Bei Disney+: Einer der besten Kriegsfilme aller Zeiten, für dessen Hauptrolle Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und (!) Johnny Depp abgelehnt wurden

03.06.2023 - 13:30 UhrVor 10 Monaten aktualisiert
Der schmale Grat20th Century Pictures
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Stars standen Schlange für diesen Kriegsfilm-Klassiker, der bei Disney+ streamt. Am Ende ergatterten weder Johnny Depp noch Leonardo DiCaprio die Hauptrolle.

Im Abstand von einem halben Jahr starteten 1998 zwei Filme über den Zweiten Weltkrieg, die unterschiedlicher kaum sein konnten. Der eine, Steven Spielbergs Der Soldat James Ryan mit Tom Hanks, war ein Kassenerfolg und gewann fünf Oscars. Der andere spielte nicht einmal sein Budget ein und ging bei den Academy-Awards trotz sieben Nominierungen leer aus.

Beide zählen mittlerweile zu den besten Kriegsfilmen des Jahrzehnts. Aber falls ihr den zweiten, Der schmale Grat, noch nicht gesehen habt, könnt ihr ihn momentan bei Disney+ nachholen.

Darum geht's in dem Kriegsfilm von Terrence Malick

Während sich Der Soldat James Ryan mit der Befreiung Westeuropas im Zweiten Weltkrieg befasst, spielt Der schmale Grat im Pazifikkrieg im Jahr 1942. Amerikaner und Japaner kämpfen zu dieser Zeit um Eilande wie Guadalcanal, einer Insel der Salomonen. Die idyllischen Naturwunder waren spärlich bewohnt, besaßen aber eine große strategische Bedeutung. Die Geschichte erzählt von einer Kompanie der US-Armee, die ein Flugfeld auf der Insel zurückerobern soll.

Dabei ist die Struktur wesentlich episodischer angelegt als bei Spielberg. Wo bei Spielberg eine feste Gruppe von Soldaten mit jedem zurückgelegten Kilometer dezimiert wird, springt Der schmale Grat impressionistisch von Schicksal zu Schicksal, reißt das Leben eines Soldaten an, der sich in das grüne Paradies verliebt und in der grünen Hölle aufwacht, während ein anderer von der Heimkehr zu seiner Ehefrau träumt.

DiCaprio, Depp, Pitt und mehr wollten Teil des Kriegsfilms sein

Für die Dreharbeiten standen die Hollywood-Stars damals Schlange. Stars wie Johnny Depp und Brad Pitt sprachen für die Rolle des Private Witt vor und auch Leonardo DiCaprio traf sich deswegen mit Regisseur Terrence Malick. Immerhin sollte das der erste Film der Regie-Legende 20 Jahre nach In der Glut des Südens werden.

Am Ende ging die Rolle an einen Unbekannten: Jim Caviezel (später der Jesus in Mel Gibsons Passion Christi) schenkte Witt ein Gesicht, während andere große Rollen im Ensemble von Ben Chaplin, Elias Koteas, Sean Penn, Adrien Brody und Nick Nolte verkörpert wurden. Stars wie George Clooney und John Travolta tauchen für kleine Gastauftritte auf, während einige andere zwar an Vorbereitungen und Dreh beteiligt waren, aber in der finalen Schnittfassung nicht vorkommen, darunter Mickey Rourke und Bill Pullman.

Der schmale Grat

Sie wollten Teil eines einzigartigen Projekts sein. Die Adaption des Romans Insel der Verdammten (OT: The Thin Red Line) von James Jones scheut sich zwar nicht vor Gräuel und Grauen des Krieges, bettet es aber in eine größere Auseinandersetzung mit der Rolle des Menschen innerhalb der Natur ein.

Die philosophisch-religiös aufgeladene Frage, ob der Mensch durch das gegenseitige Morden seinen vorgegebenen Pfad verlassen hat, ist für die Geschichte bedeutender als ein klassischer Plot, wie ihm die meisten Kriegsfilme folgen. Der Schleudertrauma induzierende Wechsel zwischen wunderschöner Natur-Idylle und martialischem Grauen verleiht Der schmale Grat dann auch eine einzigartige Atmosphäre, wie sie nur wenige Regisseure zu kreieren imstande sind.

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