bei Reservoir Dogs inspiriert, der teils wenige Figuren auf engem Raum positionierte und daraus seinen Reiz zog. Bei The Hateful 8 wird dieses Konzept weiter getrieben. Der Horror entsteht zwar nicht durch ein Monster "unter uns", aber durch die Furcht vor falschen Identitäten und plötzlichen Gewaltausbrüchen aus unerwarteten Ecken. Genau wie in Carpenters Horror-Klassiker The Thing ist die Hütte eingeschneit und eine musikalische Referenz zum Klassiker gibt es auch: Zum Score von Filmlegende Ennio Morricone gehören nämlich drei Stücke, die ursprünglich für The Thing komponiert wurden.

Auf seine Weise ist The Hateful 8 aber auch von Reservoir Dogs beeinflusst. Damit hat sich aus Sicht des Kultregisseurs der Kreis sozusagen geschlossen und sein achter Film zeigt Bezüge zu seinem ersten großen Werk. Wer die Parallelen zwischen den Filmen noch nicht erkannt hat, findet ein 15-Minuten Video-Essay , das recht gut aufzeigt, wie ähnlich die Filme sich tatsächlich sind, aber auch, welche Unterschiede es gibt.

Tarantino kurz vor dem Abschied

The Hateful 8 ist passenderweise auch Tarantinos achter Film, bei dem er als Regisseur und Drehbuchautor fungiert. Zu diesem verkündete er auch, dass er plane, genau zehn Autorenfilme zu machen und noch mit 60 damit abzuschließen. Nach Once Upon a Time in Hollywood, seiner Nummer 9, bleibt damit nur noch ein Film, auf den wir warten können.

Tarantinos Finale als Regisseur soll den Titel The Movie Critic tragen und im Jahr 1977 angesiedelt sein. Darüber hinaus soll Brad Pitt bereits an Bord sein. Das Drehbuch ist bereits fertig, die Dreharbeiten könnten noch Ende 2024 starten. Allzu viele Details zum Inhalt gibt es noch nicht. Bisher hält Tarantino sich dahingehend noch zurück.

Bis zu seinem letzten Film können wir uns nur mit seinen bisherigen Werken die Zeit vertreiben. The Hateful 8 ist bei Netflix in der Flatrate verfügbar.

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