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Alle Kommentare von FlintPaper
Eine unerwartete Fortsetzung zu dem schrägen BATMAN NINJA Animations-Film aus dem Jahr 2018. Schon ziemlich knuffig, aber wie immer bleiben Nicht-Comicfans oder zumindest Leute, die nicht schon seit Jahrzehnten DC-Filme konsumieren, völlig auf der Strecke. Für die Anderen geht aber ganz schön was ab, alleine schon die alternativen Designs der verschiedenen Superhelden sind einen Blick wert. Superman aka Clark Kent ist hier z.B. einfach mal einer der Yakuza-Anführer und scheiße, dem will man sich echt nicht in den Weg stellen... müssen unsere Helden aber natürlich. Kleiner Höhepunkt: Als Batman von seinen neuen Widersachern kleine Sammelfiguren aus dem 3D-Printer herstellt, welche er dann in ein Bonsai-Diorama stellt.
Die erste Verfilmung der (ersten Hälfte der ersten) Buchvorlage kommt natürlich aus dem Stummfilmzeitalter und schickt Tarzans zukünftige Mutter, Lady Greystroke, erstmal nach West-Afrika, um dort dem arabischen (ist dem Film anscheinend wichtig, wird mehrmals betont, die Araber werden dementsprechend auch fies dargestellt) Sklavenhandel Einhalt zu gebieten (das ist nur der Anlass für die Reise, Bock hat sie auf Abenteuer). Direkt die Schiffsreise geht schief und man wird von Meuterern am Ufer zu einem dichten Dschungel abgesetzt und gerät eben genau in die Hände solcher Sklavenhändler. In Gefangenschaft wird der junge Greystroke geboren, unsere Titelfigur, welcher nach dem Tod seiner Mutter von Affen aus der Sklaverei befreit und letzten Endes groß gezogen wird.
In der ersten Hälfte der rund sechzig Minuten darf man noch einem jungen Tarzan (läuft meistens nackt durchs Bild) beim Erwachsenwerden zusehen (so bemerkt der Junge bspw. anhand seiner Reflektion in einem Teich, dass er anders ist als seine tierische Familie), gespielt von einem Gordon Griffith. In der zweiten Hälfte tritt der eigentliche Hauptdarsteller auf die Bühne, Elmo Lincoln als erwachsener Tarzan! Der wirkt schon relativ stabil, grinst aber die ganze Zeit so grenzdebil. Die bösen Taten werden auffällig oft und nur ausschließlich von Afrikanern oder Arabern begangen. Das ist in späteren Filme ja durchaus differenzierter. Für die Zeit üblich gibt es eine Menge Tieraufnahmen, besonders die zu Anfang und in echter Natur sind relativ eindrucksvoll - zumindest für die damalige Zeit. Ein Löwe, der später für eine Nahaufnahme - womöglich in einer Studiokulisse - herhalten muss, sieht allerdings bisschen ausgehungert aus. Action gibt es zum Finale hin immer häufiger und es wird sich ordentlich gerauft. Mit Jane gibt es in Tarzans Hütte zum Sonnenuntergang ein romantisches Finale.
Ganz gut, die teils wirklich gelungenen Deep Cuts zu klassischen STAR TREK Abenteuern lassen diese Albernheit wertiger erscheinen als die meisten STAR TREK Produkte der letzten Zeit. Auftritte von altbekannten Darstellern, bzw. hier Sprechern gibt es inklusive. Nach fünf Staffeln nun beendet, obwohl da schon noch mehr drin gewesen wäre. Allerdings waren die wirklich tollen Episoden dann auch wieder etwas rar gesät ("No Small Parts" aus Staffel 1, "We'll Always Have Tom Paris", "wej Duj" und "First First Contact" aus Staffel 2 z.B.).
Sehenswerte, 3-teilige Doku über den Aufstieg der Triaden in China, bzw. der ganzen Welt. Gibt es noch ca. 3 Tage lang in der Mediathek von arte:
https://www.arte.tv/de/videos/108945-001-A/triaden-die-chinesische-mafia-auf-dem-vormarsch-1-3/
Letzten Endes bei der Parodie angekommen; Außerdem Peter Sellers letzte Dreharbeiten vor seinem Tode - hier nicht nur als Regisseur, sondern auch in einer Doppelrolle als Titelfigur und dessen Gegenspieler Nayland Smith. Der Plot: Ein trotteliger Handlanger von Fu Manchu verschüttet die letzte Portion eines wertvollen Lebenselixiers. Ohne dieses ist er nun auf regelmäßige Elektroschocks angewiesen, um überhaupt am Leben bleiben zu können. Die Jagd nach den seltenen Zutaten für das Elixier beginnt.
Wer die bisherigen FU MANCHU-Filme verfolgt hat, kriegt zumindest einen Haufen an alten Plot-Verweisen und kleinen Gimmicks serviert. Sellers wie immer ganz witzig (mal abgesehen von der Fragwürdigkeit lol), so haut er schon im Intro dolles Fake-Chinesisch ("Wan Tan!") raus, doch das hohe Alter bzw. schwache Herz merkt man dem Mann bereits an. Viele Gags funktionieren auch einfach nicht, die ganze Nummer mit dem FBI (Sid Caesar als Joe Capone), ein dicker John Sharp und seine tödliche Leidenschaft für chinesisches Essen, alles mit der Queen... bisschen oll und dämlich. ABER der Film war wahrscheinlich teurer als alle Christoper Lee Filme zusammen. Kulissen und Ausstattung teilweise ziemlich top - ein paar Bilder für die Ewigkeit und andere Merkwürdigkeiten sorgen für "guilty pleasure" Vibes.
Ups and Downs. Der Plot ist jetzt wirklich noch mal bedepperter als in den Vorgängern und dabei noch nicht mal besonders originell: Christopher Lee als Fu Manchu entführt abermals einen Wissenschaftler und dessen Tochter (Suzanne Roquette), um eine Art hypnotisierten Frankenstein-Klon von Nayland Smith (wieder Douglas Wilmer) zu basteln. Dieser wird in der Außenwelt platziert, mordet und vor Gericht zu Tode verurteilt. Währenddessen sitzt der echte Smith in Gefangenschaft in Fu Manchus Folterkammer. Kommt die Befreiungsaktion rechtzeitig oder gewinnt das Böse?
Ja, natürlich kommt die Befreiungsaktion und zwar ziemlich abrupt sowie unspektakulär. Das Finale von THE VENGEANCE OF FU MANCHU ist schon eher ein Waschlappen, die Limitierungen des Budgets sind deutlich spürbar, motorisierte Action gibt es eigentlich keine mehr, dafür aber immerhin mehrere, sympathische Kneipenschlägereien. Die Vorteile: Teilweise wurde der Film in den Studios der Shaw Brothers in Hong Kong gedreht, was schon einen deutlichen Unterschied macht. Die Tempelanlagen sind hübsch. Somit sind die vielen Statisten und Schergen um Christopher Lee auch mal endlich echte Chinesen. Tsai Chin gibt sich ebenfalls als fieses Töchterlein von Lee die Ehre. Die Absurdität des Plots macht zumindest Laune, spannend oder gar grausig wird es hier aber noch weniger als in den Vorgängen. Ein großer Vorteil: Suzanne Roquette ist als hübsche Maria (Tochter des entführten Wissenschaftlers) oft zu sehen!
Fu Manchu hat sich in irgendeinen südamerikanischen Dschungel zurückgezogen und dort zehn Frauen hypnotisiert, dessen Küsse nun dank der Verabreichung eines seltenen Inka-Gifts tödlich sind. Eine gerade zu verführerische Mordwaffe? Das erste Attentatsziel steht bereits fest: Plagegeist Neyland Smith lebt nämlich immer noch und macht dem Möchtegern-Imperator weiterhin das Leben zur Hölle. Doch diesmal wird die Rache besonders süß - insofern sie denn gelingt und nicht wieder nach hinten losgeht...
Das ist der Teil mit Götz George als Abenteurer, im Prinzip der eigentlichen Hauptdarsteller des Films (zusammen mit Howard Marion-Crawford als Dr. Petrie), weil Richard Greene als Nayland Smith relativ zügig erblindet und sich zurücklehnen muss. Die Performance von allen Beteiligten ist aber relativ schwach, ausgenommen vielleicht Ricardo Palacios, der so einen super schmierigen Ganoven im stereotypischen Mexikaner-Outfit abgibt, welches direkt aus dem deutschen Karnevalsladen entliehen scheint. Bis auf den grünen Dschungel und die Folterkammern des Fu Manchus gibt es auch nicht viel zu sehen, die Action ist relativ steif und wirkt immer gestellt, nach viel Geld sieht das alles sowieso nicht mehr aus (wenn eine Figur am Ende die Wasserfälle hinunterstürzt, ist das klar eine besonders schlecht gemachte Puppe). Ein gewisser Charme und Witz lässt sich mit der Lupe natürlich schon noch ausmachen, doch ein Glanzstück dieser sowieso eher mittelprächtigen Filmreihe ist das sicher nicht.
"It's hot in here!" "Then take your clothes off!" "A gentleman never takes his clothes off in public!"
Der letzte und absolute Tiefpunkt der FU MANCHU Reihe mit Christopher Lee. Der Film beginnt direkt mit Archivaufnahmen aus A NIGHT TO REMEMBER und bedient sich später auch noch bei CAMPBELL'S KINGDOM (der Dammbruch). Kurz gesagt, alles, was mehr Geld als ein Ticket in die Türkei gekostet hat, ist ausgeborgt und kommt nicht nur aus einem anderen Film, sondern sogar aus einem anderen Jahrzehnt. Der Plot ist so hohlbirnig wie immer, aber diesmal auch nur 5 Seiten lang oder so, weswegen eine unspektakuläre OP-Sequenz u.v.m. endlos in die Länge gezogen werden. Im Prinzip will Fu Manchu den Ozean einfrieren und hat sich dafür ein Schloß in der Türkei erobert (der Ninja-Angriff auf das Schloß noch ein kleiner Höhepunkt). Gewalt und Sex-Appeal waren jetzt nie extrem hoch, aber sind hier meiner Meinung nach noch mal deutlich zurückgefahren. Bis auf ein paar schöne Locationshots in der Türkei und Christopher Lee (hatte wenig Screentime erwartet, er taucht aber doch ziemlich häufig noch auf) gibt es hier nicht mehr viel Positives zu vermelden.
Von Bruce Beresford (DOUBLE JEOPARDY) maximal uninteressant inszeniertes Coming-Of-Age Drama über ein keines Mädchen und eine alleinerziehende Mama mit Brustkrebs. Aber alles okay, weil Eddie Murphy als Hausmädchen dazustößt, Jazz beim Spiegelei braten in der Küche hört, Bücher verleiht und dolle Lebensweisheiten parat hat. Die erste Hälfte und einzelne Segmente funktionieren noch ganz okay, danach wird es zunehmend schleppend und man muss sich so Sprüche anhören wie "Everything happens for a reason." Natascha McElhone gerät in der Rolle als Krebs-Patientin ein bisschen an ihre Grenzen imo, Britt Robertson ist eigentlich eher ein Abziehbild und für Murphy ist das mal kurz mit dem Finger schnippen, bis auf eins, zwei tiefer gehende Szenen. Prime-Entertainment für Hallmark-Abonennten, bißchen süß und gemütlich zu den besten Momenten, bieder und schnarchig in den schlechten.
Kindtod-Trauma als dystopisches Familien-Kammerspiel. Sieht (bis auf die Digi-Effekte manchmal) ganz schick aus und ist auch relativ witzig gespielt, insbesondere Rupert Grint ist schon den ein oder anderen Schmunzler mal wert. Einzelne Handlungsstränge und das Konzept an sich sind auch ordentlich gruselig, nur leider walzen die vier Staffeln das Szenario schon ziemlich aus, die wirklich späte Auflösung ist - wenn man sie nicht bereits erahnt hat - dann auch eher ernüchternd. Immerhin kriegt man im Finale noch einen halbwegs emotionalen Moment zustande.
Netflix-Animationsserie für die eher Kleineren mit sprechenden Hunden, die im Weltall Sci-Fi-Abenteuer erleben. Hat mich tatsächlich geärgert, hier ist wirklich alles maximal generisch und blankpoliert - höchstens die Sprecher sind halbwegs talentiert, machen aber auch nur Routine für den Gehaltscheck am Ende. Die Geschichten und Figuren der einzelnen Episoden kennt man so schon dutzendfach, hier sind es halt nur Hunde und selbst das Konzept greift nicht wirklich tief; Da hätte man wirklich viel mehr draus machen können.
Langweiliger, teurer Quatschfilm. Mittelalter-Mythos als pseudo-historische Laber-Action mit generischen Schlachtszenen ohne Spannung. Immerhin ist das eine Top-Besetzung, aber auch die bleibt stark hinter den Erwartungen zurück. Til Schweiger als barbarischer Sachse ist zudem bisschen mager. Antoine Fuqua kann weder mit der Geschichte noch mit dem Zeitalter viel anfangen, bei Gegenwarts-Thrillern ist er besser aufgehoben.
Ganz guter Popcorn-Spaß mit teils netter NY-Kulisse (größtenteils nachts). Das Drehbuch wirkt trotzdem irgendwie so, als ob die Mutter des Gedanken "wäre doch witzig, wenn einem Gangster ständig massenweise Kohle in den Schoß fällt, aber er aus irgendeinem Grund das Zeug immer nur loswerden will" war und die restliche Geschichte teils notdürftig dazugedichtet wurde? Das Ergebnis ist ein relativ verworrenes Konstrukt (übersichtlich genug erzählt, hat aber Probleme mit dem Tempo?) und ein paar halbgute Actionszenen zwischendrin. Der Rest ist Jamie Foxx als 'witziger' Ex-Con und am Ende wird auch noch ein Baby als Geisel genommen.
Antoine Fuquas Regiedebüt orentiert sich am Bloodshed-Kino Hong Kongs. Der passende Hauptdarsteller ist direkt aus dem Ursprungsland importiert: Chow Yun-Fat war womöglich die optimalste Wahl, er taugt nicht nur als Actionheld sondern ebenso als Darsteller und verzaubert die wenigen und eh sehr dünnen Drehbuchseiten mit ein bisschen Nachdruck sowie Schwermut. Das tut dem Film ganz gut, da der Plot echt flach ist und nur eine extrem generische Variante vom plötzlich 'reumütigen Profikiller' erzählt. Mira Sorvino als Passfälscherin aus der heißen Szene, die nur den coolsten Shit auf CD hat, kauft man ihren Lifestyle schon weniger ab. Noch besser aber und insgeheim ja sogar die Titelhelden des Films: Til Schweiger und Danny Trejo geben sich als Killer-Duo die Ehre, inklusive Koffer-UZI und Springerstiefel. Die Action ist mehr Musikvideo-Gepose als richtig geil, doch visuell sieht der Film grundsätzlich schick aus, der Kollateralschaden bei den Shoot-Outs ist groß, die Funken sprühen recht ordentlich und Blut vergossen wird nicht gerade wenig. Zumindest eine halbwegs gelungene Verneigung vor besseren Filmen aus einem fernen Land.
Der bisher schwerfälligste ZATOICHI-Film. Zu Beginn tötet Zatoichi einen unterlegenen Herausforderer. Reumütig sucht er die Mutter des Mannes auf und teilt die traurige Nachricht mit. Sie verzeiht ihm. Der Verstorbene war jedoch auch Teil einer Yakuza-Bande, dessen Mitglieder nun auf Rache sinnen. Hinzu kommt, dass Zatoichis Ex-Geliebte Tano (zum dritten Mal von Masayo Banri gespielt) im Dorf lebt und nun einen neuen, raubeinigen Samurai als Liebhaber hat. Zatoichi beschließt trotz der Anfeindungen der Yakuza, erst einmal zu bleiben.
Das Positive: die sommerliche Atmosphäre, dass sich spürbar anbahnende Dorffest, welches zu Beginn des Films vorbereitet und während des Finales im Hintergrund stattfindet und eine gewisse Melancholie, die über dem Erlebten schwebt. Doch der Mittelteil der Geschichte ist etwas überfrachtet, zu viele Figuren mit verschiedenen Motivationen und wenig Action oder Abenteuer. In den letzten zehn Minuten verwandelt sich Zatoichi aber in eine wütende Killermaschine und durchsteht sein bisher größtes Gemetzel. Das hat schon gefetzt.
Fahrige und besonders in der ersten Hälfte eher aufgeblasene als gelungene Geschichtsstunde, aber immerhin sieht dieser Ausflug in die Ära der 'Great Depression' - aka die "Weltwirtschaftskrise" der 30er-Jahre - auch wirklich deprimierend aus. Digi-Optik gehört womöglich auch einfach ins digitale Zeitalter und nicht in so eine Geschichte; Auch wenn eins und zwei Bildideen ganz reizvoll sind und der Film dadurch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal gewinnt? Ab dem letzten Banküberfall gibt der Film plötzlich ein bisschen Gas, die nächtliche Schießerei am Waldhaus ist ebenfalls gut und das Finale bringt endlich auch mal die nötigen Emotionen zu Tage. Johnny Depp und Christian Bale wirken leider eher wie Fremdkörper in so einem Film, einer mehr als der andere. Mehr ein halbwegs gelungenes, visuelles Experiment als ein rundum gelungener Film. Bei MIAMI VICE sah das alles noch schöner aus und der Film hat auch nicht soviel rumgelabert wie PUBLIC ENEMIES.
Catch .44 ist die billige, verwässerte Version eines Tarantino-Cocktails. Der Film labert die meiste Zeit nur so dahin und versucht seine Inhaltslosigkeit mit unnötigen Zeitsprüngen und Pseudo-Coolness zu kaschieren; Nichts davon ist wirklich brauchbar. Immerhin sind mit Bruce Willis und Forest Whitaker zwei namhafte Gaststars mit an Bord und da die restlichen Beteiligten scheinbar relativ talentfrei waren, lässt man Willis und Whitaker ausreichend Raum zum Freidrehen. Was heißt, dass Willis sich die meiste Zeit über freigenommen hat und Whitaker gleich drei Rollen gleichzeitig spielt.
Börsenmanipulation mit schweren Folgen, ein anonymer Hacker ist verantwortlich! Michael Mann inszeniert die Suche nach einer IP-Adresse als internationale Schnitzeljagd mit zwei Hauptdarstellern, die sich über ihre jeweiligen Ländergrenzen hinweg zu Gunsten fairer Soya-Preise verbünden. Chris Hemsworth spielt hier nicht nur den Cyber-Profi, sondern auch Fitness-Experte, spirituellen Lebens-Guru und Loverboy. Sonst ist der Film ein bisschen schwach auf der Brust. In der zweiten Hälfte wird allerdings ganz ordentlich durch die Gegend gehetzt und auch geballert; So richtig Schmackofatz war aber nur dieser heimelige Ausflug in das gammelige Restaurant zur Mitte hin. Quasi mein persönlicher Höhepunkt von BLACKHAT.
NEW TALE OF ZATOICHI ist der dritte ZATOICHI-Film und die erste Farbproduktion der Reihe. Die Erneuerung macht sich besonders bei den tollen Kulissen bemerkbar, welche mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden und manchmal fast märchenhaft wirken. Nach wie vor ist Shintarô Katsu eine Wucht als blinde Titelfigur, zeigt hier jedoch mehr denn je seine verletzliche Seite: Als streunender Masseur auf Almosen angewiesen und scheinbar schwertlos in der Gegend unterwegs, verschlägt es Zatoichi in sein altes Heimatdorf, wo er nicht nur alte Bekannte, eine große Liebe und seinen alten Meister trifft, sondern auch auf eine Bande von Banditen, welche die Gegend unsicher machen.
Teil 1 war Figuren-Drama, Teil 2 war ein Actionfilm, Teil 3 ist ein tragischer Liebesfilm, eine Reflektion über das Älterwerden und dem Entkommen alter Lebensmuster. Ein sensibler Film mit vielen, relativ komplexen Einzelfiguren und einem dennoch übersichtlicheren Drehbuch als noch beim direkten Vorgänger. Dafür ist die Action spärlich gesät, Zatoichi würde am Liebsten garnicht kämpfen und spart sich auch die coolen Sprüche dazu; Entsprechend der Umstände ist der Mann ein ziemlicher Trauerkloß hier. Nach wie vor eine großartig gefilmte, toll gespielte und bis jetzt abwechslungsreiche Filmreihe.
Der ältere, wesentlich schmächtigere Bruder von HEAT. Die Figuren kommen hier allerdings deutlich kürzer (Film geht nur 90 Minuten), es bleibt eher oberflächlich und die Dialoge sind noch ein bisschen Kindergarten-Niveau und werden halt auch nicht von so Größen wie Robert De Niro oder Al Pacino vorgetragen. Dafür gibt es hier u.A. Scott Plank, Michael Rooker, Richard Chaves und natürlich einen der Baldwin-Brüder zu sehen (den Daniel). Visuell ist das lange nicht so schick wie bspw. THIEF schon war, aber Manns langsam deutliche Handschrift kommt auch bei dieser Fernsehsendung noch durch; Zusammen mit den tatsächlichen Drehorten in Los Angeles und der typischen TV-Produktions-Mentalität (nicht so viel Geld und 'Ruckzuck - ein Take muss reichen'?) ergibt das einen schicken Mix. Immer wenn die Darsteller durch die City-Kulissen sprinten - dick bewaffnet und in schönen Anzügen, wirkt das für '89 ziemlich modern, hat Druck und hinterlässt Eindruck. Dazwischen ist nur bisschen 08/15 manchmal. Für TV-Action aber ein Meilenstein, welcher inzwischen fast gänzlich hinter dem teuren Remake verschwunden ist. HEAT ist natürlich eh der bessere Film, aber L.A. TAKEDOWN hat Szenen, die ich mindestens genauso toll finden, ist in einer anderen Zeit verortet und wirkt weniger aufpoliert.
Nach drei mir unbekannten Kurzfilmen (INSURRECTION, JAUNPURI und 17 DAYS DOWN THE LINE - kann man die überhaupt irgendwo gucken?) und einer TV-Episode von POLICE WOMAN durfte Michael Mann bereits seinen ersten Spielfilm fürs Fernsehen produzieren. Um die triste Realität hinter Gittern zu verdrängen, muss Hauptdarsteller Peter Strauss in THE JERICHO MILE laufen, laufen und noch mehr laufen. Seine Sprints werden immer schneller sowie effizienter und schon bald fällt auch den Wärtern auf: Der Typ bringt Rekordzeiten auf die Stoppuhr! Schlussendlich soll Murphy für die Olympiade trainieren, doch das Vorhaben wird mit allerhand Hindernissen inner- und außerhalb der Mauern des Gefängnisses gesät.
Von Manns Stil ist hier noch nicht so viel zu sehen, doch für einen TV-Film sieht das alles ordentlich genug aus, vor allem auch weil der Film innerhalb echter Gefängnismauern gedreht wurde (mit teils echten Insassen als Statisten?). Die Darsteller wirken jedenfalls relativ authentisch, sind aber gleichzeitig auch nicht die besten Schauspieler. Im Herzen ist THE JERICO MILE ein astreines Knast-Drama mit Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppierungen innerhalb des Gefängnisses, inklusive einer tragischen Männerfreundschaft und einer Hauptfigur mit eisernem Willen, die sich nicht unterkriegen lassen will. Emotional nicht ohne Wirkung, aber eher im kleinen Rahmen.
5-teilige Mini-Serie vom History Channel, welche direkt nach der Schlacht von Alamo beginnt und bruchstückhaft von der Gründung der Texas Ranger, bzw. der texanischen Revolution erzählt. Bruchstückhaft, weil hier wirklich eine Menge verschiedene Erzählstränge mehr schlecht als recht miteinander verknüpft werden. TEXAS RISING hält sich dabei an historische Eckdaten, fantasiert aber ansonsten ganz schön viel. Visuell hat man sich zwar irgendwie Mühe gegeben, doch das ewig gleiche und ziemlich farbarme Color Grading wirkt auf Dauer echt langweilig. Was nicht so langweilig ist dafür: die Menge an namhaften Darstellern. Insbesondere für Brendan Fraser hatte ich echt ein Herz hier. Bill Paxton und Jeffrey Dean Morgan kommen aber auch ganz gut und selbst so Leute wie Thomas Jane schauen mal rein (manche davon aber nur kurz). Ray Liotta geht auch gut ab und viele mehr geben sich die Ehre. Zumindest darstellerisch ein kleines Spektakel.
Total kaputter Film und ein frühes Werk von Michael Mann. Die Idee klingt aber erstmal geil: Während des Zweiten Weltkriegs stolpert in Rumänien eine Einheit deutscher Gebirgsjäger auf ein kleines Dorf in den Karpaten. Dort wird in einem mysteriösen Bergfried ein uralter (jüdischer?) Dämon mit dem klangvollen Namen Radu Molasar erweckt, welcher die Reihen der Nazis nach und nach dezimiert. Ein jüdischer Historiker wird von den verzweifelten Gebirgsjägern zur Hilfe gerufen.
Irgendwie eine Kuriosität - die ursprüngliche Schnittfassung ging wohl mal 210 Minuten. Die Post-Produktion traf auf zwei gravierende Probleme: Zuersteinmal verstarb Special Effects Supervisor Wally Veevers noch bevor seine Arbeit am Film beendet war. Das Problem: Niemand sonst wusste, wie man die noch fehlenden Spezialeffekte anfertigen sollte. Ein Teil der Szenen fiel also einfach weg, weil die Effektarbeit ausblieb? Dann fiel der Film (natürlich) bei den Produzenten und den Test-Zuschauern durch, Kürzungen wurden schnellstmöglichst in Auftrag gegeben. Letzten Endes landete THE KEEP bei 96 Minuten Laufzeit. Darunter leiden nicht nur Drehbuch und Figuren (der Film macht irgendwann einfach keinen Sinn mehr), sondern auch die Tonspur; Da die Kürzungen so kurz vor dem geplanten Release stattfanden, gab es keine Zeit mehr einen neue Spur anzufertigen oder die vorhandene aufzupolieren. Das Resultat sind Unregelmäßigkeiten in der Lautstärke, plötzlich sind Dialoge unheimlich leise und kaum verständlich, ein andermal dreht der Film voll auf. Hinzu kommt der (mir sowieso eher auf die Nerven gehende) Soundtrack von Tangerine Dream, der ebenfalls immer wieder abbricht oder komische Schnitte durchleiden muss, weil er nicht auf die kürzere Laufzeit angepasst wurde.
Ansonsten zaubert Michael Mann zumindest ein paar beeindruckende Bilder auf den Schirm. Das Bergdorf wirkt wie ein verzauberter Märchenort und das, was von den Effekten bereits fertiggestellt war, sieht teilweise super aus; Inklusive ein paar ganz netter Splattermomente (aka explodierende Körper und Köpfe). Tempo und Timing sind aber futsch, jeglicher Spannungsaufbau verläuft somit schnell im Sande, die Handlung macht wie gesagt nur noch kaum einen Sinn (insbesondere diese forcierte Romanze zwischen zwei Hauptfiguren, welche in der ursprünglichen Fassung wahrscheinlich irgendwie vernünftig etabliert war, doch hier landen die einfach so beim Tantra-Sex im Bett). Michael Mann fand den Film wohl so scheiße, dass er die Rechte irgendwann einfach abgab, weswegen THE KEEP auch ein bisschen selten ist und meist nicht in der besten Qualität zu haben. Einen von wenigen Fans herbeigesehnten Director's Cut wird es wohl nie geben, das aussagekräftigste Zitat dazu: "No ... we were never able to figure out how we were to combine all these components that were shot (pre blue and green screen). That one’s going to stay in its ..."
Familienfreundliche Spukhaus-Klamotte mit satten Darstellern. Papi und die Kids müssen Mami vor dem Fluch einer vergangenen, tragischen Romanze retten. Die Geister helfen, die Skelette nicht. (Mein) Problem mit dem Film: Die Figuren, bzw. die gesamte Familie hat wirklich kaum Persönlichkeit, bzw. auch deren Probleme und Konflikte sind ziemlich oberflächlich sowie belanglos. Hier eckt wirklich nichts an und das größte Wagnis des Drehbuchs bleibt, wenn Eddie Murphy zu den dicken Türklopfern des eindrucksvollen Herrenhauses den Spruch ablässt: "I've never seen knockers this big." (oder sowas). Bis auf den Gag (und ein paar andere) bleibt der Humor eher verhalten und zaghaft, bzw. ist manchmal auch einfach nicht vorhanden. Die Kids sind zum Glück nur ein bisschen nervig, die Mama (Marsha Tomason) lässt sich einfach recht zügig vom Geisterlord des Anwesen verzauben und ist für den restlichen Film in Trance, also hat eigentlich nicht viel zu sagen. Immerhin Wallace Shawn? Und was den Film gerade so am Leben hält: Die Kulissen des Spukhauses sind ziemlich top und die Effekte zwar teilweise so Kiddo-Gänsehaut-Niveau (die Frau in der Kristallkugel), aber dann auch wieder top-notch (die Untoten). Ein Film, den ich kein drittes Mal sehen will.
Die Fortsetzung zur Action-Parodie DIE HART, die es sowohl als Film als auch als Serienformat gibt - in der Streaming-Welt von Heute kann man Scheiße gleich doppelt verkaufen anscheinend? Kevin Hart ist schon eher aufdringlich als witzig und spielt hier auch noch eine Doppelrolle. Nathalie Emmanuel kann jetzt (schauspielerisch) auch nicht so viel, wirkt aber trotzdem vergeudet. John Cena genau da, wo er hingehört. Wie schon im ersten Teil, ist das eine Komödie über Action und Stunts, doch man kriegt von beiden Elementen nicht wirklich was zu sehen.