Ausstellung zu Leben & Schaffen von Martin Scorsese

10.01.2013 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Meisterregisseur Martin Scorsese
Warner Bros./moviepilot
Meisterregisseur Martin Scorsese
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Wer gute Arbeit abliefert, der soll nicht nur gelobt werden, der MUSS gelobt werden. Genau das mache ich diese Woche mal wieder. Im Filmmuseum Berlin gibt es die erste Ausstellung zum Schaffen von Martin Scorsese … lobenswert!

Es gibt Persönlichkeiten, die hätten es eigentlich verdient, dass ihre Arbeiten in einer Dauerausstellung gewürdigt werden. Okay, das ist vielleicht ein wenig viel verlangt, aber eine zeitlich begrenzte, umfangreiche Schau für besonders Große müsste schon drin sein. Einem der einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten wurde nun eine solche Ausstellung gewidmet: Martin Scorsese. Dass es dafür ein Lob gibt liegt daran, dass der Meisterfilmer hier genau die durchdachte und interessante Ausstellung bekommt, die seiner würdig ist.

Umfangreicher Überblick
Ich persönlich liebe Ausstellungen. Nicht über alles und jeden, aber wenn das Thema mich anspricht, bin ich interessiert. In der Deutschen Kinemathek, dem Museum für Film und Fernsehen, gibt es häufig Ausstellungen, die ganz sicher nicht nur mich ansprechen. Aktuell kann dort beispielsweise im Zuge des 40jährigen Jubiläums der deutschen Sesamstraße in der Kindheit geschwelgt werden. Oder die Besucher verschaffen sich einen umfangreichen Überblick über das Œuvre von Meisterregisseur Martin Scorsese. Ab heute, 10. Januar 2013, bis zum 12. Mai kann die weltweit erste Ausstellung über den mehrfach Oscar-prämierten Filmemacher bestaunt werden. Ja, richtig gelesen: die weltweit erste! Es wurde also allerhöchste Zeit, dass Leben und Schaffen dieses großen Mannes angemessen zu würdigen. Und das wurde nun in durchaus beeindruckender Weise getan, denn die Deutsche Kinemathek hat sich nicht lumpen lassen und tatsächlich zahlreiche Exponate aus dem Privatarchiv von Martin Scorsese besorgt.

Von De Niro bis DiCaprio
So selbstverständlich ist das nicht. Aber Martin Scorsese ist ganz offensichtlich ein umgänglicher und kooperativer Mensch. Und es kommt noch besser: auch aus den Sammlungen von Robert De Niro, Paul Schrader und Dante Ferretti (bekam für die Szenenbilder der Scorsese-Filme Aviator und Hugo Cabret einen Oscar), allesamt langjährige Wegbegleiter des Regisseurs, wurden bemerkenswerte Stücke herangeschafft. Damit wird dem Filmfreund eine riesige Freude gemacht, denn viele der Ausstellungsstücke sind schlicht und einfach grandios. Eine kleine Auswahl an Beispielen macht bereits deutlich, dass die Exponate den Fans der bewegten Bilder höchstwahrscheinlich Tränen der Freude in die Augen schießen lassen werden. Die Boxhandschuhe, die Robert De Niro in Wie ein wilder Stier trug sind ebenso teil der Schau wie das mit Kunstblut besudelte Hemd, das der Schauspielstar als Max Cady in Kap der Angst anhatte. Da Martin Scorsese und Robert De Niro eine langandauernde Allianz eingegangen sind, steht auch der Kult-Mime im Mittelpunkt. Aber des Regisseurs neuester Favorit bleibt natürlich auch nicht außen vor: Für Leonardo DiCaprio ist in der Ausstellung genauso Platz wie im künstlerischen Leben von Martin Scorsese. Unter anderem ist das Kostüm, das Leonardo DiCaprio in Gangs of New York trug, zu sehen.

Sie ist komplett
Ihr merkt es vielleicht: ich bin selber wahnsinnig begeistert über die tolle Ausstellung, die da auf die Beine gestellt wurde. Schon die ganzen Filmexponate sind ein Grund für Lobesarien. Außerdem gibt es noch von Scorsese selbstpersönlich gezeichnete Storyboards zu Hexenkessel, Taxi Driver und anderen Filmen zu bestaunen. Und, jetzt kommt der Hammer, das erste, mit Buntstiften hergestellte Drehbuch/Storyboard des Meisterregisseurs für den fiktiven Film Eternal City ist auch Teil der Ausstellung! Das nenne ich umfangreich. Hinzu kommt, dass nicht nur ein paar Requisiten, Storyboards und sonstige Dinge aus Scorseses Filmen zum Angucken hingestellt wurden, sondern dass wirklich auf seine Werke eingegangen wird. Es gibt ein Modell von New York City, anhand dessen nachvollzogen werden kann, an welchen Orten Martin Scorsese zahlreiche seiner Meisterwerke inszeniert hat. Dabei wird auch die spezielle Ästhetik seiner Filme thematisiert. Eine Ausstellung über Martin Scorsese wäre jedoch nicht komplett, wenn sein unermüdlicher Einsatz für den Erhalt des internationalen Filmerbes nicht auch thematisiert werden würde. Kurz und knapp: Die Ausstellung in der Deutschen Kinemathek ist komplett. Schade ist nur, dass Martin Scorsese nicht persönlich anwesend sein kann. Aber er hat ja einen guten Grund: er dreht derzeit sein neustes Meisterwerk The Wolf of Wall Street.

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