Bei Disney+ beginnt eine neue MCU-Ära: Echo ist die härteste Marvel-Serie seit Daredevil und Punisher, aber reicht das?

10.01.2024 - 10:05 Uhr
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Mit Echo beschreitet das MCU neue Wege. Die überraschend brutale Action-Serie weckt Erinnerungen an Netflix-Erfolge wie Daredevil. Ob sich die Marvel-Neuheit lohnt, erfahrt ihr hier.

Eine neue Ära des MCU hat begonnen. Mit Echo startet nämlich auf Disney+ eine besondere Marvel-Serie, die einiges anders macht als ihre bisherigen Vorgänger. Sie ist nicht nur die erste Marvel Studios-Serie mit der Altersfreigabe TV-MA (ab 17 Jahren), sondern auch das erste Projekt, das unter dem neuen Spotlight-Banner von Marvel veröffentlicht wird.

Spotlight bedeutet, dass die Serie für sich allein steht, und nicht mit der großen Kontinuität der Filmreihe verknüpft wurde. Und nicht nur das: Alle 5 Folgen von Echo stehen direkt zum Start am 10. Januar bei Disney+ zum Streamen bereit. Die wichtigste Frage wäre damit aber noch nicht geklärt: Ist Echo auch eine gute Serie ... oder das nächste Secret Invasion-Desaster?

MCU-Vorwissen nicht vorausgesetzt: Darum geht's in der Marvel-Serie Echo

Ihr habt Hawkeye nicht gesehen oder erinnert euch nicht mehr so ganz an die Gangster-Schurkin Maya Lopez (Alaqua Cox)? Kein Problem, denn Echo stellt euch die gehörlose Ziehtochter des Kingpin (Vincent D'Onofrio aus Marvel's Daredevil) nochmal ganz neu vor. Die Geschichte beginnt mit ihrer Kindheit in der Choctaw-Nation in Oklahoma. Nach einem schweren Unfall, der ihrer Mutter das Leben und Maya ein Bein kostet, wird ihr Vater von der Familie verbannt.

Fortan wächst Maya in der kriminellen Unterwelt New Yorks auf, wo sie Jahre später nach dem Tod ihres Vaters vom mächtigen Wilson Fisk aufgenommen wird. Der bullige Gangster formt aus ihr schließlich eine hervorragende Kämpferin und eiskalte Killerin – mit verheerenden Folgen. Denn als Maya herausfindet, dass Onkel Fisk (und nicht etwa ein Killer namens Ronin) den Mord an ihrem Vater orchestrierte, rächt sie sich mit einem Schuss in dessen Gesicht.

Schaut hier den Trailer zur Marvel-Serie Echo:

Echo - S01 Trailer (Deutsch) HD
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Nach diesem längeren Prolog erfahren wir endlich, was mit Maya nach den Ereignissen aus Hawkeye geschieht. Mehrere Monate später sucht das gesamte Kingpin-Imperium nach dem "King Killer", die auf der Flucht zurück in ihre Heimatstadt Tamaha kehrt. Während alte familiäre Wunden nach 20 Jahren der Abwesenheit wieder aufreißen, bringen bald Mayas New York-Probleme ihre Choctaw-Gemeinschaft in Gefahr.

Denn der quicklebendige und mittlerweile im Gesicht entstellte Kingpin hat noch eine Rechnung mit seinem Schützling offen und sucht nach ihr. Glücklicherweise bringt die Rückkehr an den Ort ihrer Kindheit Veränderungen in Maya hervor, die sie für den Kampf stärken. Die Verbindung zu ihren Ahnen und Echos der Vergangenheit erwecken übermenschliche Kräfte in ihr.

Düstere Action wie Daredevil: Lohnt sich die MCU-Serie Echo?

Wenn ihr vom Superhelden-Getümmel und Multiversums-Chaos ermüdet seid, könnte Echo genau die richtige Serie für euch sein. Als MCU-Serie des neuen Labels Marvel Spotlight setzt sie keinerlei Vorwissen voraus und trumpft mit einer bodenständigeren Charaktergeschichte auf, die ausnahmsweise mal nicht den nächsten Kino-Blockbuster vorbereitet und für sich allein steht.

Der Grundton von Echo erinnert an die erwachseneren Defenders-Serien von Netflix, wie Daredevil oder The Punisher. Nicht nur, weil Daredevil (Charlie Cox) und der Kingpin wieder mit dabei sind. Auch die brutalen und intensiv inszenierten Kampfeinlagen wecken Erinnerungen an härtere Marvel-Zeiten. Eine 4-minütige schnittlose Plansequenz, in der Maya einer Horde von Gegnern und dem scharlachroten Rächer persönlich gegenübersteht, ist dabei ein besonderes Action-Highlight.

Kann der Kingpin verzeihen, dass Maya ihn angeschossen hat?

Abseits der Action überzeugt Echo vor allem mit erzählerischen Neuerungen für das MCU. So steht erstmals eine gehörlose Protagonistin im Zentrum der Geschichte, deren Dialoge in Gebärdensprache stattfinden. Das Spannendste an Echo ist jedoch der Fokus auf die Kultur amerikanischer Ureinwohner, insbesondere des Choctaw-Stammes.

So bekommen wir nicht nur interessante und liebenswerte Charaktere aus dem Reservat in Oklahoma zu sehen. Auch werden einzelne Episoden durch kreativ gestaltete Rückblenden eröffnet, die die Geschichten von Vorfahren Mayas mit unterschiedlichen Stilen und Genres beleuchten. Etwa in Form eines schwarz-weißen Stummfilm-Western, der zurück ins 19. Jahrhundert führt.

Der Mix aus übernatürlichen Ahnen-Märchen, rauem Crime-Drama und vereinzelt auflockernden Comedy-Momenten kommt an einigen Stellen leider etwas holprig daher. Dennoch weiß Echo mit kreativen Einfällen zu überzeugen und liefert mit ihren 5 knackigen Episoden kurzweilige Marvel-Unterhaltung. Ein neues Daredevil ist es zwar nicht, aber zum Glück auch kein neues Secret Invasion.

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